Schnelle Beckenreinigung mit dem Cymbal Cleaner
Für den Praxistest der Beckenreinigungsprodukte habe ich im Proberaum einen kleinen Härtefall gefunden: Ein 10“ UFIP Class China Splash, das seit mindestens zwanzig Jahren keine Reinigung mehr erfahren hat und welches die Zeiten erlebt hat, in denen bei den Proben noch geraucht wurde. Dementsprechend hat es eine leicht gelb-grünliche Patina sowie ein paar Stockspuren, und die Fingerabdrücke sind so zahlreich, dass sie einzeln als solche gar nicht mehr wahrnehmbar sind. Wie empfohlen, sprühe ich das Becken mit dem Cymbal Cleaner ein und verteile ihn etwas mit einem Lappen. Nach einigen Minuten entferne ich den Reiniger mit einem sauberen Tuch. Der gröbste Schmutz und die Verfärbungen sind deutlich reduziert, doch der Reiniger hat noch einen leicht klebrigen Film hinterlassen, den ich mit Wasser abspüle.
Das Ergebnis lässt sich schonmal sehen: Die stumpfe Oberfläche ist deutlich glänzender und Stockspuren, Patina und Fingerabdrücke sind fast verschwunden, wobei die schon etwas angegriffenen Logos nicht unter der Prozedur gelitten haben. Diese erste Reinigungsrunde geht sehr flott und reicht für leicht bis normal verschmutze Becken zur regelmäßigen Reinigung völlig aus.
Rillentiefe Beckenreinigung mit dem Cymbal Polish
Als nächstes gehe ich noch einen Schritt weiter und poliere das UFIP Becken mit dem Cymbal Polish. Wie empfohlen, gebe ich etwas Politur auf das gelbe Dr. Liston’s Mikrofasertuch und behandle jeweils immer nur eine kleine Stelle des Beckens, die ich anschließend mit einem trockenen Zipfel des Tuchs abreibe. Sofort ist das Tuch schwarz gefleckt und das Becken erstrahlt in neuem Glanz, als käme es frisch aus der Fabrik. Die Politur entfernt mühelos auch die tief sitzenden Verschmutzungen, greift dabei aber auch die aufgedruckten Logos an. Wer auf deren Erhaltung Wert legt, sollte es mit dem Polieren rund um die Logos nicht übertreiben. Es empfiehlt sich, beim Polieren Gummihandschuhe und eventuell auch einen Kittel zu tragen, denn die Dr’s Gloves aus Baumwolle waren schnell vom schwarzen Polierschlamm durchtränkt und somit auch meine Hände schwarz. Handschuhe und Mikrofasertuch kommen nun erstmal direkt in die Wäsche.
Allroundkünstler Drum Remedy
Wenn es um das Reinigen und die Pflege von Trommeln geht, macht die Dr. Liston’s Drum Remedy einen wirklich guten Job. Mit ihr habe ich ein lackiertes Tom und eine folierte Vintage-Snare von Trixon gereinigt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Tom habe ich zunächst mit dem Pinsel vom gröbsten Staub befreit, da dieser die lackierte Oberfläche beim Reinigen zerkratzen kann. Mit dem mit der Reinigungsflüssigkeit benetzten Mikrofasertuch ließen sich Kessel und Hardware mit wenig Mühe wieder zu frischem Glanz verhelfen.
Auch die vermutlich jahrzehntelang nicht gereinigte, pekige Folie der Trixon Snare war nach der kurzen Reinigung wieder deutlich weniger vergilbt und bekam einen seidigen Glanz zurück. Positiv ist zudem zu vermerken, dass die Drum Remedy biologisch abbaubar und pH-neutral ist. Vom Geruch her erinnert sie ein wenig an die kleinen Kirschlutscher, die wir uns als Kinder am Schwimmbadkiosk gekauft haben.
Chrome Polish für hartnäckige Fälle
Für die gelegentliche Reinigung der verchromten Hardware reicht die Drum Remedy völlig aus. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen braucht es gelegentlich jedoch etwas mehr Reinigungswirkung und eine Chrompolitur. So ließ sich der Dreck an der Innenseite der Trixon-Spannreifen ohne große Vorarbeit mit dem Chrome Polish entfernen und der Chrom auch sichtlich etwas aufhellen.
Um die Politur vor eine richtige Herausforderung zu stellen, habe ich noch kurzerhand das Auspuff-Endstück meiner Schwalbe abgeschraubt. Zunächst versuchte ich, den öligen Moped-Siff mit dem Cymbal Cleaner (so wird es von Dr. Liston vor dem Polieren empfohlen) zu entfernen, doch der kann (und muss) es mit der öligen Schicht nicht aufnehmen. Mit Bremsenreiniger (umweltfreundlicher wäre Stahlwolle 000 gewesen) erledigte ich dann die Vorarbeit und polierte im Anschluss mit dem Chrome Polish. Die Stellen, an denen die Verchromung schon gelitten hat, kann die Politur natürlich nicht wiederherstellen. Der Rest strahlt jedoch wieder im neuen Glanze. Nur blöd, dass ich mich jetzt nicht mehr davor drücken kann, den Rest des Auspuffs auch noch zu reinigen.
Das Dr. Liston’s Zubehör ist hilfreich, aber kein Muss
Zum Schluss noch ein paar Sätze zu den bisher nur am Rande erwähnten Accessoires, also dem Mikrofasertuch, den Handschuhen und dem Pinsel. Das Remarkable Cloth Mikrofasertuch ist in meinen Augen ein guter Begleiter für das regelmäßige Entstauben von Instrumenten und für die Anwendung der Drum Remedy. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mikrofasertüchern ist seine Oberfläche glatt und beinahe samtig. Auch wenn es für das Polieren von Becken von Dr. Liston’s empfohlen wird, ist es dafür fast zu schade. Hier tut es auch ein einfacher Putzlumpen. Die Dr’s Gloves Baumwollhandschuhe schützen vor allem die Instrumente vor Fingerabdrücken, nicht aber die Hände vor dem Dreck, der beim Polieren entsteht oder vor dem Kontakt mit den Reinigungsmitteln. Mir war die „One Size Fits Most“-Größe zu klein. Normal trage ich Handschuhe der Größe 9 1/2 bis 10. Eine sinnvolle Ergänzung beim Reinigen ist wiederum der Remarkable Brush Pinsel, dessen feine Borsten Staub sehr schonend aus der letzten Ecke entfernen.