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Mapex Black Panther Artist DL „Warbird“ und „The Machine“ Signature Snaredrums Test

Dass die Firma Mapex stolz auf ihre neuen Snaredrums zu sein scheint, lässt sich schon an der Länge ihrer Bezeichnungen ablesen: Mapex Black Panther Design Lab Artist 12×5,5 „Warbird“ und Mapex Black Panther Design Lab Artist 14×5,5 „The Machine“ heißen unsere heutigen Testkandidaten. Wer sich das alles sparen möchte, könnte auch einfach von den neuen Chris Adler- und Craig Blundell Signature Snares sprechen. Davon abgesehen, folgen die Bezeichnungen durchaus einer gewissen Logik. Unter dem Label Black Panther bietet der taiwanesische Hersteller schon seit vielen Jahren Snaredrums der gehobenen Klasse an, vor kurzer Zeit hat man sich jedoch entschlossen, die Konstruktionen weiter zu verfeinern. Im Design Lab kommen die Snaredrums in den Genuss diverser Modifikationen, welche bestimmten Soundphilosophien folgen. Noch ausgecheckter wird es dann bei den Modellen der Artist-Reihe, zu denen auch unsere beiden Testobjekte zählen.   

Mapex_BP_Design_Machine_Warbird
Mapex_BP_Design_Machine_Warbird


Anders als die meisten Konkurrenten, verbaut Mapex hier nämlich kompromisslos die Lieblingskomponenten des Künstlers. Dazu gehören nicht nur die Felle, auch die Snareteppiche und sogar die Abhebungen kommen von Fremdanbietern. Aber auch bei den Kesseln und deren Bearbeitung wurde detailliert auf die jeweiligen Wünsche und Soundvorstellungen eingegangen. Bei der kompakten Warbird Snaredrum handelt es sich übrigens schon um das dritte grundlegende Facelift, offenbar erfreut sich das Rezept für den “Lamb of God”-Drummer Chris Adler anhaltender Beliebtheit. Craig Blundells „Maschine“ hingegen ist eine komplette Neukonstruktion. Gemeinsamkeiten zwischen beiden Snaredrums gibt es zwar, in essentiellen Fragen werden jedoch unterschiedliche Ansätze verfolgt. Welche das sind und ob sich die Resultate hören lassen können, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Details

Bei beiden Snares kommt Walnussholz zum Einsatz

Dass Mapex es mit unseren Testkandidaten ernst meint, erkennt man schon an der Verpackung, oder besser: an den Verpackungen. Drei Kartons, eine Plastikfolie und ein samtiger Textilsack bewahren die Instrumente vor äußeren Widrigkeiten aller Art. Letzterer ist für die Weiterverwendung bestimmt, er sieht schick aus und schützt zumindest vor Kratzern. Wer sich durch die Hüllen gearbeitet hat, stößt irgendwann auf etwas, das aussieht wie ein kleines schwarzes Buch. Das Inhalt besteht aus einem kleinen Signature-Kärtchen mit dem Konterfei des jeweiligen Drummers, ein Faltblatt informiert zudem über die genauen Spezifikationen der Snaredrum. 
Sehen wir uns nun die Kessel der beiden Kandidaten an. Jener der Warbird misst 12×5,5 Zoll, besteht aus Walnussholz und ist sehr dünn gefertigt. Sechs Lagen addieren sich zu einer Wandstärke von 5,1 Millimetern, die Gratung beträgt auf der Schlagfellseite 45 Grad, auf der Resofellseite fällt sie mit 35 Grad etwas flacher aus. „SONIClear“ nennt Mapex dieses Konzept. Das Snarebed ist sichtbar, aber eher schmal und nicht sehr tief, im Bereich der Vertiefung wird die Gratung beibehalten. Drei Luftlöcher sorgen für Ventilation. Der optische Clou ist und bleibt jedoch die spezielle Gravur im Stirnbereich des Kessels, ein zweiköpfiger Adler, dessen eine Seite einen „kompletten“ Vogel darstellt, die andere Seite spiegelt einen Totenkopf. Das sieht durchaus edel und einzigartig aus und wurde handwerklich sauber umgesetzt. Innen wie außen besitzt der Kessel ein mattes, klar lackiertes Holzfinish. 

Fotostrecke: 6 Bilder Mit Samtsack, Stimmschlüssel und Zertifikat: So kommen die DL Artist Snares zum Drummer.

Auch bei Craig Blundells „The Machine“ Snaredrum kommt Walnuss zum Einsatz, muss sich die Aufgabe aber mit Ahornholz teilen. Der 14×5,5 Zoll große Kessel besitzt vier Innenlagen aus Ahorn und zwei Außenlagen aus Walnuss. Auf eine Gravur muss er verzichten, die Art der Gratung (45 Grad oben, 35 Grad unten) ist jedoch identisch. Besonders breit fällt das Snarebed aus, ich messe knappe 14 Zentimeter Breite. Der Grund dafür ist der spezielle Snareteppich, auf den ich später noch eingehen werde. Vier Luftlöcher sollen für ein perfektes Verhältnis von Ansprache und Spielgefühl sorgen. Wie beim „Kriegsvogel“ kommt auch hier eine matte Versiegelung zum Einsatz. Beide Kessel sind perfekt verarbeitet. 

