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Crazy Tube Circuits Crossfire Test

Mit dem Crazy Tube Circuits Crossfire widmet sich die griechische Pedalschmiede der bewährten Kombination aus Tube Screamer und Blackface Amp. Die Namensgebung spielt dabei offensichtlich auf einen Song von Stevie Ray Vaughan & Double Trouble an, der auf „In Step“, dem letzten Album der Band erschien. Und klar, das passt wie die Faust aufs Auge, denn der texanische Ausnahme-Bluesgitarrist war bekanntlich ein großer Fan des grünen Overdrive-Pedals und nutzte ebenfalls häufig Fender-Blackface-Verstärker.

Crazy Tube Circuits Crossfire  TEST

Den Wirkungsgrad beider Komponenten, die sich einzeln justieren und aktivieren lassen, vereint das Crossfire also in einem Pedal. Zusätzlich bringt der Tube-Screamer-Schaltkreis ein paar interessante Modifikationen mit. Als Extra-Schmankerl verfügt das Gerät für den Anschluss weiterer Pedale über einen Einschleifweg zwischen den beiden Schaltkreisen. Wie das Crossfire klingt, erfahrt ihr im folgenden Test.

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Mehr Informationen
Fotostrecke: 3 Bilder Im Inneren des Crazy Tube Circuits Crossfire schlagen die Herzen eines Tube Screamers und eines Blackface Amps.

Aufbau & Bedienung

Geliefert wird das Pedal wie gewohnt in einem Pappkarton, der außerdem eine Bedienungsanleitung enthält. Das Crossfire bringt satte 422 g auf die Waage und geht mit den Maßen von 120 x 97 x 52 mm (BxTxH) im Vergleich zu Standard-Bodenpedalen mehr in die Breite. Eingang, Ausgang, Netzteilanschluss sowie die Send- und Return-Buchsen des schon erwähnten Einschleifwegs sitzen an der Stirnseite. Betreiben lässt es sich ausschließlich mit einem 9-V-Netzteil, wobei die Spannung mittels eines kleinen Schalters im Inneren des Geräts für den Overdrive-Schaltkreis auf 18 V verdoppelt werden kann. Die Stromaufnahme wird vom Hersteller mit 83 mA angegeben.

Crazy Tube Circuits Crossfire
Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlüsse sind im Kollektiv an der Stirnseite des Crossfire geparkt.

Ein erster genauerer Blick auf die Oberseite offenbart eine leicht erkennbare Unterteilung der beiden Sektionen. Auf der rechten Hälfte wird der Overdrive-Schaltkreis aktiviert und justiert. Tube-Screamer-typisch stehen dabei ein Volume-, Gain- und Tone-Poti zur Verfügung. Zusätzlich kann aber noch ein Gain-Boost mittels Kippschalter hinzugeschaltet werden. Weiterhin lässt sich mit einem weiteren kleinen Schalter zwischen symmetrischem Clipping (wie beim Vorbild) und asymmetrischem Clipping umschalten, was einen deutlich hörbaren Einfluss auf die Zerrstruktur haben dürfte. Mehr dazu gleich in der Praxis. Die Amp-Seite des Pedals ist noch etwas großzügiger bestückt und offenbart neben Gain und Volume auch einen Dreiband-EQ. Darüber hinaus aktivieren zwei weitere Kippschalter eine Bright-Option und sorgen für wahlweise mehr oder weniger cleanen Headroom. Laut Hersteller soll bei letzterer Funktion das Verhalten von zwei oder vier 6L6 Endstufen simuliert werden. In erster Linie wurde das Pedal für den Einsatz vor einem unverzerrten Amp konzipiert. Möchte man aber beispielsweise auf einer Aufnahme dennoch die Amp-Sektion des Pedals auf direktem Wege nutzen, wird eine zusätzliche Boxensimulation benötigt. An der Verarbeitung des Geräts gibt es nichts zu meckern.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Bedienfeld ist über die Oberseite erreichbar und beherbergt einiges an Potis und Schaltern.
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Testaufbau

Das Crossfire hängt vor einem clean eingestellten Fender Silverface Bassman 50 aus dem Jahre 1974. Für die Boxensimulationen ist außerdem eine Universal Audio OX Box verantwortlich, bei der ich eine 4×12-Lautsprecherbestückung mit Greenback-Speakern aktiviert habe. Des Weiteren stehen diverse klassische E-Gitarren-Modelle parat, die in den Audiobeispielen mit angegeben werden.

Soundcheck und erster Eindruck

Zunächst möchte ich mich mit der Amp-Seite des Pedals vertraut machen. Dabei klingt mein clean eingestellter Bassman natürlich schon sehr „fenderig“ mit den typischen gescoopten Mitten und einem angenehm weichen Höhenbild. Beim Hinzuschalten des Crossfire-Blackface-Tone-Stacks wirkt der Sound aber sofort noch bulliger und wuchtiger und ein wenig wie ein Fender-Amp auf Stereoiden. Wie sich der Klangcharakter des Pedals an dieser Stelle am Ende im Gesamtklang auswirkt, hängt aber natürlich stark vom verwendeten Amp ab. Beim Aufdrehen des Gain- und Volume-Potis entwickelt das Pedal dann einen ordentlichen Overdrive, der in den Hochmitten recht bissig und damit präsent und durchsetzungsfähig daherkommt. Für Fender-Amps typisch, bricht der Bassbereich ab einer bestimmten Zerrstufe bei tiefen Tönen weg und wirkt etwas fuzzig.

