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Blackstar Dept.10 Amped 3 Test

Mit dem Blackstar Dept.10 Amped 3 präsentiert der britische Verstärker- und Pedalhersteller die dritte Auslegung seines erfolgreichen “Amp in Floorboard” Formats. Auch wenn sich alle drei Produkte in ihrer Bezeichnung ähneln, gibt es doch gewaltige Unterschiede hinsichtlich der Auslegung und des Anwendungsbereichs. So widmet sich der aktuelle Kandidat als dreikanalige 100-Watt-Verstärkereinheit speziell der Zerrfraktion und deckt ein breites Spektrum von Clean- bis High-Gain-Sounds ab, inklusive Booster und Reverb.

Blackstar Dept.10 Amped 3 TEST

Blackstar Dept.10 Amped 3 – das Wichtigste in Kürze

  • 100 Watt Class D Amp mit digitaler Vorstufe und Effekten in einem kompakten Gehäuse
  • 3 Kanäle (Clean/Crunch/Overdrive) mit je zwei Voicings
  • Amp-ähnliche Bedienung und intuitives Layout
  • Boost und Reverb schaltbar
  • schaltbare Lautsprechersimulationen
  • umfassende Konnektivität
  • Herkunft: China

Das Gehäuse und die Anschlüsse des Blackstar Amped 3

Der Amped 3 kommt in einem rechteckigen schwarzen Pultgehäuse aus Metall. Die Maße entsprechen mit 288 x 80 x 146 mm denen des Amped 2, wobei das Gewicht mit 2,56 kg zu Buche schlägt. Als Bedienelemente finden sich auf der Oberseite zehn schwarze Kunststoffpotis, sieben Kippschalter und fünf Fußschalter samt LEDs. Stirnseitig präsentieren sich alle Anschlüsse des Amped 3: links außen Ein- und Ausgang im 6,3-mm-Klinkenformat, darunter der Einschleifweg mit einem zwischen +4 dB und 10 dB schaltbaren Return-Level. Für den DI-Betrieb bietet der Bolide einen XLR-Ausgang sowie einen 6,3-mm-Klinken-Line bzw. Phones-Out, darüber eine USB-C-Buchse und der Cab-Rig-Switch. Die DI-Ausgangsleistung kann an einem kleinen Poti flexibel eingestellt werden.

Blackstar Dept.10 Amped 3 Metallgehäuse
Fotostrecke: 2 Bilder Der Blackstar Dept.10 Amped 3 kommt im schwarzen Metallgehäuse.

Zwei Speaker Outs sind für wahlweise je 1×8 Ohm oder 1×16 Ohm Speaker ausgelegt und ein MIDI In und Thru im Miniklinkenformat sind ebenfalls an Bord. Ein Adapter auf 5-Pol gehört zum Lieferumfang. Als äußerst praktisch erweisen sich die beiden 9V-DC-Ausgänge, über die man zwei Pedale mit maximal 500mA Strom versorgen kann. Ebenfalls sehr durchdacht ist das interne Universalnetzteil, das dafür sorgt, dass der Pedal-Amp im Bereich von 100 VAC bis 240 VAC gespeist werden kann. Möchte man direkt ins Pult spielen, kann man die XLR- oder die Direct- bzw. Headphones-Outs nutzen, die ab Werk mit Speakersimulationen belegt sind. Dabei bietet der Cab-Rig Schalter die Wahl aus drei verschiedenen und frei belegbaren Boxenmodellen. Die reguläre Ausgangsbuchse ist für den Anschluss eines Gitarrenamps konzipiert und kann dort entweder in den Preamp oder Return gespielt werden. Auch die Verwendung als Audio-Interface ist möglich, wobei hier die Kanalbelegung dem Amped 2 entspricht und in dessen Test nachgelesen werden kann. Zum Lieferumfang gehören ein Kaltgerätekabel, zwei MIDI-Adapter (5-Pol auf Miniklinke), ein USB-Kabel und das Manual.

