AlphaTheta CDJ-3000X Test

Mit diesen Worten stellt AlphaTheta auf ihrer Website den brandneuen CDJ-3000X vor: „Von der Zeit geformt, vom Zweck bestimmt, vom Design geprägt”. Und das sagt eigentlich schon alles aus. Mit der stetigen Weiterentwicklung des genialen Blueprints CDJ-1000, der klaren Fokussierung auf Standards im DJ-Alltag und der Sicherstellung eines bewährten Workflows hat sich Pioneer DJ über Jahrzehnte den Status als Clubstandard für digitale Mediaplayer erarbeitet. Insofern war vom CDJ-3000X weniger eine krasse Revolution als eine behutsame Evolution zu erwarten.

Und trotzdem läutet der CDJ-3000X eine neue Ära ein: Der Player setzt viel Fokus auf cloudbasiertes Streaming und – das Pioneer-Logo ist verschwunden. Ist damit die Marke Pioneer DJ tot? 

Ich würde trotzdem wetten, dass die meisten DJs fürs Erste auf ihren Rider nach wie vor „Pioneer“ schreiben werden und nicht „AlphaTheta“ – und bin sehr gespannt, wann auch dieser „Gewohnheitswechsel“ vollzogen sein wird. Die Rider jedoch werden geändert und ein X hinter die 3000 geschrieben, soviel kann ich schon vorab verraten.

Dabei sieht der Karton von außen so sachlich und schmucklos aus, man würde kaum ahnen, dass da der neue Flaggschiff-Player drinsteckt. Nachhaltig mit Kartonage gepolstert, schäle ich den CDJ heraus und – ja, man erschrickt fast, so groooooß ist das Display. 

Erster Eindruck des AlphaTheta CDJ-3000X

Der schicke Look des Kartons setzt sich auf dem Gerät fort – trotz des riesigen Touch-Displays und der vielen Bedienelemente wirkt die Oberfläche angenehm aufgeräumt. Das liegt sicher einerseits daran, dass wirklich alle Bedienelemente dort sitzen, wo wir DJs sie erwarten. Und bestimmt auch daran, dass AlphaTheta alle unnötigen Beschriftungen auf dem Aluminiumgehäuse weggelassen hat. Selbst auf der Stirnseite des Displays, das sich nun noch weiter den Ravern entgegenreckt als Generationen von CDJs zuvor, findet man keinen Firmennamen, nur das Firmen-Logo. Ich finde das lässig.

JogWheel und Schalter

Gefühlt hat sich außer dem größeren Touchscreen und dem größeren Look im Vergleich zum CDJ-3000 kaum etwas verändert. Alle physikalischen Bedienelemente sind dort, wo wir DJs sie erwarten. Das Jog-Wheel lässt sich jetzt noch leichter oder fester einstellen, je nach persönlichem Geschmack. Die Loop-In/Out-Schalter wirken mit ihrem gelb erleuchteten Ring dezenter als die voll erleuchteten Schalter des Vorgängers. Und auch an den Anschlüssen gibt es Abgänge und Neuzugänge.

Der schlichte Look steht dem AlphaTheta CDJ-3000X gut
Der schlichte Look steht dem AlphaTheta CDJ-3000X gut

Ins and Outs beim AlphaTheta CDJ-3000X

Wie beim CDJ-3000 finden wir beim X auf der Rückseite analoge und digitale Audio-Ausgänge im RCA/Cinch-Format, Ethernet-Anschluss für Pro-DJ-Link und einen verriegelbaren Stromanschluss. Neu ist ein USB-C-Anschluss für die Verbindung zum Computer für HID-Mode-Support für Rekordbox und Serato DJ Pro.

Analoge und digitale Anschlüsse auf der Rückseite des AlphaTheta CDJ-3000X
Analoge und digitale Anschlüsse auf der Rückseite des AlphaTheta CDJ-3000X

Auf der Oberfläche finden wir neben dem üblichen USB-A-Anschluss für unsere USB-Sticks nun ebenfalls einen USB-C-Anschluss. DJs, die z. B. mit den ultraschnellen Sandisk Extreme Pro SSDs spielen, werden das begrüßen. Dafür fällt der SD-Kartenslot weg. 

