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Kickstart Cubase #1 Workshop

Musik aufnehmen, bearbeiten und mischen mit Cubase ist kein Hexenwerk. Alles, was es dazu grundsätzlich braucht, sind ein halbwegs aktueller Rechner, eine Soundkarte und das Programm. Egal, ob es sich dabei um Cubase AI 4 (gibt es als kostenlose Zugabe zu diverser Hardware), um die kleine (Cubase Essential 4), mittlere (Cubase Studio 4) die große, schlicht „Cubase 4“ genannte Kaufversion oder um ihre Nachfolger Cubase 5 oder Cubase 6 handelt: Dieser Artikel soll schnell und anschaulich an die Praxis heranführen und helfen, die kleinen Fußangeln zu vermeiden, die einem besonders zu Anfang den Spaß am Rechner-Recording vermiesen können.  

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Alle beschriebenen Punkte treffen auf sämtliche aktuelle Cubase-Versionen zu, ganz gleich, ob man einen Windows-Rechner oder einen Mac sein Eigen nennt. Wenn es doch mal Unterschiede zwischen den Plattformen gibt, dann weisen wir darauf hin.

Infos zum Hersteller Steinberg gibt es hier!

Frisch installiert – und nun?

Ist Cubase installiert, brauchen die Anwender der „großen“ Versionen nur den USB-Kopierschutzstecker, auch Dongle genannt, einzustecken und es kann losgehen. AI 4 Besitzer müssen sich noch bei Steinberg registrieren und erhalten dann einen Lizenz-Code, der in einem mitinstallierten Extra-Programm namens „Syncrosoft Lizenz Kontroll Center“ eingegeben wird. Dieses wählt sich im Internet ein und lädt eine Lizenz auf den Rechner. Für diese Prozedur hat man jedoch einen Monat Zeit, so lange läuft AI 4 im Demo-Mode.

Nach dem ersten Programmstart ist es eine gute Idee, gleich mal ins Cubase-Menü und dort auf den Punkt „Über Cubase“ zu klicken. Dort gibts die Versionsnummer zu sehen und man kann checken, ob eventuell ein Update verfügbar ist. Dazu klickt man sich auf der Steinberg-Seite http://steinberg.net über die Punkte „Support“ und „Download“ bis zu http://www.steinberg.net/de/support/steinberg_support_downloads.html durch, wählt hier seine Programmversion und bekommt eine kommentierte Übersicht der erhältlichen Updates.

In diesem Fenster befindet sich die Cubase-Versionsnummer
In diesem Fenster befindet sich die Cubase-Versionsnummer

Nach eventuellem Update und Neustart ist unser Cubase also auf dem neuesten Stand, und es ist an der Zeit, dass wir ihm beibringen, flüssig mit dem Rest der Welt zu kommunizieren. Wir sind an der ersten Klippe angelangt, die viele Einsteiger unnötigerweise an ihrer Hardware oder dem Programm zweifeln lässt, denn direkt nach der Installation ist nicht unbedingt alles so eingerichtet, dass optimale Performance gewährleistet ist. Die Lösung braucht zwar nur wenige Mausklicks, aber ein bisschen Hintergrundwissen – und das verschaffen wir uns jetzt!

Alles Einstellungssache

Damit wir etwas hören können, muss der Ausgang unserer Soundkarte mit einem Wiedergabesystem, also der Hi-Fi-Anlage, Monitorboxen oder ähnlichem verbunden sein. Auch gilt es, in der Bediensoftware der jeweiligen Soundkarte den Ausgang aufzudrehen, ganz gleich, ob das nun die Systemeinstellungen von Windows oder OS X sind, oder das Bedienfeld eines speziellen Audio-Interfaces, das man sich eigens zum Musikmachen angeschafft hat.

Moderne Rechner sind so flott, dass man für die Musikproduktion am Betriebssystem nicht groß herumdoktern muss. Ein bisschen gesunder Menschenverstand darf aber schon walten, denn dass jedes weitere Programm, das nebenbei läuft, Speicherplatz und eventuell auch Rechenpower braucht, dürfte klar sein. Überflüssiges auszuschalten ist darum kein Fehler. Windows-User sollten sich zudem zu System —> Erweiterte Systemeinstellungen –> Erweitert –> Leistung –> Erweitert durchklicken und dort die Option “Prozessorleistung für Hintergrunddienste optimieren” anwählen. Das stellt sicher, dass auch für den im Hintergrund arbeitenden Soundkarten-Treiber genug Rechenleistung zu Verfügung steht, was der Gesamtperformance von Cubase zugute kommt.

