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Korg M3 Test

AUSSEN
Zuerst: Der M3 ist auf der Bühne der absolute Mega-Styler. Ein Äußeres, gleichzeitig schlicht und doch so auffällig, dass garantiert jeder Mitmusiker und Bühnentechniker anerkennend zweimal hinschaut. Ein applemäßiges, weißes Finish mit moogmäßigem, aufklappbarem Bedienpanel. Kann es bessere Vorbilder in Stil und Qualität geben? Das hier ist nicht  Mercedes, das ist mindestens Lamborghini. Doch genug der Schwärmerei. Was genau bietet der M3 den Augen und Fingern des stolzen Besitzers?

Der M3 ist modular, Tastatur und Bedienpanel sind jeweils eigene Einheiten. Statt M3-Modul lässt sich auch ein Korg Radias-System auf die Tastatur setzen. Bei der 88-Tasten-Version passt sogar beides nebeneinander! Angesichts der sehr guten, leicht gewichteten Tastatur ist dieses modulare System eine gute Idee und ließe sich theoretisch noch mit vielen, zukünftigen Erweiterungen fortsetzen. Zur Tastatureinheit gehört ein Ribbon-Controller, ein beleuchteter(!) Pitchstick und zwei Korg typische, frei belegbare Taster.

Auf dem Bedienpanel der M3 befindet sich links die Controller-Einheit. Sie besteht aus acht Fadern und Tastern, die jeweils vier verschiedene Funktionen übernehmen können. Die Fader machen einen erstaunlich labbrigen Eindruck, die Taster hingegen haben generell einen angenehm, klaren Druckpunkt. Drehpotis für Echtzeitregelungen gibt es übrigens keine. Filterverläufe beispielsweise müssen mit den Fadern gesteuert werden, was ziemlich ungewohnt und unbequem ist. Weiterhin liegen unterhalb der Fader die Controller für die Drumtrack- und KARMA-Steuerung. Wie schon beim Korg Triton ist das Display des M3 mit Touchscreen-Funktion ausgestattet. Enorm praktisch! Außerdem kann man im XY-Mode durch Ziehen der Finger über den Bildschirm bestimmte Soundparameter beeinflussen, also etwa das Mischungsverhältnis der Oszillatoren verändern. Diese Bewegungen lassen sich sogar speichern und wieder abrufen. Im Gegensatz zur Konkurrenz von Yamaha bietet der M3 zwischen Display und Tastatur noch acht Gummi-Pads zum Abfeuern von Samples oder Akkorden. Mehr können die aber leider nicht. Rechts neben dem Display liegen schließlich die Mode-Anwahltaster, ein Value-Rad, sowie ein Ziffernblock und die Taster zum Anwählen der vierzehn Soundbänke. Komplettiert wird das insgesamt sehr übersichtliche Bedienmodul durch die Transporteinheit für den Sequenzer sowie einem Tap-Tempo-Taster und einem Tempo-Drehpoti.

Üppig ist auch die Verbindung mit der Aussenwelt:

Fotostrecke: 3 Bilder Der Captain bietet nun wirklich ausreichend Outputs. Gut zu erkennen die Blindplatte für die FireWire-Erweiterung.

INNEN
Der M3 ist in alter Korg Tradition in die sechs Modi Combination, Program, Sequenzer, Sampling, Media und Global unterteilt. Schauen wir uns zunächst den Program-Mode an, der die einzelnen Sounds beherbergt.

Insgesamt bietet der M3 256 MB Wellenformen, die werksmäßig bereits über 700 Preset-Sounds formen. Diese sind in vier Bänken plus einer GM-Bank untergebracht. Zusätzlich stehen einem sieben(!) User-Bänke, sowie Bänke für eigene Multisamples und Sounds der optionalen Radias-Platine zur Verfügung. Es bleibt also genug Platz für eigene Klangverschraubungen, womit wir bei den Editiermöglichkeiten der Sounds wären. Und hier wäre es wahrscheinlich schneller, aufzuzählen, was der Korg nicht kann. Als kurzes Best-of der Möglichkeiten lässt sich erwähnen: Auf jeden Sound (bestehend aus ein oder zwei Multisamples) kann man zwei Filter, drei Lfos und insgesamt acht Effekte loslassen. Natürlich lässt sich alles mit allem modulieren und patchen, also Ribbon-Controller für Tremolo-Geschwindigkeit, LFO1 für Tonhöhe und Velocity für LFO1-Tiefe. You name it. In dieser Preisklasse sind die immensen Editierfähigkeiten des M3 allerdings zu erwarten gewesen. 

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