Neu ist auch der „Anschluss“ auf der Vorderseite – ein NFC-Chip (Near Field Communication), als Log-in zur Verbindung mit Cloud-Services über den Wi-Fi-Zugang.

Damit loggt man sich in die persönliche Online Library ein, hat Zugriff auf rekordbox CloudDirectPlay aus der eigenen Dropbox oder Google Drive sowie auf Online-Abo-Services wie Beatport, TIDAL und womöglich demnächst auch Spotify.

Das alles wird dank integriertem Wi-Fi direkt auf den Player gestreamt und im Cache zwischengepuffert, sodass im CDJ-3000X nach dem Laden geschätzt bis zu 80 MP3s auch ohne Internetverbindung zur Verfügung stehen. 

Somit kann Musik weiterhin aus dem Cache abgespielt werden kann, wenn die Internetverbindung unterbrochen ist, solange der Player eingeschaltet und der Account aktiv bleibt. Dies funktioniert auch mit weiteren CDJ-3000X, die über Pro DJ Link verbunden sind.

Das nimmt natürlich die Sorge vor wackeligen Internetverbindungen on Location – zur Not stellt man die Verbindung sogar mit dem eigenen Handy-Hotspot her, lädt die Songs in den Cache und ist safe – und das ist ein echter Gamechanger für die Nutzung von Musikstreaming in der DJ Booth.

Die Authentifizierung für abonnierte Streamingservices läuft über QR-Code-Scan oder den NFC-Touchpoint 
Die Authentifizierung für abonnierte Streamingservices läuft über QR-Code-Scan oder den NFC-Touchpoint 

AlphaTheta CDJ-3000X im Praxischeck

Der Bootvorgang dauert immerhin ca. 18 Sekunden. Zuerst erscheint ein großes AlphaTheta-Logo, dann präsentiert der CDJ-3000X seinen Source-Screen. Und da gibt es zwei Optionen: „Local Library“ (der USB-Stick) und „Cloud“ (die persönlichen Cloud-Abos und Einstellungen). Natürlich sind beide Optionen parallel nutzbar.

Werden DJs über die Player in den Club zukünftig als „AlphaThetas“ sprechen?
Werden DJs über die Player in den Club zukünftig als „AlphaThetas“ sprechen?

Wie fühlt sich’s an?

Erstmal wirkt alles noch mal sehr viel größer als beim CDJ-3000. Vor allem der 10,1 Zoll große Touchscreen (wie bei dem Opus Quad) ragt weeeeit über den Body heraus. Das Display ist superscharf ablesbar, die Fontgröße in den Playlists in drei Stufen verstellbar. Mit den beiden größeren Fonts stellt das Display 12 Titel in der Playlist dar, mit dem kleinsten sogar 16. Das ist schon fast so wie DJ-Software auf dem Laptop.

Die Play-und Cue-Buttons wurden laut AlphaTheta in ihrer Qualität verbessert und das spürt man. Das „Jog Feel“ des Jogwheels wurde ebenfalls überarbeitet, der Einstellbereich zwischen light und heavy erweitert. Ich persönlich bevorzuge die maximal schwere Einstellung und das fühlt sich sehr gut an.

Performance des AlphaTheta CDJ-3000X

Der CDJ-3000 war für mich ein großer Fortschritt gegenüber dem CDJ-2000nexus2: Alle acht HotCues in direktem Zugriff, dedizierte Taster für Beat Jump und Key Sync sowie die logischere Source-Anwahl sorgen für eine stressfreiere Performance. Sogar der Bildschirm des CDJ-3000 ist mir persönlich groß genug. Der nochmals größere Screen des X gestattet es wiederum, die Menüs für Beat Loop, Key Shift oder Beat Jump einfach immer geöffnet zu lassen. Schade, dass das Info-Menü die oberen drei Viertel des Screens abdeckt – die Infos hätten locker ebenfalls zwischen die große und die kleine Wellenform gepasst.

