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Korg X50 Test

Innere Werte
Sowohl die Bedienung, als auch die Sounds wurden nahezu 1:1 vom TR übernommen. Als Betriebsarten stehen einem „Program“ und „Combination“ zur Verfügung. Erstgenannter  liefert die einzelnen Sounds, die dann als „Combination“ miteinander verbunden werden können.

Die 512 Werksklänge plus 40 Drumkits und GM-Sounds (insgesamt 64 MB) liefern einen breiten Querschnitt durch alles, was irgendwie schwingt: Tasteninstrumente, Gitarren, Bässe, Orchesterklänge, Synthies in allen Variationen sowie diverse Effekt- und Motion-Sounds. Praktischerweise ist das alles per Category-Search schnell und einfach auffindbar. Wer selber Hand anlegen will, dem bieten sich pro Klang zwei Oszillatoren mit jeweils einem Filter (LowPass oder LowPass/Highpass), natürlich Amps und zwei LFOs. An Effekten stehen jeweils ein Insert- und zwei Master-Effekte (auszuwählen aus 89 Effekttypen) sowie ein Master-EQ zur Verfügung. Beim „Selber-Schrauben“ zeigt sich die Stärke des mitgelieferten Software-Editors, mit dessen Unterstützung die Editier-Prozeduren übersichtlich und bequem am Computer-Bildschirm zu erledigen sind. Die Oberfläche des virtuellen Synthies  übernimmt die Einteilung in die vier Betriebsmodi und erlaubt ebenfalls das Suchen nach Sounds in Kategorien. Ansonsten ist es einfach praktisch: Durch einfaches Ziehen mit der Maus lassen sich dort beispielsweise die Hüllkurven graphisch sehr anschaulich verändern. Außerdem kann man mit Hilfe eines Pulldown-Menüs schnell aus 470 Multisamples oder 89 Effekten den richtigen aussuchen.

Fotostrecke: 2 Bilder Software-Editor als Applikation

SOUNDS
Wie bei Korg-Workstations so üblich, klingen die Sounds ab  Werk sehr anständig, ohne dass eine Klangkategorie dabei wäre, die neue Standards setzt. Der X50 ist eben eine Allzweckwaffe, die alles ein bisschen kann. Wobei das „Bisschen“ hier zweifellos auf einem hohen Niveau stattfindet. Besonders die akustischen und elektrischen Pianos gefallen mir gut. Die Streicher und Orgeln sind in jedem Fall in der Live-Situation gut einsetzbar. Mit der Authentizität von synthetischen Bläsersounds ist das immer so eine Sache… 

Audio Samples
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Pad Ethno Sägezahn-Standard mit Effekt komplexe Elektrostruktur

Insgesamt fühlt sich der X50 für meine Begriffe klanglich eher bei den weicheren Flächensounds, wie Orchesterkombinationen und Ethno-Teppichen zuhause. Etwas weniger aufregend und umfangreich sieht es in der zeitgenössischen Elektro-Ecke aus. „Brot und Butter“ ist das Stichwort. Zum satt werden ist aber genug für alle da. Wählerische Gourmets sollten sich mit wohl gefülltem Geldbeutel woanders umsehen.
Im Combination-Modus kann man die Klänge miteinander verbinden – dabei lassen sich jeweils acht Sounds über- und nebeneinander legen. Via „Tone Adjust“-Funktion sind die einzelnen Sounds auch in der Combination-Ebene zu bearbeiten und abzuspeichern. Das erspart das Switchen zwischen den Betriebsmodi. Praktisch. Leider sind die Effektwege mit einem Insert-, zwei Master-FX und einem Master-EQ recht sparsam bemessen. Bei acht möglichen Soundkombinationen wird es da schon mal eng. Positiv ist wiederum die Möglichkeit, die Effekteinstellungen direkt aus den Programs in die Combination zu kopieren. Weiterhin ist der duale Arpeggiator zu erwähnen, der gleichzeitig zwei Sounds mit unterschiedlichen Patterns beliefern kann. Zur Auswahl stehen 256 Variationen, die teilweise auf bestimmte Instrumente abgestimmt sind und somit gute Anregungen für die eigenen Arrangements bieten. Praxisorientiert ist dabei die Tap-Tempo Funktion für die Bpm-Anpassung der Patterns „on the fly“.                 

Auf einen Sequenzer wurde beim X50 verzichtet. Stattdessen steuert man mit der mitgelieferten PlugIn-Software innerhalb seines DAW-Sequenzers den so genannten Multi-Mode an, der 16-spurige, musikstilspezifische Mixing-Templates liefert. Per USB-Verbindung werden hier die MIDI-Daten ausgetauscht, was zum einen den Rechnerspeicher entlastet, da auf zusätzliche Plug-Ins verzichtet werden kann, zum anderen bleibt einem die Arrangierarbeit auf einem kleinen Display erspart. Die 16 voreingestellten Mixe bieten keine Avantgarde, aber hilfreiche Muster für schnelle Songentwürfe inklusive Instrumentenauswahl, Pan- und Effekteinstellungen. Wer also nur einen alten, leistungsschwachen Rechner hat, kann mit Hilfe des X50 bereits ganz brauchbare Songs  stricken, ohne groß in Arbeitsspeicher investieren zu müssen. Insgesamt eine gelungene Tasten/Rechner-Verbindung.

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