Im nächsten Schritt wählen wir in Cubase den richtigen Treiber, damit sich Programm und Soundkarte verstehen.
Auf das Menü “Geräte” klicken und dort auf den Unterpunkt “Geräte konfigurieren”. Im sich öffnenden Fenster “VST- Audiosystem” aus der Liste links auswählen.
Jetzt können wir im Einblendmenü “ASIO-Treiber” rechts oben den Treiber wählen. Nach der Installation sind hier automatisch die Treiber für die interne Soundkarte eingetragen. Apple-Anhänger sehen den Eintrag “Built in Audio”, PC-Jünger lesen wahrscheinlich “ASIO Multimedia Driver” an der gleichen Stelle.

Hier wählen wir Soundkarte und Treiber
Hier wählen wir Soundkarte und Treiber

Fall 1: Es steht nur die On-Board-Soundkarte des Rechners zur Verfügung.

Beim Mac gibt es nichts weiter zu tun, es kann mit dem nächsten Kapitel “Puffereinstellung und Latenz” weitergehen.

Beim PC ist die Sache vielschichtiger, es findet sich im Menü nämlich im Allgemeinen noch ein anderer Eintrag mit dem kryptischen Namen “ASIO DirectX Full Duplex Driver”. Der Grund: Unter Windows gibt es verschiedene Standards, die Karte anzusteuern. Nach aller Erfahrung ist die DirectX dabei die bessere für Cubase. Ein ganz heißer Tipp für Windows-User, die mit dem On-Board-Sound auskommen müssen, ist übrigens die Freeware “Asio4all” (http://asio4all.de/). Einfach installieren, Cubase neu starten und den entsprechend Eintrag “Asio4All” im Einblendmenü wählen. Asio4All ist eine kleine Software, die Standard-Windows-Treiber in schnelle ASIO-Treiber verwandeln kann. Das funktioniert nicht bei allen Rechnern, da am System aber nichts permanent verändert wird, sollte das Ausprobieren einigermaßen gefahrlos sein. Auch wenn dieses Programm bei unserem Test problemlos und sicher seinen Dienst verrichtet hat, sollte man nach wie vor grundsätzlich bei Dateien oder Programmen aus dem Internet oder anderen Quellen Vorsicht walten lassen. Für eventuelle Probleme, die man sich damit eventuell auf seinen Rechner lädt, übernimmt bonedo keine Gewähr.

Asio4all ist ein universeller ASIO-Treiber für Windows und Freeware
Asio4all ist ein universeller ASIO-Treiber für Windows und Freeware

Kleiner Exkurs: Die Abkürzung ASIO steht übrigens für “Audio Stream Input Output” und bezeichnet einen Treiberstandard, den Steinberg vor etlichen Jahren eingeführt hat. Er erlaubt eine schnelle Kommunikation zwischen Recording-Software und Sound-Hardware  und ist bis heute bei fast allen Herstellern der De-Facto-Standard für Musik-Produktion auf dem PC.

Fall 2: Es ist eine spezielle Soundkarte mit eigenen Treibern vorhanden.

Ob diese nun intern eingebaut ist oder per USB oder Firewire am Rechner hängt, ist sekundär. Wichtig ist: Durch ihre vom Hersteller optimierten Treiber funktionieren solche Karten meist mit weniger Verzögerung, Latenz genannt – mehr dazu im nächsten Kapitel -, stabiler, timingfester und nicht selten auch mit weniger Systembelastung als normale Treiber. Außerdem haben derartige Audio-Interfaces im Allgemeinen deutlich bessere Klangeigenschaften als integrierte Rechner-Soundkarten. Oft sind auch sehr nützliche Features wie Mikrofon-Vorstufen und Kopfhörer-Ausgänge integriert.
Egal, ob Mac oder PC: Nachdem die mitgelieferte Software für die Karte installiert ist, gehen wir ins Cubase Geräte-Menü und wählen den entsprechenden Treiber. Dieser ist immer ziemlich eindeutig beschriftet. Am Beispielsystem hängt ein MOTU Firewire-Interface und es steht entsprechend “MOTU 828mk3” im Menü.

