Anzeige

Blackmagic Design Studio Camera 4k Plus und 4k Pro Test

Der australische Hersteller Blackmagic Design hat in der Vergangenheit schon durch diverse Produkte im Broadcast- und Videobereich für Aufsehen gesorgt: Sei es durch die diversen Video-Mixer der ATEM-Reihe, durch professionelle Streaming-Tools wie das Blackmagic Streamdeck oder aber durch die Serie Blackmagic Design Cinema. Die Firma Blackmagic Design hat schon oft bewiesen, dass sie ihr Handwerk versteht, zuverlässige Broadcast-Komponenten auf den Markt zu bringen. Ursprünglich im reinen professionellen Videosegment unterwegs, erweiterte die Firma Blackmagic – nicht zuletzt auf Grund der hohen Nachfrage nach Streaming-Equipment während der Corona-Krise – ihr Portfolio für den Consumer. Umso gespannter betrachten wir deshalb die neuen 4k-Studiokameras. Im Verbund mit den hauseigenen Video-Mixern garantiert der Hersteller ein voll kompatibles System, das sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger gleichermaßen geeignet und interessant sein soll. Die beiden Modelle Studio Camera 4k Plus und Studio Camera 4k Pro kommen mit zahlreichen praktischen Tools, die einem das Streamer-Leben erleichtern und das nächste Live-Streaming oder die nächste Videoaufzeichnung auf ein neues Level heben sollen.

01_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k20Plus_und_Pro_Test_Review Bild


Wie sich die Kameras in der Praxis schlagen, welche Unterschiede die beiden Kameras zueinander haben und ob sich die neuen Blackmagic Design Studio Cameras auch für Musiker empfehlen, die ihrer Online-Präsenz einen professionellen Look verleihen wollen, werden wir im folgenden Test herausfinden.

Details

Blackmagic Design Studio Camera 4k Plus

Die Studio Camera 4k Plus verfügt über einen 17,78 x 10 mm (Four Thirds) Sensor, der ein wenig kleiner ist als der Sensor der Cinema Camera 4K aus gleichem Hause. Ausgestattet mit einem MFT-Bajonett mit elektronischer Blendensteuerung erlaubt die Studio Camera 4k Plus die Steuerung von Blende, Autofokus und Zoom bei Verwendung von unterstützten Objektiven. Die Cam verfügt über einen HDMI-2.0-Videoausgang, der über eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln (Ultra HD) verfügt. Die Kamera besitzt einen 3,5-mm-TRRS-Miniklinkeneingang für Kopfhörer und Mikrofon und verfügt außerdem über ein integriertes Stereomikrofon sowie einen Monolautsprecher. Ein besonderes Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes, stellen ohne Zweifel die beiden Live-Tally-Anzeigen vorne (darstellerseitig) und hinten (operatorseitig) dar. Mit integrierter Farbkorrektur und Fokus-Peaking bietet die Studio Camera 4k Plus die gleichen Funktionen wie andere „große“ Studiokameras.  
Der Dynamikumfang der Studio Camera 4k umfasst 13 Blendstufen und bietet einen Dual Native ISO von 18 db Gain (Dual ISO= 0 db/ISO 400, 18 db/ISO 3200, 36 db/ISO 25600). Die Aufzeichnungsauflösung beträgt 3840 x 2160 Bildpunkte (Ultra HD) bei maximal 60 fps. Darüber hinaus ist die Aufzeichnung in Frameraten von 23,98; 24; 25; 29,97 30; 50 und 59,94 fps möglich. Das Aufnahmeformat der Studio Camera 4k ist Blackmagic RAW 3:1, 5:1, 8:1 12:1, Q1, Q2, Q3 und Q5 in Ultra HD. 
Die Studio Cam 4k Plus ist mit einem sieben Zoll großen LCD-Touchscreen-Panel ausgestattet, das eine Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln bietet und über eine Bildschirmhelligkeit von 600 cd/m² (2000 Lux bei 98,9 % Reflexion) verfügt. Über dieses Touchscreen Panel lässt sich die Blackmagic bedienen, und die automatisch aufklappbare Gegenlichtblende garantiert eine gute Sicht. Zusätzlich zum Touchscreen verfügt die Studio Camera 4k Plus über ein Einstellrad, eine Programmtaste sowie die frei belegbaren Funktionstasten F1, F2 und F3. Drehregler für Helligkeit, Kontrast und Fokus-Peaking komplementieren die technische Ausstattung. Zur Montage an gängige Videostativköpfe verfügt die Blackmagic Studio Camera 4k Plus über zwei 1/4-Zoll- und ein 3/8-Zoll-Stativgewinde.

