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AKAI MPC Renaissance Test

Details

Da MPC Renaissance nicht via USB bestromt werden kann, liegt dem Paket ein Steckernetzteil zur Spannungsversorgung bei. Ein USB-Kabel Typ-B dient zur Verbindung mit einem Computer. Neben den üblichen Garantieinfos finde ich im Karton ein verständlich formuliertes, deutschsprachiges Quickstart-Manual zum zügigen Einstieg in die Gerätefunktionen. Eine ausführliche Bedienungsanleitung liegt zum Testzeitpunkt nur in digitaler, englischsprachiger Form vor. Hilfreich hingegen ist das große, doppelseitige Feature-Sheet, welches alle grundlegenden Funktionen der einzelnen Bedienelemente erklärt. Die MPC-Software kommt auf DVD mit vier weiteren Silberlingen im Schlepptau, die drei virtuelle Instrumente sowie die zuvor angesprochene Sound-Bibliothek enthalten. 

Fotostrecke: 2 Bilder AKAI MPC Renaissance: Die neue MPC wiegt stolze 4,75 kg!

Erster Eindruck

Gleich beim Auspacken wird mir klar, dass ich es hier nicht mit einem herkömmlichen Controller zu tun habe. Das fast fünf Kilogramm schwere Gehäuse des Gerätes wirkt sehr robust und wertig. Der Hauptgrund dafür ist wohl, dass die Ober- und Unterseite sowie das Backpanel aus Metall bestehen. Die Frontblende aus Kunststoff und die beiden mit Hartgummi überzogenen Seitenteile wirken ebenfalls sehr stabil. Positiv ins Auge fällt auch die überaus praktische Handballen-Stütze, welche von der alten MPC 60 übernommen wurde. Die 16 Pads sind stabil verbaut und bieten auf den ersten Blick bewährte AKAI-Qualität. Einen ebenso guten Eindruck machen die zahlreichen Tasten und Drehregler. Dass auch bei den Anschlüssen nicht (am falschen Ende) gespart wurde, erkennt man auf den ersten Blick. Die Buchsen der vier analogen Audioausgänge sind fest im Gehäuse verschraubt. Die Cinch-Buchsen der S/PDIFs und des Phono-Inputs sind vergoldet. Fazit: Material und Verarbeitung sind absolut vorbildlich und verdienen die Bestnote. Weiter so!

Anschlüsse

Das Backpanel beheimatet vier analoge Eingänge. Zwei davon sind symmetrisch und liegen in Form von praktischen Kombi-Buchsen (XLR/Klinke) vor. Diese beiden Eingänge können wahlweise mit Line-Signalen oder Mikrofonen gespeist werden. Die Auswahl erfolgt über einen Schalter. Einen direkten Anschluss von Kondensatormikrofonen macht die zuschaltbare Phantomspeisung möglich. Die beiden weiteren analogen Inputs sind nicht symmetrisch. An die beiden vergoldeten Cinch-Buchsen kann der Besitzer wahlweise einen Plattenspieler oder ein Gerät mit Line-Pegel anschließen, wobei die Auswahl der Signalquelle über einen Umschalter erfolgt. Eine verchromte Schraube befestigt Erdungskabel. Per S/PDIF (Cinch) lässt sich ein digitales Audiosignal in die MPC einspeisen oder ausgeben. Vier weitere Outputs liegen als symmetrischen 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen vor. Diese sind die beiden Stereoausgänge (L/R) sowie zwei frei zuweisbare Mix-Outs. Auf der Rückseite sind ferner vier MIDI-Outputs sowie zwei MIDI-Inputs (alle 5-Pol-DIN) und eine USB-Buchse (Typ-B/ 2.0) beheimatet. Zwei weitere USB-Buchsen (Typ-A/ 2.0) dienen als USB-Hub. Den Abschluss bilden eine Steckernetzteil-Aufnahme nebst Einschaltknopf. Gleich zwei Kopfhörerausgänge befinden sich in der Frontblende des Gerätes. Einmal als große Klinke und einmal als Miniklinke ausgeführt. Sie werden gemeinsam mit einem Drehregler justiert. Ein weiterer Knopf bestimmt das Mischungsverhältnis von Main- und Assign-Out auf den Kopfhörerausgängen. Auch Fußschalter-Anschlussbuchsen sind im Angebot.

Fotostrecke: 5 Bilder AKAI MPC Renaissance: Das Backpanel des Gerätes ist aus Metall gefertigt.

