Bereits das MPK Mini MK3 erschien in zahlreichen Farbvarianten – hatte aber bei vielen Nutzern einen Kritikpunkt: den fummelig zu bedienenden Joystick für Pitch und Modulation. Mit dem Akai MPK Mini MK4 kehrt Akai zu klassischen Pitch- und Modulationsrädern zurück, kombiniert das geschickt mit etwas größeren Tasten sowie einem insgesamt übersichtlich-strukturierten Interface.

Erstmals liegt dem MPK Mini IV die Studio Instrument Collection bei – eine VST/AU-Suite und Standalone-App für macOS und Windows mit über 1.000 Presets.
Die Sounds stammen dabei aus dem Portfolio von Akai Professional, AIR Music Tech und Moog Music und wurde in einer übersichtlichen Oberfläche zusammengefasst, wie eine Art NI Komplete/Kontakt bzw. Arturia Analog Lab.
Dank der direkten Macro-Zuordnung zu den acht Encodern des MPK Mini IV lassen sich die Presets ohne Umschweife direkt performen.
Details
Kompakter USB-MIDI-Controller
In der vierten Generation bringt Akai sein erfolgreiches Compact-Keyboard auf ein neues Level: Das MPK Mini IV erhält ein Farbdisplay, kleine Pitch- und Modulationsräder sowie ein überarbeitetes Keybed mit Anschlagsempfindlichkeit ohne Aftertouch. Erhältlich ist das Ganze in Grau und Schwarz.
Tastatur & Bedienelemente
Das MPK Mini IV setzt auf ein überarbeitetes Keybed. Die 25 anschlagdynamischen Minitasten sind ein paar Millimeter größer als beim Vorgänger, wodurch sich meine Treffsicherheit verbessert und die Spielbarkeit zugenommen hat.

Die Tastatur bietet ferner zwei kreative Spielmodi: Im Chord Mode spielt jede gedrückte Taste automatisch einen kompletten Akkord mit drei oder mehr Noten. Im Scales Mode ist die Tastatur hingegen auf eine festlegbare Tonleiter begrenzt, sodass alle gespielten Töne in die Skala passen – falsche Noten sind so praktisch ausgeschlossen.
Auch die Performancetools wurden deutlich erweitert. Der Arpeggiator bietet nun sieben Spielmodi, ein Freeze-Feature zum Festhalten von Mustern sowie Mutate für automatische Variationen. Im Pattern-Modus lassen sich über die Pads zudem Akzente, Ties und Ratchets setzen, synchronisiert wird zuverlässig über USB, MIDI oder sogar Tap-Tempo.
Praktisch ist außerdem der Push-Encoder: Im DAW-Mode scrollt man beispielsweise zügig durch die Szenen in Ableton Live und kann sie per Druck direkt starten. Insgesamt bietet das MPK Mini IV eine überraschend intelligente DAW-Integration inklusive Plugin-Steuerung für DAWs wie Ableton Live, Logic, FL Studio, Cubase und GarageBand.
Pads und Encoder
Die typischen acht Drum-Pads sind anschlag- sowie druckdynamisch und RGB-beleuchtet. Zwei Bänke verdoppeln die Belegung auf 16 Pads, was sich auch auf Ableton-Live-Clips auswirkt. Das Trigger-Verhalten ist – wie von Akai gewohnt – knackig und präzise. Dank der LEDs im Hintergrund kann man so auch den Clip-Status erkennen sowie generell bessere Umschaltungen vornehmen.

Im Notes Mode senden die Pads beispielsweise einzelne Noten und eignen sich perfekt für Drums oder das Triggern von Samples in einer DAW oder an externen Geräten. Im CC# Mode hingegen geben die Pads MIDI-Control-Change-Befehle aus, mit welchen sich beispielsweise Spuren stummschalten, Funktionen schalten oder Parameter an Synths und Drum-Maschinen steuern lassen.
Der Program-Change-Mode dient schließlich dazu, Presets auf Software oder Hardware umzuschalten – besonders im Live-Einsatz nützlich, wenn man schnell zwischen verschiedenen Sounds wechseln möchte.
Display, Workflow & Transport
Das kleine Farbdisplay liefert buntes, visuelles Feedback: Parameter, Presets, Skalen und DAW-Status lassen sich gut ablesen, ob das jetzt in bunt mehr Sinn macht sei dahingestellt. Dazu kommen diskrete Transport-Tasten für Play, Stop, Record & Co. – gerade in Ableton, Logic oder FL Studio praktisch, weil man so weniger zur Maus greift, zumal diese ihre Funktionen auch kontext-sensitiv anpassen.

Die acht Endlos-Encoder selbst bieten ausreichend Grip und sind frei zuweisbar, berührungsempfindlich sind sie allerdings nicht. Sie reagieren exakt, allerdings wären beleuchtete Encoder-Kränze in der Praxis noch effizienter gewesen – besonders für Parameter-Rückmeldungen. So bleibt man leider etwas stärker auf Display und DAW angewiesen.
Software & DAW-Integration
Ansonsten ist das Gerät class-compliant, läuft per USB-C bus-powered und bietet auch einen Sustain-Eingang sowie dickes DIN-MIDI-Out. Das Gerät passt auch gut vor ein MacBook, da die Buchsenhöhen nicht stören.
Ferner ist ein stylisches 90-Grad-USB-C-Kabel dabei, das schließt sich besser an. Die mitgelieferte Software umfasst weiterhin Ableton Live Lite 12, die angesprochene Akai Studio Instrument Collection – mit über 1.000 Presets – sowie Splice-Zugang und Melodics als Trial.

Die Instrument Collection ist nicht nur für Anfänger interessant, da die acht Macro-Regler des Keyboards direkt in der Software dargestellt werden. So lassen sich jede Menge breite Pads, fette Synths, Classic Keys oder dicke Bässe sofort und ohne Mappen schrauben und entdecken.


