03_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k_Plus_Funktionstasten.jpg Bild

Blackmagic Design Studio Camera 4k Pro

Die Blackmagic Design Studio Camera 4k Pro geht im Vergleich zum günstigeren 4k-Plus-Modell mit einigen Extra-Features ins Rennen. Hier sind vor allem die 12G-SDI-I/Os sowie die Audioeingänge in Form von zwei XLR-Male-Buchsen zu nennen, umschaltbar von Mikrofon- auf Line-Pegel, die über 48-V-Phantomspeisung verfügen. Ein weiteres Extra sind die fünfpolige XLR-Buchse für Talkback-Headsets und der 10-Gbit/s-Ethernet-Port zur Übertragung von Kameravideo, rückgeführten Programm-Feeds, Tally, Talkback, Kamerasteuerung und sogar zur Stromversorgung. Für den Betrieb mit Broadcast-Netzteilen oder optionalen Akkus verfügt die Studio Camera 4k Pro zusätzlich über einen Rundfunkstromanschluss in Form einer vierpoligen XLR-Buchse.

04_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k_Pro_XLR_verkabelt Bild

Lieferumfang 4k Plus 

Bunt bedruckte Kartonagen schützen die beiden „Blackmagic Design Studio Camera“-Modelle auf der Reise vom Händler zum potenziellen Kunden. Im Inneren der Verpackungen sorgen passgenaue Styropor-Formteile für sicheren Halt. Neben der Kamera selbst sind außerdem das Netzteil, die Modulverschlusskappe und die Gegenlichtblende für das Display im Lieferumfang der beiden Cams enthalten. Praktischerweise liegt ebenfalls eine Stativbefestigung für 15-mm-Leichtgewichtschienen bei. 
Weiter finden sich versteckt in einer kleinen Pappschachtel durchsichtige, ansteckbare Kameranummern. Dem Paket sind ein Aufkleber von Blackmagic und ein Infoflyer beigelegt, der den Käufer zur Bedienungsanleitung im world wide web lotst. Eine Gratislizenz von Blackmagic Designs hauseigener Videoedit-Software Davinci Resolve rundet das Gesamtpaket ab. Leider ist es keine Lizenz für Davinci Resolve Studio wie bei der „Blackmagic Design Cinema Camera“-Reihe. 

Fotostrecke: 6 Bilder In bunt bedruckter Kartonage wird die Studio Camera 4k Plus geliefert

Lieferumfang 4k Pro

Die 4k Pro wird ebenfalls im bunt bedruckten Karton zum Kunden geliefert. Wie beim 4k-Plus-Modell wird die Kamera von der passgenauen Styroporverpackung geschützt. Auch hier sind ein Kameraschlitten, ein Tütchen mit 20 Kameranummern sowie die anderen bereits erwähnten Zubehörteile im Paket enthalten. Leider ist auch wie bei der Studio Camera 4k Plus nur eine Lizenz der hauseigenen Videosoftware Davinci Resolve enthalten.

Fotostrecke: 9 Bilder Auch die Studio Camera 4k Pro kommt im bunt bedruckten Karton

