Die Recording Industrie Association of America legt wie jedes Jahrihren Bericht über die Einnahmen der Musik-Industrie in den Staaten vor. Wie handelt es sich bei dem Papier um ein Paradies für Zahlenliebhaber, die Grundfakten sollten aber jeden interessieren, der nur im entferntesten mit Musik zu tun hat.
Die wichtigste Nachricht kommt natürlich zuerst: Die Industrie befindet sich weiterhin im Wachstum! So wird die Industrie für 2019 mit 11.1 Milliarden Dollar bewertet, was einen Anstieg von 13% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Insgesamt ist 2019 nun das vierte Jahr in Folge, in dem der Wert um mindestens 10% steigen konnte. Woran dieses kontinuierliche Wachstum der jüngeren Vergangenheit liegt ist schnell auszumachen: Streaming!
Fast 20% konnte der neuste Sektor der Industrie in 2019 zulegen. Mittlerweile spülen Spotify und co. ganze 8,8 Milliarden Dollar in die Kassen der Industrie. Das sind satte 79,5% Marktanteil und knapp mehr als die Industrie noch vor zwei Jahren im Gesamten einnehmen konnte. Ein ziemlich beeindruckender Wert – vor allem verglichen mit dem immer weiter fallenden Downloads. Zum ersten Mal seit 2006 konnte die Einnahmen-Marke von einer Milliarde Dollar durch digitale Musik-Downloads nicht geknackt werden. Mit 856 Millionen Dollar macht das einen Verlust von 18% gegenüber dem Vorjahr aus. 2015 stand der Sektor noch bei über 2 Milliarden Dollar.
Auch die physischen Verkäufe aus CDs, Platten und Kassetten gingen leicht runter, hier allerdings nur 0,6% gegenüber 2018. Die CD verschwindet dabei zwar immer deutlicher vom Markt mit mittlerweile nur noch knapp über 600 Millionen Dollar Gewinn und einem Verlust von 12%, dafür geht das Vinyl-Revival rasant weiter. Mit satten 19% Wachstum kommt das Kult-Medium auf Einnahmen in höhe von 504 Millionen Dollar. Auf so einem Hoch stand die Schallplatte zuletzt 1988.
Der Jahresbericht des Bundesverband Musikindustrie, der die Zahlen für Deutschland ermittelt, lässt aktuell noch auf sich warten. Hier dürfte die Tendenz zwar ähnlich ausfallen, allerdings ist der deutsche Markt traditionell etwas hinter dem Amerikanischen und hält weiterhin recht stark an der CD fest. Erst 2018 generierte der digitale Flügel erstmals in der Geschichte einen höheren Umsatz als der Physische. Dieses gekippte Machtverhältnis dürfte sich 2019 weiter gefestigt haben. Nach den 46,4% Marktanteil in 2018 sollte Streaming im vergangenen Jahr dann auch die 50%-Hürde gefallen sein. Für die 80% in Amerika dürfte es dennoch nicht reichen.
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