MXR M281 Thump Bass Preamp Test

In den 70er- und 80er-Jahren waren Gitarristen verzückt vom Sound des Echoplex EP-3 Tape Delays, welches Topstars der Szene, wie Eric Johnson, Eddie van Halen oder Jimmy Page, als Preamp für ihre Studioaufnahmen verwendeten. Heutzutage bietet der Markt eine ganze Reihe von Echoplex-Clones im Bodentreter-Format, die den Klang des Originals mehr oder weniger akkurat reproduzieren können. Einer der populärsten Echoplex-Bodentreter kommt von der Firma Dunlop, die sich 2019 zudem den Namen “Echoplex” als Marke schützen ließ. Interessant – aber was hat das bitteschön alles mit uns Tieftönern zu tun? Ganz einfach: Das MXR Design-Team fand heraus, dass sich der Echoplex-Preamp auch ganz ausgezeichnet mit unserem Lieblingsinstrument verträgt und beschloss kurzerhand, die legendäre Schaltung als Basis für einen eigenen Bass-Preamp zu verwenden. Das Resultat hört auf den Namen “MXR Thump” und wird im diesem Test auf Herz und Nieren geprüft!

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… über ein ansprechendes Design und eine Top-Verarbeitung.

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Details

Der neue Bass-Preamp kommt im MXR-typischen Miniformat und misst gerade mal 90 x 40 x 55 mm. Das Gehäuse ist stabil und an der Verarbeitung gibt es nicht zu meckern – hier ist alles tiptop, so wie man es von Dunlop seit vielen Jahren gewöhnt ist!
Wahnsinnig viele Features hat der Bodentreter nicht zu bieten, denn die Entwickler haben um die Echoplex Schaltung lediglich einen potenten Dreiband-Equalizer realisiert, mit dem der Basssound gezielt geformt werden kann.

Auf der Front finden wir dementsprechend drei kleine EQ-Regler zum Absenken oder Anheben der Bässe, Mitten und Höhen. Für die Mitten steht außerdem ein Frequenzwahlregler zur Verfügung, der mit Werten von 250Hz – 1kHz ein weites Spektrum bietet und für viel Flexibilität sorgen sollte. Den Abschluss macht der Output-Regler für die Endlautstärke des Pedals.

Fotostrecke: 3 Bilder Trotz seiner nur sehr geringen Gehäuseausmaße …

Die beiden letztgenannten Regler fallen etwas größer als die darüber sitzenden EQ-Regler aus und sind somit auch deutlich leichter zu bedienen. Die winzigen EQ-Regler kann man eigentlich nur mit spitzen Fingern anpacken – für gezielte Dosierungen ist daher schon recht viel Feingefühl erforderlich. In Sachen Bedienung sind die Mini-Pedale eben in aller Regel nicht allzu komfortabel; das ist der Preis, den man für das kompakte Format bezahlen muss.

Der Fußtaster zum Ein- und Ausschalten des Pedals kommt aber natürlich in Standardgröße. Direkt darunter parkt eine kleine LED, die den Betriebszustand signalisiert und aufleuchtet, sobald das Pedal aktiviert ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Aufgrund der geringen Maße des Pedals und der Verwendung von Mini-Potis …

Alle Anschlüsse wurden auf den Seitenflächen des Gehäuses untergebracht: Rechts sitzt die In-Klinke zur Verbindung mit dem Bass, und mithilfe der gegenüberliegenden Output-Klinke wird das Signal zum Amp geleitet. Zur Stromversorgung reicht beim MXR Thump ein handelsübliches 9-Volt-Netzteil mit innen liegendem Minuspol, der Anschluss hierfür sitzt an der oberen Stirnseite des Pedals.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse für die signalleitenden Kabel …

Praxis

Beim neuen Thump verfolgt MXR ein anderes Konzept als beim populären M81 Bass-Preamp, der von vielen Tieftönern für seinen extrem cleanen Sound geschätzt wird: Der Echoplex-Preamp ist – wie schon erwhnt – die Basis für den Thump, und der zeichnet sich eben durch eine ganz besondere Prise “klanglicher Magic” aus, den der kleine Bass-Preamp laut Hersteller ebenfalls liefern soll.

Wir kommen daher einfach direkt zur Sache und hören uns an, wie die legendäre Echoplex-Schaltung den Basssound verändert. Zu diesem Zweck habe ich für das folgende Beispiel meinen Bass zuerst mit ausgeschaltetem Preamp und danach mit aktiviertem Preamp aufgenommen. Alle EQ-Regler standen bei der Aufnahme allerdings in Neutralstellung, sodass wir wirklich nur die Klangfärbung des Preamps hören.

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Off/On, flat EQ

Der Effekt der Echoplex-Schaltung ist hier bereits deutlich wahrnehmbar: Im unteren Bereich klingt mein Jazz Bass bei aktiviertem Preamp etwas kompakter und schlanker, während im oberen Bereich sowohl die Hochmitten als auch die Höhen stärker abgebildet werden. Der MXR Thump macht meinen Basssound also alles in allem schon mal knackiger und durchsetzungsstärker: Ein Effekt, der sich gerade im Bandkontext sehr positiv bemerkbar macht – mit gefällt die unaufdringliche Färbung wirklich auf Anhieb sehr gut!