Gehäuse und Ausstattung Blackmagic Design Studio Camera 4k Plus

Das 273,6 x 169,7 x 167,3 mm große und lediglich 1685 g leichte Gehäuse der Blackmagic Design Studio Camera 4k Plus erinnert optisch ein klein wenig an Plattenkameras aus den 1920ern. Das gesamte Gehäuse ist, bis auf die beiden Haltegriffe auf der Rückseite, aus carbonverstärktem Polycarbonat gefertigt. Auf der Front versteckt sich hinter der Modulverschlusskappe in einem eigenen Gehäuse der MFT-Objektivanschluss und der 17,78 x 10 mm (Four Thirds) große Sensor der Kamera. Auf beiden Seiten schützen Lüftungsschlitze vor dem Überhitzen.  
Die Anschlüsse wurden auf den Seiten des Sensorgehäuses platziert. Hier findet sich auf der linken Seite der HDMI-Ausgang und der Netzanschluss. Auf der rechten Seite befinden sich zwei USB-C-Buchsen zum Anschluss externer SSD-Festplatten als auch zum Update der Kamera-Firmware. Optional bietet die Firma Blackmagic noch diverse Remote-Geräte an, deren Kommunikation ebenfalls über die USB-C-Schnittstelle erfolgt. 
Die Verbindung erfolgt hierbei als Reihenschaltung, da alle optional erhältlichen Remote-Geräte über einen Ein- und Ausgang verfügen. An der 3,5-mm-Klinken-Mikrofonbuchse, die ebenfalls hier untergerbacht ist, können externe Mikrofone oder Funkempfänger an die Kamera angeschlossen werden. Direkt neben der 3,5-mm-TRRS-Mikrofonbuchse ist bei der Studio Camera 4k Plus ein 3,5-mm-TRRS-Kopfhöreranschluss zum Abhören des eingehenden Audiosignals platziert. Oberhalb des Sensorgehäuses sitzen der Tally und jeweils links und rechts daneben die Mikrofone der Kamera. 

20_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k_Plus_Detail Bild

Der 7-Zoll-Touchscreen der Studio Camera 4k Plus, mit dem man fast alle Parameter der Kamera steuert, ist auf der Rückseite verbaut. Oberhalb des Touchscreens befindet sich der Back-Tally. Auf der rechten Seite des Screens besitzt die Cam drei Drehregler zur Regulierung der Displayhelligkeit, des Displaykontrastes und zur Regulierung des Fokus-Peakings. Auf der linken Seite sind neben dem Power-Switch ein Drehencoder zur Menü-Navigation und der Menu-Back-Button untergebracht. Zusätzlich ist die Blackmagic-Cam auf der Rückseite mit drei frei belegbaren Funktionstasten und zwei Griffen ausgestattet. Auf der Unterseite der Kamera stehen dem User zwei 1/4-Zoll- und ein 3/8-Zoll-Stativgewinde zur Befestigung an gängige Kamerastative bzw. den im Lieferumfang enthaltenen Kameraschlitten zur Verfügung.

Fotostrecke: 6 Bilder Hinter der Modulverschlusskappe verbirgt sich der Sensor

Ausstattung Blackmagic Design Studio Camera 4k Pro

Neben den Anschlüssen der Blackmagic Studio Camera 4k Plus stehen der 4k Pro noch zusätzliche Anschlüsse zur Verfügung: Auf der linken Seite des Sensorgehäuses findet sich je ein 12G-SDI-Ein-/Ausgang, der simultan für das Videosignal und für die Programmrückführung mit Kamerasteuerung, Talkback und Tally genutzt werden kann. Ein weiteres Extra der Studio Camera 4k Pro ist die ebenfalls an dieser Stelle zu findende Ethernet-Buchse, mit der die 4k Pro mit 10G-Ethernet-Komponenten – wie dem Blackmagic Studio Converter – kommunizieren kann. Hier ist ebenfalls die Übertragung des Videosignals und außerdem die Programmrückführung, die Tally-Steuerung, Talkback und sogar die Stromversorgung der Kamera möglich. 
Zusätzlich bietet das Pro-Modell aber auch noch eine 4-polige XLR-12V-DC-Buchse zur externen Stromversorgung mittels Akkus bzw. kompatibler Broadcast-Peripherie. Auf der rechten Seite des Sensorgehäuses ist die Studio Camera 4k Pro zusätzlich mit zwei XLR-Buchsen ausgestattet und bietet ebenfalls an dieser Stelle noch eine 5-polige XLR-Buchse zum Anschluss von Talkback-Headsets.

