Darkglass DG112N Test

Kompakte Bassboxen, die einen Zwölfzöller-Speaker und vielleicht noch einen Tweeter für die hohen Frequenze an Bord haben, stehen in den letzten Jahren sehr hoch im Kurs. Das ist nur allzu verständlich, denn moderne Zwölfzoll-Lautsprecher klingen sehr ausgewogen und mit den leicht transportierbaren Boxen ist man flexibel aufgestellt. So genügt eine leistungsstarke 1x12er nicht selten bereits für kleinere Gigs aus, und zwei oder noch mehr derartiger Kompakt-Boxen ergeben zusammen ein potentes Stack, mit dem man auch für größere Events bestens gerüstet ist. Kein Wunder also, dass auch der Bass-Equipmentspezialist Darkglass aus Finnland auf den Zug aufspringt und im aktuellen Lineup eine 1×12-Box mit Hochtöner anbietet. Die DG112N gehört zur neuen Leichtbau-Serie der Company, für welche Neodym-Lautsprecher von Eminence und Gehäuse aus leichtem Paulownia-Holz zum Einsatz kommen. Ob sich neue DG122N gegen die riesige Konkurrenz in diesem Segment behaupten kann, möchte ich in diesem Test herausfinden.

Darkglass_DG112N_001_FIN

Details

Der erste optische Eindruck ist auch bei Bass-Equipment nicht ganz unwichtig und fließt sicherlich bei so mancher Kaufentscheidung mit ein. In Sachen Design kann die DG112N auf jeden Fall schon mal punkten, denn der coole Look mit dem stylischen Tolex aus Carbonfiber und einer Frontbespannung im gleichen Farbton ist wirklich einzigartig und wird garantiert vielen Tieftönern sehr gut gefallen.
Noch viel wichtiger sind aber natürlich die inneren Werte sowie die Konstruktion der schicken 12er-Box aus Finnland. Für das Gehäuse verwendet Darkglass erstmals eine sehr leichte Holzart aus dem ostasiatischen Raum: Die Rede ist von Paulownia, das in den letzten Jahren auch vermehrt bei Bässen und Gitarren zum Einsatz kommt. Die deutsche Firma Sandberg verwendet beispielsweise für die “Superlight”-Bassserie Paulownia als Korpusholz! Die Schallwand der DG112N besteht hingegen aus baltischem Birkenholz, weil die Starrheit der Konstruktion an dieser Stelle enorm wichtig ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Optik stimmt schon mal: In Sachen Design …

An den Ecken sitzen zum Schutz stabile Metallkappen; für einen sicheren Stand sorgen Gummifüße am Boden und an der linken Seitenfläche. Zum Transport der 12,5 kg leichten DG112N steht ein stabiler Koffergriff zur Verfügung, der an der rechten Seite platziert wurde.
Hinter dem stylischen und abnehmbaren Frontgrill, auf welchem selbstverständlich das markante Darkglass-Emblem prangt, verbergen sich die Speaker der Box. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, setzen die Finnen bei der DG112N aus Gewichtsgründen auf einen Neodym-Zwölfzöller, der vom amerikanischen Traditionshersteller Eminence geliefert wird und in Zusammenarbeit mit Darkglass entwickelt wurde.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein einzener Koffergriff reicht angesichts dieses Gewichts locker aus!

Für die Abbildung der oberen Frequenzen wird außerdem ein Hochton-Horn verbaut – zum Einsatz kommt das Modell PHT-410 von P-Audio. Die Belastbarkeit der achtohmigen DG112N gibt Darkglass mit 500 Watt an. Wer also beispielsweise eines der 900 Watt starken Darkglass-Tops oder ein vergleichbares Modell von einem anderen Hersteller besitzt, ist mit der Box auf der sicheren Seite und muss keine Überlastung befürchten.

Auf dem rückseitigen Panel finden wir schließlich einen Lautstärke-Regler für das Hochton-Horn und die beiden Speakon/Klinke-Kombibuchsen zum Anschluss an den Amp oder einer weiteren Box.

Fotostrecke: 2 Bilder Hier könnt ihr einen Blick auf die Rückseite der Darkglass-Box werfen, …

Praxis

Mit den Abmessungen von 48,5 x 43,4 x 42,8 cm gehört die DG112N zwar nicht zu den kompaktesten 1×12-Boxen am Markt. Sie verursacht aber – nicht zuletzt aufgrund ihres geringen Gewichts – dennoch vergleichsweise wenig Transportaufwand und findet in jedem halbwegs geräumigen Kofferraum locker Platz.
Auch die Platzierung am Auftrittsort ist problemlos, denn die Bassreflex-Öffnungen der DG112N befinden sich an der Gehäusefront und strahlen dementsprechend nach vorne. Auf kleinen Bühnen kann die Box also auch direkt an der Wand platziert werden, ohne dass man sich über dröhnende Bässe oder andere ungewollte Frequenzen Sorgen machen muss.

Auf das auffällige Logo der finnischen Company fliegen Fans aus aller Welt!
Auf das auffällige Logo der finnischen Company fliegen Fans aus aller Welt!

Zur standesgemäßen Befeuerung der schicken 1x12er empfiehlt sich natürlich z. B. eines der potenten Class-D-Tops aus dem Hause Darkglass – mit einem anderen Modell aus der derzeit riesigen Auswahl am Markt kommt man aber logischerweise auch an’s Ziel. Ich habe die DG112 mit einem 700 Watt starken Bergantino B-Amp sowie einem Epifani Piccolo getestet – und mit beiden Amps hat mich die neue Darkglass-Box auf Anhieb überzeugt!

Klanglich liegt die 1x12er eindeutig auf der modernen Seite und liefert einen vollen und ausgewogenen Sound mit straffen Bässen, ebenmäßigen Mitten und unaufdringlich-weichen, aber dennoch sehr klaren Höhen. Lobenswerterweise behält die Box selbst bei hohen Pegeln ihren homogenen Sound bei – der Neodym-Speaker zeigt auch bei heftigen Lautstärken keine unangenehme Überbetonung der Hochmitten.

Schon die allerersten Töne, die aus der DG-Box dringen, klingen sehr vielversprechend!
Schon die allerersten Töne, die aus der DG-Box dringen, klingen sehr vielversprechend!

Der fokussierte Sound fühlt sich außerdem sehr knackig und schnell an, sodass sich die Box für sämtliche Spieltechniken und Musikrichtungen empfiehlt. In Anbetracht der kompakten Bauweise klingt die DG112N wirklich erstaunlich erwachsen und liefert ein sehr volles Fundament, sodass man mit nur einem Exemplar problemlos kleinere Clubgigs bestreiten kann.

Damit ihr euch auch akustisch einen ersten Eindruck von der tollen Darkglass112N machen könnt, habe ich wie immer ein paar Audiobeispiele aufgenommen. Dabei sind natürlich sehr viele Variablen im Spiel, wie beispielsweise die Wahl des Mikrofons, der Amp oder der Raumklang, sodass die Clips nur eine grobe Orientierung geben können – selber testen ist hier wirklich unumgänglich!

Audio Samples
0:00
Jazz Bass, Fingerstyle Jazz Bass, Slapstyle Vintage-Sound
Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass Bassisten einmal lediglich mit einer 12er-Box Gigs bestreiten würden?
Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass Bassisten einmal lediglich mit einer 12er-Box Gigs bestreiten würden?

Fazit

Preislich rangiert die neue Darkglass DG112N im oberen Segment und muss den Vergleich mit 1×12-Boxen der einschlägig bekannten Hersteller auf keinen Fall scheuen. In Sachen Sound überzeugt die Kompakt-Box mit einem satten und ausgewogenen Klang, der auch bei hohen Pegeln fundament- und durchsetzungsstark bleibt. Optisch hebt sich die Box mit ihrem extrem coolen “Carbon Fiber Look” sehr wohltuend von der Konkurrenz ab, und in Sachen Verarbeitung gibt es absolut keine Beanstandungen: Qualitätsmäßig bewegt sich die DG112N zweifellos auf Boutique-Niveau und macht wirklich einen extrem hochwertigen Eindruck. Wer eine leicht zu transportierend 1×12-Box für kleinere Gigs oder zum Aufbau eines größeren Stackssucht, der sollte die Darkglass DG112N deshalb auf jeden Fall einmal anchecken!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr edle, individuelle Optik
  • hochwertige Verarbeitung
  • ausgewogener und klarer Sound
  • sehr guter Transportfaktor
Contra
  • -/-
Artikelbild
Darkglass DG112N Test
Für 679,00€ bei
Darkglass_DG112N_001_FIN
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Darkglass Electronics
  • Herstellungsland: Finnland
  • Modell: DG112N
  • Leistung: 500 Watt
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Gehäuse: Bassreflex, Paulownia-Gehäuse, Baltic-Birch-Schallwand, Carbonfiber-Tolex-Überzug
  • Anschlüsse: 2 x Speakon/Klinke-Kombibuchsen
  • Lautsprecher: 1 x Custom Design Eminence® Speaker 12“
  • Horn: P-Audio PHT-410
  • Gewicht: 12,5 kg
  • Maße: 48,5 x 43,4 x 42,8 cm (mit Füßen)
  • Preis: 633,- Euro (Ladenpreis im September 2020)
Hot or Not
?
Darkglass_DG112N_001_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo