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Darkglass Microtubes 900 v2 Test

Vor drei Jahren präsentierten Darkglass Electronics mit dem Microtubes 900 ihr erstes Basstop der Öffentlichkeit und erfüllten damit einen lang gehegten Wunsch vieler Tieftöner. Der kraftvolle Class-D-Amp vereint einen cleanen Preamp mit den beiden beliebten Overdrive-Engines VMT und B3K, und gehört damit sicherlich zu den flexibelsten Topteilen, die der Markt zu bieten hat. Doug Castro, seines Zeichens Mastermind und Chef der finnischen Effekt- und Ampschmiede, wird allerdings nie müde, seine Produkte zu verbessern und verpasste dem beliebten Microtubes 900 in diesem Jahr ein ordentliches Update. Zu den wichtigsten neuen Features des Microtubes 900 v2 – also der zweiten Version – zählen ein hochwertiger Kompressor, eine komplett überarbeitete EQ-Sektion und die Ausstattung mit drei austauschbaren Boxensimulationen. Was die neue Generation des Darkglass-Tops darüber hinaus zu bieten hat, könnt ihr in diesem Test nachlesen.

… entspricht weitgehend dem Vorgängermodell.

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Details

An der grundsätzlichen Bauform und der Optik des Amps haben die Ingenieure von Darkglass augenscheinlich nicht viel verändert. Das war ja auch nicht wirklich nötig, denn das Design des M900 ist zweifellos sehr gelungen: Das hochwertig verarbeitete Aluminiumgehäuse wirkt sehr luxuriös und hebt sich durch die abgerundeten Ecken und das gelaserte Darkglass-Logo auf der Oberseite optisch wohltuend von der Konkurrenz ab.
Aber auch unter der schicken Haube ist vieles gleichgeblieben: Darkglass setzt beim Microtubes 900 v2 weiterhin auf die Kombination eines cleanen Kanals mit einem Drive-Kanal, der die Sounds der beliebten Microtubes-Pedale B3K und VMT liefert. Am Ende der Signalkette sitzt schließlich ein kräftiges Class-D-Modul von ICEpower, das den Darkglass-Amp mit satten 900 Watt Leistung versorgt.

Fotostrecke: 3 Bilder Man muss ja nicht gleich alles auf links drehen – die Optik …

Mit Blick auf die Front des M900 v2 wird allerdings schnell die offensichtlichste Änderung gegenüber dem Vorgänger-Modell klar: der EQ wurde komplett überarbeitet! Anstelle der vier EQ-Potis fällt der Blick nunmehr auf sechs beleuchtete Schieberegler, die für die Klangformung des Amps zuständig sind. Es handelt sich dabei um den graphischen Sechsband-Equalizer des Darkglass Alpha-Omega-Preamps, den viele sicherlich bereits kennen und zu schätzen wissen. Dieser bietet zwei Bänder mehr als der EQ aus dem Vorgänger-Modell, und die Front des neuen Amps wirkt meiner Meinung nach durch die Schieberegler zudem wesentlich aufgeräumter und klarer – Darkglass erreicht damit also gleich Verbesserungen auf zwei Ebenen!

Fotostrecke: 2 Bilder Die bedeutendste optische Neuerung stellen …

Auf der linken Seite der Front finden wir sämtliche Regler und Schalter für den Drive-Kanal und die Microtubes-Engines VMT und B3K. Mit dem Drive-Regler wird die Stärke der Verzerrung eingestellt und der Level-Regler bestimmt die Lautstärke des Drive-Signals. Darunter sitzt der Tone-Regler, ein variabler Low-Pass-Filter für die Klangfarbe des Zerrsounds und schließlich der Blend-Regler zur Mischung des verzerrten Signals mit dem cleanen Signal. Der Drive-Kanal des Amps wird mit einem Taster aktiviert, ein weiterer Taster steht zur Anwahl der zwei verschiedenen Micotubes-Engines VMT und B3K zur Verfügung.
Bei der Drive-Sektion bleibt also alles beim Alten, aufmerksamen Beobachtern wird aber nicht entgangen sein, dass links neben dem Drive-Poti ein Regler parkt, der beim Vorgängermodell noch nicht vorhanden war: dieser trägt die Bezeichnung “Comp” und regelt die Kompressionsstärke des neu hinzu gekommenen Kompressors.

