Emma RF-2 ReezaFRATzitz Test

Praxis

Der ReezaFRATzitz ist vor den clean eingestellten Sovtek MIG-50 geschaltet und ich will gleich dem Geheimnis des Bias-Reglers auf die Spur gehen. Die Klangauswirkungen sind eher subtiler Natur, tragen aber trotzdem wesentlich zum Spielgefühl bei. Bei Linksanschlag erhalten wir eine leicht körnige Verzerrung mit mehr Obertonansprache, ganz rechts ist sie wesentlich transparenter mit etwas mehr Höhen. Bei geringeren Gain-Einstellungen sind diese Nuancen noch besser zu hören, nimmt die Verzerrung zu, wird auch das Klangbild dichter und der Unterschied immer weniger hörbar. Aber wie gesagt, die Ansprache ist immer noch anders und Experimentieren lohnt sich auf jeden Fall, weil man auch anders spielt und dadurch unterschiedliche Sounds erzeugt. Hier sind drei Beispiele mit verschiedenen Bias-Einstellungen.

GitarreLevelLowHighGainBias
Les Paul10121297-12-17
Audio Samples
0:00
Bias 7 Bias 12 Bias 17

Wie man hören kann, ist bereits bei niedrigem Gain ein solides Zerrbrett am Start, und darum geht es auch. Der ReezaFRATzitz ist für cremige Distortionsounds zuständig, die man mit der effektiven Klangregelung noch verfeinern kann. Die Höhen dürfen auch mal weit aufgedreht werden, ohne dass es in den Ohren klingelt, für muffige Stoner-Sounds geht es in die andere Richtung. Für Variationen im Frequenzbereich ist der Zerrer gut aufgestellt, beim Zerrgrad bietet er allerdings keine große Bandbreite. Ein Nachteil ist das nicht, denn unser Testkandidat ist eben ein Spezialist mit eigenem Charakter, der nicht auf Vielseitigkeit getrimmt ist. Entweder mag man ihn oder auch nicht. Seinen Auftrag, für einen sustainreichen Zerrsound zu sorgen, erfüllt er auf jeden Fall sehr gut. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass der ReezaFRATzitz sehr gut auf die Pickups der angeschlossenen Gitarre reagiert. Der Sound wird nicht plattgebügelt, sondern man hört und spürt beim Spielen ganz deutlich die unterschiedlichen Eigenschaften der jeweils gespielten Singlecoil- und Humbuckergitarren. Bei sehr geringen Gain-Einstellungen ist dem roten Kästchen auch schon mal ein Crunchsound zu entlocken, auf der anderen Seite können Singlecoil-Gitarren aber auch ganz ordentlich zu recht knackigen Rockbrettern aufgeblasen werden. Das Ganze funktioniert auch bei sehr hohen Zerrgraden noch mit tadelloser dynamischer Ansprache. Klanglich ist eine Verwandtschaft zur Ratte zwar festzustellen, aber eher zweiten Grades, denn der ReezaFRATzitz hat zweifellos seinen eigenen Charakter. Bei höheren Gain-Einstellungen ist sein Rauschen nicht zu überhören, aber das ist meines Erachtens in solchen Gain-Gefilden normal. Wen es stört, der sollte ein Noise Gate vorschalten.
Hier sind weitere Beispiele mit unterschiedlichen Einstellungen:

Crunch Sound mit der Tele

GitarreLevelLowHighGainBias
Tele141215,5814
Audio Samples
0:00
Crunch- Tele

Mid Gain Strat, zuerst mit leichtem Anschlag und Hals-Pickup, dann hart mit dem Steg-Tonabnehmer.

GitarreLevelLowHighGainBias
Strat1112111110
Audio Samples
0:00
Mid Gain – Strat

SG mit höherem Gain und stärker werdendem Anschlag am Anfang.

GitarreLevelLowHighGainBias
SG1012121411
Audio Samples
0:00
Dyna Pick – SG

Leadsound mit der Les Paul bei maximalem Gain.

GitarreLevelLowHighGainBias
Les Paul1012121714
Audio Samples
0:00
Max. Gain – Les Paul
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