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Ahead 14×6″ Black Chrome On Brass Snare Test

In diesem bonedo Test dreht sich alles um die 14×6“ Ahead Black Chrome On Brass Snaredrum, die eine zeitlose Optik mit traditioneller Kesselbauweise und innovativen Detaillösungen vereint. Dazu gehört neben den speziell geformten S-Hoops und dem variabel einstellbaren Fat Cat Snare-Teppich auch die ausgeklügelte Snare-Abhebung der kanadischen Firma Dunnett. 

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Wenn ein Hersteller von Hi-Tech-Drumsticks plötzlich beschließt, in den Trommelbau einzusteigen, liegt es nahe, dass es sich auch hierbei nicht um Allerweltsware handelt. Schaut man sich die Palette der Ahead Metall-Snaredrums an, könnte man meinen, an der Theke eines Süßwarengeschäfts zu stehen. Da strahlen die Trommeln in Farbtönen wie Blue oder Red Candy um die Wette, und auch wenn die Testtrommel mit ihrem schwarz verchromten Kessel geradezu traditionell daher kommt – der Kenner ahnt, welche schwarze Schönheit hier als Inspiration diente –, sieht sie doch „sweet like candy“ aus. Sie will eben nicht nur gehört, sondern auch gesehen werden. Dabei steckt unter der Haube „nur“ ein konventioneller Messingkessel, wie man ihn in ähnlicher Form auch schon gesehen hat, als Uropa noch das Tanzbein geschwungen hat. Aber gerade die Verbindung von Tradition und Moderne hat Ahead sich ja auch auf seine Fahnen geschrieben. Ob der Sound der Trommel mit ihrer Optik mithalten kann, zeigt der folgende Test. 

Details

Sechs ist Trumpf – die schwarze Schönheit gibt es in nur einer Kesseltiefe

Im Ahead Snare-Programm werden Messingkessel in zwei unterschiedlichen Stärken angeboten: Als „Pro“-Version mit 1,5 Millimeter dickem Kessel und in einer einfachen Variante mit einem einen Millimeter dünnen Kessel. Letztere Version liegt uns – schwarz verchromt – in der Größe 14×6 Zoll zum Test vor. Ahead bietet übrigens, abgesehen von einem 14×4“-Modell, alle Snaredrums lediglich in der Tiefe von sechs Zoll an. Damit erspart man dem Käufer die Qual der Wahl zwischen der sonst üblichen Bandbreite von Trommeln mit wenigstens fünf und sechseinhalb Zoll Kesseltiefe. Auf die bei Metallkesseln weit verbreitete Mittelsicke verzichtet der Hersteller, es handelt sich bei der Test-Snare also um eine glattwandige Trommel. Typisch sind dagegen das Luftausgleichsloch und die nach innen um 45 Grad abgewinkelten Kanten, die für eine, auch im Bereich der Nahtstelle, gleichmäßige Kesselgratung sorgen. Zur Optimierung der Teppichauflage ist ein Snarebed mit einer Tiefe von zwei Millimetern eingearbeitet. Zehn modern gestaltete, kräftige, kunststoffunterlegte Tube Lugs dienen zur Aufnahme der Stimmschrauben, die wiederum mit Metall-Unterlegscheiben versehen sind. Diese so genannten „Tight Screws“ verfügen im Bereich des Gewindes über eine vertikale Aussparung, die mit einer grünen Kunststoffmasse gefüllt ist. Dadurch erhöht sich der Widerstand beim Reindrehen, sodass die Schrauben sich auch bei harter Spielweise nicht von selbst lösen können.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Nahtstelle des Messingkessels verläuft senkrecht.

Spannreifen und  Strainer warten mit feinstem Material auf

Kräftige Schläge können auch den mit zwei Millimeter Stärke relativ schweren „S-Hoops“ nichts anhaben. Diese speziell konstruierten Spannreifen sind, wie üblich, dreifach geflanscht, allerdings ist das obere Ende nicht nach außen, sondern nach innen abgewinkelt, wodurch eine relativ breite Fläche entsteht, die dem Stockverschleiß bei Rimshots entgegenwirkt. Diese Idee ist nicht ganz neu, denn Sonor und Slingerland verwendeten ähnliche Reifen bereits in den 1950er Jahren. Bei der Snare-Abhebung greift Ahead auf das bewährte R4-Modell von Dunnett zurück. Dieser Strainer verfügt über einen seitlich wegklappbaren Hebel zum An- und Entspannen der Spiralen und die übliche Rändelschraube zum Einstellen der Spannung. Aber das Modell bietet noch mehr, nämlich zum Beispiel die Möglichkeit, den Hebel auf einer senkrechten Achse zu drehen, sodass er sich zum Körper hin oder vom Spieler weg klappen lässt. Und auch an die oftmals lästige Teppichfummelei beim Wechseln des Resonanzfells hat Ahead gedacht und mit einem einfachen System Abhilfe geschaffen. Die beiden Blöcke, die die Plastikbänder für den Teppich halten, lassen sich abnehmen, damit der Teppich beim Fellwechsel eingespannt bleiben kann und anschließend nicht neu justiert werden muss.