Herzstück

Herzstück der Renaissance ist, wie bei allen MPC-Modellen, das in der Mitte des Gerätes platzierte Feld mit den 16 anschlagdynamischen Pads. Diese haben zwar das klassische, graue Design, doch verfügen sie nun über eine zusätzliche Randbeleuchtung. Diese gibt in sieben verschieden Farben Auskunft über den aktuellen Velocity-Wert. Eine ähnliche Anordnung haben die 16 Endlos/Q-Link-Drehregler. Sie sind berührungsempfindlich (Metallkappen) und mit roten LED-Kränzen ausgestattet. Mit diesen Reglern können beliebige Werte gesteuert werden (Level, Stereo-Panorama, Parameter von virtuellen Instrumenten, Effektparameter …). Von der MPC 60 wurde das praktische Polster zum Abstützen der Handballen übernommen. Selbstverständlich gibt es eine Note-Repeat-Taste zum rhythmischen Wiederholen der Sounds. Mit dem Erase-Button können einzelne Noten „On the Fly“ gelöscht werden. Insgesamt acht verschiedene Pad-Belegungen lassen sich über vier Bänke (Tasten A-D) aufrufen. Die Anschlagsdynamik der Pads wird durch den Button „Full/Half-Level“ deaktiviert. Ist dieser Button aktiv, liegt die Velocity konstant bei einem Wert von 127 oder 63. Bei der 16-Level-Funktion wird die Velocity in ebenso viele Stufen unterteilt, die auf die einzelnen Pads verteilt werden. Die typische MPC-Hierarchie, bestehend aus Projekten, Songs, Sequenzen und Tracks, kommt auch bei der Renaissance zum Einsatz. Auch beliebte Elemente der Hardware hat AKAI recycelt. So ist die komplette Transportsektion Renaissance identisch mit der MPC 3000.
Mithilfe von vier Mode-Tasten und Shift kann man zwischen zehn verschiedenen Arbeitsweisen wechseln. In der Betriebsart „Program Edit“ kann man die einzelnen, auf die Pads verteilten Samples bearbeiten. Im Programm „Mix“ regelt man Levels, Panning und Effekte der einzelnen Instrumente und Sounds. „Sequence Edit“ bietet die Möglichkeit, Sequenzen mithilfe der ersten acht Pads im Schnellverfahren (Copy, Transpose, Erase …) zu bearbeiten. „Sample Edit“ erklärt sich wohl von selbst: Samples schneiden, transponieren, loopen und dergleichen. Im „Song Editor“ lassen sich einzelne Sequenzen zu einem Arrangement zusammenfügen. Die Funktionen der Endlos-Drehregler kann man im Q-Link-Modus verändern. Ähnlich wie im Mixer-Modus regelt der „Track-Mode“ die Attribute (Lautstärken, Panorama, Effekte …) der einzelnen Tracks untereinander. „Effects“ ändert Effekt-Parameter (Master, Einzel-Tracks …). „Sample Rec“ dient zur Aufzeichnung von Samples über die diversen Audio-Inputs der Renaissance oder zur Erstellung eines Re-Samples. Im Song-Modus lassen sich diverse Preferences, wie zum Beispiel Pad-Empfindlichkeit, Footswitch-Funktionen und mehr festlegen

Fotostrecke: 4 Bilder AKAI MPC Renaissance: Die klassischen MPC-Pads.

Klangerzeugung

Basis für die Klangerzeugung und das Sequencing ist die hauseigne MPC-Software von AKAI. Ein Programm kann bis zu 128 Pads umfassen, welche auf acht Bänke verteilt sind. Jedes Pad lässt sich mit bis zu vier Samples belegen. Maximal 128 verschiedene Sequenzen kann ein Programm enthalten. Dieses besteht wiederum aus bis zu 128 Tracks. Aus den programmierten Sequenzen kann man im Song-Editor seine Arrangements erstellen. Speichet man ein Projekt, werden alle Daten gesichert – von der Pad-Belegung über Sequenz- und Song-Arrangement bis hin zu den einzelnen Samples. 

Fotostrecke: 5 Bilder AKAI MPC Renaissance: Das Transportfeld wurde von der MPC 3000 übernommen.

Sounds

Neben dem Betrieb als Standalone-Software lässt sich die MPC auch als Host oder Plugin verwenden (VST, AU, RTAS). Die Renaissance kann die Daten aller bisherigen MPC-Modelle laden. Als Formate sind WAV, SND, AIFF und MP3 erlaubt. Die neun Gigabyte große Samplelibrary bietet eine Vielfalt von typischen Drum-Samples im Hip-Hop-Style, als Vintage Drum Machines oder im Stile satter Rock Schlagzeugschleifen. Das virtuelle Instrument „The Wub“ ist ein typischer Dance-Synth. Und hinter dem Namen „The 809“, verbergen sich, wie soll es anders sein, die Klänge von Vintage-Klassikern a´la TR-808 oder TR-909 und Artgenossen. Wer auf Chiptune-8-Bit und Circuit-Bend steht, der ist beim MPC-Instrument „The Noise“ an der richtigen Adresse. Mit über 50 internen Effekten lassen sich die Klänge zudem verwursten. Die analog zu digital Wandlung der Renaissance-Hardware erfolgt mit einer Bitrate von 24 Bit und einer Samplingrate von bis zu 96 Kilohertz. Der Vintage-Modus emuliert den Sound der MPC 60, der MPC 3000 oder im „Other-Modus“ gar den der legendären Emu SP-12/SP-1200.

Kommentieren
Profilbild von Atarikid

Atarikid sagt:

#1 - 03.06.2013 um 15:04 Uhr

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Ich lese hier immer wieder "Standalonebetrieb". Das ist UNSINN! Diese MPC ist ein Controller mit Audio-/Midi-Inferface.Wie bei einem so ausführlichem Test ein solch gravierender Fehler unterlaufen kann, ist mir wirklich ein Rätsel

Profilbild von Detlef Rick (Autor)

Detlef Rick (Autor) sagt:

#2 - 04.06.2013 um 15:02 Uhr

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Hallo Atarikid,Danke für deine Kritik, aber leider liegst du falsch. Im meinen Testartikel ist die Rede vom Standalone-Betrieb der Akai-Software (nicht als Plugin innerhalb einer DAW).Der Standalone-Berieb des MPC-Controllers wird nicht erwähnt, da dieser natürlich nicht möglich ist. Kleiner Auszug aus dem Artikel: "Neben dem Betrieb als Standalone-Software lässt sich die MPC auch als Host....". Besten Gruß, Detlef Rick

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