Sind mehrere Soundkarten vorhanden kann man hier zwischen ihren Treibern wählen.
Sind mehrere Soundkarten vorhanden kann man hier zwischen ihren Treibern wählen.
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Puffereinstellung und Latenz

Wenn wir in der Liste zur Linken unseres “Geräte konfigurieren”-Fensters auf den Punkt unterhalb von “VST-Einstellungen” klicken – dieser Punkt ändert seine Bezeichnung je nach gewähltem Audio-Interface – ändert sich die Darstellung in der rechten Fensterhälfte und es erscheint der “Einstellungen”-Button. Klickt man diesen an, öffnet sich noch ein neues Fenster, das je nach Soundkarte ganz unterschiedlich aussehen kann. Immer jedoch findet man die Möglichkeit, die “Buffer Size” einzustellen.

Nach dem Klick auf "Einstellungen" öffnet sich ein neues Fenster in dem die "Buffer Size", also die Größe des Pufferspeichers der Soundkarte eingestellt wird.
Nach dem Klick auf “Einstellungen” öffnet sich ein neues Fenster in dem die “Buffer Size”, also die Größe des Pufferspeichers der Soundkarte eingestellt wird.

Bei diesem ominösen “Buffer” handelt es sich um zwei kleine Speicher, von denen einer am Ein-, der andere am Ausgang der Soundkarte sitzt. In diesen Speichern wird Audiomaterial, das via Soundkarte in den Rechner hinein und/oder wieder herauswandert, kurz zwischengelagert. Vereinfacht kann man sagen, dass unser Rechner bei größerem Zwischenspeicher mehr Zeit hat, darüber nachzudenken, was da auf ihn zukommt und länger daran herumrechnen kann, bevor er es wieder ausspucken muss. Das fordert ihm weniger Leistung ab. Der Nachteil: Cubase reagiert auch langsamer, was sich störend auswirken kann, wenn wir beispielsweise versuchen, ein virtuelles Instrument zu spielen oder ein Audio-Signal live mit Effekten über den Cubase-Mixer abhören möchten. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zu verstehen, denn eine niedrige Latenz – so lautet das Fachwort für die Verzögerung bei der Audiobearbeitung – ist zwar prinzipiell erstrebenswert, aber noch wichtiger ist der aussetzerfreie Betrieb des Sequenzers. Wenn Cubase also bei der Arbeit zu stottern anfängt, hilft es meist, den Buffer größer einzustellen.

Die systemtechnischen Grundlagen sind gelegt, jetzt fangen wir an, konkret mit Cubase zu arbeiten und gehen Schritt für Schritt vor.

Neues Projekt erstellen, Ausgänge einrichten.

Im Datei-Menü den Punkt “Neues Projekt” auswählen, als Projektvorlage dient uns “Leer”.

Die leere Projektvorlage lässt uns freie Hand beim ersten Projekt.
Die leere Projektvorlage lässt uns freie Hand beim ersten Projekt.

Cubase möchte wissen, wo das Projekt auf der Festplatte gespeichert werden soll. Es ist ratsam, für jeden neuen Song einen eigenen Ordner zu erstellen – so behält man den Überblick und seine Daten beisammen, da Cubase alle Audio-Aufnahmen des Projekts in dessen Ordner ablegt. Jetzt überprüfen wir noch, ob Cubase ausgangsseitig korrekt mit der Soundkarte verbunden ist.

Dazu gehen wir ins Geräte-Menü, Unterpunkt “VST-Verbindungen”, und stellen sicher, dass bei “Ausgänge” in der Spalte “Geräte-Port” die Ausgänge der gewählten Soundkarte aufgeführt sind. Die Ausgänge lassen sich gegebenenfalls per Mausklick in dieser Spalte ändern.

Im VST-Verbindungs-Fenster prüfen wir die korrekte Einstellung der Ausgänge.
Im VST-Verbindungs-Fenster prüfen wir die korrekte Einstellung der Ausgänge.