Der Info-Screen deckt die oberen drei Viertel des Screens ab und wird über ein kleinen Info-Button oben rechts im Touchscreen aufgerufen
Der Info-Screen deckt die oberen drei Viertel des Screens ab und wird über ein kleinen Info-Button oben rechts im Touchscreen aufgerufen

Es sind vor allem die Details, die mich beim CDJ-3000X begeistern. Kennt ihr das auch? Der Titel läuft und ihr seid euch nicht sicher, wie er nach dem Break klingt? Bislang musste man zum Vorhören des hinteren Teils eines laufenden Titels den gleichen Titel auf einem anderen Deck laden und dort vorhören. 

Mit „Link Cue“ geht das viel intuitiver. Vorausgesetzt, der CDJ-3000X ist per DJ-Pro Link an einen Mixer angeschlossen, der Link Cue unterstützt (DJM-A9, DJM-V10 oder DJM-900NXS2). Dann scrollt ihr mit dem Finger in der Wellenform des laufenden Tracks bis zu der Passage, die euch interessiert und könnt via Link Cue vorhören, was da passiert.

Praktischerweise wird unter der Wellenform ein Takt-Grid in grüner Schrift angezeigt. Und dann kann man bei einem prägnanten Punkt wie beispielsweise dem ersten Beat nach einem Break einen Hot Cue setzen (der Track läuft immer noch weiter) und dann per Hotcue direkt auf den gewählten Downbeat springen. Eine supercoole Funktion, die ich mir schon immer gewünscht habe.

In die Zukunft hören mit dem Link-Cue-Feature
In die Zukunft hören mit dem Link-Cue-Feature

Fingerdrumming (Gate Cue)

Wer wie ich gerne die Hot Cues wie Sample-Pads nutzt, hat sich vielleicht schon geärgert, dass dann der Track „one shot“ weiterläuft. Mit der Einstellung „Gate Cue“ (blauer Softbutton links neben dem Smart Cue/Auto Cue-Anzeige auf dem Touchscreen) wird der Track nur so lange gespielt, wie der Hot Cue Button gedrückt ist. Das natürlich nur im gestoppten Zustand, nicht wenn er sowieso schon läuft.

Tatsächlich würde ich mir für die Gated Cues auch noch eine optionale einstellbare Release-Hüllkurve wünschen, aber das ist sicher zu sehr Special Interest. Vielleicht schlägt James Hype das ja mal vor.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Smart Cue

Diese Funktion aus dem Opus Quad findet nun auch beim CDJ-3000X Einzug. In den DJ-Settings des Utility-Menüs wird die Funktion von „Overwrite Current Cue with Hot Cue (Smart Cue)“ bereits gut beschrieben. Aktiviert passiert folgendes: Drückt man bei laufendem Track einen Hot Cue, dann übernimmt der Cue-Button über dem Play-Button ebenfalls die Position dieses Hot Cues und zeigt das mit der Farbe des Hot Cues an.

Ich finde das vor allem beim Cuen des nächsten Titels nützlich. So weiß ich mit einem Blick auf den Main-Cue-Button, ab welchem Hot Cue ich den Track starte. Und wer das oben beschrieben Gate Cue lieber nicht aktiviert, kann dann trotzdem mit dem Main Cue Fingerdrumming betreiben, denn der ist immer im „Gate Cue“-Modus.

„Gate Cue“ kann auch im Shortcut Utility Menü des AlphaTheta CDJ-3000X aktiviert werden
„Gate Cue“ kann auch im Shortcut Utility Menü des AlphaTheta CDJ-3000X aktiviert werden

Beatgrid Adjust on device

Das Beatgrid-Adjustment-Menü verfügt über sehr praktische Optionen zum Verschieben des Grids um einen halben Beat und zur Halbierung oder Verdopplung der BPM. Wer sich also mit einem falsch gesetzten Downbeat oder einem 70-BPM-Track konfrontiert sieht, der eigentlich 140 BPM schnell ist, kann hier noch während der Performance Abhilfe schaffen. 

