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Audiovergleich – 7 Verzerrer-Pedale unter 100 Euro im direkten Vergleich

In unserer heutigen Auflistung widmen wir uns einigen mehr oder weniger bekannten Overdrives und Distortionpedalen, die teilweise auch als Geheimtipp gehandelt werden und dennoch zu relativ günstigen Thekenpreisen den Besitzer wechseln.

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Inhalte
  1. 1. TC Electronic – Dark Matter
  2. 2. Boss – OD-3
  3. 3. T Rex – Mudhoney
  4. 4. Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive
  5. 5. XVive – T1 Golden Brownie
  6. 6. Pro Co – Rat (2)
  7. 7. Nobels ODR- Mini
  8. Audiobeispiele


Auf billige Klone namenhafter Klassiker wie dem Tubescreamer, dem OCD oder dem Klon Zentaur wollen wir trotz ihrer großen Beliebtheit hier ganz bewusst verzichten. Wir knöpfen uns lediglich Pedale vor, die als Originalschaltungen deklariert sind und unter der 100-Euro-Marke liegen. Dabei wollen wir uns natürlich die Frage stellen: Muss es immer Boutique sein?

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1. TC Electronic – Dark Matter

TC Electronic - Dark Matter
TC Electronic – Dark Matter

Aus dem Hause TC Electronics kommen gleich zwei Verzerrermodelle, die zu einem extrem günstigen Kurs über die Theke gehen. Dabei handelt es sich um das Distortion-Pedal Dark Matter und das Overdrive-Pendant MojoMojo, das nicht zuletzt auch Paul Gilbert gerne einsetzte. Das Dark Matter liegt soundtechnisch für mich eher in der JCM800er Abteilung mit mittelhohem Gain und betonten Mitten, auch wenn der Name irreführenderweise stark nach Metal klingt. Das Pedal kommt mit einem Mode-Schalter, Bass- und Treble-EQ sowie Gain- und Volume-Regler und bietet einen True Bypass.

2. Boss – OD-3

Boss OD-3
Boss OD-3

Der Boss OD-1 gilt als einer der ersten Overdrives auf dem Pedalmarkt. Wer nun glaubt, dass der OD-3 ein direkter Nachfolger des Erfolgsmodells ist, der irrt. Hier haben wir es nämlich mit einem vollkommen anderen Grundsound zu tun, der etwas dichter und wärmer daherkommt als der des Urmodells, dem eher das Boss SD-1 entspricht. Der OD-3 kommt mit Tone-, Level- und Gain-Regler und besitzt einen gepufferten Bypass. Grundsätzlich muss man sagen, dass ich sowohl klanglich als auch preislich genauso gut den Blues Driver und den Super Overdrive aus dem Hause Boss in diese Auflistung hätte packen können, doch ich habe mich bewusst für den etwas unpopuläreren OD-3 entschieden. Wer sich noch eingehender mit der Geschichte der Boss-Overdrives beschäftigen möchte, wird hier fündig:

3. T Rex – Mudhoney

T Rex – Mudhoney
T Rex – Mudhoney

Der Mudhoney der dänischen Company T-Rex ist eigentlich ein klassischer Allrounder, denn von dezenten Drives über Distortions bis hin zu fuzzigen Gitarrensounds steckt alles in dem gelben Pedal. Regelbar ist der Mudhoney mit Gain, Tone und Level, dazu kann ein Kippschalter einen zusätzlichen Boost aktivieren. Das Pedal besitzt einen True Bypass.

4. Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive

Outlaw Effects - Dead Man's Hand Overdrive
Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive

Die kanadische Company Outlaw Effects hat es sich zur Aufgabe gemacht, günstige Pedale in Miniformat und üppiger Ausstattung auf den Markt zu bringen. Der Dead Man’s Hand Overdrive, benannt nach einem klassischem Pokerblatt, kommt mit den beiden unterschiedlichen Clipping-Modi “EIGHTS” für warme, bluesige Rhythmussounds und “ACES”, das sich eher für Lead-Parts eignet. Der Overdrive bietet einen True Bypass.

5. XVive – T1 Golden Brownie

XVive - T1 Golden Brownie
XVive – T1 Golden Brownie

Der Golden Brownie der chinesischen Company XVive wurde in Kooperation mit dem deutschen Szenegitarristen Thomas Blug designt und verspricht, den Sound eines Marshall JCM800 ins Bodentreterformat zu packen. Regelbar ist das Pedal in Drive, Volume, Tone und Presence und kommt mit einem True Bypass.

6. Pro Co – Rat (2)

Pro Co - Rat
Pro Co – Rat

Die ProCo Rat zählt zu den Distortionpedalen der frühesten Stunde und war vor allem in den 80er Jahren als Boost-Pedal vor dem Marshall Super Lead und dem JCM800 anzutreffen. Das Pedal kommt mit Distortion-, Filter- und Volume-Regler und besitzt einen gepufferten Bypass. Wer sich noch eingehender mit der Geschichte der „Ratte“ beschäftigen möchte, wird hier fündig:

7. Nobels ODR- Mini

Nobels ODR- Mini
Nobels ODR- Mini

Das Nobels ODR-1 ist ein sehr natürlich klingendes Overdrivepedal und gilt als Nashvilles Geheimwaffe, die selbst eine Singlecoil-Telecaster wie eine fette Humbuckergitarre klingen lassen kann. Die Miniversion des Pedals kommt zu einem deutlich günstigeren Kurs und bietet interessanterweise im Gegensatz zum großen Bruder einen True Bypass. Regelbar ist das Pedal in Volume, Drive und dem Spectrum-Regler. Wer sich für das Prinzip der „transparenten Overdrives“ stärker interessiert, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt:

Audiobeispiele

Für die Soundfiles spiele ich die obigen Modelle in einen cleanen Fender Silverface Bassman aus dem Jahre 1973. Als Cabinet kommt die Faltung einer Celestion Greenback-Box zum Einsatz.
Die Audiobeispiele sind nicht als gematchte Vergleiche zu verstehen, da alle vorgestellten Pedale vollkommen unterschiedliche Sounds repräsentieren. Vielmehr geht es darum, die Unterschiede herauszukristallisieren und euch damit eine eventuelle Kaufentscheidung zu erleichtern.
Zunächst hört ihr den Amp alleine:

Audio Samples
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Amp ohne Verzerrerpedal

a) Pedale mit Humbuckergitarre
Für die ersten Soundbeispiele wähle ich ein mittleres Drive-Setting und benutze eine Ibanez Artist 2619 in der Stegposition.

Audio Samples
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TC Electronic Dark Matter Boss OD-3 T Rex – Mudhoney Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive XVive Golden Brownie Pro Co – Rat Nobels ODR-Mini

b) Pedale mit Singlecoil-Gitarre
Nun kommt eine Fender Stratocaster in der Halsposition zum Einsatz. Die Drive-Regler der Pedale sind eher niedrig gesetzt.

Audio Samples
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TC Electronic Dark Matter Boss OD-3 T Rex – Mudhoney Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive XVive Golden Brownie Pro Co – Rat Nobels ODR-Mini

c) Gain-Check
Hier geht es um den Regelweg des Gain-Reglers. In allen Files steht er zunächst auf Minimum, dann auf 9, 12, 15 Uhr und schließlich auf Maximum. Ihr hört eine Ibanez Artist 2619 in der Stegposition.

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TC Electronic Dark Matter Boss OD-3 T Rex – Mudhoney Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive XVive Golden Brownie Pro Co – Rat Nobels ODR-Mini

d) Dynamic-Check
Nun möchte ich mir einen Eindruck vom dynamischen Verhalten des Pedals machen. und benutze eine Ibanez AZ2204A. Die nun folgenden Audios spiele ich zuerst mit den Fingern gepickt. Das Volume-Poti steht zunächst auf 5, dann folgt bei gleichem Setting der Plektrumanschlag und zum Abschluss drehe ich es auf 10.

Audio Samples
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TC Electronic Dark Matter Boss OD-3 T Rex – Mudhoney Outlaw Effects – Dead Man’s Hand Overdrive XVive Golden Brownie Pro Co – Rat Nobels ODR-Mini

e) Praxisbeispiel
Zum Abschluss hört ihr die Pedale im Einsatz zu einem Playback. Die Rhythmusgitarre ist hier gedoppelt und alle Parts sind mit einer Ibanez Artist 2619 eingespielt.