Achtung: Diese Einstellung ist nicht global, sondern muss gegebenenfalls bei jedem Projekt erneut gemacht werden. Und noch einmal Achtung: Nach Ordnerwahl und Einstellung ist das Projekt immer noch nicht gespeichert, dazu ins Menü Datei -> Speichern gehen, dem Ganzen einen aussagekräftigen Namen geben und “Sichern” klicken.

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Die erste MIDI-Aufnahme

Um uns mit den grundsätzlichen Funktionen von Cubase vertraut zu machen, nehmen wir eine kleine MIDI-Sequenz auf, die von einem virtuellen Instrument wiedergeben wird.

Wir wählen im Projekt-Menü “Spur hinzufügen” und dort “Instrument”. Im sich öffnenden Fenster entscheiden wir uns für “HalionONE” als Klanglieferant.

Fotostrecke: 3 Bilder So wird eine neue Spur erzeugt

Falls er nicht schon offen ist, sorgen wir per Klick auf den entsprechenden Button dafür, dass der so genannte “Inspector” ganz links im Cubase-Projekt-Fenster erscheint. Dieser “Inspector” versorgt uns mit den wichtigsten Informationen über die jeweils gewählte Spur.

  • Ein Klick auf “Instrument bearbeiten” öffnet das HALionOne-Bedienfeld. In diesem suchen wir durch Klicken in das längliche, schwarze Rechteck ganz oben einen Sound aus.
  • Wir schalten auf der Spur den “Aufnahme aktiviert”-Knopf ein. Als Eingang für die Spur sollte “All MIDI Inputs” gewählt sein, damit wir auch etwas hören können, sobald auf der MIDI-Tastatur gespielt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese per USB und entsprechendem Treiber direkt am Rechner hängt oder klassisch per MIDI-Kabel mit einem eventuell vorhandenen MIDI-Port eurer  Soundkarte verbunden ist.
  • Kommt der Ton nach dem Tastenanschlag spürbar zu spät, verkleinert man die Buffer-Größe, sollte Cubase überlastet sein, vergrößert man sie.
  • Jetzt bewegen wir den Song-Positions-Zeiger per Mausklick ins Taktlineal an den Projektanfang.
Fotostrecke: 2 Bilder Die dicke, vertikal Linie an Takt 2 ist der Song-Positions-Zeiger, das Taktlineal haben wir rot umrandet.
  • Anschließend drücken wir die “Record”-Taste im Transportfeld und spielen etwas ein.
  • Die Aufnahme wird per Druck auf Stop beendet und kann jetzt (Song-Positions-Zeiger wieder auf Anfang setzen) angehört werden.
  •  Aktiviert man den Click im Transportfeld, klopft Cubase ein Tempo vor, zu dem wir spielen können. Das Grundtempo des Projektes wird direkt darunter eingestellt, indem man das Tempo auf “Fixed” stellt, doppelt auf die Beat-Zahl klickt und das Wunschtempo per Computertastatur eingibt.

MIDI editieren

  • Ein Doppelklick auf den eben aufgenommenen MIDI-Part öffnet den Key-Editor. In diesem sehen wir die einzelnen, gespielten Noten als Balken. Anhand der Klaviatur links lässt sich die Tonhöhe feststellen, die Länge der Balken symbolisiert die Notenlänge.
  • Die Töne lassen sich jetzt mit der Maus verschieben (Balken mit der Maus in der Mitte nehmen und bewegen), verkürzen oder verlängern (Balken am linken oder rechten Ende nehmen).
  • Per Rechtsklick (PC) oder Ctrl-Klick (Mac) bekommen wir zusätzliche Werkzeuge an die Hand. Mit dem Radiergummi ist das Löschen von Noten möglich, mit dem Stift das Einzeichnen von neuen.
  • Hat man zum Klick gespielt, kann der Rechner die eingespielten Töne gerade rücken („Quantisieren“). Dazu drückt man die „Q“-Taste, während man sich im Key-Editor befindet. Auf welchen Notenwert die Töne gerückt werden, bestimmt man mit der Einstellung „Quantisieren“.
Der Key-Editor, rot eingerahmt der Quantisierungswert
Der Key-Editor, rot eingerahmt der Quantisierungswert