Im Beatgrid-Menü kann man unkompliziert den Track im Timing hin-und-herrücken
Im Beatgrid-Menü kann man unkompliziert den Track im Timing hin-und-herrücken

Playlist Edit on device

Die Tracks in einer Playlist können jetzt mit dem EDIT-Mode direkt auf dem Touchscreen des CDJ-3000X per Drag-and-Drop neu arrangiert oder aus der Playlist gelöscht werden. Das Zufügen zu anderen Playlists oder Erstellen neuer Playlists ist leider nicht möglich, und in der Tag List sucht man den Edit Mode vergebens. Schade. Wäre es nicht wunderbar, wenn man die Tag List editieren und als neue Playlist abspeichern könnte?

Tracks in Playlisten neu anordnen geht jetzt auch direct auf dem AlphaTheta CDJ-3000X
Tracks in Playlisten neu anordnen geht jetzt auch direct auf dem AlphaTheta CDJ-3000X

Favourite Playlist Banks

Wer öfters zwischen verschiedenen Playlists hin-und-herspringt, wird die vier Playlist-Speicherplätze für Lieblings-Playlisten zu schätzen wissen, die links im Playlist-Menü zu finden sind. Diese können hier abgelegt und sofort aufgerufen werden. XDJ-RX3-User kennen dieses coole Feature bereits.

Im Trackfilter-Menü können für jeden Track passende Attribute verliehen werden, von BPM und Key bis Likes und Farbe
Im Trackfilter-Menü können für jeden Track passende Attribute verliehen werden, von BPM und Key bis Likes und Farbe

Copy/ Paste

Nein, Copy und Paste Tracks von Playlist zu Playlist ist damit nicht gemeint. Mit einem langen Drücken auf einen Track- oder Artistnamen in einer Playlist kann man immerhin den Text kopieren und ins Search-Menü mit einem dedizierten Softbutton einfügen. So muss man nicht lange tippen, wenn man beispielsweise nach einem Titel von Emmanuel Top noch weitere Tracks des Artists droppen möchte. Sehr praktisch!

Paste-Text-to-Search ist eine sehr praktische Funktion auf dem AlphaTheta CDJ-3000X
Paste-Text-to-Search ist eine sehr praktische Funktion auf dem AlphaTheta CDJ-3000X

Emergency Track

Jeder Track wird komplett in den Cache des CDJ-3000X geladen. Wird der USB-Stick versehentlich abgezogen, läuft der Track trotzdem weiter, nicht nur als „Emergency-Loop“ wie bisher, sondern komplett. Angezeigt wird das mit einem gelben Warnschild zwischen Cover Artwork und Tracktitel.

Mit dem Titel im Cache kann man safe weitermixen, loopen und scratchen. Das ist natürlich auch fantastisch bei der Übergabe an den nächsten DJ – ich kann meinen Stick schon abziehen und sicher wegstecken, während mein letzter Track noch läuft. Das Abmelden des Sticks geht übrigens superflott in ca. einer Sekunde.

Kein Stick, kein Internet, aber der Track läuft: Der AlphaTheta CDJ-3000X speichert den aktuell spielenden Track grundsätzlich im Cache ab und zeigt dies mit einem kleinen gelben Warndreieck an
Kein Stick, kein Internet, aber der Track läuft: Der AlphaTheta CDJ-3000X speichert den aktuell spielenden Track grundsätzlich im Cache ab und zeigt dies mit einem kleinen gelben Warndreieck an

AlphaTheta CDJ-3000XMusic aus der Cloud im Cache

Der Vorgänger CDJ-3000 benötigt für den Cloud-Zugang einen USB-Stick. Beim CDJ-3000X geht das nun auch ohne Stick – aber ihr braucht ein Smartphone für die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Cloud-Log-in geschieht entweder über einen QR-Code, der über den Handybrowser den AlphaTheta Account öffnet oder über die NFC-Schnittstelle: Einfach das Handy mit geöffneter Rekordbox App dranhalten und wenige Momente später werden die abonnierten Streaming-Services angezeigt, nicht nur rekordbox Cloud Play, sondern auch Beatport oder TIDAL. Hierzu benötigt man natürlich einen Creative- oder Professional-Rekordbox-Account.