Audio Samples
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Praxisbeispiel
Teaser

Fazit:

Selbstverständlich fällt ein direkter Vergleich der Pedale schwer, da alle Modelle vollkommen unterschiedliche Sounds liefern, und das auch wollen. Die Eingangsfrage, ob es immer das 200-Euro-Boutiquepedal sein muss, lässt sich aus meiner Sicht jedoch ganz klar verneinen, denn der Test offenbart, dass ein guter Overdrive nicht teuer sein muss, und nicht umsonst haben einige Kandidaten in unserer Auflistung Musikgeschichte geschrieben.
Das Dark Matter Pedal ist sicherlich der Preis-Leistungs-Sieger und liefert einen klassischen 800er Sound, der kaum Wünsche offenlässt. Für 45 Euro ist dieser Distortion aus meiner Sicht ein “No-Brainer”.
Der Boss OD-3 überzeugt durch einen warmen, harmonischen Overdrive-Sound, der extreme Durchsetzungskraft hat. Ich habe mich schon des Öfteren gefragt, warum man diesen Zerrer im Gegensatz zu Blues Driver und Super Overdrive seltener sieht, denn der OD-3 ist aus meiner Sicht ein echter Geheimtipp.
Der T.Rex Mudhoney ist extrem vielseitig einsetzbar und liefert Low-Gain-Sounds und Mid-Gain Bretter, aber auch fuzzige Klänge bei Potistellungen über 15 Uhr. Verglichen mit den beiden Vorgängern klingt er etwas wärmer und “sweeter”, weshalb der Name auch durchaus verdient ist.
Mit dem Dead Man’s Overdrive erhält man einen Verzerrer, der extrem viel für sein Geld bietet, allerdings klingen die Höhen für mich etwas zu aggressiv und auch der Potiregelweg wirkt etwas unausgewogen. Nichtsdestotrotz ist das Pedal eine tolle Einsteigerlösung, die bequem auf jedes Pedalboard passt.
Thomas Blugs Golden Brownie liegt ebenfalls ganz in der Tradition des JCM800 Sounds, liefert aber deutlich mehr Gainreserven als viele Vergleichsprodukte und besitzt einen extrem flexiblen und effektiven EQ. Der Preis ist ebenfalls als extrem fair einzustufen.
In den Audiobeispielen wurde für mich klar, warum die Pro Co Rat so ein Klassiker ist, denn der Sound ist extrem wuchtig, aber dennoch balanciert und dynamisch. Der Distortionregler kann von milden Zerrsounds über typische 80er-Jahre-Bretter bis hin zu vollkommen zerstörten Fuzzsounds abliefern. Obendrein eignet sich das Pedal prima als Leadboost.
Der Nobels ODR-Mini liefert einen sehr speziellen Sound, der für mich in der Miniversion ohne den Basscut des großen Bruders mit Singlecoils seine Stärken ausspielen kann. Der Spectrum-Regler arbeitet extrem effektiv und der Zerrcharakter wirkt sehr natürlich.
Insofern steht jedes Pedal eigenständig für sich und einen ganz speziellen Sound. Welchen man davon bevorzugt oder in seinem Setup benötigt, liegt in der Entscheidung des Players, denn gute Ergebnisse können mit allen erzielt werden.

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Die ProCo RAT zählt zu den großen Meilensteinen unter den Verzerrern und geht wohl als einer der ersten Distortions in die Pedalgeschichte ein. Die frühen Versionen der "Ratte" erschienen bereits 1978 auf dem Markt, doch hat das Erfolgsmodell mittlerweile einige Facelifts erfahren und ist bis zum heutigen Tag in etlichen Abwandlungen erhältlich. Selbstverständlich machten sich im Laufe der Jahre auch andere Hersteller an die Produktion und Modernisierung von ebenfalls sehr gut klingenden Distortionpedalen, die sich klanglich jedoch deutlich vom Urmodell unterscheiden.

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