Dieser kleine Treter passt garantiert noch auf jedes volle Effektboard!
Dieser kleine Treter passt garantiert noch auf jedes volle Effektboard!

Der Grundsound des Thump überzeugt ohne Frage, aber natürlich muss ein Bass-Preamp die Möglichkeit bieten, den Sound an die verschiedenen Bedürfnisse von Tieftönern anpassen zu können. Der kleine MXR-Preamp hat hierfür einen Dreiband-EQ an Bord, welcher eine flexible Mittensektion mit einem wählbaren Frequenzbereich von 250Hz – 1kHz bietet.

Dezente EQ-Anpassungen reichen beim MXR Thump schon für einen deutlich hörbaren Effekt. Für den nachfolgenden vollen und warmen Fingerstyle-Sound habe ich Bässe und Tiefmitten leicht geboostet und die Höhen gleichzeitig etwas zurückgenommen:

Audio Samples
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Bass-Boost, LoMid-Boost, Treble-Cut

Aber auch knackige Slapsounds sind mit kleinen Bass-Preamp natürlich problemlos umsetzbar. Den Bassregler habe ich für die Aufnahme deutlich stärker aufgedreht als beim vorherigen Clip, und für den nötigen “Biss” im Sound sorgt ein ebenfalls sehr kräftiger Höhenboost.
Der Bassregler greift bei 40Hz sehr tief ins Klanggeschehen ein, sodass die Wirkung vor allem über große Boxen zur Geltung kommt. Tatsächlich würde ich den frequenzmäßig recht tief angesetzten Bassregler in der Praxis wohl eher zum Ausfiltern von dröhnenden Raumfrequenzen verwenden – die Einsatzfrequenz passt für diese Aufgabe wirklich perfekt!

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Bass-Boost, Treble-Boost, Slap

Der Mittenbereich ist für den Charakter sowie die Ortbarkeit eines Basssounds im Bandmix absolut entscheidend – der Thump bietet dank seiner semiparametrischen Mittensektion jede Menge Flexibilität. Im nächsten Clip sorgt ein Hochmitten-Boost für mehr Durchsetzungskraft und Aggressivität, und für das darauf folgende Beispiel habe ich mit dem Equalizer einen Vintage-artigen Sound mit kräftigen Tiefmitten und stark abgesenkten Höhen geformt.

Audio Samples
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Bass-Boost, HiMid-Boost Vintage-Sound: Bass-Boost, LoMid-Boost, Treble-Cut

Zum Abschluss des Praxistests beschloss ich, auch meinen halbakustischen Fretless-Bass durch den MXR Thump Preamp zu jagen. Wie man hören kann, harmoniert auch dieser Shortscale-Fretless bestens mit dem Echoplex-Preamp!

Audio Samples
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Fretless- / Acoustic-Bass
Kleines Pedal - große Wirkung: das Konzept des MXR Thump geht definitiv auf!
Kleines Pedal – große Wirkung: das Konzept des MXR Thump geht definitiv auf!

Fazit

Mit dem neuen Thump-Preamp hat MXR eine wirklich tolle Ergänzung und Alternative zum clean klingenden M81 Bass-Preamp im Programm. Durch die Konzeption als Echoplex-Clone verfügt der Thump über einen ganz eigenen unaufdringlichen Klangcharakter, der mit allen Arten von Bässen funktioniert und dank flexibler Klangreglung inklusive durchstimmbarer Mitten im Handumdrehen an die unterschiedlichsten Bedürfnisse angepasst werden kann. Klasse finde ich auch, dass MXR den Thump als platzsparenden Mini-Treter anbietet, wenn auch die Bedienbarkeit naturgemäß leicht unter der kompakten Bauweise leidet. Wer seinen Basssound mit etwas “Mojo” aufmöbeln möchte oder einfach nur einen hervorragend klingenden und platzsparenden Bass-Preamp sucht, sollte den MXR Thump unbedingt auf dem Zettel haben!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • unaufdringliche Klangfärbung
  • flexibler EQ
  • sehr gute Soundqualität
  • platzsparendes Mini-Format
Contra
  • EQ-Regler sehr klein
Artikelbild
MXR M281 Thump Bass Preamp Test
Für 106,00€ bei
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: MXR
  • Modell: M281 Thump Bass Preamp
  • Anschlüsse: Input, Output, Netz
  • Regler/Schalter: Bass, Mid, Treble, Freq, Output, Bypass
  • EQ: Bass + 15/-7 dBV, 40 Hz, Mid ±16 dBV, 1 kHz, Freq Sweep 250 Hz to 1 kHz, Treble ±10 dBV, 4 kHz
  • Stromversorgung: 9 VDC, Netzteil
  • Sonstiges: True Hardwire
  • Maße: ca. 90 x 40 x 55 mm
  • Gewicht: ca. 130 Gramm
  • Preis: 169,- (Ladenpreis im April 2020)
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... über ein ansprechendes Design und eine Top-Verarbeitung.

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Charly Creek sagt:

#1 - 30.08.2020 um 10:20 Uhr

0

Sind die kleinen Potiknöpfe für den EQ tatsächlich Grund für eine Abwertung um einen halben Stern?

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