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Akai Professional MPK Mini Play Test

Akai Professionell hat seinen kompakten USB-MIDI-Controller MPK Mini Mk2 schon recht lange auf dem Markt und nun eine neue Variation von diesem mit eingebauten Sound-Modul und Lautsprecher namens Akai Mini Play vorgestellt. Zeit für einen Test!

Akai Professional MPK Mini Play Test. (Foto: Akai Professional)
Akai Professional MPK Mini Play. (Foto: Akai Professional)

Details

Erster Eindruck

Ausgepackt fällt als Erstes die geringe Größe des Controllers auf. Interessanterweise ist der MPK Mini Play noch mal ein paar Millimeter kleiner geworden verglichen zum Vorgänger MPK Mini Mk2 – und das obwohl Funktionen hinzugekommen sind. Das Gewicht ist mit 450 Gramm dann gleich die nächste Sensation. Sofort denkt man daran, wo man dieses kleine Ding überall hin mitnehmen könnte. Musik machen im Zug oder sogar im Flugzeug scheint durch Akais Mini Serie nun endlich möglich. Ansonsten hat sich optisch nicht allzu viel zum Vorgänger verändert. An der Flanke des Controllers wurde beim MPK Mini Play wesentlich weniger rote Farbe verwendet und es wurde nun auch ein Lautsprecher und ein Display eingebaut, wenn beide auch sehr klein ausgefallen sind.
Nach dem Öffnen finden sich außer dem Controller selbst noch folgende Gegenstände im Lieferumfang:

  • ein USB-Kabel 
  • ein Benutzerhandbuch in fünf verschiedenen Sprachen
  • die Software-Download-Instruktionen
  • wichtige Sicherheitsanweisungen und Geräteinformationen

Persönlich finde ich das Benutzerhandbuch sinnvoll, besonders wenn es gut geschrieben ist wie hier. Man kann so direkt loslegen und muss nicht erst online suchen. Warum das gerade beim MPK Mini Play sinnvoll ist, werden wir später noch genauer erkunden.

Fotostrecke: 2 Bilder Gerademal 312 mm ist das MPK Mini Play von Akai breit, trotzdem wurde viele, neue Features verbaut: Display, Sound-Modul und sogar ein Lautsprecher!

Längst kennt man die Tastatur im Mini-Format von anderen Geräten. Beim MPK Mini Play ist diese recht schwergängig und damit äußerst angenehm zu spielen. Außerdem sind die 25 Tasten relativ leise. Nur wenn man mit seinem Finger mit voller Wucht auf die Tasten kloppt, hört man ein deutliches Geräusch. Ansonsten klackt sie angenehm leise vor sich hin.
Die acht verbauten Dum-Pads fühlen sich ebenfalls sehr angenehm an. Akustisch sind sie bei ihrer Betätigung nicht besonders leise, sie können sich aber beruhigt dem Vergleich mit jedem anderen Hersteller stellen, kein Wunder bei Akais MPC Geschichte. Später werden wir auch noch sehen, dass die Pads bei Anschlag rot aufleuchten.

Der Joystick setzt optisch einen der mittlerweile wenigen roten Akzente. Die Tastatur des Mini Play spielt sich gut und ist ziemlich leise, auch die Drum Pads bieten keinerlei Raum für Kritik.
Der Joystick setzt optisch einen der mittlerweile wenigen roten Akzente. Die Tastatur des Mini Play spielt sich gut und ist ziemlich leise, auch die Drum Pads bieten keinerlei Raum für Kritik.

Auch die zwölf Knöpfe mit den unterschiedlichsten Funktionen wirken stabil, selbst bei sehr festem Druck drohen sie nicht im Gehäuse zu versinken. Die fünf Drehregler lassen sich zwischen Min. und Max. einstellen. Vier davon steuern jeweils zwei verschiedene Parameter (Filter und Attack, Resonance und Release, Reverb AMT und EQ Low, Chorus AMT und EQ High). Der fünfte hat nur eine Funktion, er regelt die Lautstärke.  
Außerdem haben wir noch einen Dreh-Encoder, der im angeschlossenen Zustand dann mit dem Display korrespondieren wird. Der Encoder selbst wirkt sehr wertig, lässt sich angenehm schwer drehen und signalisiert haptisch deutlich, wenn die nächste Rasterstufe erreicht wurde.  Bleibt noch der Joystick, über den sich Modulation (nach rechts), Expression (nach links) und Pitch-Bend (oben und unten) regeln lassen. Dieser wirkt im Vergleich zu allen anderen Elementen etwas instabil, auch weil er etwas lang geraten ist.

Und auch die Drehregler und die verschiedenen Knöpfe sind durchaus robust.
Und auch die Drehregler und die verschiedenen Knöpfe sind durchaus robust.

Anschlüsse
Viele Anschlüsse bietet der Controller nicht, aber wozu auch. Neben dem obligatorischen USB-B-Port finden wir noch einen Klinken-Anschluss für ein Sustain Pedal, um beispielsweise die Dämpfer-Pedal-Funktion bei einem Klaviersound zu nutzen. Schon wesentlich interessanter ist da der Kopfhörerausgang in Form einer kleinen Klinke. Offensichtlich erzeugt das MPK Mini Play also auch eine Form von Klang. Ganz links haben wir auf der Rückseite des Gerätes einen Schalter, mit dem wir wählen können, ob der Controller den zum Betrieb nötigen Strom über USB oder über Batterien beziehen soll. Das Batteriefach befindet sich auf der Unterseite des Gerätes und muss mit drei Batterien im AA-Format bestückt werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden.
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Praxis

Keyboard-Funktion

Wem es noch nicht aufgefallen ist: Das MPK Mini Play ist ein Hybrid aus MIDI-Controller und Keyboard mit Soundmodul. Soweit zu gehen und es als Synthesizer zu bezeichnen würde ich nicht. Die 128 Sounds und 10 Drum-Kits können entweder über den kleinen eingebauten Speaker wiedergegeben werden, oder man schließt das Gerät über den Kopfhörer-Ausgang an. Die Sounds sind nach General-Midi-Standard in folgende Kategorien eingeteilt, die dann meist aus acht Sounds bestehen:

  1. Piano
  2. Chromatic Percussion
  3. Organ
  4. Guitar
  5. Bass
  6. Strings
  7. Brass
  8. Reed 
  9. Pipe
  10. Synth Lead
  11. Synth Pad
  12. Synth Effects
  13. Ethnic
  14. Percussive
  15. Sound Effects

Außerdem kommen folgende zehn Drum Kits hinzu:

  1. Studio Set
  2. Room Set
  3. Power Set
  4. Electric Set
  5. Tr808 Set
  6. Jazz
  7. Brush
  8. Orchestra
  9. SFX Set
  10. CM-64/32

Somit kann man – auch dank Batteriebetrieb – direkt “out-the-box” loslegen und musizieren. Leider klingen die Sounds aber nicht besonders und erinnern mich stark an die GM-Module von Soundkarten eines 90er Jahre PCs. Schade. Hier ein paar Beispiele:

Audio Samples
0:00
Akai_MPK_Mini_Play_Audio_01_Electric_Piano_1.wav Akai_MPK_Mini_Play_Audio_02_Room_Kit.wav Akai_MPK_Mini_Play_Audio_03_Acoustic_Guitar_Nylon.wav Akai_MPK_Mini_Play_Audio_04_Pizzicato.wav Akai_MPK_Mini_Play_Audio_05_Trumpet.wav Akai_MPK_Mini_Play_Audio_06_Piccolo.wav

Grundsätzlich ist die Idee, auch Sounds in einen so kleinen MIDI-Controller einzubauen nicht schlecht und aufgrund des geringen Platzes wahrscheinlich auch nicht ganz leicht umzusetzen. Allerdings lässt die Soundqualität nicht allzu viele Einsatzmöglichkeiten offen, dafür hat sich soundtechnisch gerade im Bereich der Software in den letzten Jahren einfach zu viel getan. Zumal man sich beim Aufnehmen auch noch das ein oder andere Störgeräusch einfängt.   
Außerdem ist hier noch zu erwähnen, dass man über die beiden Knöpfe Pad- und Knob-Bank auf weitere Pad- und Knopf-Belegungen umschalten kann. So sind dann zum Beispiel alle 16 Sounds eines Drum Kits tatsächlich spielbar. Das Gleiche gilt für die Drehregler. Darüber hinaus ist Akai das kleine Display sehr gut gelungen. Die angezeigte Schrift ist klar zu erkennen und zudem sehr ansehnlich. Manch größeres Display sieht nicht so gut aus. Ebenfalls gut: Die anschlagsdynamische Tastatur springt gut auf verschiedenste Anschläge an und überträgt diese Daten sehr musikalisch auf die internen Sounds.

Fotostrecke: 2 Bilder Eingebauter Sound Clavia

Controller-Funktion

Um Zugang zum Support mit zahlreichen Hilfestellungen und verschiedenster Software, auch von anderen Herstellern, zu erhalten muss man sich zuerst auf der Homepage des Herstellers ein Account anlegen. Anschließend registriert man seine Hardware über den beigelegten Code. Im Lieferumfang ebenfalls enthalten sind Pro Tools First, AIR Hybrid, Sonnivox Wobble noch vielen andere.
Ich teste den Controller in Studio One. Dafür gehe ich in die Optionen und auf „externe Geräte“, dann auf „hinzufügen“. Angenehmerweise gibt es für den MPK Mini Controller bereits ein Preset. Ich wähle dieses an und stelle unter „Empfangen von“ und „Senden an“ jeweils das MPK Mini Play ein, damit sind das Keyboard, die Drum Pads und das Pitch Wheel angemeldet und alles funktioniert. 