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Mehr Informationen

Trick Abhebungen und Puresound Snareteppiche

Dass die Anpassung der Trommeln an die Endorserwünsche nicht bei den Kesseln endet, zeigen sowohl die Hardware als auch die Verschleißteile. Beginnen wir aber zunächst mit den Gemeinsamkeiten. So sind die Böckchen, die Spannreifen und die verschraubten Luftlocheinfassungen im Black Brushed Finish gehalten. Als „Sonic Saver“ bezeichnet Mapex die nach innen gebördelten Hoops, welche sich sowohl konstruktiv als auch vom Namen her an den Sticksaver-Versionen bekannter Vintage Drums der Firma Slingerland orientieren. Wie alle anderen Beschlagteile, sind auch die Tubelug-ähnlichen Böckchen mit Gummi unterlegt am Kessel montiert, bei der Warbird sind es pro Seite jeweils acht, die größere The Machine besitzt pro Seite zehn. Als interessante Wahl darf bei beiden Modellen auch die verbaute GS007 Multi Step Abhebung des Herstellers Trick gelten, schließlich hat Mapex auch eine eigene Oberklasseabhebung im Angebot. Am Vorgängermodell der Warbird war Chris Adler damit auch noch zufrieden, jetzt hat er sich – wie Kollege Blundell – für den High-End-Standard vieler Custom Drums entschieden. Das Besondere an dem System ist der an drei Positionen einrastende Bedienhebel für unterschiedliche Teppichspannungen ohne Schrauberei an Einstellrad. Ein Fremdhersteller steuert auch die Teppiche bei. So finden wir an der Warbird einen 16-spraligen Puresound Custom, noch spezieller wird es an der Machine mit einem breiten Equalizer-Modell mit gesplitteten 2×8 Spiralsträngen. 

Fotostrecke: 6 Bilder Bei der „The Machine“ kommt ein Hybridkessel aus Ahorn und Walnuss zum Einsatz.

Die Fellbestückung der Warbird kommt nicht mehr von Aquarian, sondern von Evans, ein Power Center Reverse Dot sitzt auf der Schlagfellseite, unten werkelt ein Snare Side 300. Craig Blundell setzt auf der Schlagfellseite mit dem Aquarian Hi Energy auf ein Modell, das besonders bei Heavy Hittern sehr beliebt ist. Auf der Resoseite kommt ein Classic Clear Snare Resonant zum Einsatz. Lustigerweise ist dies die Fellkombination des alten Warbird Modells, Herr Adler ist jedoch zwischenzeitlich zu Evans gewechselt. 

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Praxis

Hohe und mittelhohe Stimmungen

Zunächst platziere ich die Warbird auf meinem Snarestativ, die Stimmung ist hoch. Das gilt übrigens auch für meine eigene Stimmung, denn die erste Auflage der Snaredrum war vor vielen Jahren einer meiner wenigen Spontankäufe, nachdem ich sie beim Händler gespielt hatte. Die ersten Schläge zeigen, dass die Erwartungen durchaus berechtigt waren, denn das kleine Teil klingt nach wie vor überraschend fett und explosiv. Wer Walnuss ausschließlich als weiches, sanftes Tonholz kennt, dürfte hier positiv überrascht werden. Auch in puncto Teppichansprache kann die Snare überzeugen. Selbst bei hohen Fellspannungen wird der Klang erst spät topfig, darunter liefert die Warbird immer ein sehr solides Fundament und kontrolliert-funkige Ergebnisse.
In der gleichen Qualitätskategorie, jedoch mit deutlich anderem Spielgefühl agiert die Craig Blundell The Machine Snaredrum. Besonders das dicke, am Rand jedoch nicht gedämpfte Hi-Energy Fell erzeugt einen ganz eigenen, leicht gummiartigen Sound. Dies ist jedoch nicht negativ gemeint, denn erstens verleiht das der Snare einen komprimierten, aber dennoch offenen Charakter und zweitens bleibt die Teppichansprache präzise. Auch hier fällt die ausgewogene Mischung aus Druck und Kontrolle auf. Mit einem einlagigen Standardfell wird die Snare etwas transparenter und deutlich offener. Schön finde ich auch die kompakten Rimclicks und wirklich fett-holzigen Rimshots. 