Fotostrecke: 4 Bilder S-Hoop mit Ahead-Logo und nach innen abgewinkeltem Rand.

Mehr ist mehr – der Teppich wartet mit einem Extra auf

Passend zur restlichen Ausstattung handelt es sich auch beim Teppich um ein hochwertiges Fremdprodukt „Made in USA“. Die 24 Stahlspiralen des Fat Cat Snare-Teppichs sind in drei Gruppen unterteilt, von denen die Spannung der mittleren Drähte unabhängig von den restlichen gelockert werden kann. Auch bezüglich der Fellbestückung setzt Ahead auf amerikanische Produkte und spendiert der Testtrommel  ein Ambassador Snare Resonanzfell und ein Coated Emperor Schlagfell von Remo. Auf geht’s in den Praxistest.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Fat Cat Snareteppich mit 24 Spiralen.
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Praxis

Der Strainer läuft wie von selbst, aber der Teppich braucht Aufmerksamkeit

Bevor es an den Hörtest geht, noch einige Bemerkungen zum Handling der Black Chrome On Brass Snare. Die Dunnett Abhebung läuft geschmeidig und wird aufgrund der robusten Konstruktion vermutlich auch nach vielen Jahren noch anstandslos ihren Dienst verrichten. Weniger leicht laufen die Stimmschrauben, was aber natürlich beabsichtigt ist, da sie sich durch die Kunststofffüllung auch bei heftiger Spielweise kaum von selbst lösen können. Der Nachteil dieses Systems ist, dass das Herausdrehen der gelockerten Schrauben per Hand dadurch erschwert wird und der Fellwechsel länger dauert. Besondere Sorgfalt ist erforderlich, wenn man die Trommel auf einer ebenen Fläche abstellen will, da die Gefahr besteht, dass sich die Halteplatten des Fat Cat Spiralteppichs in das zarte Resonanzfell drücken. Grund dafür ist der Einstellmechanismus der mittleren Spiralen, der den unteren Spannreifen um etwa einen Zentimeter überragt. Abhilfe könnte hier ein Reifen mit Ausbuchtung bieten, aber der würde dann wiederum optisch nicht zum oberen Reifen passen. 
Im folgenden hört Ihr den Teppich einmal in mittlerer Spannung, dann mit gelockerten Mittelspiralen und anschließend in insgesamt lockerer Spannung. Das Schlagfell ist dabei minimal gedämpft.

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Snare solo, Teppich mittlere Spannung Snare solo, mittlere Spiralen gelockert Snare solo, Teppich lockere Spannun

Wer zusätzlich zum tighten und rascheligen Sound die Variante „tighter Sound mit leichtem Nachrascheln“ braucht, wird mit dem Fat Cat zufrieden sein. Meines Erachtens hätte der Hersteller aber auch einen guten Standardteppich installieren können, denn ich halte den Nachteil bezüglich des Handlings für gravierender als die zusätzliche Sound-Option.

Feine Ansprache, singende Obertöne – die Snare in mittlerer Stimmung

Im mittleren Stimmbereich offenbart die Ahead Snare genau den Sound, der typischerweise dem Kesselmaterial Messing zugeschrieben wird: crisp, warm, sensibel und obertonreich. Selbst leiseste Ghostnotes werden schon glasklar abgebildet, und bei kräftigen Rimshots, die dank der S-Hoops schön satt klingen, kann man das ganze Obertonspektrum, das sich keinesfalls penetrant in den Vordergrund drängt, problemlos aus der Trommel herauskitzeln – und das trotz des doppelschichtigen Emperor Schlagfells. Die Snare erzeugt in dieser Stimmung ordentlich Druck, wobei die Kesseltiefe von sechs Zoll zusätzlich für den nötigen Bauch sorgt. Mittels eines halben Fellrings als Dämpfungsmaßnahme kann man das Biest leicht bändigen und in ein braves Studiokätzchen verwandeln, wobei aber auch einiges an Charakter verloren geht.

