Akai MPD 26 Test

Praxis

Qualität & Praxistauglichkeit
Die Bedienelemente wurden klar strukturiert und übersichtlich angeordnet. Wie man es von Akai gewohnt ist, sind die Pads groß, griffig und bieten somit maximalen Spaß beim Einspielen. Die ergonomisch sinnvoll geformten Drehregler haben genügend Abstand zueinander, sodass die Arbeit mit ihnen problemlos von der Hand geht. Alle Tasten sind sehr sinnvoll angeordnet, allerdings ist die Transportsteuerung meiner Meinung nach zu klein geraten. Menschen mit größeren Fingern dürften hier wohl sicher des öfteren versehentlich mal die falsche Taste drücken. Die Fader F1 bis F6 bieten genügend Widerstand gegen versehentliches Verschieben und sind dennoch leicht genug zu bedienen. Allerdings sind sie mir persönlich in ihrer seitlichen Führung ein wenig zu wacklig.

Schraeg_rechts_Kopie_korr

Presets
Insgesamt verfügt der MPD 26 über 30 Preset-Plätze, welche allesamt frei editiert werden können. Einige der Presets sind bereits auf gängige Programme wie Cubase oder Reason abgestimmt. Leider war kein Preset für Logic dabei, sodass ich es selbst erstellen musste. Dies funktionierte aber recht leicht und ohne wirkliche Schwierigkeiten.

Edit-Modus
Die im Edit-Modus vorgenommenen Veränderungen werden im aktuell geöffneten Preset abgespeichert. Controller können verschiedenste MIDI-Daten senden, während Pads nur Noten- oder Programm Change-Befehle übertragen. Allen Drehreglern und Fadern lassen sich wahlweise auch Control Change oder Aftertouch-Daten zuordnen. Die Taster hingegen begnügen sich mit CC- oder Programm Change-Befehlen. Die Verteilung der möglichen MIDI-Befehle auf die verschiedenen Controller finde ich sehr gelungen. So lässt sich der MPD 26 gut für verschiedenste MIDI-Steuerungsprozesse einsetzten. Trotz englischsprachiger Anleitung erweist sich die Konfiguration der Presets im Edit-Modus dank übersichtlicher Menüführung als sehr leicht.

Note-Repeat/ Time-Division
Die „Note Repeat“-Taste kann so konfiguriert werden, dass sie so lange aktiviert bleibt, wie man sie gedrückt hält (Momentary) oder eben dauerhaft (Toggle). Die Gate-Funktion bestimmt die Länge der wiederholten Noten. So kann man diese Funktion optimal an seine individuelle Arbeitsweise anpassen.

Eine feine Sache ist der „Time Division“-Button. In Kombination mit den Pads bestimmt man so blitzschnell das Raster der wiederholten Noten. Dies ist in acht Stufen von ¼ Noten bis zu 1/32 Triolen möglich. MPC-typische Drumbreaks, wie man sie von diversen Rap- und House-Stücken aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern kennt, sind so nun endlich auch per Controller zu realisieren. So macht Drum-Programming wirklich Spaß!

Über „Time-Division“ in Verbindung mit den Pads greift man außerdem auf das bereits erwähnte Swing-Verhalten der Note-Repeat-Funktion zurück. Der Swing ist hier in acht Stufen von 50 % (Swing off) bis zu einem Anteil von 64 % (Full Swing) einstellbar, was sich als sehr praktisch erweist, da man so viel schneller und intuitiver diverse Swing-Anteile „mal eben“ ausprobieren kann.

Insgesamt macht die Arbeit mit der „Note Repeat“-Funktion viel Spaß und unterstützt den Workflow ungemein. Unabhängig vom verwendeten Sequenzer kann man hier einzelnen Noten den MPC-Swing verpassen. Eine Kleinigkeit gibt es in dieser Hinsicht trotzdem zu verbessern. Drückt man im Note Repeat-Modus nämlich eines der Pads, so wird die erste Note der Wiederholungs-Sequenz nicht gespielt. Die Ausgabe der MIDI-Daten beginnt somit erst ab der zweiten Note. Das kann man natürlich dadurch verhindern, dass man die Pads immer ein wenig früher anspielt. Aber im Sinne des Erfinders ist das wohl nicht.