Noch zwei Tipps zum Thema MIDI

  1. Per MIDI lassen sich natürlich auch externe Klangerzeuger ansprechen. Dazu erstellt man keine „Instrument“-, sondern eine simple „MIDI“-Spur und stellt deren Ausgang im Inspector auf den MIDI-Port ein, an dem der Klangerzeuger hängt. Es gilt allerdings zu bedenken, dass man das Ausgangssignal des externen Klangerzeugers erst wieder als Audiospur in Cubase aufnehmen muss, wenn es im Mixdown eines Songs (dazu gleich mehr) hörbar sein soll.
  2. Wer keine Tastatur hat, der erstellt sich MIDI-Parts, indem er im Arrangierfenster das Stiftwerkzeug per Rechtsklick (PC) oder Ctrl-Klick (Mac) auswählt und mit diesem (jetzt wieder mit Linksklick) auf der Instrumenten- oder MIDI-Spur einen leeren Part einzeichnet. Dann wird wieder zum normalen „Objektzeiger“-Werkzeug zurückgewechselt und doppelt auf den gerade eingezeichneten Part geklickt. Es öffnet sich der Key-Editor, man nimmt sich wieder das Stiftwerkzeug und malt Akkorde und Melodien nach Lust und Laune hinein.
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Die erste Audio-Aufnahme

Um Audio aufzunehmen, müssen wir sicherstellen, dass Cubase eingangsseitig korrekt mit der Soundkarte verbunden ist.

  • Wir gehen ins Geräte-Menü, Unterpunkt „VST-Verbindungen“ – dort ist aller Wahrscheinlichkeit nach bei „Eingänge“ bereits ein Stereo-Bus angelegt. In der Spalte „Geräte-Port“ sind wahrscheinlich die ersten beiden Eingänge der Soundkarte aufgeführt.
  • Wir möchten aber nur ein einzelnes Mono-Instrument (z.B. der Einfachheit halber eine Gitarre mit Tonabnehmer, die direkt per Klinken-Kabel mit dem Instrumenten-Eingang des Audio-Interfaces verbunden wird) aufnehmen und richten darum einen zusätzlichen Mono-Eingangsbus ein.
  • Dazu klicken wir im „VST-Verbindungen – Eingänge“-Menü auf „Bus hinzufügen“ und wählen im folgenden Dialog „Mono“.
  • Nun noch in der „Geräte Port“ Spalte denjenigen Eingang wählen, an den die Gitarre angeschlossen wird, fertig.
  • Wie bei den Eingängen gilt: Diese Einstellung ist nicht global, sondern muss gegebenenfalls bei jedem Projekt erneut gemacht werden.

Spur erstellen und Signalpegel einstellen

  • Im Projekt-Menü wählen wir „Spur hinzufügen“ und dort „Audio“. Im sich öffnenden Fenster entscheiden wir uns für „Mono“.
  • Im „Inspector“ stellen wir als Eingang der frisch erstellten Audio-Spur den eingerichteten Mono-Eingang ein, als Ausgang „Stereo Out“.
  • Jetzt muss noch der richtige Pegel gefunden werden, damit einerseits ein vernünftig starkes Signal auf die Festplatte wandert, andererseits aber nicht der Audiokarten-Eingang übersteuert wird, was zu hässlichen digitalen Verzerrungen auf der Aufnahme führt. Wie der Eingangspegel verändert wird, ist von Soundkarte zu Soundkarte verschieden, manche haben Hardware-Regler an der Frontplatte, andere werden per Software eingestellt.
  • In jedem Fall gilt: Cubase kann auf die Eingangspegel keinen Einfluss nehmen, diese Einstellung muss definitiv an der Soundkarte oder deren Software vorgenommen werden.
  • Cubase kann jedoch zeigen, wie viel Pegel an seinem Eingang ankommt. In den großen Programm-Versionen gibt es dazu spezielle Eingangskanäle, aber auch in den kleinen lässt es sich bewerkstelligen. Einfach den kleinen, runden Monitor-Button der Spur drücken, und man sieht (und hört) was auf dieser Spur landet. Besonders genau erkennt man das in der Mischpult-Ansicht (Geräte-Menü -> Mixer). Den Pegel nun so einstellen, dass er bei starkem Anschlag nicht in den roten Bereich kommt.
Fotostrecke: 2 Bilder Rund und gelb: der aktivierte Monitorbutton

Monitoring: Viele Wege führen nach Rom

Nach der Treiberwahl, Latenzeinstellung und Ein-/Ausgangskonfiguration ist Monitoring, also das Mithören der eigenen Performance aus Box oder Kopfhörer während des Einspielens, für viele Einsteiger der nächste große Stolperstein. Es gibt mehre Möglichkeiten, das Ganze anzugehen.

  • Möglichkeit eins haben wir gerade schon beim Pegeln kennengelernt. Wenn der „Monitor“-Button im entsprechenden Kanal gedrückt ist, hören wir direkt, was am Eingang von Cubase anliegt. Wie unter „Puffereinstellung und Latenz“ beschrieben allerdings mit Verzögerung. Ein Erfahrungswert ist, dass die meisten Instrumentalisten eine Latenz unter 7 ms von Ein-bis Ausgang brauchen, um sich wohlzufühlen, Sänger sind oft noch empfindlicher. Solche Werte erreichen allerdings nur extrem leistungsstarke Rechner, deswegen gibt es noch Möglichkeit zwei und drei.
  • Möglichkeit zwei ist, einen Teil des Eingangssignals vor der Analog-/Digitalwandlung abzuzweigen, an der Soundkarte vorbeizuführen, und wieder auf deren Ausgang zu geben. So ist jede Verzögerung ausgeschlossen, den Anteil des direkten Signals bestimmt ein Regler an der Soundkarte. Diese Funktion bieten zum Beispiel der Presonus Firepod/FP10 oder das Tascam US 122 L Interface.
  • Möglichkeit drei ist quasi die digitale Variante von Möglichkeit zwei. Unser Eingangssignal wandert in die Soundkarte und wird erst nach der Analog-/Digitalwandlung in der Soundkarte aufgesplittet. Ein Teil wandert zwecks Aufnahme zu Cubase, der andere wird unter Umgehung des Rechners, fast verzögerungsfrei, zum Ausgang der Soundkarte geschickt. Es gibt also innerhalb der Soundkarte, und quasi „außerhalb“ von Cubase, einen zweiten Mixer, der nur für das Monitoring da ist. Der hat zwar immer den gleichen Zweck, sieht bei jedem Soundkarten-Hersteller jedoch unterschiedlich aus und hat auch unterschiedliche Namen wie „Total Mix“ bei RME oder „CueMix“ bei MotU – da ist Handbuch-Studium angesagt.
  • Auf dem PC funktioniert Möglichkeit drei eventuell aber doch ohne externen Mixer. Wir gehen in Geräte -> Geräte konfigurieren -> VST Audiosystem. Falls unsere Hardware diese Funktion unterstützt, können wir dort ein Häkchen bei „Direktes Mithören“ setzen. Jetzt lässt sich die Lautstärke des – verzögerungsfrei durch die Soundkarte geleiteten – Monitorsignals ohne externen Mixer vom Cubase-Mixer aus steuern. Am Mac besteht diese Möglichkeit nicht.

Aufnahme bitte!

Eingänge konfiguriert, Pegel optimiert, Monitoring klargemacht – wir nehmen endlich auf!

  • Der „Aufnahme aktivieren“ Button am Audio-Kanal muss rot leuchten. Falls er das nicht tut, draufklicken!
  • Jetzt bewegen wir den Song-Positions-Zeiger per Mausklick ins Taktlineal an den Projektanfang.
  • Wir drücken den Record-Button im Transportfeld.
  • Nun spielen wir unseren Part ein, danach drücken wir Stop im Transportfeld.

Auch Audio lässt sich mit oder ohne Click einspielen – siehe den entsprechenden Punkt bei der MIDI-Aufnahme.