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Warbird – hohe Stimmung, solo Warbird – hohe Stimmung, im Set Warbird – mittelhohe Stimmung, solo Warbird – mittelhohe Stimmung, im Set The Machine – hohe Stimmung, solo The Machine – hohe Stimmung, im Set The Machine – mittelhohe Stimmung, solo The Machine – mittelhohe Stimmung, im Set
Mapex_BP_Design_Machine_Warbird
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Mittlere und tiefe Tunings

Bewegt man sich mit der Warbird in eine mittlere Stimmung, wird deutlich, warum sich Chris Adler und die Konstrukteure für einen dünnen Walnusskessel entschieden haben. Denn jetzt fangen die dunkleren Tonanteile an, sich bemerkbar zu machen, was dazu führt, dass man mit geschlossenen Augen eine weitaus größere Snaredrum vor sich zu haben glaubt. Natürlich kann sie im Vergleich mit der The Machine in natura nicht dasselbe subjektive Volumen aufbauen, ist aber durchaus nicht weit entfernt. Noch spannender wird es bei tiefen und extrem tiefen Stimmungen. Wo andere Modelle dieser Größe hemmungslos anfangen zu modulieren, bleibt der Kriegsvogel erstaunlich lange straff. Mit solchen Qualitäten empfiehlt sich die Trommel auch in diesen Stimmungen für viele Anwendungen. 
Kommen wir nun zum größeren Geschwister, The Machine, welches mir speziell in mittleren Gefilden außerordentlich gut gefällt. Sie ist fett, aber nicht matschig und gleichzeitig tonal sehr klar. Mit dem Werksfell stellen sich wieder die leichten Kompressionseffekte ein, was speziell unter Mikros sehr vorteilhaft sein kann. Geht es in den Tuning-Keller, zeigt sie ähnliche Qualitäten wie die Warbird, hier wirkt es allerdings aufgrund der Dimensionen weniger überraschend. Insgesamt eine sehr vielseitige Trommel mit Charakter. Im Video habe ich euch für beide Snares weitere Tuningvarianten aufgenommen

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Warbird – mittlere Stimmung, solo Warbird – mittlere Stimmung, im Set Warbird – tiefe Stimmung, solo Warbird – tiefe Stimmung, im Set The Machine – mittlere Stimmung, solo The Machine – mittlere Stimmung, im Set The Machine – tiefe Stimmung, solo The Machine – tiefe Stimmung, im Set
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Fazit

Die Firma Mapex hat ihr Snaredrum-Portfolio jüngst einer großen Revision unterzogen und bietet unter dem Label Black Panther Design Lab interessante Modelle an, die sich durch viele Detaillösungen voneinander unterscheiden. Noch weiter geht man bei den Design Lab Artist-Modellen, zu denen unsere Testexemplare gehören. So besitzt Chris Adlers Signature Instrument namens „Warbird“ einen kompakten 12×5,5 Zoll Walnusskessel, der eine erstaunliche Palette an verschiedenen Sounds ermöglicht. Auch in tieferen Registern kann die kleine Snaredrum überzeugen. Die von Craig Blundell inspirierte „The Machine“ in 14×5,5 ist mit einem Hybridkessel aus Walnuss und Ahorn ausgestattet und erzeugt speziell mit dem Aquarian Hi-Energy Werksfell fette, leicht komprimierte Sounds bei gleichzeitig exzellenter Teppichansprache. Beide Testexemplare zeichnen sich zudem durch sehr gute Hardware aus, wozu sowohl die Retro-inspirierten Spannreifen zählen als auch die hochwertige Trick GS007 Abhebung. Preislich liegen beide Trommeln definitiv nicht mehr im Schnäppchenbereich, sind aber ihr Geld nicht nur für Fans der beiden Superdrummer durchaus wert. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • straffe, fette Sounds bei beiden Snaredrums
  • breiter Einsatzbereich auch bei der 12“ Warbird
  • einfach zu stimmen
  • hochwertige Felle und Teppiche
  • exzellente Verarbeitung
Contra
  • keins
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Mapex Black Panther Artist DL „Warbird“ und „The Machine“ Signature Snaredrums Test
Für 729,00€ bei
Speziell und trotzdem vielseitig: Sowohl die „Warbird“ als auch die „The Machine“ sind ihr Geld wert.
Speziell und trotzdem vielseitig: Sowohl die „Warbird“ als auch die „The Machine“ sind ihr Geld wert.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mapex
  • Bezeichnungen: Black Panther Design Lab Artist 12×5,5 „Warbird“ und Black Panther Design Lab Artist 14×5,5 „The Machine“
  • Herstellungsland: China
  • Kesselmaterial: Warbird: 5,1 Millimeter Walnusskessel. The Machine: 6,5 Millimeter Walnuss/Ahorn-Hybridkessel
  • Hardware: Black Brushed Finish, „Sonic Saver“ Stahlspannreifen mit Innenflansch, Trick GS007 Multistep Abhebung
  • Teppich: Warbird: Puresound Custom 16-spiralig, The Machine: Puresound Equalizer 2×8 Spiralen
  • Felle: Warbird: Evans Power Center Reverse Dot und Snare Side 300. The Machine: Aquarian Hi-Energy und Classic Clear Resonant Snare
  • Besonderheiten: Innendämpfer
  • Zubehör: Samtbeutel, Stimmschlüssel, Etui mit Karte
  • Preise (Verkaufspreise Dezember 2020)
  • 12×5,5 „Warbird: 669,00 EUR
  • 14×5,5 „The Machine“: 749,00 EUR

Seite des Herstellers: http://mapexdrums.com/international

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