Parameter-Edit
Das Editieren der verschiedenen Parameter der Pads, Fader und Drehregler geht beim MPD 26 im Edit-Modus leicht von der Hand. Dank des großen, hellen Displays und der vielen Bedienelemente gibt es diesbezüglich keine Probleme zu vermelden. Egal ob Control Change-, Aftertouch-, oder Increment/ Decrement-Parameter, alle lassen sich am MPD 26 bei sämtlichen Controllern wirklich sehr leicht konfigurieren.

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Gobal-Mode
Im „Global Mode“ werden die allgemeingültigen Einstellungen des MPD 26 vorgenommen. Mit der „Kill MIDI“-Funktion können im „Notfall“ alle MIDI-Signale unterbrochen oder alle Controller-Signale zurückgesetzt werden. Hier wird auch der Common MIDI Kanal bestimmt. Die Pads sind hinsichtlich dreier Attribute konfigurierbar. Die „Pad Sensitivity“ bestimmt die Empfindlichkeit der Pads. Sie ist in insgesamt 16 Stufen einstellbar. Die „Pad Velocity Curve“ bestimmt hingegen, ob sich der ausgeübte Druck im Verhältnis zum Velocity-Wert nun linear oder logarithmisch verhält. Dieser Wert ist in vier Stufen einstellbar. „Pad Threshold“ regelt die minimale Kraft, die auf ein Pad ausgeübt werden muss, um es zu aktivieren. Die diversen Kofigurationsmöglichkeiten der Pads ermöglichen auf vielfältige Weise, den MPD 26 auf die individuelle Spielweise abzustimmen. Drums wird schnell die nötige „Lebendigkeit“ eingehaucht. So macht die Sache sehr viel Spaß und man kommt schnell zum gewünschten Ergebnis.

Die MIDI-Clock kann entweder intern erzeugt und gesendet oder von außen empfangen werden. Die „Tap Tempo Average“-Funktion regelt, wie oft die „Tap Tempo“-Taste gedrückt werden muss, um das Tempo zu ermitteln. Abgespeichert werden die „Global Settings“ mit Hilfe von „Save-Setup“. Per „Sysex Tx“ lassen sich diese auch über MIDI als SysEx-Dump übertragen und in Sequenzern aufzeichnen. Generell sind die globalen Einstellung des MPD 26 dank des übersichtlichem „Global-Mode“ wirklich kinderleicht zu verändern. Daumen hoch!

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Latenz
Wird MPD26 über USB-MIDI betrieben, ist eine leichte Latenz spürbar. Diese hält sich allerdings absolut im Rahmen. Bei der Arbeit mit einen 5-poligen MIDI-Kabel kommt es hingegen zu keiner spürbaren Verzögerung. Der MPD Controller bietet somit in beiden Arten der MIDI-Verbindung das nötige „Live“-Gefühl beim Einspielen der Sounds – so, wie man es auch von der MPC-Serie her kennt.
   
Software
Die beiliegende Software Editor Libarian/ Vyzex der Firma Soundquest bietet alles, was man zur Editierung der Presets benötigen könnte. Neben der sehr guten grafischen 1 zu 1 – Umsetzung der Geräteoberfläche bietet das Programm Funktionen wie „Collection View“ oder „Set File View“ und eine sehr gute Darstellung der Realtime-MIDI-Daten. Komplette Settings können bequem geändert, gespeichert oder geladen werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Software-Editor im Bank-Modus
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Braettert sagt:

#1 - 17.08.2011 um 16:49 Uhr

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wo gibts n ein fertiges preset für traktor scratch? :)

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