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Ahead Switch Kick Quick Bass Drum Beater System Test

Praxis

Das System funktioniert prima

Ich gebe zu, ein recht skeptischer Zeitgenosse zu sein, wenn es um neues, „revolutionäres“ Drum-Zubehör geht. Umso gespannter bin ich auf den Praxistest der Switch Kick Komponenten, denn die Verarbeitung läßt ja schon Gutes erahnen. Um es kurz zu machen: das System funktioniert. Und zwar nicht nur irgendwie oder mehr schlecht als recht, sondern richtig gut. Ein kurzer Blick in die knappe Anleitung genügt, und der Spaß kann beginnen. Und er gestaltet sich tatsächlich so einfach, wie von Ahead versprochen. Nachdem die Adapterstange konventionell an der Fußmaschine befestigt ist, lassen sich alle Beater-Aufsätze leicht aufstecken, in der Länge verschieben und durch einfaches Drehen arretieren. 
Die technisch beste Konstruktion hilft allerdings wenig, wenn das Spielgefühl leidet. Aufgrund der doch recht massiven optischen Erscheinung war ich sicher, dass die Performance schwerfälliger sein würde als bei meinen regulären Beatern. Umso erfreuter bin ich, dass davon nicht die Rede sein kann, alle Switch Kick Varianten fühlen sich am Fuß nicht schwerer an als andere Beater. Sie erzeugen – trotz geteilter Konstruktion – auch keine Nebengeräusche, was meine zweite Befürchtung zerstreut. Dasselbe gilt für etwaige Verschleißerscheinungen, die ich während des zweiwöchigen Tests auch nicht feststellen kann. Man kann Ahead hier also eine saubere Konstruktion bescheinigen. Kommen wir nun zu den Sounds der einzelnen Schlägel-Aufsätze. 

Sonic Kick, Felt Beater, Starter Dual Beater, Vintage Boom und Wire Brush liegen zum Einsatz bereit.
Sonic Kick, Felt Beater, Starter Dual Beater, Vintage Boom und Wire Brush liegen zum Einsatz bereit.

So klingen die Switch Kick Beater-Aufsätze

Starter System

Schon das Starter System kann überzeugen, sowohl die Filz- als auch die Plastikseite erzeugen schön fokussierte, dabei aber nicht dünn klingende Sounds, die für die meisten Musikrichtungen funktionieren dürften. Die breitere Auflagefläche der Plastikseite addiert etwas mehr „Flatsch“ zum Sound, ohne dabei zu schwer zu sein, wie beispielsweise ein DW-Beater. Aufgenommen habe ich euch natürlich auch ein bisschen was. Das Starter System mit der Filzseite hört ihr im ersten Soundfile, es folgt im zweiten dann die Plastikseite. File drei und vier sind einfach jeweils eine zusätzliche Groove-Variante für beide Schlägelseiten.

Audio Samples
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Starter System – Filz Starter System – Kunststoff Starter System – Filz Groove Starter System – Kunststoff Groove

Felt Kick

Einen etwas runderen, mittigeren Sound im Vergleich zur Filzseite des Starter Systems generiert der klassisch aufgebaute Felt Kick. Freunde der runden Yamaha-Schlägel dürften damit ihre Freude haben, wobei unser Testkandidat etwas kleiner ist und damit minimal fokussierter klingt. Der Felt Kick klingt auf der Aufnahme etwas mittig-ploppiger als die Filzseite des Starter Systems. Aber hört selbst:

Audio Samples
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Felt Kick Felt Kick Groove

Boom Kick und Vintage Boom Kick

Boom! Die großen, weichen Modelle Boom Kick und Vintage Boom Kick sorgen für einen weichen, Attack-armen Klang, der – wie ich finde – durchaus universell einsetzbar ist. Rockige Spielweise erzeugt einen kräftigen „Plopp“ ohne den präsenten Anschlag konventioneller Schlägel,  aus wenig gedämpften Bassdrums holen die beiden Modelle einen schönen, bassigen Ton heraus. Voraussetzung ist natürlich eine Spielweise, die den Beater nach dem Anschlag vom Fell zurück nimmt. Beide Versionen ähneln dabei sehr dem als Vergleichmodell hinzu gezogenen Vic Firth VKB3 Fleece Beater. Allerdings bestätigt sich meine eingangs geäußerte Vermutung, dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen beiden Modellen gibt. Es bleibt bei der Farbgebung, was etwas schade ist. Die klanglichen Zusatzoptionen werden damit um eine Variante ärmer. Die Klangbeispiele gibt‘s hier:

Audio Samples
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Vintage Boom Kick Boom Kick Vintage Boom Kick – Latin Groove Boom Kick – Raggaton Groove

Sonic Kick

Einen Exoten stellt der Sonic Kick dar, denn bisher habe ich so eine Beater-Form noch nie gesehen, geschweige denn benutzt. Das klangliche Ergebnis finde ich sehr überzeugend. Mit der nach vorne offenen Form kitzelt das Teil einen platschig-bassigen Attack aus der Bassdrum, welcher offenbar durch die hohle Konstruktion in Verbindung mit der geringen Kontaktfläche erzeugt wird. Meine Befürchtung, dass der Beater mein Bassdrum-Fell in kürzester Zeit zerstören würde, bestätigt sich glücklicherweise auch nicht. Ich empfehle für regelmäßige Anwendung aber eine Fellverstärkung wie zum Beispiel einen Falam Slam von Remo. Damit wird die Illusion einer getriggerten Bassdrum dann auch tatsächlich ziemlich realistisch. 

Audio Samples
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Sonic Kick Sonic Kick – Uptempo Groove

Wire Brush Kick 

Auch wenn die Idee, einen Besen als Bassdrum-Beater zu verwenden, nicht neu ist, sind entsprechende Modelle doch eher selten anzutreffen. Somit kann auch dem Wire Brush Kick ein gewisser Exotenstatus attestiert werden. Sein Sound setzt sich zusammen aus den Drähten sowie dem oberen, gummierten Teil des Schafts, welcher ungefähr dort auftrifft, wo sonst ein normaler Beater das Fell berühren würde. Damit ist die Besen-Version ebenfalls universeller einsetzbar als zunächst gedacht, kräftiges Spiel erzeugt einen pappig-zischigen Sound, der doch schon recht viel Attack-Anteile aufweist. Je leiser man spielt, desto stärker tritt der Besenklang in den Vordergrund. Wer gerne mit Besen oder Rods spielt und sich immer daran gestört hat, dass der Bassdrum-Sound nur über die Spielweise daran angeglichen werden kann, wird den Wire Brush Kick Beater lieben. Verwendet man den mitgelieferten Gummiring und stabilisiert damit die Drähte, wird der Klang nochmals fokussierter, man sollte jedoch aufpassen, dass dieser Ring nicht zu weit oben sitzt. In diesem Fall könnte er während des Spiels ganz nach oben wandern und wegfliegen, was die Auffächerung der Drähte und – auf dunklen Bühnen – womöglich den Verlust des Ringes zur Folge hätte. Freunde sauberer Optik sollten sich außerdem bewußt darüber sein, dass der Wire Brush Kick ziemlich deutliche Spuren auf beschichteten Bassdrum-Fellen hinterlässt. Im ersten Klangbeispiel hört ihr den Wire Brush Kick mit aufgefächerten Drähten, im zweiten mit dem hochgeschobenen Gummiring. In Soundfile Nummer drei spiele ich den Wire Brush Kick wieder aufgefächert in einer Kombination mit Rods.

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Wire Brush – offen Wire Brush – zusammen Wire Brush – Hotrod Groove
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