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Metallsnare-Vergleich – Ludwig Metallsnares

Acrolite 14″x5″ aus den Achtzigern

Die Acrolite, ein unscheinbares graues Mäuschen, kam seinerzeit als sogenanntes “student model” auf den Markt. Mit dem gleichen Aluminiumkessel wie die großen Schwestern aus der Supra Phonic-Linie ausgestattet, hat sie es zu einer der meist aufgenommenen Snares jenseits des großen Teiches gebracht. Unser Modell aus den 80er Jahren klingt trocken, präzise, funky und dabei unaufdringlich wohltönend. In tieferen Stimmungen gibt sie sich ebenfalls keine Blöße. Tatsächlich ist sie eine schöne Trommel für den Schlagzeugunterricht, denn egal wie sie bedient wird, sie nervt nicht. Von allen Ludwigs ist sie obendrein neu und gebraucht die günstigste Trommel der USA-Linie.

die Ludwig Acrolite Snare ohne Schlagfell
die Ludwig Acrolite Snare ohne Schlagfell
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Ludwig 14×5“ Acrolite Solo offen Ludwig 14×5“ Acrolite Solo gedämpft Ludwig 14×5“ Acrolite Groove offen Ludwig 14×5“ Acrolite Groove gedämpft

Super Sensitive 14″x5″ aus den Neunzigern
Die Super Sensitive aus den 90ern ist das verchromte hochpreisige Pendant zur Acrolite und im Gegensatz zu dieser mit zehn schicken Imperial-Böckchen und Parallelabhebung ausgestattet. Hier fällt beim Abheben des Teppichs gleich das erste Manko auf. Wenn, wie in unserem Fall, kein original Ludwig-Fell (mit etwas kleinerem Umfang) als Resonanzfell benutzt wird, spreizt sich der Teppich beim vollständigen Herunterklappen des Hebels über den Aussparungen des Resonanzreifens, sodass er das Fell berührt. Nicht schön. Da hilft nur, einen anderen Hoop oder ein originales Fell zu verwenden, sonst kann es beim Spielen mit abgespanntem Teppich zu Nebengeräuschen kommen. Soundmäßig kommt die “Suse” crisper und bissiger mit mehr Obertönen daher, durch den breiten Teppich klingt sie aber auch kompakter als die Acrolite. Die Parallelabhebung ist etwas fummelig und wirkt wartungsanfällig.

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Ludwig 14×5“ Super Sensitive Solo offen Ludwig 14×5“ Super Sensitive Solo gedämpft Ludwig 14×5“ Super Sensitive Groove offen Ludwig 14×5“ Super Sensitive Groove gedämpft

Brass Edition Snare 14″ x 5,5″ aus den Neunzigern

Die Brass Edition Snare, ebenfalls aus den 90ern, ist die Reinkarnation der Ur-Supra. Ludwig baute die ersten Supra Phonic-Style-Trommeln, seinerzeit noch unter dem Namen Super Ludwig, mit verschweißten “chrome over brass” shells, also verchromten Messingkesseln, bevor die Produktion ab Mitte der 60er Jahre auf die kostengünstigeren nahtlosen Aluminium-Kessel (Ludaloy) umgestellt wurde. Unser Messing-Kandidat klingt etwas breiter und singender in den Obertönen, allerdings auch weniger luftig als die Aluminium-Pendants. Ihre Stärken hat diese Trommel stilübergreifend in mittleren und tiefen Stimmungen, auch leicht oder stark gedämpft für den berühmten Steve-Gadd-70er-Sound. Klare Schwächen offenbaren sich in hohen Stimmungen, da klingt die Snare trocken und abgewürgt.

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Ludwig 14×5“ Brass Edition Solo offen Ludwig 14×5“ Brass Edition Solo gedämpft Ludwig 14×5“ Brass Edition Groove offen Ludwig 14×5“ Brass Edition Groove gedämpft

Black Beauty Bronze 14″ x 6,5″ aus den Neunzigern

Kommen wir zu den tiefen Kandidaten in der Größe 14×6,5. Die Black Beauty Snare ist neben der Alu-Supra eine der bekanntesten Ludwig Trommeln. Bei dem vorliegenden Exemplar aus den 90er Jahren handelt es sich um ein Modell mit schwarz verchromtem Bronze-Kessel statt dem Messing-Kessel der aktuellen Modelle. Sie punktet, nach Austausch des minderwertigen Kunstoff-Teppichbands gegen Schnüre, mit direkter und sensibler Ansprache sowie sehr vollmundigen und weichen, feinen Obertönen. Gleichzeitig klingt sie aber auch fett, präsent und variabel im Stimmumfang.