Das fertig aufgenommene Audio-Event können wir nun bearbeiten, zum Beispiel:

  • In der Mitte nehmen und umher bewegen.
  • Verkürzen, dazu ganz links oder rechts unten mit der Maus nehmen und zusammenschieben.
  • Mit diversen Werkzeugen bearbeiten – diese sind wiederum per Rechtsklick (PC) oder Ctrl-Klick (Mac) zu erreichen. So können wir fehlerbehaftete Stellen ganz einfach mit der Schere ausschneiden, sie mit dem Radiergummi löschen und die missglückte Sequenz dann auf einer weiteren Audio-Spur erneut aufnehmen.
Das Projektfenster mit zwei Spuren, oben der MIDI-, unten der Audio-Part.
Das Projektfenster mit zwei Spuren, oben der MIDI-, unten der Audio-Part.
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Der Mixdown

Unser fertiges Werk aus mehreren Einzelspuren soll zu guter Letzt zu einer einzelnen Datei zusammengerechnet werden, die wir auf eine Audo-CD brennen oder als MP3-File in den iPod laden können.

  • Cubase muss wissen, wo der Song beginnen und enden soll. Dazu setzt man die sogenannten „Locator“. Weil der linke Locator bestimmt, wo es losgeht, klicken wir bei gehaltener „Alt“- (Mac) oder „Strg“- (PC) Taste ins Taktlineal, um ihn zu setzen. Mit gehaltener „Cmd“- (Mac) oder „Alt“- (PC) Taste klicken wir ins Taktlineal, um mit dem rechten Locator zu bestimmen, wo der Song endet
  • Zwischen beiden Locatorn färbt sich das Taktlineal blau. Nur was unter diesem blauen Bereich zwischen den Locatorn zu liegen kommt, wird im finalen Audiofile enthalten sein.
  • Jetzt setzen wir den Song-Positions-Zeiger per Mausklick auf den Projektanfang, öffnen im Geräte-Menü den Cubase-Mixer und lassen den Song ablaufen.
  • Lautstärke und Panorama der einzelnen Spuren stellt man im Mixer nach Wunsch ein.
  • Der grau unterlegte Lautstärkeregler ganz rechts ist der Master, hier laufen alle Signale letztendlich hindurch. Er sollte so stehen, dass ganz unten im Kanalzug die Zahl „0.00“ zu lesen ist. Falls der Gesamtpegel zu hoch ist, leuchtet am Fuß des Masterkanals eine Clip-Anzeige auf. Diese setzen wir zurück, indem wir darauf klicken. Anschließend regeln wir dann die einzelnen Kanäle am Cubase-Mixer ein wenig herunter, bis auch die lautesten Stellen im wahrsten Sinne des Wortes im grünen Bereich bleiben.
Im Cubase-Mixer setzen wir die Spuren ins richtig Verhältnis. Im Master-Kanal, ganz rechts, leuchtet die Clip-Anzeige, Zeit die Einzelspuren ein wenig zurückzuregeln.
Im Cubase-Mixer setzen wir die Spuren ins richtig Verhältnis. Im Master-Kanal, ganz rechts, leuchtet die Clip-Anzeige, Zeit die Einzelspuren ein wenig zurückzuregeln.

Spur erstellen und Signalpegel einstellen

  • Nun begeben wir uns ins Menü Datei -> Exportieren und wählen „Audio-Mixdown“.
  • Im folgenden Dialogfeld bestimmt man zunächst, wo Cubase die finale Datei speichern soll. Als Dateiformat wählen wir „Wave-Datei“, bei „Ausgang der Audio-Engine“ stellen wir ein: Stereo Out, 44.100 Hz und 16 Bit (CD Red-Book-Standard). In diesem Format kann der Mixdown auf eine Audio-CD gebrannt werden.
  • Den direkten Export als MP3-File bietet von Haus aus nur die ganz große Cubase Version. Wer sein Werk als MP3-File vorliegen haben möchte, kann den MP3-Export für die kleinen Cubase-Varianten entweder bei Steinberg käuflich erwerben oder er nimmt die exportierte Wave-Datei und wandelt diese mit einem der zahlreichen MP3-Encoder um, die als Freeware im Internet zu finden sind. Auch Apple-iTunes hat einen solchen Encoder an Bord.
Die Mixdown-Einstellungen
Die Mixdown-Einstellungen

Effekte im Mixdown

Damit wäre unser kleiner Blitzkurs für Einsteiger fast beendet. Jeder, der sich bis hierher durchgekämpft hat, sollte in der Lage sein, seinem Cubase Töne zu entlocken. Zum krönenden Abschluss werfen wir noch einen Blick auf das Thema Effekte. Ein bisschen Hall zum Beispiel kann einen Mix oft aufwerten bzw. Einzel-Signale größer und “schöner” klingen lassen.

  • Dazu klicken wir im Menü „Projekt -> Spur hinzufügen“ auf den Punkt „Effektkanal“.
  • Im folgenden Dialog wählen wir als Effekt „Reverb – Roomworks SE“ und als Konfiguration „Stereo“.
  • Jetzt erscheint die Bedienoberfläche des Hall-Plug-ins und wir drehen den „Mix“-Regler auf 100%.
  • Wir klicken auf eine Audio-Spur, die mit Hall versehen werden soll, dann im Inspector auf den Schriftzug „Send-Effekte“. Man sieht nun eine Reihe dunkler Rechtecke. Dies sind die so genannten „Sends“, mittels derer man Signal aus einem Audiokanal abzweigen und zu einem Effekt schicken kann.
  • Nun klicken wir in das oberste der dunklen Rechtecke und bewegen die Maus auf den „FX 1 – Roomworks SE“ Schriftzug.
  • Mit dem kleinen Button links über dem Rechteck aktiviert man den Send.
Per Effekt-Send schicken wir Signal aus dem Audiokanal in den Hall.
Per Effekt-Send schicken wir Signal aus dem Audiokanal in den Hall.

Geschafft!

„Kommt nichts raus“, „Geht nichts rein“ oder „Das Programm stottert so komisch“ sind anfangs erfahrungsgemäß die größten Spaßbremsen. Wir hoffen, Cubase-Neulingen eine Hilfestellung bei der Umschiffung dieser Klippen gegeben zu haben. Jetzt also viel Spaß beim Musikmachen und dem weiteren Erforschen des Programms!

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Profilbild von Tyroshans

Tyroshans sagt:

#1 - 30.01.2012 um 15:16 Uhr

0

Herzlichen Dank für den Basiskurs, nach dessen Anleitung man die ersten Schritte in Cubase gehen kann. Weiterführende Workshops zu diesem Sequenzer würde sicher auch andere Nutzer interessieren.

Profilbild von Daniel

Daniel sagt:

#2 - 23.07.2012 um 10:06 Uhr

0

Vielen Dank für diese Ausführliche Erklärung von Cubase. Genau so etwas habe ich gesucht und das beste ist, ich kann es jeder Zeit bei unklarheiten wieder nachlesen.
Finde ich super, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat.
Dankeschön noch mal :)

Profilbild von Tom

Tom sagt:

#3 - 04.08.2013 um 01:58 Uhr

0

Hi, woran liegt es, dass ich den "Einstellungen"-Button nicht öffnen kann? Benutze Saffire Pro 40 als Audio Interface.

Profilbild von Aggi Berger

Aggi Berger sagt:

#4 - 04.08.2013 um 06:48 Uhr

0

Hi Tom, vor einem ähnlichen Problem stand ich auch schon einmal, das Saffire Pro 40 kenne ich allerdings nicht wirklich. Du solltest zusammen mit dem Interface eine Software installiert haben, die auf den Namen Saffire Pro 40 Control hört, und diese sollte prinzipiell aufgerufen werden, wenn dein "Einstellungen"-Button nicht ausgegraut wäre. Der erste Workaround ist also, einfach direkt diese Software zu verwenden und alle relevanten Einstellungen dort zu machen - v.a. wohl die Buffersize. Der Nachteil dieses Weges ist meiner Erfahrung nach aber, dass man solche Einstellungen oft nicht ändern kann, während Cubase läuft. Ich würde also einfach einmal mit den Optionen in der Control Software experimentieren, Cubase mit verschiedenen Konfigurationen immer wieder neu starten und sehen, ob du die Software dazu bekommst, sich direkt aus Cubase heraus steuern zu lassen. Mir persönlich wäre natürlich sehr wichtig, die Buffersize auch anpassen zu können, während Cubase läuft. Ein Treiber-Update hast du ja wahrscheinlich schon gemacht, oder? Liebe Grüße, Aggi

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