Durch das Preset ist die Anmeldung in Studio One kinderleicht.
Durch das Preset ist die Anmeldung in Studio One kinderleicht.

Studio One ist in solchen Dingen aber immer etwas komplizierter, deshalb muss ich nun noch eine „neue Bedienoberfläche“ erstellen, wiederum mit dem Mini Play als Sender und Empfänger, damit auch die Drehregler von der DAW erkannt werden. Ab diesem Zeitpunkt funktionieren dann alle Features einwandfrei und können über MIDI Learn auch anderen Funktionen in der DAW oder in Plugins zugewiesen werden. Das Display zeigt beim Betätigen eines Drehreglers außer dem Wert auch noch den Namen des Reglers sowie seinen zugeordneten MIDI-Channel und dessen CC-Wert. 
Auch die Oktave-Up- und Oktave-Down-Tasten versagen nicht den Dienst. Der Arpeggiator und die Note-Repeat-Funktion müssen für einen mit Studio One synchronisierten Einsatz noch zusätzlich als „Neues Instrument“ angemeldet werden, damit die dafür nötigen MIDI-Clock-Informationen zwischen Hard- und Software ausgetauscht werden können. Dieser Vorgang wird im Support-Bereich aber umfangreich beschrieben.

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Fazit

Die Qualität des Akai Profesionel MPK Mini Play Controllers und seine Vielzahl an Funktionen stehen außer Frage – die sind wirklich super. Im Vergleich zum MPK Mini 2 hat sich aber recht wenig auf der Controller-Seite verändert, wenn man von der reduzierten Poti-Anzahl einmal absieht. Nur der Sinn hinter den hinzugekommenen Keyboard-Funktion durch die eingebauten Sounds und Lautsprecher erschließt sich mir nicht ganz. Vielleicht will man so ganz einfach blutige Anfänger locken?! Wie dem auch sei, die Qualität der Sounds ist im Vergleich zum heutigen Standard von Soft- und Hardware einfach nicht ausreichend. Außerdem ist der Lautsprecher recht leise. Wer dennoch für jede Situation gewappnet sein möchte und nicht immer erst seinen Laptop für ein paar Sounds starten möchte kann mit dem MPK Mini Play nichts falsch machen. Dennoch kostet er vergleichsweise recht viel, wenn man bedenkt, dass es den MPK Mini Mk2 bereits für rund 50 Euro weniger auf der Straße zu haben gibt.

Pro
  • Gute Verarbeitung
  • Kompaktes, transportables Design
  • Tastatur und Drum Pads erzeugen wenig Nutzgeräusche
Contra
  • verhältnismäßig hoher Preis
  • Keyboard-Sounds und Drum Kits
  • Qualität des integrierten Lautsprechers
Akai Professional MPK Mini Play. (Foto: Akai Professional)
Akai Professional MPK Mini Play. (Foto: Akai Professional)
FEATURES
  • Stand-Alone Mini Keyboard mit eingebautem Lautsprecher und USB-MIDI-Controller
  • 128 Instrumenten-Sounds und 10 Drum Kits
  • 25 anschlagsdynamische Synth Action Mini Tasten
  • Schickes OLED-Display
  • 8 hintergrundbeleuchtete Drum Pads (über zwei Bänke sind 16 Sounds zu bedienen)
  • Vier Drehregler (über zwei Bänke sind acht Funktionen steuerbar)
  • Joystick für Pitch, Expression und Modulation Control
  • Eingebauter Arpeggiator
  • Kopfhörerausgang über kleine Klinke
  • Betrieb über Batterien möglich
Preis
  • Akai Professional MPK Mini Play: 129 EUR (Straßenpreis am 18.12.2018)

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Gute Verarbeitung
  • Kompaktes, transportables Design
  • Tastatur und Drum Pads erzeugen wenig Nutzgeräusche
Contra
  • verhältnismäßig hoher Preis
  • Keyboard-Sounds und Drum Kits
  • Qualität des integrierten Lautsprechers
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Akai Professional MPK Mini Play Test
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Akai Professional MPK Mini Play. (Foto: Akai Professional)

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fluxx sagt:

#1 - 06.02.2021 um 21:30 Uhr

1

Ich suche quasi genau das Akai Mini Play nur noch mit eingebautem Looper. Gibt es so etwas?

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