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Diamond BCP-1 Bass Compressor Test

Der Diamond BCP-1 Bass Compressor im bonedo-Test  –  Nicht jedem Bassisten wird die kanadische Edelpedal-Schmiede Diamond bekannt sein – schließlich baut sie, bis auf den Bass Kompressor, ausschließlich Pedale für die Kollegen der Gitarrenfraktion. Der Bass Compressor BCP-1 ist eine angepasste Version des Diamond Kompressors für Gitarre, von dem auch viele Tieftöner sehr begeistert waren. Logischerweise ist die Gitarrenvariante nicht optimal an die tiefen Frequenzen von Fünf- und Sechssaitern angepasst und hat außerdem Probleme mit starken Signalen von aktiven Bässen.


Diamond widmet uns Bassern deshalb seit einiger Zeit eine eigene Version seines hochwertigen Kompressors mit einem erweiterten EQ-Spektrum bis in den 20-Hz-Tiefbasskeller, deutlich mehr Headroom für laute, aktive Bässe und einem überarbeiteten Tilt-Equalizer, der ein zusätzliches 250-Hz-Setting per Schalter bietet.

Details

Der Aufbau des BCP-1 ist erstaunlich einfach und ermöglicht auch dem unerfahrensten Benutzer einen leichten Einstieg in die Welt der Kompressoren. Auf der Oberseite gibt es nämlich nur drei Regler, deren Funktionen durch die klaren Beschriftungen Comp, EQ und Volume sofort klar sind. Mit dem Comp-Regler wird der Grad der Kompression bestimmt, auf kompressortypische Parameter wie Ratio, Attack und Release hat man dabei allerdings keinerlei Einfluss. Zur Orientierung bei der Einstellung wechselt die Betriebs-LED die Farbe, wenn das Signal den Threshold überschreitet. Der EQ im Bass Compressor ist kein typischer Cut&Boost Tonregler, sondern ein sogenannter Tilt-EQ, der auf den gesamten Frequenzbereich um einen bestimmten Balance-Punkt wirkt. Dreht man den EQ-Regler nach links, werden die Frequenzen unterhalb des Balance-Punktes graduell angehoben und die Frequenzen, die darüber liegen, gleichzeitig entsprechend abgesenkt. Nach rechts, also im Uhrzeigersinn, funktioniert das Ganze umgekehrt, alle Frequenzen unterhalb des Balance-Punktes werden abgesenkt, alles was darüber liegt, wird zunehmend angehoben. Besagter Balance-Punkt kann mit einem kleinen Schalter unterhalb des EQ-Reglers bestimmt werden, zur Wahl stehen 900und 250 Hz. Steht der Sound, wird zum Schluss die Endlautstärke mit dem Volume-Regler nach Belieben eingestellt – das war’s.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Diamond Bass Compressor tritt farblich schon mal recht knallig auf

Die beste Performance und den größten Headroom bietet der Diamond Compressor mit einer Stromversorgung von 18Volt, das passende Netzteil liefert der Hersteller sogar mit. Das Pedal kann aber auch an 9Volt betrieben werden, falls kein Adapter in Reichweite ist oder der Treter auf einem Pedalboard mit 9-Volt-Versorgung sitzt. Dafür muss lediglich die Polarität umgedreht werden, was mit dem kleinen Kabel, das Diamond in den Karton legt, ein Kinderspiel ist – sehr lobenswert. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.
Im Großen und Ganzen wirkt das Pedal sehr hochwertig, das Gehäuse ist ultrastabil gebaut und attraktiv lackiert, die großen Regler bieten eine gute Haptik und laufen sehr geschmeidig.

Fotostrecke: 5 Bilder Die grou00dfen Regler erleichtern die Bedienung
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Praxis

