Sadowsky SPB-2 Test

Der Name Sadowsky steht seit über 40 Jahren für Fender-inspirierte Boutique-Instrumente, die aus hochwertigsten Materialien gefertigt werden. Nicht zuletzt durch die spezielle Aktivelektronik aus eigenem Hause verfügen die Sadowsky-Instrumente über ihren unverwechselbaren edlen Sound. Bereits seit den 1980er-Jahren bieten Sadowsky ihre Zweiband-Elektronik auch als Nachrüstsatz sowie als externen Preamp an, sodass jeder Tieftöner seinen passiven Bass bei Bedarf mit dem legendären Sound aus dem “Big Apple”  veredeln kann. Die Bodentreter-Version des Preamps ist aktuell in zwei Versionen erhältlich: Der größere Sadowsky SPB-1 bietet neben der Zweiband-Klangregelung eine DI-Box, Tuner-Ausgang und einen Mute-Schalter, während der SPB-2 zugunsten einer Pedalboard-freundlichen Kompakt-Bauform auf das Wesentliche reduziert wurde und lediglich den legendären Equalizer an Bord hat. In diesem Test wollen wir herausfinden, für welche Tieftöner der abgespeckte Sadowsky SPB-2 Preamp die richtige Wahl ist.

Sadowsky_Guitars_SBP_2_Bass_Preamp_005_FIN

Details

Der Sadowsky SPB-2 ist ungemein robust gebaut und wirkt sehr hochwertig. Die Abmessungen betragen 70 x 53 x 112 mm – der edle Bodentreter macht sich also ziemlich schlank und findet auch auf kleineren oder bereits dicht besiedelten Pedalboards noch Platz.
Die Anschlüsse sitzen allesamt auf den Seitenflächen des schwarzen Metallgehäuses: Zur Verbindung mit dem Bass dient die Klinkenbuchse auf der rechten Seite, die gegenüberliegende Klinke leitet das Signal zum Basscombo bzw. Bassverstärker, und auf der Stirnseite parkt der Anschluss für ein 9V-Netzteil. Wahlweise kann der Preamp aber auch mit einer 9V-Batterie betrieben werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Trotz Fertigung in Taiwan – der Sadowsky SPB-2 macht …

Die Betriebszeit beträgt satte 150 Stunden und auf der Front sitzt lobenswerterweise eine kleine LED, die den User informiert, wenn sich die Lebensdauer des Stromspenders ihrem Ende zuneigt. Zum Auswechseln der Batterie muss auf dem Boden ein kleiner Deckel mittels zweier Schrauben entfernt werden – kein großes Ding, aber ich persönlich freue mich ja immer über Lösungen, für die überhaupt kein Werkzeug benötigt wird.

Das Regler-Layout auf der Front ist extrem übersichtlich, denn der Preamp bietet zur Klangbeeinflussung lediglich einen Zweiband-Equalizer mit Reglern für Bässe und Höhen. Mit dem dritten Regler wird schließlich die Endlautstärke eingestellt. Die beiden Frequenzbänder des EQs können nicht abgesenkt, sondern nur jeweils um bis zu 18dB angehoben werden – es handelt sich also um einen sogenannten “boost only”-EQ.

Fotostrecke: 3 Bilder Dass der SPB-2 lediglich zwei Frequenzbänder bereithält, ist ungewöhnlich, …

Die Einsatzfrequenzen des Sadowsky SPB-2 liegen bei 40 Hz für den Bassregler und bei 4 kHz für den Höhenregler. Aktiviert wird der Bodentreter mit einem standardmäßigen Fußtaster, der wie üblich auf der unteren Hälfte der Front sitzt.

Ob das Konzept dieses Klangveredlers aufgeht?
Ob das Konzept dieses Klangveredlers aufgeht?

Praxis

Sadowsky verfolgen mit ihrer Elektronik zweifelsohne ein spezielles Konzept, denn es wird hier komplett auf einen Mittenregler verzichtet – und damit auch auf die Möglichkeit der direkten Beeinflussung dieses enorm wichtigen Frequenzbereiches eines E-Basses! (Für Will Lee, einen der populärsten Sadowsky-Spieler, machte Roger Sadowsky allerdings dann doch eine Ausnahme und integrierte in die “Will Lee Signature”-Bässe einen Mid-Boost-Switch.)

