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Metallsnare-Vergleich – Ludwig Metallsnares

Die Ludwig Metallsnares in diesem Test, bestehend aus alten und neuen Vertretern dieser Marke, gehören zu den größten Snare-Legenden des letzten Jahrhunderts. Der Drummer von Bob Marley wird sich seine “Sportzigaretten” auf einer solchen gedreht haben, während auf der Supra von Bonham einige Schweißtropfen seiner Bandkollegen von Led Zeppelin gelandet sein dürften. Die Beatles erfreuten sich am einzigartigen Signature-Sound von Ludwig, genauso wie die Drummer von James Brown, deren Snares den ein oder anderen Anschiss des Hardest Working Man in Showbiz mit einem dezenten Rascheln unterlegt haben dürften. Also, mehr Geschichte kann die komplette Serienbreite einer einzigen Firma kaum bieten. Darum beginnen wir unseren Metallsnare-Vergleich mit den standesgemäß an erste Stelle gehörenden Trommeln von Ludwig.

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Wir beleuchten für euch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede einer Auswahl von Metallsnares unterschiedlicher Epochen von Ludwig. Dabei sind die 14x5er Acrolite, die 14x5er Super Sensitive, die 14x5er Brass Edition, die 14×6,5er Black Beauty Bronze, die 14×6,5er Supra Phonic Bronze, die 14×6,5er Supraphonic Alu und die 14×6,5er pre-serial Supra aus Messing. Viel Spaß beim Lesen!

Details

Sechs der insgesamt sieben Snares gemein ist der einen Millimeter dünne, nahtlos gezogene Kessel, – lediglich die Pre-Serial Supra wurde noch mit einer Schweißnaht gebaut – sowie die Ludwig P85 Teppich-Abhebung, beziehungsweise deren Vorgänger P83 bei der pre-serial Supra. An der Super Sensitive ist die P70 Parallelabhebung verbaut. Die Acrolite kommt von Haus aus mit nur acht Classic Lugs aus, an allen anderen Trommeln sind zehn Imperial Lugs montiert. Die Kessel haben auf der Oberseite eine eher rundlich gestaltete Gratung für erhöhten Fellkontakt, auf der Unterseite findet sich eine normale 45-Grad-Gratung inklusive breitem, sanft verlaufendem Snarebed, welches von der Form her der Gratung folgt. Alle Trommeln sind mit geflanschten Spannreifen ausgestattet und verfügen über einen eingebauten Innendämpfer, der allerdings nicht selten von den Besitzern demontiert wird. Auch typisch ist die Sicke, die in der Mitte des Kessels einmal die komplette Trommel umspannt und neben dem mittlerweile essentiellen Ludwig-Design auch klangliche Auswirkungen hat. 

Fotostrecke: 4 Bilder Ludwig Acrolite Snare mit Aluminium-Kessel und der Sicke in der Kesselmitte.

An der grundsätzlichen Verarbeitung der Ludwig-Snares hat sich über die Jahrzehnte nicht wirklich viel geändert. Der ursprüngliche zweiteilige Messing-Kessel der 20er Jahre Vintage Black Beautys wurde kürzlich in einer Kleinauflage in Zusammenarbeit mit Trommelschmied Adrian Kirchler wieder aufgelegt. Diese Kessel verfügen wie unser 63er COB Model auch über ein sogenanntes “crimped snarebed”, welches an den sonstigen modernen Versionen der klassischen Ludwig Snares nicht mehr verbaut wird. Dieses Vertiefungen in der Gratung für eine bessere Auflagefläche der Teppiche sah bei Kesseln der frühen Jahre der Firma so aus, als hätte einer der Mitarbeiter zwei Dellen in das Instrument geschlagen. Ein weiteres Phänomen älterer Supraphonic-Ludwig-Snares ist, dass das galvanisierte Chrom-Finish sich bei einigen Trommeln nach und nach auflöste. In der Szene wird eine derart verunstaltete Snare auch ‘Pickelgesicht’ genannt. Das Problem ist, dass sich Aluminium nicht galvanisieren lässt, wenn das Finish keine korrekte Grundierung bekommen hat. Laut Marcel Vogelmann – dem deutschen Ludwig-Guru – lag das daran, dass der firmeneigene Galvaniseur nach dem ‘Ringo-Boom’ (als die Beatles populär wurden, wollten alle Trommler so ein Drumset spielen wie Ringo Starr: Ein Ludwig Super Classic, gerne ergänzt durch die günstige Supra 400 Snare) das Auftragspensum nicht mehr bewältigen konnte und zwei weitere Galvaniseure engagiert wurden, die vermeintlich ihre Arbeit nicht so gut machten. Leider nicht zum Test vorliegen hatten wir eine 14 Zoll breite und 6,5 Zoll tiefe Black Beauty Snare aus Messing, ein Manko, denn dieses Modell ist ein echter Mythos, der auch immer noch in den Studios der Welt für Furore sorgt. Die im Test vorliegende Brass Edition Snare, ist allerdings genau so verarbeitet wie die Black Beauty, lediglich ohne das dunkle Gun Metal Finish.

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Mans.field sagt:

#1 - 27.02.2020 um 09:56 Uhr

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1967 habe ich meine erste Ludwig supraphonic erstanden. Damals (65) begann ich auf einem Sonor-Drumset (vom Pfarrer gesponsort) meine ersten Schritte gemacht.In den folgenden Jahren (bis ca. 1981) hat mich die Supraphonic ständig begleitet. Ich habe die Drumsets gewechselt: Rogers, Sonor, 2xLudwig, (ein Set in stainless steel) Yamaha, ich habe aber nie „meine“ Snare getauscht, bis ich ´81 das Musikmachen beendet habe –.Heute nach ca. 40 Jahren, habe ich mir wieder eine gekauft. Eine „Supersensitive“ der ca.76er –. …und die klingt – Ich bin total Happy! ;)))))))

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