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Mittlere Stimmung – Snare Solo Mittlere Stimmung – Groove ungedämpft Mittlere Stimmung – Groove mit Rimshots ungedämpft Mittlere Stimmung – Groove gedämpft

In höheren Gefilden wird die Luft dünner …

Nun steigen wir auf der Tonleiter ein paar Sprossen höher und hören uns an, ob der Sechszöller unter Höhenangst leidet oder munter weiterklettern kann. Tatsächlich zeigt sich, dass die Luft hier oben etwas dünner wird. Wenngleich die sensible Ansprache mit dem nun stramm gespannten Schlagfell erhalten bleibt und auch in diesem Bereich die Obertöne sich harmonisch in den Gesamtsound einfügen, müssen in puncto Druck und Volumen Abstriche gegenüber dem mittleren Tuning gemacht werden. Hier hätte ein Zoll weniger Kesseltiefe vermutlich für ein besseres Ergebnis gesorgt. Sehr angenehm klingen in der hohen Stimmung aber die Rimclicks, die sich aufgrund der breiten Auflageflächen der Spannreifen gut durchsetzen können.

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Hohe Stimmung – Snare Solo Hohe Stimmung – Groove ungedämpft Hohe Stimmung – Groove mit Rimshots ungedämpft Hohe Stimmung – Groove gedämpft Hohe Stimmung – Groove mit Rimclicks

… aber im Keller ist es wieder gemütlich warm

Nach dem Höhenflug begeben wir uns in die Katakomben, sprich, in den unteren Stimmbereich, und hier fühlt sich der Testkandidat hörbar wohl. Ein weicher, warmer und voluminöser Sound mit feinem Höhenspektrum erfreut das Testerohr. In diesem Tuning lassen sich viele klangliche Nuancen generieren, wodurch ein lebendiger, facettenreicher Sound entsteht. Mit leichter Dämpfung bekommt man problemlos den fetten, trockenen 70er-Jahre-Sound hin, der ja seit einigen Jahren wieder sehr „en vogue“ ist. Im Vergleich zum mittleren und hohen Tuning ist die Ansprache im unteren Dynamikbereich allerdings etwas verwaschener.  

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Tiefe Stimmung – Snare Solo Tiefe Stimmung – Groove ungedämpft Tiefe Stimmung – Groove mit Rimshots ungedämpft Tiefe Stimmung – Groove gedämpft
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Fazit

Die Ahead Black Chrome On Brass Snaredrum sieht nicht nur klassisch aus, sie erzeugt auch den nie aus der Mode gekommenen, zeitlosen, warm singenden Sound, der das Kesselmaterial Messing auszeichnet. Im mittleren Stimmbereich bleiben keine Wünsche offen, während sich am oberen und unteren Ende der Tuning-Skala lediglich leichte Schwächen zeigen. Besonders hervorzuheben sind die S-Hoops, die den Rimclicks das gewisse Etwas verleihen sowie die sehr solide, drehbare Abhebung aus dem Hause Dunnett. Das kleine Extra des Fat Cat Snareteppichs – die separat verstellbaren Mittelspiralen – erfordert in der Praxis einen besonders sorgsamen Umgang mit der Trommel, da das Resonanzfell beim Abstellen auf einer ebenen Fläche Schaden nehmen kann. Angesichts des „Made in USA“-Siegels und der hochwertigen Komponenten geht das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut in Ordnung.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr guter Sound in mittlerem Tuning
  • hochwertige Ausstattung
  • gelungene Optik
Contra
  • Ansprache im unteren Stimmbereich etwas unsauber
Artikelbild
Ahead 14×6″ Black Chrome On Brass Snare Test
Für 399,00€ bei
Klassische Optik und besonders stark in mittleren Stimmungen - die Ahead Black Chrome on Brass Snare Drum.
Klassische Optik und besonders stark in mittleren Stimmungen – die Ahead Black Chrome on Brass Snare Drum.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ahead
  • Modell: AS614
  • Größe: 14×6“
  • Kesselmaterial: Messing
  • Kesselstärke: 1 mm
  • Finish: Smoke Chrome
  • Böckchen: 10 Tube Lugs (Stahl)
  • Spannreifen: S-Hoops (Stahl)
  • Spannschrauben: Tight Screws
  • Snare-Abhebung: Dunnett R4
  • Snare-Teppich: Fat Cat FCS14 (24-spiralig)
  • Felle: Remo USA – Emperor Coated & Ambassador Snare Side
  • Herkunftsland: USA
  • Preis: (UVP) EUR 495,-
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