Fotostrecke: 8 Bilder Links und rechts finden sich die internen Mikrofone der Studio Camera 4k Pro
Anzeige

Praxis

Beim ersten Check der beiden Kameramodelle betreibe ich die Studio Cams zunächst ohne den Einsatz eines Videomischers. Als Objektiv kommt ein Sigma Art 18-35mm/1,8 zum Einsatz. Da ich als Besitzer einer Blackmagic Design Cinema Camera 6k leider nur über EF-Mount-Objektive verfüge, nutze ich den Viltrox EF-M2 II 0,71 Speedbooster, um meine EF-Objektive an das MFT-Bajonett anzubringen. Zum Öffnen der Display-Abdeckung, die gleichzeitig die Gegenlichtblende des Displays darstellt, reicht ein leichter Zug am unteren Teil der Abdeckung. Danach springen die drei Abdeckungen auf und rasten an den oberen Kanten ein. 
Beim Erkunden der Cam stelle ich fest, dass ich die Gegenlichtblende samt Rahmen durch das Drücken des Buttons an der Unterseite des Gehäuses abnehmen kann. Nach dem Öffnen der Gegenlichtblende habe ich Zugriff auf den 7-Zoll-Touchscreen der Kamera. Ich schalte die Cam ein und wähle zuerst die Menüsprache aus insgesamt elf Sprachen aus. Praktischerweise kann ich auch Deutsch als Sprache auswählen, was mir die Menü-Navigation erheblich erleichtert. Außerdem bietet mir die Kamera an dieser Stelle an, die interne Firmware zu updaten. Das Update erfolgt mit Hilfe der Software „Blackmagic Camera Setup“, die auf der Homepage des Herstellers in der aktuellen Version für Mac und Windows zum Download verfügbar ist. Nach dem problemlosen Update der Firmware startet die Kamera und schon kann ich loslegen. 

35_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k_Pro_Camera_Setup Bild

Bis auf wenige Ausnahmen werden beide Modelle der Blackmagic Studio Camera 4k komplett mit Hilfe des 7-Zoll-Touchsreens bedient. Die Menüführung ist simpel, gut strukturiert und erinnert an die Menüführung der Blackmagic Cinema Cameras. Ich finde mich sofort problemlos zurecht. Im oberen Bereich des Touchscreens finde ich sämtliche Menüpunkte. Wähle ich einen Menüpunkt durch kurzes Antippen aus, öffnet sich das ausgewählte Menü und weitere Auswahlmöglichkeiten erscheinen. Zur Auswahl stehen mir neben der Framerate und der Shutter-Geschwindigkeit noch die Einstellung der Blende sowie des ISOs (Gain) und der Weißabgleich. Bei Letzterem kann ich die Farbtontemperatur und die RGB-Farbbalance ausgleichen. Über den letzten Menüpunkt auf der rechten Seite gelange ich ins Hauptmenü der Blackmagic Design Studio Cameras. Hier habe ich die Möglichkeiten, diverse Parameter zur Aufnahme der Studio Camera selbst und zur Display-Darstellung anzupassen.
Als Highlight sei hierbei besonders auf die Einbindung von LUTs (Farbkorrektur-Presets) und diverse Hilfsparameter wie Fokus-Peaking, Zebra ein- bzw. ausschalten, hingewiesen. Praktisch ist, dass ich mir die geladenen LUTs nur auf dem Display darstellen lassen kann, ohne die Farbkorrektur mit aufzuzeichnen. Dies bietet mir schon während der Aufnahme einen Eindruck, wie das Bild in der Postproduktion ausfallen wird. Mit Hilfe der „PGM“-Taste gelange ich jederzeit wieder in die ”normale“ Programmansicht. 

