American Audio DCD-PRO310 MKII Test

PRAXIS

Die Installation und Verkabelung des Gerätes sind mit wenigen Handgriffen erledigt. Auch wer zum ersten Mal in den Genuss eines Doppeldeckers kommt, wird sich nicht überfordert fühlen, denn sämtliche Anschlussbuchsen sind eindeutig beschriftet.
Der Bootvorgang liegt bei einem gefühlten Sekündchen – sehr flott. Bis eine CD eingelesen ist, verstreichen im Schnitt rund drei Sekunden. Der Wechsel von einem Titel zum nächsten geschieht innerhalb von zwei Sekunden. Bei einem weiter entfernten Titel (von eins nach fünfzehn etwa) ist die Zugriffszeit mit maximal sechs Sekunden etwas ausgeprägter, da der Lesekopf einen weiteren Weg zurücklegen muss. Einen nennenswerten Zeitvorteil für die ladenneue Kaufhaus-CD gab es gegenüber der selbstgebrannten iTunes-Variante (als Audio-CD mit vierfacher Geschwindigkeit wohlgemerkt) nicht. Auch was die Kompatibilität mit meinen drei unterschiedlichen Prüfrohlingen angeht, habe ich nichts Negatives zu berichten, weil die Laufwerkseinheiten diese ohne Murren abgespielt haben.

Fotostrecke: 5 Bilder Erst die Laufwerkseinheit…

Das Tool ist intuitiv zu bedienen. Die Transportsektionen beherbergen zwei angenehm große, vollflächig auslösende halbtransparente Tasten für PAUSE/PLAY und CUE, die kaum zu verfehlen sind und entsprechend ihres aktuellen Status grün oder rot aufleuchten. Daneben sind zwei kleinere orangefarbene In- und OUT-Tasten platziert, die eine Wiederholschleife generieren, welche mit einem Tastendruck auf Reloop von jeder Position im Titel aus reaktiviert werden kann. Die Schleife hat keine zeitliche Limitierung. Allerdings kam es in der Praxis zu Schwankungen im Timing, besonders bei kurzen Zyklen. Ihr Startpunkt kann durch mehrfaches Betätigen der IN-Taste einen Stotter-Effekt generieren. Die Laufwerke können im Übrigen während der Wiedergabe nicht geöffnet werden, was natürlich absolut sinnvoll ist.

Audio Samples
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Loopfunktion

In jener Sektion befinden sich obendrein zwei Schnellvorlauftasten, die mit vierfacher Geschwindigkeit durch den Audiostrom manövrieren. „SGL/CTN“ schaltet von Einzelwiedergabe auf wiederholte Wiedergabe und zurück. Ist „Repeat“ aktiviert (es leuchtet die rote LED auf), wiederholt sich der aktuelle Titel bis zum Sankt Nimmerleinstag oder bis jemand genervt den Hauptschalter der Sicherung umlegt – oder erneut auf „Repeat“ drückt, um die gleichnamige Funktion zu deaktivieren. Mit dem Track-Button springe ich einen Titel vor oder zurück, in Kombination mit der Plus-Zehn-Taste gar 10 Songs. Dies alles ist schnell verinnerlicht. Was mir nicht so wirklich zusagt, ist die Position der Auswurftasten unter den Jogdials, wenngleich das bloße Vorhandensein keine schlechte Idee ist.  
Erwähnen möchte ich noch das Relay-Play-Feature. Ist Relay-Play aktiv, spielen sich die Abspieleinheiten automatisch die Bälle zu: je eine CD im Wechsel oder abwechselnd je einen Track. Wie’s funktioniert? Einfach zwei Silberlinge einlegen, die Relay-Taste drücken, erste Einheit starten, die Player mal machen lassen und ein Schwätzchen mit der netten Brünetten am Tresen führen. Auch keine schlechte Sache, wenn in der Bar mal Hintergrundbeschallung angesagt ist.
Über einen Antischock-Puffer macht der Hersteller keine Angaben, daher habe ich die Laufwerkseinheit kräftig durchgeschüttelt, was unverzüglich zu Aussetzern führte. Dann dauerte es eine gute Sekunde, bis der Titel weiterlief. Nicht gerade ein Ergebnis, was für den professionellen Einsatz spricht, aber im Partykeller, Freizeitzentrum oder für Hobby-Webcaster vielleicht noch akzeptabel. Oder überall dort, wo es nicht zu Erschütterungen kommt, sei es durch Bassvibrationen oder Tresenpersonal. 

DCD_plus10
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