Denon DN-S1200 Test

Mitte des Jahres 2005 landete das japanische Unternehmen Denon mit den Einzel-Frontloadern DN-S3500 und DN-S1000 zwei Volltreffer in der DJ-Szene, die verglichen mit vorherrschenden Alternativgeräten, innovative Features zu einem attraktiven Preis aufweisen konnten. Heute Morgen brachte mir der Postbote den DN-S1200 für einen Test ins Haus, der in die Fußstapfen des Tausenders treten soll. Denon, eigentlich Nippon Columbia Co. Ltd., ist eines der ältesten japanischen Audio- und Hi-Fi-Unternehmen. Es wurde bereits 1910 als Grammofon Manufaktur von Frederick Whitney Horne in Japan gegründet. In den fünfziger Jahren war Denon das erste Unternehmen, das Vinyl-Schallplatten in Japan verkaufte. Zehn Jahre später produzierten sie den legendären, heute noch hergestellten Tonabnehmer DL-103. Diverse Audiogeräte wie Tuner, Tapedecks, Turntables oder Verstärker machten sie zu einem der Marktführer im HIFI-Segment. Denon gehört zur D&M Holdings Inc., ein Zusammenschluss aus den Unternehmen Denon, Marantz, McIntosh, Bosten, Snell, Escient, Denon DJ, Calrec, Allen&Heath und D&M und ist neben Pioneer und Stanton einer der bedeutendsten Hersteller professionellen DJ-Equipments.

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Mein Testkandidat DN S-1200 ist ein MP3- und WAV-Tabletop, kostet 448 Euro und bietet USB-Datenträger-Unterstützung, Tastaturanschluss und einen MIDI-Port zur Steuerung von DJ-Software. Das 24-Bit-Audio-Interface lässt sich zudem unter Verwendung von ASIO-/CORE-AUDIO Treibern am PC oder Mac nutzen. Das ist eine weise Entscheidung, denn durch den Umbruch in der Musiklandschaft hin zum digitalen Vertrieb, könnte auch ein Datenträger-Formatwandel mittelfristig ins Haus stehen. Dann möchte natürlich niemand sein lieb gewonnenes oder vielleicht erst kürzlich erworbenes Equipment austauschen müssen. Zwar Kosten mehr Features bekanntlich auch immer mehr Geld, doch sind viele DJs bereit, ein paar Scheinchen draufzulegen, wenn das Equipment dafür einigermaßen zukunftssicher und im Handling unkompliziert ist. In der Regel bekommt der Käufer im Preissegment von 400 bis 900 Euro obendrein auch eine Kreativabteilung serviert. Das ist beim vorliegenden Zwölfhunderter nicht anders. Er hat diverse DSP-Effekte für den Live-Remix, nahtlose Loops und speicherbare Cues im Gepäck. Ob er damit auf professionellem Terrain bestehen kann? Im nicht minder interessanten semiprofessionellen Sektor ist das durschnittliche Budget deutlich begrenzter, darum wird oftmals ein Kompromiss aus Ausstattung, Qualität und Preis angestrebt. Ist Denon dieser Spagat geglückt? Für betuchtere DJs hat der Hersteller ein weiteres Gerät im mittleren Preissegment plaziert. S3700 (895 Euro) besitzt mehr Features und einen waschechten Plattenteller. Pioneer ist mit drei Geräten vertreten, jedoch besitzt ausschließlich der CDJ-400 MIDI und USB. Knapp unter 400 Euro bringen American-Audios Radius 1000 (389 Euro) und 2000 (359 Euro) Effekte, MP3- und MIDI-Unterstützung mit. Radius 2000 verzichtet allerdings auf ein CD-Laufwerk und bietet stattdessen sowohl einen USB- als auch einen SD-Kartenslot. Cortex HDTT-5000 kostet rund 489 Euro und ist zusätzlich in der Lage die Wellenform des Musikstückes auf seinem Display abzubilden. Aber die Implementierung unzähliger Features sagt nichts über Qualität und Clubtauglichkeit aus. Ein Test muss her.

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