K&M 18880 Test

Der König & Meyer 18880 ist ein Klassiker unter den Keyboardtischen und wird mit nur geringfügigen Veränderungen bereits seit Jahrzehnten produziert. Der Ständer ist mit zusätzlichen Traversen auf bis zu drei Ebenen erweiterbar. Wir haben den Grundtisch 18880 und die Traverse A 18881 getestet. Kann der Klassiker auch heute noch überzeugen?

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Der 18880 ist einer der wenigen Keyboardständer in Tischbauweise, die sich auch mit Aufsätzen innerhalb von Sekunden flach zusammenlegen lassen. Gepaart mit dem geringen Gewicht der Aluminiumkonstruktion verspricht das eine hohe Praxistauglichkeit auch im Live-Einsatz. Doch kann der 18880 auch mit Stabilität punkten?

DETAILS
Der in schwarz oder silber erhältliche Grundtisch liegt fast fertig aufgebaut im Karton. Lediglich die rückseitige Querstrebe muss noch montiert werden. Der 18880 besteht aus zwei Seitenteilen aus Aluminium, die durch eine zentrale ziehharmonikaartige Scherenverstrebung miteinander verbunden sind. Zusätzlich wird an der Rückseite die genannte Querstrebe angebracht, die ein Verdrehen des Ständers in sich verhindert. Dies bedeutet, dass sich die Breite des Ständers nicht variieren lässt. Warum die Querstrebe nicht über mehrere Rasten für verschiedene Breiten verfügt, erschließt sich uns nicht. Vorschriftsmäßig aufgebaut ist der Ständer 70 cm breit, was für alle Keyboards ab 61 Tasten ausreicht. Für kleine Instrumente wie etwa den MicroKorg ist der 18880 nicht geeignet – es sei denn, man verzichtet auf die Querstrebe, was die Stabilität erheblich beeinträchtigt.
Die Auflage des Grundtisches ist 40 cm tief und eignet sich damit auch für große Instrumente. Aufgeklebte Gummistreifen verhindern ein Verrutschen des Keyboards. Die Tragkraft wird von König & Meyer mit 50 kg angegeben.

Die Höhe des Tischs lässt sich in zwölf Stufen von 63 bis 96 cm einstellen, was sowohl für sitzende als auch für stehende Keyboarder reichen dürfte. Die Höhenverstellung erfordert allerdings das Lösen, Umstecken und Wiederanziehen von vier Schrauben mittels eines (mitgelieferten) Schraubenschlüssels und nimmt etwas Zeit in Anspruch. Daher ist der 18880 kein Ständer, den man mal eben schnell verstellt, sondern eher einer, den man einmal an die persönlichen Bedürfnisse anpasst und dann so belässt.

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Aufsätze
Die Aufsätze für die Traverse A werden in die hinteren vertikalen Rohre des Grundtisches gesteckt und mit einer Schraube fixiert. Prinzipbedingt sind die Auflagen der zweiten (und dritten) Ebene stets auf dieselbe Breite wie der Basistisch eingestellt. Die Höhe ist in fünf Stufen einstellbar. Auch der Neigungswinkel lässt sich in fünf Abstufungen von 0 – 30° einstellen. Die Aufsätze verfügen ebenfalls über Gummistreifen gegen Verrutschen und Zerkratzen, außerdem verhindern vertikale Zapfen ein Herunterrutschen des Keyboards. Leider sind die darauf sitzenden Plastik-Schutzkappen recht lose und dürften die ersten Teile sein, die verloren gehen.

PRAXIS
In der Praxis bewährt sich der 18880 vor allem durch seine exzellente Transportfähigkeit. Man muss nur die Feststellschrauben der zentralen Schere und der rückseitigen Querstrebe lösen und kann den Ständer dann einfach zusammenschieben. Das dauert nur wenige Sekunden. Die Aufsätze können beim Zusammenlegen am Ständer verbleiben und behalten – wie auch der Basistisch – stets ihre Einstellung, sodass der Ständer genauso schnell auch wieder aufgebaut ist. Außerdem wiegt er auch mit Aufsätzen noch unter 4 kg – Rekord in diesem Testmarathon! Damit bietet er sich vor allem für Live-Keyboarder an.
Trotz des geringen Gewichts macht der 18880 einen ausreichend stabilen Eindruck. Zwar kann er nicht mit einer Stahlkonstruktion mithalten, doch trägt er auch große und schwere Keyboards problemlos, wobei ein schweres Instrument die Standfestigkeit des Ständers interessanterweise sogar erhöht. Dies ist der bauartbedingten, vorteilhaften Kräfteverteilung innerhalb der Tisch-Struktur zuzuschreiben.

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Auch die Einstellmöglichkeiten reichen in der Praxis meist aus. Abgesehen von der Breite lässt sich alles an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Wer keine besonders kleinen Keyboards spielt, ist mit dem 18880 daher gut bedient. Dank der Tischform ist auch Platz für etliche Pedale. Allerdings schränkt die Ziehharmonikaverstrebung die Kniefreiheit beim Spielen im Sitzen etwas ein.

FAZIT
Der König & Meyer 18880 ist ein absolutes Leichtgewicht und lässt sich in kürzester Zeit auf- und abbauen. Auch die Tatsache, dass er stets zuverlässig seine Einstellung beibehält, prädestiniert ihn für den Live-Einsatz. Wer mit der Einschränkung der fehlenden Breitenverstellung und mit der leider ziemlich angestaubten Optik leben kann, bekommt mit dem 18880 einen der praktischsten Keyboardständer für die Bühne. Zu Hause oder im Studio würden wir einen Ständer vorziehen, der noch stabiler und flexibler einstellbar ist, wie etwa das Modell Omega aus gleichem Hause.

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Features (BASISMODELL)
  • Material: Aluminium
  • Höhe: 630 – 960 mm
  • Auflagenbreite: 700 mm
  • Auflagentiefe: 400 mm
  • Gewicht: 2,98 kg
  • Belastbarkeit: 50 kg
Features (AUFSÄTZE TRAVERSE A)
  • Material: Aluminium
  • Höhe: 200 – 370 mm
  • Auflagentiefe: 340 mm
  • Neigung verstellbar
  • Gewicht: 0,76 kg
  • Belastbarkeit: 25 kg
PREISE
  • Basismodell: 99 € (Straßenpreis, Stand: 24.05.2019)
  • Aufsätze: 49 € (Straßenpreis, Stand: 24.05.2019)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • leichtester Ständer im Test
  • flexible Einstellmöglichkeiten
  • sehr schneller Auf- und Abbau
Contra
  • Breite nicht verstellbar
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K&M 18880 Test
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Uli kempf sagt:

#1 - 30.05.2013 um 22:07 Uhr

0

Mein Schwiegervater hat mir eine kleinere Querverstrebung angefertigt, die ich zusätzlich mit eingebaut habe, wenn ich ein kleineres Keyboard oben auflegen möchte (meinen alten Moog Prodigy), klappt einwandfrei! Tolles Stativ, auch wegen der verstellbaren Neigungswinkel der oberen Auflagen!

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