36_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k_Pro_Display Bild

Über das Hauptmenü oben rechts in der Ecke des Touchscreens gelange ich auch zum Audiomenü. Um das Audiomenü zu öffnen, tippe ich einfach auf das Audio-Icon oder wähle die beiden Pegelanzeigen auf der rechten unteren Seite des Screens. Hier kann ich bei beiden Kameras den Eingang auswählen und die Lautstärkeregelung des anliegenden Signals bestimmen. Die Pro-Variante bietet mir zusätzlich die Option, zwischen Line- und Mikrofonpegel zu switchen.
Da leider auf Grund von coronabedingten Konzertabsagen alle Events gecancelt wurden, habe ich die Kameras in meinem Tonstudio aufgebaut und einen befreundeten Schlagzeuger gefragt, ob er mir nicht als Model zur Verfügung stehen könnte. Gesagt getan. 
Der erste optische Eindruck des dargestellten Bilds der Kamera ist sehr gut. Mit Hilfe des Fokus-Peaking-Assistenten kann ich das gewünschte Motiv erfassen und fokussieren. Das Display der beiden Kameras verfügt über ausreichend Helligkeit, wobei das etwas hellere Display der Pro-Variante einen kleinen Tick besser in der Darstellung ist. Auch die Gegenlichtblende sorgt bei schlechten Sichtverhältnissen und direkter Lichteinstrahlung für ein gut erkennbares Bild. Generell bieten beide Displays eine wirklich gute Darstellung des Kamerabildes. Der einzige Wermutstropfen bei diesem Test ist der etwas locker sitzende Speedbooster. Hier würde ich entweder zur teureren Metabones EF/MFT T Ultra Variation oder der Verwendung von MFT-Objektiven raten. 
Um euch einen kleinen Eindruck zu vermitteln, habe ich euch ein paar Vergleichsvideos erstellt. Die Kameras befanden sich dabei auf einem Stativ mit Manfrotto MVH502AH Fluid Head. Die gesamte Postproduktion erfolgte in Davinci Resolve.

Steuerung via Atem Mini Pro
Um den vollen Funktionsumfang der beiden Blackmagic Design Studio Cameras nutzen zu können, empfiehlt sich der Betrieb mit einem Video-Mixer der Atem- oder der Television-Studio-Serie. Da ich über einen Atem Mini Pro verfüge, teste ich mit diesem als erstes die Studio Camera 4k Plus. Sie ist aufgrund des kompatiblen HDMI-2.0-Ausgangs die perfekte Ergänzung für alle Atem-Mini-Besitzer und perfekt auf das Gerät abgestimmt. Über die HDMI-Verbindung erfolgt auf der einen Seite die Videoübertragung. Auf der anderen Seite lässt sich die 4k Plus mit der Atem-Software „Control“ fernbedienen. In der Praxis ist das vor allem bei der Verwendung von verschiedenen Blackmagic-Design-Kameras eine ungeheure Erleichterung, da ich auf diese Weise alle Kamerabilder im Bezug auf Farbe und Helligkeit angleichen kann, ohne jedes Mal zur jeweiligen Kamera gehen zu müssen. 
Auch der Fokus und sogar der Zoom lassen sich mit kompatiblen Objektiven vom Atem Mini Pro steuern. Mein persönliches Highlight ist der Front- und Back-Tally: Er leuchtet grün, wenn die Kamera im Preview-Fenster des Atem Mini Pro ausgewählt ist und wechselt automatisch auf Rotlicht, wenn die Kamera dem Programm zugewiesen ist. Beim Betrieb mit einem Blackmagic Atem Mini ISO leuchtet das Tally-Licht orange. Gleichzeitig erscheint auf dem Display der Studio Camera „Preview“ bzw. „On Air“. Das ist in der Praxis ein Riesenvorteil für den Operator, der jederzeit weiß, wann er On-Air ist, aber auch für den Gefilmten, der ebenfalls weiß, welche Kamera gerade scharfgeschaltet ist. Die mitgelieferten dursichtigen Plättchen mit Nummern, die am Tally befestigt werden können, sorgen ebenfalls für einen geordneten Ablauf. Die Befestigung und das Entfernen der Nummern ist allerdings etwas kniffelig und verlangen ein wenig Feingefühl. Die Tally-Funktion ist so auch bei den Blackmagic Cinema Cameras vorhanden, allerdings ist der Tally hier im Vergleich lediglich eine winzig kleine Lampe neben dem Objektiv-Bajonett. Diese ist vor allem aus größerer Distanz kaum zu erkennen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Aufnahme läuft: Tally-Licht

Das Zusammenspiel der beiden Blackmagic-Komponenten ist absolut fehlerfrei und verlief während des gesamten Tests ohne Aussetzer. Im Verbund mit einer Blackmagic Cinema 6k sorgten die beiden Studio Cameras für eine perfekte Synthese und stellten die ideale Ergänzung dar, um schnell und vor allem einfach einen optimalen Stream zu realisieren. 
Da die Pro-Variante ebenfalls einen HDMI-Ausgang besitzt, verfügt sie über dieselben Möglichkeiten der Fernsteuerung mittels Atem Mini wie die 4k Plus. Möchte man die SDI-Verbindung für die Fernsteuerung benutzten, wird man um den zusätzlichen Kauf eines SDI-HDMI-Converters nicht herumkommen. Hier gilt es zu beachten, dass die günstigen 3G-SDI-Converter lediglich das Kamerabild übertragen und damit keine Fernbedienung möglich ist. Hier werden mindestens 6G bidirektionale Converter benötigt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Blackmagic Design Studio Camera 4k Pro ist bereit

Zielgruppe

Die neuen Blackmagic Studio Cameras 4k Plus und 4k Pro lassen sich wahrlich nicht als Allround-Kameras bezeichnen. Für Leute, die mobil und freihand filmen wollen, empfiehlt es sich definitiv, dass man sich eher mit der „Blackmagic Design Cinema“-Serie beschäftigt. Für alle YouTuber, Sportübertragungen, Messen, Produkt-Präsentationen und sonstige Broadcast- und Studioanwendungen hingegen sind die „Studio Camera 4k“-Modelle eine nahezu perfekte Lösung. Durch die einfache Bedienung, die beiden Modellen gleichermaßen innewohnt, eignet sich die Plus- als auch die Pro-Version für Kameraneulinge. In Verbindung mit Videomixern der Atem-Mini- oder Atem-Mini-Extreme-Serie bietet sich dem User mit dem „4k Plus“-Modell volle Kompatibilität und Zugriff auf die Kamera, was im praktischen Einsatz durch Front- und Back-Tally, Farb-Korrektur und Fokus-Peaking eine wahre Freude ist.
Das 4k Pro-Modell empfiehlt sich neben Atem-Mini-Usern vor allem für Besitzer des Video-Mischers Blackmagic Design Television Studio. Hier wurde die Kamera eindeutig für den professionellen Broadcast-Einsatz konzipiert. Die Tatsache, dass beide Modelle sowohl über HDMI als auch über SDI eine Auflösung von Ultra HD liefern, macht die Kameras – betrachtet man den aufgerufenen Preis der beiden Modelle – weitestgehend konkurrenzlos. Allerdings sollte man sich sowohl über den nicht vorhandenen internen Akku als auch über die Aufzeichnung in Blackmagic Raw im Klaren sein. Lässt sich die Akkuproblematik noch kostengünstig durch optionale Adapter lösen, sollte man sich bei geplanten Aufzeichnungen bewusst sein, dass enorme Datenmengen entstehen können. Dies sollte man vor allem in puncto Rechenleistung in der Nachbearbeitung, aber auch in puncto Speichermedien, auf dem Schirm haben. 

Anzeige

Fazit

Ob es sich bei den Blackmagic Design Studio Camera 4k Plus und Pro wirklich um die „fortschrittlichsten und eigenständigen Studiokameras der Welt“ handelt, vermag ich an dieser Stelle nicht zu sagen. Allerdings kann ich nach diesem Test mit Sicherheit behaupten, dass Blackmagic Design die fast perfekte Streaming-Kamera auf den Markt geworfen hat. Vor allem die „4k Pro“-Variante bietet eigentlich alles, was im professionellen Einsatz gefragt ist. Seien es die vielfachen Talkback-Möglichkeiten oder die professionellen 12G-SDI-Schnittstellen. Aber auch das kleinere Modell ist rundum gelungen. Obwohl die Firma Blackmagic die 4k Plus den Besitzern der Atem-Mini-Reihe empfiehlt, werden von dieser Kamera auch andere User begeistert sein, bedenkt man, dass die „4k Plus“-Version intern über dieselben Features wie das teurere Pro-Modell verfügt. Nennt man einen der Blackmagic Design Video-Mischer sein Eigen, ist die Studio Camera 4k Plus oder aber die Studio Camera 4k Pro die wohl beste Wahl, um das bestehende Setup zu erweitern. 
Vor allem die Tatsache, dass sowohl die 4k Plus als auch die 4k Pro Ultra-HD-Signale an der HDMI- bzw. an der SDI-Ausgangsbuchse ausgeben, macht beide Kameras in dieser Preisklasse wohl konkurrenzlos. Selbst die Blackmagic Cinema Cameras verfügen lediglich über Full-HD-Auflösung am HDMI-Ausgang. So ist man also auch noch längerfristig up to date und kann mit ruhigem Gewissen auch die zukünftigen Atem 4K Mixer bedienen. Die einzigen kleinen Wehrmutstropfen sind meiner Meinung nach die Tatsache, dass die beiden Modelle über keinen internen Akku verfügen und dass die Aufzeichnung ausschließlich in Blackmagic RAW erfolgen kann.
In Anbetracht der sonstigen Features sind die 4k Plus und die 4k Pro der Studio-Camera-Serie aber absolut perfekt auf den Einsatz im Streaming- bzw. Broadcast-Bereich zugeschnitten. Sei es das große Tally-Light oder die perfekten Kommunikationsmöglichkeiten, diese Kameras bringen euren nächsten Live-Stream oder eure nächste Studioaufzeichnung auf ein ganz neues Niveau. Ich persönlich komme auch zu dem Schluss, dass sich die neuen Blackmagic Design Studio Cameras ebenfalls für ungeübte Musikerhände empfehlen und definitiv eine gelungene Alternative zu anderen auf dem Markt erhältlichen Videokameras darstellen. Deshalb wundert es an dieser Stelle wahrscheinlich nicht, dass die Blackmagic Design Studio Cameras in unserem Test beide 4,5 Sterne einstreichen.

02_20Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k20PlusPro_zusammen Bild
Technische Spezifikationen
    Blackmagic Design Studiocam 4k Plus
    • Broadcast-Kamera für Live-Produktion speziell für den ATEM Mini entwickelt
    • bietet alle Features einer Broadcastkamera, doch die teuren Rundfunk-Anschlüsse wurden durch eine günstigere HDMI-Ausfertigung ersetzt
    • über den HDMI-Ausgang wird Video, Tally und Remote-Triggeraufzeichnung an den ATEM Mini übermittelt
    • effektive Sensorgröße: 17,78 x 10 mm (Four Thirds)
    • Objektivanschluss: MFT-Bajonett mit elektronischer Blendensteuerung
    • Auflösungen zum Filmen: 3840 x 2160 (Ultra HD) bis zu 60 fps
    • Frameraten: 23,98, 24, 25, 29,97, 30, 50, 59,94, und 60 Bilder pro Sekunde
    • Bildschirmtyp: LCD mit kapazitivem Touchscreen
    • 1 HDMI-2.0-Videoausgang
    • analoger Audioeingang: 1 x 3,5-mm-Stereoeingang, auch als Timecode-Eingang verwendbar
    • Analogaudio-Ausgang: 1 x 3,5-mm-Miniklinke für Kopfhörer
    • Kamerafernsteuerung via HDMI
    • Computerschnittstelle: 2 USB Typ-C 3.1 Gen 1 (bis zu 5 Gb/s) Erweiterungsports zur Verbindung mit externen Aufnahmegeräten und Focus und Zoom Demands
    • USB-C-Port A für Softwareaktualisierungen
    • HD-Videonormen: 1080p/23,98, 1080p/24, 1080p/25, 1080p/29,97, 1080p/30, 1080p/50, 1080p/59,94, 1080p/60, 1080i/50, 1080i/59,94, 1080i/60
    • Ultra-HD-Videonormen: 2160p/23,98, 2160p/24, 2160p/25, 2160p/29,97, 2160p/30, 2160p/50, 2160p/59,94, 2160p/60
    • HDMI-Audioabtastfrequenz: Standard-Fernsehabtastrate von 48 kHz und 24 Bit
    • Unterstützte Codecs: Blackmagic RAW Constant Bitrate 3:1 / 5:1 / 8.1 / 12:1, Blackmagic RAW Constant Quality Q0 / Q1 / Q2 / Q3 / Q5
    • Speichertyp: 2 USBC 3.1 Gen 1 Erweiterungsports für externe Datenträger
    • Aufnahmeformate: Blackmagic RAW 3:1, 5:1, 8:1, 12:1, Q0, Q1, Q3 und Q5 in Ultra HD 3840 x 2160 mit der ausgewählten Framerate
    • Lieferumfang:
    • Blackmagic Studio Camera 4K Plus
    • Blackmagic Studio Camera Gegenlichtblende
    • passende Stativbefestigung für 15-mm-Leichtgewichtschienen
    • Modulverschlusskappe
    • 12V-DC-Netzteil mit Verriegelung und passenden internationalen Steckeradaptern für die meisten Länder
    • inkl. Software: Blackmagic Camera Setup Software für Mac und Windows
    Preis: 1.298 Euro (Stand 03.02.2022)
    Blackmagic Design Studiocam 4k Pro
    • Broadcast-Kamera mit professionellem 12G-SDI- und 10G-Ethernet-Anschluss
    • 12G-SDI-Ausgang und 12G-SDI-Eingang für Programmrückführung mit Kamerasteuerung, Talkback und Tally
    • HDMI-Ausgang unterstützt die gleichen Steuerbefehle
    • effektive Sensorgröße: 17,78 x 10 mm (Four Thirds)