Ich bin ein großer Fan von einfachen Geräten, mit denen man sofort gute Resultate erhält. Der Diamond Bass Compressor gehört zu dieser Gattung und ich bin schon nach dem ersten Probelauf beeindruckt von der positiven Wirkung, den er auf meinen Sound hat. Das Pedal aus Kanada arbeitet sehr unaufdringlich und komprimiert den Bass sehr organisch und weich, man bekommt mehr Sustain und die Dynamik wird angeglichen. Die eingebackene Ratio ist dabei nach meinem Gefühl sehr niedrig und die Attackzeit nicht allzu schnell, damit der Sound seine Natürlichkeit behält. Beides muss man grundsätzlich mögen, da es sich nicht verändern lässt. Das Erstaunliche ist aber, dass der Basssound mit dem Diamond Kompressor wirklich veredelt wird. Der Tiefbassbereich wird dezent fetter ohne eine Spur an Durchsetzungskraft zu verlieren und der gesamte Sound auch gleichzeitig auf eine geschmackvolle Art klarer und durchsichtiger – das Pedal klingt wirklich großartig. Zusätzlich lässt sich der Klang mit einem sehr musikalisch arbeitenden Tilt-EQ formen. Dieser EQ stellt unzählige Sounds zu Verfügung und man muss sich nur ein paar Momente Zeit nehmen, um den „Sweet-Spot“ für sein Klangziel zu finden. Die Bedienung könnte einfacher nicht sein und schlechte Sounds produziert der EQ eigentlich gar nicht. Den EQ könnt ihr in den Audios hören, ich beginne dabei immer mit dem unbearbeiteten Sound, schalte dann den Kompressor an und drehe anschließend langsam in beide Richtungen am EQ-Poti, damit ihr die Sounds auf dem gesamten Reglerweg hört.
Aus technischer Sicht präsentiert sich der Diamond Kompressor genauso brillant wie aus klanglicher. Das Pedal produziert keine hörbaren Nebengeräusche, selbst bei stark angehobenen Höhen konnte ich kein erwähnenswertes Rauschen vernehmen. Auch mit verschiedenen Signalstärken von aktiven oder passiven Bässen lässt sich der Edel-Kompressor nicht aus der Fassung bringen. Mein Akustikbass mit Piezotonabnehmer hat ein wesentlich stärkeres Signal als ein normaler Bass mit aktiver Elektronik und trotzdem konnte ich keinerlei Verzerrungen hören, nicht einmal im suboptimalen 9-Volt-Betrieb.

Audio Samples
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Akustik Bass EQ 10 Uhr 250 Hz Comp 2 Uhr EQ 250 Hz Comp 2 Uhr EQ 900 Hz Slap leichte Kompression EQ 11 Uhr
Der Diamond Bass Compressor konnte im Test mit seinem Charakter überzeugen
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Fazit

Der Diamond Bass Compressor ist ein Charakter-Pedal mit einem sehr eigenen Sound und deshalb absolut ungeeignet für Freunde der klinisch sauberen Kompression. Alle Bassisten, die einen Kompressor suchen, der den Sound verbessern kann und auf angenehme Weise färbt, liegen mit dem Pedal von Diamond genau richtig. Billig ist der BCP-1 sicherlich nicht, angesichts der hohen Qualitätsanmutung und seiner überzeugenden Performance finde ich den Preis allerdings völlig angemessen, zumal Diamond auch noch die passende Stromversorgung mitliefert und fünf Jahre Garantie auf seine Geräte gibt. Ich bin beeindruckt, absolute Empfehlung!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • toller Sound
  • sehr musikalischer und effektiver EQ
  • einfache Bedienung
  • großer Headroom
  • LED zur Anzeige der Kompression
  • hochwertige Komponenten
  • 9- und 18-Volt-Betrieb
  • Ausstattung mit Netzteil und Polarity Reverse Kabel
Contra
  • kein Zugriff auf Kompressionsparameter
Artikelbild
Diamond BCP-1 Bass Compressor Test
Für 279,00€ bei
Facts
  • Hersteller: Diamond Effects
  • Model: Bass Compressor BCP-1, optischer Kompressor Pedal für Bass
  • Regler/Schalter: Kompression, EQ, Volume, 250 Hz/900 Hz, Bypass
  • Anschlüsse: Input, Output, Netz
  • EQ: Tilt-EQ, 250 Hz oder 900 Hz wählbar
  • Stromversorgung: 18Volt mit mitgeliefertem Netzteil, 9Volt mittels „Reverse Polarity“-Kabel
  • LED: zweifarbig für Betriebszustand und Kompression
  • Zubehör: 18V Netzteil, reverse polarity cable
  • Sonstiges: True Bypass Betrieb
  • Abmessungen: ca 11,5 x 9 x5,5 cm
  • Preis: 265,00 Euro
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Der Diamond Bass Compressor tritt farblich schon mal recht knallig auf

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