Sind USB-Sticks mittlerweile Old-School? Der AlphaTheta CDJ-3000X will uns Cloudstreaming schmackhaft machen
Sind USB-Sticks mittlerweile Old-School? Der AlphaTheta CDJ-3000X will uns Cloudstreaming schmackhaft machen

Global Tag List

Bisher war die Tag-Funktion bei den CDJs eine praktische Art, durch den USB-Stick zu stöbern und Tracks aus verschiedenen Playlisten in die Tag List zu schieben, die man im Fokus haben und demnächst spielen möchte, analog zum Hochkantstellen von Schallplatten im Plattenkoffer. 

Die neue „Global Tag List“ kann im Zusammenspiel mit Cloud Streaming sehr viel mehr. Nicht nur können DJs der Tag List jetzt Tracks von verschiedenen Quellen (USB-Stick, Cloud) und Streamingservices (Cloud Play, Beatport etc.) zuordnen, diese werden auch in den Cache geladen und sind dann ohne Umschweife abspielbar. Das funktioniert sogar, wenn die Internetverbindung wieder unterbrochen ist – die Tracks, die sich im Cache befinden, können trotzdem gespielt werden, genauso wie der bereits weiter oben beschriebene „Emergency Track“.

Auch wenn sich AlphaTheta über die Größe des Cache-Speichers ausschweigt: Bis zu 80 MP3s sollen in den Speicher passen. Bei WAV, AIF oder FLAC natürlich entsprechend weniger. Die X-Hardware ermöglicht also prinzipiell ein ganzes DJ-Set ohne USB-Stick und nur aus dem Cache.

Über die Tag-Funktion lassen sich schnell Titel aus allen möglichen Playlists zusammenstellen
Über die Tag-Funktion lassen sich schnell Titel aus allen möglichen Playlists zusammenstellen

AM Mode (Hide Artist/Track)

Keine Chance dem Deckshark: Wird das Augen-Symbol in der obersten Leiste des Hauptmenüs angetippt, verschwinden der Tracktitel und das Cover-Artwork vom Screen. Das ist ein Feature für DJs, die gerne den Track geheim halten wollen, der gerade läuft, so wie etwa DJ AM aka Adam Michael Goldstein, auf dessen Wunsch hin Serato seinerzeit den „AM Mode“ eingebaut hat.

It’s a Secret – mit der Hide-Artist/Track-Funktion werden Titel und Coverartwork auf dem Touchscreen und dem JogWheel-Screen ausgeblendet 
It’s a Secret – mit der Hide-Artist/Track-Funktion werden Titel und Coverartwork auf dem Touchscreen und dem JogWheel-Screen ausgeblendet 

Sound des AlphaTheta CDJ-3000X

Der CDJ-3000 spielte soundmäßig schon in einer Liga jenseits aller Kritik und beim X hat AlphaTheta Rauschabstand, Kanaltrennung und Frequenzgang mit einem neuen Digital-Audio-Converter nochmals verbessert. Auf dem Papier weist der X die besten Spezifikationen aller bisherigen Pioneer DJ/AlphaTheta-Produkte auf und wird sicher in keiner Signalkette das schwächste Glied sein.

Welcome to the Club: Für USB-DJs macht der CDJ-3000X nicht signifikant vieles neu. Aber alles besser. Ich freue mich schon auf ein Reload in der DJ-Booth
Welcome to the Club: Für USB-DJs macht der CDJ-3000X nicht signifikant vieles neu. Aber alles besser. Ich freue mich schon auf ein Reload in der DJ-Booth

Für wen ist das?

Vor allem kommen erst mal auf alle Clubs mit Star-DJ-Lineup die Anschaffungskosten für zwei bis drei CDJ-3000X zu, denn diese werden sehr schnell auf den Technical Ridern jener DJs landen, deren Agenturen man keinen Wunsch abschlagen kann. Und nach und nach wird der CDJ-3000X die CDJ-3000 und CDJ-2000nxs2 in den Clubs abgelöst haben – bis der nächste CDJ kommt. Und dann wird der Name „Pioneer DJ“ ein Relikt der Vergangenheit sein.

Wenn ihr euch erst neulich ein Pärchen CDJ-3000 geholt habt – nicht verzweifeln, sondern behalten: Es sind immer noch tolle Player, mit großem Display und auf der Höhe der Zeit.