    • Objektivanschluss: MFT-Bajonett mit elektronischer Blendensteuerung
    • Auflösungen zum Filmen: 3840 x 2160 (Ultra HD) bis zu 60 fps
    • Bildschirmabmessungen: 7 Zoll mit 1920 x 1200 Pixeln
    • LCD-Bildschirm (7-Zoll) mit kapazitivem Touchscreen
    • 1 SDI-Videoeingang, 1 SDI-Videoausgang
    • SDI-Raten: 1,5G, 3G, 6G, 12G
    • 1 HDMI-2.0-Videoausgang
    • 2 XLR-Analogaudio-Eingänge, umschaltbar zwischen Mikrofon- und Leitungspegeln, unterstützt Phantomspeisung
    • 1x 3,5mm-Stereoeingang, auch als Timecode-Eingang verwendbar
    • 1x 5-polige XLR-Buchse für Talkback-Headset
    • 1x 3,5mm-TRRS-Miniklinke für Kopfhörer mit Mikrofon
    • Referenzeingänge: Für Tri-Sync oder Black Burst bei Einsatz mit optionalem Blackmagic Studio Converter
    • SDI-Audioausgänge: 2 Kanäle Programmaudio eingebettet in 1,5G/3G/6G/12G-SDI
    • 2 Talkback-Kanäle auf 15 und 16
    • Fernsteuerung: Fernsteuerung der Kamera über SDI, HDMI oder Ethernet
    • 10 Gbit/s Ethernet
    • Computerschnittstelle: 2 USB Typ-C 3.1 Gen 1 (bis zu 5 Gb/s) Erweiterungsports zur Verbindung mit externen Aufnahmegeräten und Focus und Zoom Demands
    • USB-C Port A für Softwareaktualisierungen
    • integriertes Stereomikrofon
    • eingebauter Monolautsprecher
    • inkl. Software: Blackmagic Camera Setup Software für Mac und Windows
    • Lieferumfang:
    • Blackmagic Studio Camera 4K Pro
    • Blackmagic Studio Camera Gegenlichtblende
    • passende Stativbefestigung für 15-mm-Leichtgewichtschienen
    • Modulverschlusskappe
    • 12V-DC-Netzteil mit Verriegelung und passenden internationalen Steckeradaptern für die meisten Länder
    Preis: 1.798 Euro (Stand 03.02.2022)
      Unser Fazit:
      4,5 / 5
      Pro
      • einfache Bedienung
      • Funktionsumfang
      • Fokus-Peaking
      • Verarbeitung
      • Bildqualität
      • Ultra-HD-Ausgabe über HDMI
      • Tally/Back Tally
      • Design
      • 12G-SDI Ein- und Ausgang (4k Pro)
      • Display-Helligkeit (4k Pro)
      Contra
      • kein interner Akku
      • Aufzeichnung nur in Blackmagic RAW Ultra HD
      Artikelbild
      Blackmagic Design Studio Camera 4k Plus und 4k Pro Test
      Für 1.299,00€ bei
      Hot or Not
      ?
      01_Blackmagic_Design_Sudio_Camera_4k20Plus_und_Pro_Test_Review Bild

      Wie heiß findest Du dieses Produkt?

      Kommentieren
      Schreibe den ersten Kommentar

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
      Bonedo YouTube
      • Meinl Polyphonic Brilliant 15" Hi-Hat #meinlcymbals
      • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
      • Peavey Super Festival F-1200B - amazing bass sounds! #peavey #bassamp #bassbonedo #bass #reels