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Ludwig 14×6,5“ Black Beauty Solo offen Ludwig 14×6,5“ Black Beauty Solo gedämpft Ludwig 14×6,5“ Black Beauty Groove offen Ludwig 14×6,5“ Black Beauty Groove gedämpft

Supra Phonic Bronze 14″x6,5″ aus den Achtzigern

Die Supra Phonic Bronze aus den 80er Jahren ist, abgesehen von der Optik, baugleich mit der Black Beauty. Dass sie im direkten Vergleich dennoch etwas frischer und offener klingt, lässt sich durch Unterschiede bezüglich des Snareteppichs sowie des Resonanzfells erklären. Generell lässt sie in allen Stimmungen den gleichen typischen präsenten, aber nicht penetranten, singenden Bronze-Ton hören. Ebenfalls eine wunderbar vielseitig einsetzbare Allzweck-Waffe, die unter dem Mikrofon Ihre wahren Stärken zeigt.

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Ludwig 14×6,5“ Bronze Solo offen Ludwig 14×6,5“ Bronze Solo gedämpft Ludwig 14×6,5“ Bronze Groove offen Ludwig 14×6,5“ Bronze Groove gedämpft

Supra Phonic 14″ x 6,5″ von 1979

Die als “Bonham Snare” bekannt gewordene 6,5er Supra Phonic von 1979 mit Aluminium-Kessel ist ebenfalls eine Studio-Legende. Sie klingt im Vergleich zu den Bronze-Modellen trockener und rauer. Ihre Obertöne sind präsenter und bellender, betten sich aber im Mix gut ein.

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Ludwig 14×6,5“ Supra Phonic Solo offen Ludwig 14×6,5“ Supra Phonic Solo gedämpft Ludwig 14×6,5“ Supra Phonic Groove offen Ludwig 14×6,5“ Supra Phonic Groove gedämpft

Pre-Serial Super Ludwig von 1963

Eine pre-serial Super Ludwig, also eine Ur-Supra Phonic von 1963 mit verchromtem Messingkessel und “crimped” Snarebed, ist mein letzter Testkandidat. Diese Trommel gilt unter Fans und Sammlern als “heiliger Gral” und geht teilweise zu wahnwitzigen Kursen über die virtuelle Ladentheke. Im Originalzustand hat dieses Modell vernickelte Messing-Spannreifen. Den oberen Reifen habe ich wegen leichter Unebenheiten für die Aufnahme gegen den Reifen der Black Beauty getauscht. Der untere war vom Besitzer aus bereits durch einen Stahlreifen ersetzt worden. Die Ur-Supra hat einen schönen Kesselton, klingt allerdings deutlich dünner als die Bronze-Modelle. Tonal fühlt sie sich vor allem in den unteren Lagen gut an. In höherer Stimmung geht ihr hörbar die Luft aus. Dieses Exemplar eignet sich vor allem für Enthusiasten und Sammler, allerdings weniger als variables Spielerinstrument.

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Ludwig 14×6,5“ pre-serial Solo offen Ludwig 14×6,5“ pre-serial Solo gedämpft Ludwig 14×6,5“ pre-serial Groove offen Ludwig 14×6,5“ pre-serial Groove gedämpft
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Mans.field sagt:

#1 - 27.02.2020 um 09:56 Uhr

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1967 habe ich meine erste Ludwig supraphonic erstanden. Damals (65) begann ich auf einem Sonor-Drumset (vom Pfarrer gesponsort) meine ersten Schritte gemacht.In den folgenden Jahren (bis ca. 1981) hat mich die Supraphonic ständig begleitet. Ich habe die Drumsets gewechselt: Rogers, Sonor, 2xLudwig, (ein Set in stainless steel) Yamaha, ich habe aber nie „meine“ Snare getauscht, bis ich ´81 das Musikmachen beendet habe –.Heute nach ca. 40 Jahren, habe ich mir wieder eine gekauft. Eine „Supersensitive“ der ca.76er –. …und die klingt – Ich bin total Happy! ;)))))))

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