Eine weitere Besonderheit des Sadowsky-Preamps ist die Auslegung als “boost only”-EQ – die Frequenzen können also nicht abgesenkt, sondern nur angehoben werden. Jedem wird klar sein, dass der Sadowsky-Preamp damit nicht so flexibel sein kann wie ein Bass-Preamp mit Mittenband und Cut/Boost-Funktionalität.
Doch darum geht es Roger Sadowsky auch gar nicht: Vielmehr soll die Elektronik den Bässen einen unverwechselbaren “klanglichen Stempel” aufdrücken – und das ist Roger Sadowsky mit seinem Konzept zweifellos gelungen!

Die Ausstattung des SPB-2 mag etwas simpel erscheinen - doch sie transportiert das Konzept ihres Namensgebers ganz vortrefflich!
Die Ausstattung des SPB-2 mag etwas simpel erscheinen – doch sie transportiert das Konzept ihres Namensgebers ganz vortrefflich!

Passive Bässe im Fender-Stil profitieren meiner Meinung nach am stärksten von der “Behandlung” durch den Sadowsky-Preamp. Bereits moderate Anhebungen der beiden Bänder sorgen dafür, dass der Sound insgesamt geschliffener und edler wirkt und letztendlich auch besser im Bandmix zur Geltung kommt.

Der untere Bereich erscheint bei kräftigen Bassanhebungen größer und weicher. Der obere Bereich hingegen klingt auf eine organische Art klar und seidig, sobald man den Höhenregler zum Einsatz bringt. Erstaunlicherweise wird der Sound jedoch zu keiner Zeit undifferenziert oder harsch – egal, wie heftig man den EQ auch einsetzt. Das ist schon wirklich beachtlich!

Vor allem Passivbässe profitieren eindeutig von diesem einfach zu bedienenden Preamp!
Vor allem Passivbässe profitieren eindeutig von diesem einfach zu bedienenden Preamp!

Hörbeispiele sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Ich habe daher wie bei jedem Test Aufnahmen mit dem Testkandidaten gemacht. Zum Einsatz kam mein passiver Fodera J-Classic, der durch den Preamp vollkommen neue Facetten bekommt und abermals deutlich aufgeräumter klingt. Viel Spaß damit!

Audio Samples
0:00
Bass-Boost, 11 Uhr Bass-Boost, 100% Bass-Boost, 10 Uhr, Treble-Boost, 100% Bass-Boost, 10 Uhr, Treble-Boost, 12 Uhr Bass-Boost, 2 Uhr, Bridge-Pickup Bass-Boost, 1 Uhr, Treble-Boost, 1 Uhr, Slap
Schon nach ein paar Tönen möchte man den SPB-2 eigentlich nicht mehr missen!
Schon nach ein paar Tönen möchte man den SPB-2 eigentlich nicht mehr missen!

Fazit

Eine allzu große Klangvielfalt sollte man vom Sadowsky SPB-2 nicht erwarten, so viel ist klar! Wer seinen Basssound hingegen nachhaltig klanglich veredeln möchte, ist mit der legendären Elektronik aus dem “Big Apple” genau an der richtigen Adresse. Der Equalizer ist extrem einfach zu bedienen und liefert ausschließlich praxistaugliche Ergebnisse in höchster Klangqualität. Zudem wirkt der Bodentreter extrem hochwertig und robust, sodass man bei normaler Behandlung sicherlich lange Zeit Freude damit haben wird. Tieftöner, die ihre passiven Fender-Style-Bässe mit erstklassigen studiotauglichen Cleansounds bereichern wollen, sollten den Sadowsky-Preamp auf jeden Fall anchecken – es lohnt sich unbedingt!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • erstklassiger Soundveredler
  • sehr nebengeräuscharm
  • einfachste Bedienbarkeit
  • robuste Bauweise
Contra
  • klanglich nicht sehr flexibel
Artikelbild
Sadowsky SPB-2 Test
Für 91,00€ bei
Sadowsky_Guitars_SBP_2_Bass_Preamp_022_FIN
Ob das Konzept dieses Klangveredlers aufgeht?
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Sadowsky
  • Modell: SPB-2, Bass Preamp
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Anschlüsse: In Klinke, Out Klinke, Netzanschluss
  • Regler: Bass (+18dB @ 40Hz), Treble (+18dB @ 4kHz), Volume
  • Stromversorgung: 9 Volt Netzteil oder Batterie, 150 Betriebstunden, 3 mA
  • Maße: 70 x 53 x 112 mm
  • Gewicht: ca. 265g
  • Preis: 99,- Euro (Ladenpreis im Dezember 2021)
Hot or Not
?
Sadowsky_Guitars_SBP_2_Bass_Preamp_005_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo