Behringer SB 78A Test

Das Behringer SB 87A gehört zu einer neuen Reihe Mikrofone für Studio, Bühne und Proberaum, mit denen Behringer offenbar den Mikrofonmarkt aufmischen will.

Behringer_SB_78A_Test_Review

Die Formgebung und die Benennungen lassen keinen Zweifel, dass die Mikros bewusst mit bekannten und beliebten Vorbildern kokettieren – im Falle des Behringer SB 87A ist das zweifelsohne das Shure Beta 87, also wie das Gerät hier im Test ein Kondensatormikro mit Nierencharakteristik. Wir selbst haben den Begriff „Clone“ in den Mund genommen. Aber stimmt das überhaupt?

Details

Clone? Wovon denn eigentlich?

Ein echter Klon wäre vom Vorbild nicht zu unterscheiden, also technisch, optisch und klanglich identisch mit dem Original. Dass das nicht zulässig ist und nicht der Fall ist, sollte klar sein. Natürlich: Die Formgebung und die Farbwahl sind bekannt. Die Zahl 78 dreht man um und erhält die 87 des beliebten Shure Beta 87. Shure Beta kürzt sich schnell einmal SB ab. Aber „A“? Es gibt ein Shure Beta 87A, aber das ist ein Suprenierenmikrofon, das Nierenmikrofon nennt sich Beta 87C. Und stellt man Shure und Behringer einmal nebeneinander, wird klar, dass eine geschwisterliche Ähnlichkeit nicht verleugnet werden kann, aber nicht von einer Kopie die Rede sein kann. Und einen Hochpassfilter besitzt das Shure nicht.

Das Nierenmikrofon Behringer SB 78A (rechts) ist den beiden Shure Beta 87 optisch, technisch und vom Namen her ähnlich, ist aber kein möglichst originalgetreuer Nachbau.
Das Nierenmikrofon Behringer SB 78A (rechts) ist den beiden Shure Beta 87 optisch, technisch und vom Namen her ähnlich, ist aber kein möglichst originalgetreuer Nachbau.

Kapseltypen

Schraubt man den Korb des Behringers – nach bekannter Façon aus Metalldraht gefertigt und innen mit Schaumstoff ausgekleidet – ab, wird der Blick auf die Kondensatorkapsel frei. Sie ist ein alter Bekannter, denn dieser Kapseltypus kommt in vielen verschiedenen preiswerten Kondensatormikrofonen zum Einsatz.Ihr Aufbau hat als Herzstück eine vorgespannte Membran auf einem Ring, die mit Abstandshaltern und einer Backplate in einem Topfgehäuse verbaut ist, dessen Resonanzöffnungen und Gitterstruktur auf den Fotos gut zu erkennen ist. Die Shures (87A und 87C) besitzen beide gänzlich andere Kapseln.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Korb des SB 78A lässt sich abschrauben.

Daten

Die Empfindlichkeit des SB 78A liegt bei fast 4 mV/Pa, das ist ganz deutlich mehr als bei den Shures, ein weiterer Hinweis darauf, dass wir es hier mit einem deutlich anderen Mikrofon zu tun haben. Deren Grenzschalldruckpegel liegt dafür sicher etwas niedriger. Er wird mit 136 dB SPL angegeben, was jedoch ohne den Vermerk des dort gemessenen Anteils an Verzerrungsprodukten wenig Aussage besitzt.

Der Frequenzgang ist mit 50 Hertz bis 16 Kilohertz angegeben. Ein grafischer Frequenzgang liegt zwar bei, ist aber sehr schwer zu entziffernd, da linear dargestellte Polardiagramm-Angaben mit integriert zu sein scheinen und sich die Kurven in der Schwarzweißdarstellung nicht zuordnen lassen.

Plastikbox mit Mikrofon, Klemme und Datenzettel
Plastikbox mit Mikrofon, Klemme und Datenzettel

Mit Plastikkoffer und Klemme

Mit 240 Gramm ist das Behringer SB 78A trotz Metallkorpus zwar recht leicht, aber dennoch geringfügig schwerer als ein Shure Beta 87. Geliefert wird das neue Behringer-Mikro in einem Plastikkoffer, zum Lieferumfang gehört weiterhin eine Mikrofonklemme und ein kleines Begleitschreiben. 

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Gerhard Jordan sagt:

#1 - 07.04.2020 um 14:59 Uhr

0

Würdet ihr das Behringer SB78a oder das TBone MB 78 Beta nehmen?
Sind sie komplett identisch?

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