Hagstrom Megin (Creme) Test 

Mit der Hagstrom Megin präsentiert der schwedische Traditionshersteller ein attraktives Double-Cut-Modell mit Strat-Mensur. Der altnordische Name „Megin“ steht dabei für Magie und Stärke – eine Anspielung auf den besonders robusten H-Expander-Halsstab, der selbst tiefen Tunings und stärkeren Saitenzügen problemlos standhält. Darüber hinaus wartet das Instrument mit zeitgemäßen Ausstattungsmerkmalen wie durchsetzungsstarken Humbuckern und einer modernen Wrap-Around-Bridge auf. Wie sich Hagstroms „magische Axt“ in der Praxis bewährt, erfahrt ihr hier!

Hagstrom Megin (Creme) Test
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • komfortables Spielgefühl
  • flexible Sounds von Low-Gain bis Hardrock
  • sensible Ansprache
  • sehr guter Preis
Contra
  • Regelweg des Volume- und Tone-Potis
Artikelbild
Hagstrom Megin (Creme) Test 
Für 639,00€ bei

Hagstrom Megin – Das Wichtigste in Kürze

  • Double-Cut-Modell mit Strat-Mensur
  • Korpus aus Mahagoni 
  • Mahagonihals mit Resinatorgriffbrett 
  • 22 Medium-Jumbo-Bünde
  • 2 x Hagstrom Custom 62 Humbucker
  • Master-Volume, Master-Tone, Dreiwegschalter
  • Hagstrom-Stimmmechaniken und Wrap-Around-Bridge
  • Herstellungsland: China

Korpus der Hagstrom Megin

Die Hagstrom Megin tritt als schickes Double-Cut-Modell an und zitiert dabei unverkennbar das Design klassischer Les-Paul-Junior-Gitarren. Der Mahagonikorpus ist in ein cremefarbenes Finish gehüllt, das von einem etwas dunkleren Creme-Binding auf der Decke eingefasst wird. Dieses ist sauber verarbeitet und unterstreicht den insgesamt wertigen Gesamteindruck. Mit einem Gewicht von etwa 3,4 kg bewegt sich die Megin zudem in einem angenehm handlichen Bereich. Der eingeleimte Hals besteht ebenfalls aus Mahagoni und trägt ein Griffbrett aus Resinator, das mit Perlmutt-Blockinlays verziert ist. Beim Griffbrett handelt es sich im Detail um einen drucklaminierten Holz-Verbundwerkstoff, der laut Hersteller eine dichtere und stabilere Struktur als herkömmliche Hölzer aufweist. Auffällig ist die Mensur von 25.5“ (648 mm), die man eher aus dem Fender-Lager kennt und die der Gitarre ein angenehmes Spielgefühl verleiht.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Hagstrom Megin tritt als schickes Double-Cut-Modell an,…

Die Sattelbreite beträgt 43 mm, während der Griffbrettradius mit 15″ modern-flach ausfällt. Insgesamt stehen 22 Medium-Jumbo-Bünde zur Verfügung. Auch wenn Hagstrom das Halsprofil nicht weiter spezifiziert, erinnert es spieltechnisch an komfortable Slim-Taper-Designs. Die traditionell gestaltete Hagstrom-Kopfplatte beherbergt einen Graph Tech Black TUSQ XL-Sattel sowie die firmeneigenen Stimmmechaniken. Zur verchromten Hardware gehört zudem die Hagstrom-Wrap-Around-Bridge mit „Wide Reach Intonation“-Saitenreitern, die eine klassische Stop-Tail-Konstruktion mit individuell einstellbaren Reitern kombiniert. Zum Lieferumfang gehören lediglich drei Inbusschlüssel.

Elektrik der Hagstrom Megin

Die Hagstrom Megin ist mit zwei hauseigenen Custom 62 Humbuckern bestückt. Der Steg-Pickup liefert mit 13,8 kOhm DCR ordentlich Output, während der Hals-Pickup mit 8,2 kOhm etwas gemäßigter agiert. Aktiviert werden die beiden Tonabnehmer über einen klassischen Dreiweg-Kippschalter, ergänzt durch jeweils einen Master-Volume- und Master-Tonregler.

Als Pickups kommen zwei hauseigene Custom 62 Humbucker zum Einsatz.
Als Pickups kommen zwei hauseigene Custom 62 Humbucker zum Einsatz.

So werden die Klangbeispiele der Hagstrom Megin im Test aufgezeichnet

Für die Soundfiles spiele ich die Hagstrom Megin zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Walrus Audio Ages, sowie einen Marshall Plexi und einen Peavey 5150, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird.

Der Cleansound der Hagstrom Megin

Bereits im unverstärkten Zustand liefert das Instrument ein solides Bassfundament, präsentiert sich dabei aber zugleich lebendig und angenehm resonant. Das Werks-Setup weiß weitgehend zu überzeugen und sorgt nicht zuletzt durch die angenehm niedrige Saitenlage für ein sportliches Spielgefühl. Bei meinem Testexemplar bestand zwar noch minimaler Justierbedarf in Sachen Halsneigung, insgesamt punktet die Gitarre jedoch mit sauberer Oktavreinheit sowie ordentlich verrundeten, halbwegs polierten und präzise abgerichteten Bünden. Das schlanke Halsprofil liegt hervorragend in der Hand, bietet dabei aber noch ausreichend Substanz und Grip.