Unterm Strich punktet die Blackface-Seite des Pedals auf jeden Fall mit einem Zerrverhalten, das sich sehr „Amp-like“ und dynamisch präsentiert. Die für Fender-Amps typische Bright-Option ist zudem ein netter Zusatz, der mir aber zumindest mit meinem Setup am Ende immer etwas zu viel „Licht“ im Signal macht. Darüber hinaus ist die Headroom-Funktion des Pedals für den Zuhörer stellenweise wahrscheinlich nur sehr marginal hörbar. Dennoch wirkt sich das Quäntchen mehr oder weniger Kompression spürbar aufs Spielgefühl aus. Als sehr hilfreiches Add-On empfinde ich außerdem den EQ, der sich bestens dafür eignet, das Signal der angeschlossenen Gitarre final abzustimmen.

Wie zu erwarten war, offenbart sich beim alleinigen Anspielen der Tube-Screamer-Seite der typische und sehr vertraute Overdrive mit der prägnanten Mittennase und dem Bass-Cut. Der Amp-Seite kann die gegenüberliegende Abteilung mit zurückgenommenem Gain und aufgedrehtem Output dann sofort auch den typischen Tube-Screamer-Boost spendieren. Wenn gewünscht, hat der TS-Style-Schaltkreis des Crossfire aber auch deutlich mehr Gain als das Original zu bieten und dringt damit in Eigenregie problemlos in Hard-Rock-Gefilde vor. Das optionale asymmetrische Clipping lässt das Zerrverhalten außerdem weniger weich erscheinen und ist eine lohnenswerte Alternative, die man beim Justieren eines Sounds im Blick haben sollte. In der zweiten Hälfte des Videos zum Test spiele ich die Pedalfunktionen einzeln an und demonstriere dabei für einen detaillierteren Eindruck auch das Interaktionsverhalten der Parameter.  

Crazy Tube Circuits Crossfire  Logo
Die Kombination aus Tube Screamer und Black-Face-Amp macht neben dem Texas Blues auch in diversen anderen Disziplinen eine gute Figur.

Das Crazy Tube Circuits Crossfire in der Praxis

Im Zusammenspiel mit einer Strat zeigt sich, dass das Crossfire auf jeden Fall seinem Namen gerecht wird und die typische wuchtige texanische Blues-Zerre bieten kann. Gleichzeitig hat aber allein schon die Amp-Sektion des Pedals einige Optionen unter der Haube und lässt sich wunderbar auf diverse Gitarrentypen und Stile abstimmen. Sehr praxisorientiert empfinde ich auch den EQ, mit dem man dem Sound im Handumdrehen den letzten Feinschliff verpasst. Die hilfreiche Funktion, ein Pedal einzuschleifen, habe ich außerdem mit einem Boss SD-1 ausprobiert, um zwei Overdrives vor der Pedal-Amp-Seite zu staggen. Wie das klingt, könnt ihr nun neben einigen weiteren abschließenden Audiobeispielen hören.

Audio Samples
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TS + Blackface – Low Gain (SG) TS + Blackface – SRV Style (Strat) Blackface – Crunch (Tele) TS + Blackface – More Gain (Les Paul) Blackface – Low Gain (Les Paul) TS + SD-1 (FX Loop) + Blackface – Overdrive (SG)
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Das Crazy Tube Circuits Crossfire macht seinem Namen alle Ehre und produziert durchaus authentisch die Kombination aus Tube Screamer und Black-Face-Amp. Dennoch blickt das Pedal keineswegs nur in Richtung Texas, sondern macht in diversen anderen Disziplinen ebenfalls eine gute Figur. Dabei bieten die beiden Modi auch im Einzelbetrieb einige Optionen, die von Low-Gain bis zu sehr fetten und einbrechenden Overdrive-Schattierungen reichen. Wer einen vielfältigeren Tube Screamer sucht und auf den klanglichen Ansatz der Fender-Amps steht, ist mit diesem Pedal auf jeden Fall gut beraten!

Crazy Tube Circuits Crossfire Overdrive
Das Crazy Tube Circuits Crossfire kann mit zwei Overdrives in einem Pedal aufwarten und bietet vielfältige Optionen im Einzel- und Dualbetrieb.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • zwei Overdrives in einem Pedal
  • vielfältige Optionen im Einzel- und Dualbetrieb
  • zusätzlicher Einschleifweg
Contra
  • keins
Artikelbild
Crazy Tube Circuits Crossfire Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Modell: Crossfire
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Herkunft: Griechenland
  • Anschlüsse: Input, Output, Send, Return, Netzteil
  • Schalter/Regler: Volume, Gain, Treble, Middle, Bass, Headroom, Bright, Amp-Bypass, Volume, Gain, Tone, Clipping-Mode, Gain-Boost, Overdrive-Bypass, interner Headroom-Schalter
  • Bypass: True Bypass
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 83 mA
  • Abmessungen: 120 x 97 x 52 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 422 g
  • Ladenpreis: 219,00 (April 2022)
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