Blackstar Dept.10 Amped 3 Stirnseite
Fotostrecke: 5 Bilder Alle Anschlüsse sind auf der Stirnseite untergebracht.

Bedienung und Konzeption des Blackstar Amped 3

Der Amped 3 ist als digitaler Vollverstärker für E-Gitarre im Pedalformat konzipiert. Der Aufbau besteht aus einer regelbaren Vorstufe, einer Boost- und Reverb-Sektion sowie einer 100-Watt-Class-D-Endstufe. Die Amp-Sektion liefert drei Kanäle, die jeweils zwei schaltbare Voicings besitzen:

Clean:  Clean Warm/Clean Bright
Crunch: Crunch/Super Crunch
Overdrive: OD1/OD2

Regelbar sind die Kanäle in Gain für den Zerrgrad und Volume für die Lautstärke. Ein rudimentärer EQ steht mit Treble, Mid und Bass ebenfalls bereit. Beim Amped 3 kommt dazu die Blackstar-eigene ISF-Schaltung zum Einsatz, über die man das Tonestack stufenlos von amerikanischem zu britischem Toncharakter drehen kann. Der Boost ist ebenfalls regelbar und wird über einen Kippschalter vor oder hinter die Vorstufensektion platziert. Auch der Reverb liefert mit Dark- und Light-Setting zwei Klangvarianten. Die Endstufensektion lässt sich mithilfe des Presence-Potis tweaken und der Master-Regler bestimmt die Ausgangslautstärke. Wie bei den anderen Amped-Modellen kann man die Gesamtleistung über einen Dreifachschalter von 100 auf 20 oder 1 Watt drosseln, und auch der simulierte Typ der Endstufenröhren kann zwischen EL34, EL84 und 6L6 frei gewählt werden. Im Unterschied zum Amped 2 gibt es hier einen Manual- und einen Preset-Mode, wobei durch Gedrückthalten der Fußschalter die Voreinstellungen gespeichert wird. Das Reverb-Setting ist nicht Teil des Presets, was zwar nachteilig sein kann, aber dadurch auch wie eine Art globale Funktion wirkt, die man nachträglich den räumlichen Gegebenheiten anpassen kann.

Blackstar Dept.10 Amped 3 Bedienoberfläche
Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienoberfläche ist übersichtlich und einem Gitarrenamp nachempfunden.

Editieren des Blackstar Amped 3 mit der Architect Software

Die Funktionen der Architect-Software entsprechen denen des Amped 1, Amped 2 des Dual Drive und des Dual Distortion, weshalb ich hier auf den entsprechenden Test verweise.

Blackstar Dept.10 Amped 3 Software Hauptansicht
Fotostrecke: 4 Bilder Hauptansicht
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So wird der Blackstar Amped 3 aufgenommen

Für die Soundfiles schließe ich den Amp direkt vor eine 2 × 12“ Box, die mit Celestion Greenbacks ausstaffiert ist und einem AKG C414 abgenommen wird. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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Mehr Informationen

So klingt der Clean Channel des Blackstar Amped 3

Im ersten Kanal erhält man glasklare Cleansounds, die durch Aufreißen des Gainreglers in einen dezenten Break-Up gebracht werden können. Das Warm-Setting entspricht dem Sound, den man von einem Amp ohne Bright-Cap kennt und eignet sich auch gut zum Vorschalten von Zerrpedalen. Dagegen zeigt sich der Bright-Mode mit einer deutlichen Höhenanhebung. Insgesamt wirkt der Amped 3 sehr direkt und spritzig in der Ansprache. Dass es sich bei ihm um keinen Röhrenamp handelt, lässt sich zwar nicht ganz verleugnen, dennoch klingt der Amped 3 trotz seiner digitalen Bauweise erfreulich druckvoll. Die Klangregelung ist extrem effektiv und feinfühlig, wobei der ISF-Regler den Klangcharakter und die Wirkungsweise des EQs noch einmal gut verbiegen kann. Eher als „funktional“ könnte man den Reverb bezeichnen, der jedoch einen sehr guten Job erledigt, wenn man seinem Sound etwas „Wohlfühlraum“ hinzufügen will.

GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
12:0014:00Dark 9:0012:0012:0012:009:009:0012:00
Audio Samples
0:00
Warm – 6L6 – Les Paul
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
12:0014:009:0011:0011:0013:008:0012:0012:00
Audio Samples
0:00
Bright – EL84 – Les Paul

So klingt der Crunch-Channel des Blackstar Amped 3

Der Crunchkanal zeigt sich als kerniger Overdrivesound, der mit guter Dynamik und einem breiten Gainbereich aufwartet. Hier sind nahezu cleane Pickings bis hin zu gainreichen Rockbrettern möglich. Aktiviert man den Boost-Switch im Pre-Mode, erhält man eine tolle Gain-Anhebung, während der Post-Mode eher in einer Pegelanhebung mündet. Dass man hier zwei Optionen der Boost-Platzierung hat, macht den Amped 3 hinsichtlich der Gestaltung des Leadsounds nochmal gehörig flexibel. Schaltet man vom Crunch-Mode auf Super-Crunch, verdichtet sich die Zerrtextur weiter und es stehen mehr Gainreserven bereit.

GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
11:0014:00Light 12:0013:0014:0011:0013:009:0012:00
Audio Samples
0:00
Crunch – EL84 – Stratocaster
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
12:0014:00Pre 9:00Dark 10:0012:0013:0011:0015:009:0012:00
Audio Samples
0:00
Crunch + Pre Boost – EL34 – Stratocaster
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
11:0014:0010:0012:0014:0011:0014:009:0011:00
Audio Samples
0:00
Super Crunch – EL34 – Les Paul
Der Amped 3 deckt von glasklaren Cleansounds bis zu High-Gain-Metal alles ab.

So klingt der Overdrive-Channel des Blackstar Amped 3

Den dritten Kanal “Overdrive” zu nennen, ist sicherlich etwas irreführend, denn hier gibt es satte Distortionsounds, die von Classic Rock über High Gain Metal bis zu sustainreichen, singenden Leads alles abdecken. OD1 kommt etwas griffiger, während OD2 wirklich für die harten Jungs geeignet ist. Dank des ISF-Reglers und des gut gewählten Mittenbandes kann man hier sowohl britische Rocksounds, aber auch moderne ge-scoopte Djentsounds einstellen, die alle auch erfreulich nebengeräuscharm bleiben. Darüber hinaus formt die Wahl der virtuellen Endstufe den Klang noch einmal ordentlich. Das Powerscaling funktioniert sehr gut und ist mit 100, 20 und 1W sehr sinnvoll skaliert. Dank der digitalen Bauform muss man durch das Herunterskalieren auch keine nennenswerten Soundeinbußen in Kauf nehmen.

GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
13:0014:00Dark 10:0012:0014:0013:009:0010:0011:00
Audio Samples
0:00
OD1 – EL34 – Les Paul
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
15:0013:00Dark 10:0011:008:0012:0010:0010:0011:00
Audio Samples
0:00
OD 2 – 6L6 – Les Paul
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
15:0013:00Pre 14:00Dark 11:0011:0011:0012:0015:0011:0011:00
Audio Samples
0:00
OD 2 – EL 34 – Lead Boost Off/On – Les Paul
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
13:0013:00Light 9:0012:0012:0012:0015:009:0012:00
Audio Samples
0:00
Tube Check – Les Paul
GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
14:0013:00Light 9:0012:0012:0011:0015:008:0012:00
Audio Samples
0:00
Power Reduction Check – EL84 – Stratocaster

Der Blackstar Amped 3 mit DI-Out und Cab-Sim als Stand-alone-Lösung

Nun verbinde ich den Amped 3 über den XLR-Out mit meiner Soundkarte, einer RME Fireface UFX. Die Default Speakersimulationen, die über den rückseitigen Schalter zu erreichen sind, klingen gut und liefern sehr unterschiedliche Facetten. Wie die beiden Vorgängermodelle bietet auch der Amped 3 keine Option, Drittpartei-IRs zu laden. Das ist bedauerlich, da mir persönlich einige bewährte Faltungen deutlich besser gefallen als die Cab-Modelle, die das Cab-Rig zu bieten hat.

GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
11:0013:00Light 9:0011:0012:0012:0012:009:0012:00
Audio Samples
0:00
OD 1 – Cab 1-3 – Les Paul

Der Blackstar Amped 3 via Out vor einem Amp

Auch hier zeigt der Blackstar sehr überzeugende Ergebnisse und harmoniert tadellos mit einer nachgeschalteten zusätzlichen Vorstufe. In meinem Fall musste ich zwar die Höhen am Amped 3 ganz gehörig zurückregeln, aber das kann je nach verwendetem Amp durchaus unterschiedlich ausfallen.

GainVolBoostRevBassMidTrebleISFPres.Master
12:0013:0014:0012:009:0016:00Min12:00
Audio Samples
0:00
Crunch
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Der Blackstar Amped 3 überzeugt als äußerst flexible, durchdachte und intelligente Pedalamp-Lösung, die von glasklaren Cleansounds bis zu High-Gain-Metal alles abdeckt. Im Gegensatz zum Amped 1 und 2 liegt hier der Fokus auf verzerrten Sounds, deckt aber eine große Bandbreite an Stilrichtungen ab. Die Sounds wirken allesamt sehr dynamisch, voll in ihrer Textur und sehr transparent. Der Boost liefert durch seine flexible Platzierung tolle Soundmöglichkeiten und der Reverb arbeitet funktional, bietet aber für den Brot-und-Butter-Betrieb mehr als genug. Die Möglichkeit, Presets abzuspeichern, wertet den Amped 3 gegenüber dem Amped 2 deutlich auf. Dass der Reverb-Status dabei nicht mit abgespeichert wird, ergibt Sinn, weil der Reverb-Level so eine Art globale Funktion übernimmt. Die Architect-Software liefert eine riesige Fülle gut klingender Speakermodelle, auch wenn ich mir wünschen würde, eigene Faltungen laden zu können. Das Handling der Software ist sehr intuitiv und auch die Bedienung am Gerät erweist sich als sehr praktisch. Der Preis ist, gemessen an den Features und der Klangqualität, absolut angemessen.

Mit dem Blackstar Amped 3 gesellt sich zu Amped 1 und 2 ein mehr auf verzerrte Sounds ausgerichteter Pedalamp, der mit 3 Kanälen, 100 Watt Leistung, Boost und Reverb kaum Wünsche offen lässt.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • dynamischer, transparenter Sound
  • Flexibilität von clean bis High-Gain
  • umfassende Konnektivität
  • intuitive Bedienung
  • kompakte Maße
  • Architect-Software für detaillierte Parameter-Editierung
Contra
  • Laden eigener IRs nicht möglich
Artikelbild
Blackstar Dept.10 Amped 3 Test
Für 429,00€ bei
  • Hersteller: Blackstar
  • Name: Amped 3
  • Typ: Gitarrenverstärker mit Multieffekten im Bodenformat
  • Herstellungsland: China
  • Regler: 10 Potis, 1 USB Level-Regler
  • Schalter: 5 Fußschalter, 8 Kippschalter
  • Anschlüsse: In- & Output, FX Loop, Line Out/Phones (je 6,3 mm Klinke), 2x Speaker Out (8 & 16 Ohm), XLR Out, Midi In & Thru (Miniklinke), Kaltgerätestecker Eingang, 2 Netzteilausgänge (gesamt 500 mA)
  • True Bypass: nein
  • Batteriebetrieb: nein
  • Leistung: 100 W
  • Abmessungen (B x H x T): 288 x 80 x 146 mm
  • Gewicht: 2,56 kg
  • Ladenpreis: 599,00 Euro (Mai 2023)
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