Die linke Seite wird dominiert von den Potis der beiden Zerrsound-Sektionen.

Außer den genannten Features finden wir auf der Front des M900 v2 einen Klinkeneingang für den Bass und direkt darunter einen PAD-Schalter zur Anpassung der Empfindlichkeit an passive und aktive Bässe. Zur Ausstattung gehören natürlich auch der obligatorische Gain-Regler sowie ein Master-Regler für die Endlaustärke des Amps. Und sogar an eine Mute-Funktion zur Stummschalung aller Ausgänge hat Darkglass gedacht; der Taster sitzt direkt über dem Master-Regler.
Die Rückseite des M900 v2 ist vollgepackt mit Anschlüssen, denn auch beim Thema Konnektivität legt die zweite Generation gegenüber dem Vorgängermodell ordentlich nach. Zum Anschluss der Boxen stehen jetzt gleich zwei Speakon-Buchsen zur Verfügung, und die Mindestimpedanz kann mit einem Taster von 4 Ohm auf 2 Ohm reduziert werden. Ebenfalls verdoppelt wurde die Zahl der symmetrischen Ausgänge – denn der M900 v2 bietet zwei XLR-Buchsen: die Pre-DI-Buchse schickt das cleane Signal raus, und mit dem Post-DI-Ausgang kann der Sound mit allen Einstellungen (Gain, Distortion, EQ, Master usw.) zu einem Mischpult oder zum Audio-Interface weitergeleitet werden. Ein Groundlift-Schalter für die symmetrischen Ausgänge ist natürlich auch an Bord.

Fotostrecke: 3 Bilder Das M900 v2 geizt auch auf seiner Ru00fcckseite nicht …

Neu ist außerdem die Möglichkeit, einen der DI-Ausgänge und den Kopfhörerausgang mit einer Boxensimulation zu belegen. Hierfür stehen drei Speicherplätze für Impulsantworten zur Verfügung, die mit dem Cab-Switch-Selector angewählt werden können. Ab Werk sind alle drei Plätze mit Impulsantworten von Darkglass belegt, via Darkglass-Suite (Software-Anbindung) können die Speicherplätze aber auch mit eigenen Impulsantworten bestückt werden.
Das Update-Feuerwerk geht allerdings noch weiter, denn Darkglass hat auf die Wünsche vieler Tieftöner reagiert und dem M900 v2 einen Kopfhörerausgang (inklusive eines gesonderten Laustärkereglers) und eine Aux-In-Minklinke zum Anschluss externer Audioquellen spendiert. Das schicke Kompakt-Top kann zukünftig also auch zu Hause für stille Übe-Sessions eingesetzt werden – ein Feature, das meiner Meinung nach eigentlich jedes kompakte Basstop bieten sollte!
Neu ist aber auch eine Midi-Buchse zum Anschluss eines Midi-Controllers, mit dem beispielsweise der Drive-Kanal aktiviert werden kann. Andere Midi-Funktionen lassen sich darüber hinaus mithilfe der Darkglass-Software programmieren. Hierfür ist logischerweise eine Verbindung mit dem Computer nötig, die mittels einer Mini-USB-Buchse auf der Rückseite des M900 v2 problemlos hergestellt werden kann.

Das Microtubes 900 der zweiten Generation muss wohl als einer der flexibelsten Bassverstärker der heutigen Zeit gelten!

Damit sind wir mit den neuen Features schon durch, denn die verbleibenden drei Klinkenbuchsen auf der Rückseite kennen wir bereits vom ersten M900. Zwei davon sind für den Effektweg (Send und Return) reserviert, und an die dritte wird der mitgelieferte Darkglass-Fußschalter angeschlossen. Der sogenannte “intelligent Footswitch” erlaubt das Ein- und Ausschalten der Microtubes-Engines sowie die Stummschaltung des Amps per Fernbedienung.

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Praxis

Beim Test des 2016 erschienen Microtubes 900 musste ich leider den relativ lauten Lüfter bemängeln. Der Ventilator ging mir beim Üben in einer ruhigen Umgebung doch relativ schnell auf die Nerven. Ich kann erfreulicherweise berichten, dass das Nachfolgemodell offenbar mit einem leiseren Lüfter ausgestattet wurde, welcher im Wohnzimmerbetrieb nur ein sehr dezentes Rauschen von sich gibt. Mich stört der Ventilator des M900 v2 jedenfalls nicht, obwohl meine Toleranzschwelle diesbezüglich wirklich sehr niedrig ist.