Im Internet wird gefragt, ob es denn tatsächlich eine noch größere und teurere Hardware brauchte, um der CDJ-Familie Features wie „Gate Cue“ zu geben, die Konkurrent Denon und auch DJ-Software seit Jahren bieten. Die „Updates“ im X sind meines Erachtens nach vor allem angenehmes Beiwerk, denn die CDJ-3000X-Hardware bereitet vor allem das Feld für die Cloud-Konnektivität der Zukunft. Es wäre schön, wenn AlphaTheta den „letzten Pioneer“ CDJ-3000 trotzdem nicht sofort fallen lässt, sondern einige der leckeren X-Neuigkeiten auch dem OG per Firmware Update nachreichen würde.

Für DJs, die (nach wie vor) mit USB-Sticks unterwegs sind, bietet der CDJ-3000X derzeit nichts revolutionär Neues. Ich schicke mein Testgerät trotzdem schweren Herzens zurück – und freue mich schon auf das erste Wiedersehen mit einem CDJ-3000X in einem Club in eurer Nähe.

AlphaTheta CDJ-3000X – mögliche Alternativen

ProduktAlphaTheta CDJ-3000XPioneer DJ CDJ-3000Pioneer DJ CDJ-2000nxs2Denon SC6000 Prime
Displaygröße10,1″9″7″10,1″
MedienanschlüsseUSB-A ×1, USB-C ×2, LAN, Wi-Fi, NFC, RCA + coax outUSB-A ×1, USB-B, SD, LAN, RCA + coax outUSB-A ×1, USB-B, SD, CD, LAN, RCA + coax outUSB-A ×3, SD, USB-B, SATA bay, Ethernet, Wi-Fi, RCA + coax out
Cloud-Servicesrekordbox CloudDirectPlay, TIDAL, Beatport, Dropbox/Google Driverekordbox CloudDirectPlaykein CloudDirectPlayBeatport, Beatsource, SoundCloud, TIDAL, Dropbox
Abmessungen (B×T×H cm)34,46 × 49,04 × 13,0132,89 × 45,29 × 11,8132,00 × 41,44 × 11,3331,95 × 46,33 × 15,12
Gewicht6 kg5,5 kg5,7 kg5,8 kg
Preis2.799,- Euro2.299,- Euro2.199,- Euro1.499,- Euro

Fazit zum AlphaTheta CDJ-3000X Test

AlphaTheta bietet mit dem CDJ-3000X keine bahnbrechenden Innovationen. Alles ist etwas bigger and better, der Workflow hat einige entscheidende Verbesserungen erfahren, und vor allem ist er für zukünftige Cloud-Play-Innovationen gerüstet. Aber grundsätzlich wird sich jede/r CDJ-DJ sofort auf dem neuen Flaggschiff-Player zurechtfinden. 

Und das ist wohl das Wesentliche: Niemand muss den Neuen neu lernen, alle Schalter und Regler sitzen noch genau dort, wo man sie erwartet, und die Innovationen verstecken sich tiefer unter der Haube.
AlphaTheta hat gerade die Integration von Spotify Streaming in Rekordbox gestartet und der neue Player könnte der Schlüssel zur unkomplizierten Nutzung von Streaming-Services im Club-und Festivalbetrieb sein. Ob Streaming oder „nur“ USB: Mit dem CDJ-3000X manifestiert „Pioneer DJ“ auch unter dem neuen Namen „AlphaTheta“ weiterhin seine Position als absoluter Clubstandard. 