Am Verstärker zeigen sich die beiden Hagstrom Custom 62 Humbucker als echte Allrounder. Die höhere Ausgangsleistung des Steg-Pickups im Vergleich zur Halsposition erweist sich als sinnvolle Abstimmung und sorgt insbesondere in der Zwischenstellung für drahtige, funkige Sounds, ohne dass der Hals-Pickup dabei überfahren wird. Perlige Pickings, warme Jazz-Timbres oder auch bissigere Akkordanschläge in der Stegposition gelingen dem Instrument dabei gleichermaßen souverän.

Audio Samples
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Clean – alle Positionen Funky – Mittelstellung Jazzy – Halsposition
Hagstrom Megin (Creme) Test

Die Hagstrom Custom 62 Humbucker trumpfen in allen Genres

Verzerrt präsentiert sich die Megin in der Stegposition äußerst druckvoll und punchy. Der Humbucker liefert dabei einen satten Mittenbereich, der sich hervorragend durchsetzt. Auch an der Halsposition überzeugen die bluesigen, dynamischen Low-Gain-Sounds, wobei das Instrument äußerst sensibel auf die Anschlagsdynamik reagiert. Selbst bei High-Gain-Einstellungen schlägt sich die Megin hervorragend. Der Sound besitzt viel Autorität, bleibt dabei aber im Bassbereich stets klar und definiert. Eine eindeutige stilistische Einordnung fällt schwer, da sich die Megin als echtes Workhorse erweist – auch wenn für mich der klare Schwerpunkt im Rockbereich liegt. Kleine Schwächen zeigen sich bei den Volume- und Tone-Potis.

Zwar bleiben beim Zurückdrehen des Volume-Reglers die Höhen erhalten, jedoch fehlt ihm der gleichmäßige, organische Regelweg hochwertiger Elektroniken. Der Tone-Regler greift zunächst kaum, beschneidet die Höhen dann aber recht abrupt. Das ist zwar etwas enttäuschend, aber angesichts des Preises muss man wohl mit kleinen Abstrichen leben. Der Grundsound sowie das Spielgefühl sind dennoch erstklassig und auch die Strat-Mensur lädt zum Solieren ein. Besonders die Verbindung von Paula-typischen Eigenschaften mit dem spielerischen Komfort einer Strat stellt ein starkes Alleinstellungsmerkmal der Hagstrom-Modelle dar. Für Spieler, die gerne tiefer stimmen, kann die verlängerte Mensur zudem möglichen Intonationsproblemen entgegenwirken.

Audio Samples
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Crunch – Walrus Audio Ages – alle Positionen Low Gain – Walrus Audio Ages – Halsposition Medium Gain – Marshall Plexi – Stegposition Dynapick – Marshall Plexi – Stegposition Tone Poti – Marshall Plexi – Stegposition Lead Tones – Marshall Plexi – Steg- und Halsposition High Gain – Peavey 5150 – Stegposition

Fazit

Die Hagstrom Megin präsentiert sich als rundum gelungenes Instrument mit tadelloser Verarbeitung und einer äußerst attraktiven Optik. Die verlängerte, Strat-artige Mensur sorgt in Verbindung mit dem hervorragend ausbalancierten Korpus für eine exzellente Haptik, sodass die Megin extrem gut in der Hand liegt. Das angenehme Halsprofil sowie das vorbildliche Werks-Setup tragen ihr Übriges zum hohen Spielkomfort bei. Klanglich liefern die hauseigenen Humbucker eine überzeugende Performance: Der heißere Steg-Pickup kombiniert mit dem moderater abgestimmten Hals-Tonabnehmer hält die Megin stilistisch erfreulich flexibel und prädestiniert sie als echtes Allround-Workhorse.

Persönlich würde ich ihren Sweet-Spot dennoch klar im Low-Gain-Bereich bis hin zu modernem, heißem Hard-Rock verorten. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es bei den Potis, deren Regelweg nicht ganz die Feinfühligkeit hochwertiger Elektronik erreicht. Angesichts des aufgerufenen Preises kann man das aus meiner Sicht aber verschmerzen. Insgesamt ist es bemerkenswert, was Hagstrom hier zu diesem Kurs abliefert: eine hervorragend verarbeitete Gitarre mit aufwändiger Optik, edlem Binding sowie überzeugenden klanglichen und spielerischen Eigenschaften.

Die Hagstrom Megin überzeugt als vielseitiger Allrounder mit klarem Schwerpunkt auf rockigen Sounds – und das zu einem erschwinglichen Preis.
Die Hagstrom Megin überzeugt als vielseitiger Allrounder mit klarem Schwerpunkt auf rockigen Sounds – und das zu einem erschwinglichen Preis.
  • Hersteller: Hagstrom
  • Modell: Megin
  • Typ: Solidbody E-Gitarre
  • Herstellungsland: China
  • Korpus: Mahagoni
  • Farbe: Creme
  • Hals: Mahagoni (geleimt)
  • Halsprofil: keine Angabe
  • Griffbrett: Resinator
  • Griffbrettradius: 15“
  • Sattelbreite: 43 mm (1.6875″)
  • Sattel: Graph Tech Black TUSQ XL
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Mensur: 25.5″ (648 mm)
  • Tonabnehmer: 2 x Hagstrom Custom 62
  • Bedienung: Master Volume, Master Tone, Dreiwegschalter
  • Hardware: Hagstrom 15:1 Ratio-Chrom-Tuner, Hagstrom Wrap-Around-Bridge mit „Wide Reach Intonation“-Reitern
  • Besaitung ab Werk: D’Addario 010 – 046
  • Gewicht: 3,4 kg
  • Ladenpreis: 639,00 Euro (Stand: Dezember 2025)

Herstellerseite: https://www.hagstromguitars.com/de

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