Weiterentwickelt: Ein zu lauter Lüfter gehört mit dem M900 v2 der Vergangenheit an!

Bei der grundsätzlichen Klangausrichtung kann ich zwischen der alten und der neuen Generation des 900 Watt starken Class-D-Tops keinen Unterschied feststellen – und das ist eine durchweg gute Nachricht! Wie schon sein Vorgänger liefert der neue Microtubes 900 v2 im cleanen Betrieb sehr ausgewogene und transparente Sounds mit einer erstaunlichen Tiefe. Die Ansprache des Amps ist zudem ultradirekt und der Sound bleibt auch bei hohen Lautstärken klar, voll und griffig, sodass man eher das Gefühl hat, einen herkömmlichen Transistor-Amp mit schwerem Trafo als einen ultraleichten Class-D-Amp mit Schaltnetzteil zu spielen.
Im cleanen Betrieb überzeugt der neue Darkglass-Amp also auf ganzer Linie und kaum jemanden wird es verwundern, dass der Microtubes 900 v2 in Sachen Distortion-Sounds mindestens genauso souverän abschneidet – das ist schließlich die Spezialität der finnischen Company! Die Vielfalt, die mit den beiden Microtubes-Engines VMT und B3K möglich ist, erstaunt mich immer wieder und ist im Amp-Sektor nach wie vor einzigartig.
Wer auf warme und mittenbetonte Vintage-Overdrives steht, wird mit der VMT-Engine schnell tolle Sounds finden, während die B3K-Engine eher auf Heavy- und Metalbassisten mit einer Vorliebe für moderne und aggressive Distortion-Sound zugeschnitten ist. Beide Geschmacksrichtungen können mit den Reglern der Microtubes-Sektion so feinfühlig und vielfältig gemischt und abgestimmt werden, dass für Distortion-Fans wirklich absolut keine Wünsche mehr offen bleiben.

Das Logo der finnischen Firma: zusammengesetzte Bass-Schlüssel in einem Kreis!

In Sachen EQing legt der neue Microtubes 900 v2 im Vergleich zu seinem Vorgänger noch ein Schippe drauf, wie ich finde. Nicht, dass mir klanglich oder in Bezug auf die Flexibilität beim alten Vierband-EQ etwas gefehlt hätte, der graphische Equalizer ist aber mit seinen zwei zusätzlichen Bändern einfach noch ein Spur flexibler und komfortabler in der Bedienung. Außerdem sehen die – je nach gewählter Microtube-Engine in blauer oder roter Farbe leuchtenden – Schieberegler ziemlich cool aus!
Ebenfalls für sehr gelungen halte ich den neuen Onboard-Kompressor. Klar, eine gezielte Einstellung aller relevanten Parameter ist mit nur einem Regler nicht möglich, der Kompressor verdichtet den Sound aber insgesamt sehr unauffällig und erzeugt keinerlei Artefakte – der Sound bleibt immer klar und relativ nebengeräuscharm!

Fotostrecke: 3 Bilder Je nachdem, welche Zerr-Sektion angewu00e4hlt wird, leuchtet der EQ entweder blau …

So erstklassig die Distortion-Sounds des Microtubes 900 v2 auch sind, direkt aufgenommen oder über den Kopfhörer gehört, kann ein verzerrter Bass doch oftmals harsch und dünn klingen. Abhilfe gegen dieses Problem schafft Darkglass mit der Integration einer Boxensimulation, die auf den symmetrischen Post-DI-Ausgang und auf den Kopfhöreranschluss gelegt werden kann. Wie bereits erwähnt, stehen hier drei Speicherplätze zur Verfügung, die via Darkglass-Suite mit Impulsantworten von Darkglass oder von einem der zahlreichen anderen Anbietern bestückt werden können.
Bei eingeschalteter Cabsim werden die Sounds räumlicher und milder abgebildet, sodass selbst heftige Verzerrungen im Kopfhörer durchaus angenehm klingen. Besonders für Tieftöner, die mit dem Amp zu Hause üben wollen, ist die Cabsim deshalb wirklich ein willkommenes Feature! Davon abgesehen kann es auch durchaus auch sinnvoll sein, den Sound im Studio oder im Livebetrieb vorab mit einer passenden Boxensimulation abzustimmen – der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt!

Die drei Speaker-Simulationen erleichtern zum Beispiel das Arbeiten im Studio immens.

Positives kann ich darüber hinaus nur zum Thema Leistung und der Performance der verbauten Class-D-Endstufe berichten. Das verwendete ICEpower-Modul kommt bereits im Vorgängermodell und in vielen Kompakt-Tops von anderen Herstellern zum Einsatz und hat sich absolut bewährt. Die erreichbare Lautstärke reicht locker für große Gigs und der Basssound wird auch bei brachialen Pegeln noch klar und fundamentstark wiedergegeben.
Viel Spaß mit den Klangbeispielen!

Audio Samples
0:00
Clean, flat, no compression Clean, Slap, EQ, medium compression VMT, LowDrive, EQ, light compression, no cabsim VMT, HighDrive, EQ, medium compression, cabsim: Dave52a B3K, LowDrive, EQ, no compression, no cabsim B3K, HighDrive, EQ, medium compression, cabsim: Dave52a
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Fazit

Keine Frage, Darkglass haben beim Update ihres beliebten Microtubes 900 an den richtigen Stellschrauben gedreht! Der neue Microtubes v2 besitzt einen noch flexibleren und leichter zu bedienenden Equalizer, und die zuschaltbare Boxensimulation ist zweifellos ein nützliches Feature für viele Bassisten. Sehr willkommen ist außerdem die Ausstattung mit vielen neuen Anschlussmöglichkeiten: der M900 v2 kommt mit zwei Lautsprecheranschlüssen und zwei symmetrischen Ausgängen (Pre und Post), sowie einer Midi-Buchse und einem USB-Anschluss für die Softwareanbindung. Und sogar an den Kopfhörerausgang und einen Aux-In-Anschluss wurde gedacht. Kurz: der neue M900 v2 bietet wirklich die komplette Anschlusspalette für den Profibasser! Klanglich überzeugt der neue Darkglass-Spross – kaum überraschend – mit erstklassiger Qualität und liefert eine immense Bandbreite durchsetzungsstarker Distortion-Sounds. Wer einen kompakten und leistungsstarken Alleskönner sucht, sollte sich den Darkglass Microtubes 900 v2 deshalb unbedingt gründlich vorknöpfen – es lohnt sich wirklich!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • ansprechendes, edles Design
  • tolle Materialqualität
  • tadellose Verarbeitung
  • satte Leistung / Performance
  • transparenter, direkter Clean-Sound
  • flexibler, effektiver Sechsband-EQ
  • jede Menge erstklassige Overdrive-Sounds
  • drei Speicher für Impulsantworten
  • viele Anschlussmöglichkeiten
Contra
  • -/-
Artikelbild
Darkglass Microtubes 900 v2 Test
Für 1.222,00€ bei
… des Darkglass Microtubes 900 v2 …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Darkglass Electronics
  • Modell: Microtubes Microtubes 900 v2, Basstop mit Class-D-Endstufe und Schaltnetzteil
  • Herstellungsland: Finnland
  • Leistung: 900 W @ 4/2 Ohm, 450 W @ 8 Ohm
  • Regler/Schalter: Comp, Drive, Tone, Level, Blend, Gain, Master, Passive/Active, Microtubes, VMT/B3K, Bass/250Hz/500Hz/1,5kHz/3kHz/Treble, Mute, Ground-Lift, Min Load 2/4 Ohm, Power, Headphone Volume, Cab Select
  • Anschlüsse: Input Klinke, Send / Return Klinken, symmetrischer XLR Pre Out, symmetrischer XLR Post Out, Footswitch Klinke, 2 x Speakon/Klinke für Boxen, Mini-USB, Aux-In Miniklinke, Kopfhörer Klinke, Midi, Netz
  • Effekt: Microtubes Engine Overdrive, Kompressor
  • Sonstiges: Lüfterkühlung, Fernbedienung mit Fußschalter
  • Zubehör: Netzkabel, Manual, Fußschalter
  • Maße: 26,7 x 7 x 25,5 cm (B x H x T)
  • Gewicht: 2,9 kg
  • Preis 1.179,- Euro (Ladenpreis im Juli 2019)
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