AlphaTheta CDJ-3000X Features und Specs

Konnektivität & Cloud

  • integriertes Wi-Fi (IEEE802.11a/b/g/n/ac) für Cloudstreaming (u. a. rekordbox CloudDirectPlay, Beatport, TIDAL)
  • NFC-Touchpoint für Smartphone mit rekordbox App (iOS/Android) zum Zugriff auf die persönliche Online-Library
    LAN (Pro DJ Link)
  • Global Tag List: USB-Tracks, Cloud-Titel und Streaming-Songs in einer einzigen Liste bündeln; Online-Titel werden vorgeladen
  • Playlist-Bearbeitung direkt am Player – Änderungen werden über Cloud-Sync automatisch auf allen Geräten aktualisiert
  • unterstützte Medienformate: MP3, AAC, WAV, AIFF, FLAC, ALAC
  • unterstützte USB-Dateisysteme: FAT16, FAT32, exFAT, HFS+

Display & Bedienung

10,1″ kapazitiver Hi-Res-Touchscreen: bis zu 16 Titel gleichzeitig im Browse-Modus anzeigen

Copy-to-Search: Suchbegriffe blitzschnell übernehmen

neue Hot-Cue-Workflows: Touch Cue, Instant Hot Cue, Smart Cue & Gate Cue für kreatives Tone-Play

Jog Wheel & Tasten

  • optimiertes Jog Wheel mit erweitertem Widerstandsbereich für präzisere Scratch-Moves & Pitch-Fades
  • überarbeitete Play/Cue-Tasten mit extrem hoher Haltbarkeit (> 500.000 Betätigungen)

Audio & Performance

  • ESS-DAC & optimiertes Netzteil: mehr Druck, maximale Klarheit, minimaler Rauschpegel
  • Frequenzgang: 4 Hz – 40 kHz
    Rauschabstand: S/N 115 dB · THD 0,0018 %
  • ausfallsicheres Cache: Ganzer Track wird gepuffert – Schutz bei USB- oder Internet-Aussetzern

Anschlüsse & Software

  • Audio: Analog (Cinch) · Digital (Koaxial)
  • USB: 1× USB-A · 2× USB-C (für Speichermedien & PC/Mac)
    LAN (Pro DJ Link)
  • Software: rekordbox Performance Mode (lizenzfrei), Serato DJ Pro via USB-HID (Serato-Lizenz erforderlich)

Bauweise & Lieferumfang

  • robustes Design: Aluminium-Top, verriegelbares Netzkabel (modellabhängig)
  • Maße & Gewicht: 344,6 × 490,4 × 130,1 mm · 6,0 kg
  • Lieferumfang: Netzkabel, digitales & analoges Audiokabel, LAN-Kabel, Schnellstart-Guide

Preis: 2799,- Euro

Mehr zum Thema

AlphaTheta – Website des Herstellers

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • integriertes Wi-Fi für kabelloses Online-DJing (CloudDirectPlay, Beatport, TIDAL und Zugriff auf die persönliche Online-Library
  • großer Touchscreen, robuste Taster
  • gewohntes, übersichtliches Layout
  • optimiertes Jogwheel
  • neue kreative Hot-Cue-Funktionen
  • großer Cache für bis zu 80 MP3s von Streaming Quellen
Contra
  • hoher Preis
Artikelbild
AlphaTheta CDJ-3000X Test
Hot or Not
?
Der AlphaTheta CDJ-3000X im Test

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Basics - Spannungsbogen im DJ-Set erzeugen
DJ / Workshop

Wie du mit etwas Dramaturgie und einem Konzept am Mischpult atmosphärische Geschichten für dein DJ-Set, Soundcloud Mixsessions, Podcasts oder den Dancefloor erzählen kannst, erfährst du in diesem Workshop.

Basics - Spannungsbogen im DJ-Set erzeugen Artikelbild

Es gibt viele Arten, ein DJ-Set spannend aufzubauen. Eine davon, das Erzählen von Geschichten, gilt als die grundlegendste Form menschlicher Kommunikation durchaus auch für ein DJ-Set (hier gibt´s Tipps für das Playlisten-Management). Ganz gleich, ob du mit Traktor, Virtual DJ, Rekordbox, Serato (zum Feature: DJ Software mit Musik-Streaming) oder analogem DJ-Equipment auflegst, ob du EDM, Black Music, Downbeats, Lounge oder andere Musikstile (Techniken und Tipps für den Cross Genre Mix für DJs) spielst.  

Bonedo YouTube
  • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
  • Arturia Astrolab 88 Review - Arturia's Flagship Stage Keyboard
  • Moog Messenger Sound Demo with Custom Presets