Nach dem üppig ausgestatteten GS-e7 legen die sympathischen Argentinier von GS Music mit dem Bree6 ein kompaktes Desktop-Modell nach: sechs Stimmen, klassisch-analoger Signalweg und MPE-Kompatibilität bietet ihr Konzept, das sich soweit treu bleibt: Jede Funktion hat ihren eigenen Regler, das Display dient lediglich als Orientierung – Menüs gibt es keine.

„Klein“ bedeutet hier also keineswegs eingeschränkt. Im Gegenteil: Das breite Voice-Panning, die klare Struktur sowie die praxisnahe Bedienung machen den Bree6 zum hochwertigen Analogsynth mit Charakter–Sound.
Damit ist der Bree6 auch für Live-Situationen gut aufgestellt – Grund genug, sich das kleine Kraftpaket genauer anzuschauen. Für rund € 1250 Euro ist der bree6 in Schwarz oder Blau erhältlich.
DETAILS & PRAXIS
Analog, 6-stimmig
Der Bree6 ist ein sechsstimmiger polyphoner Desktop-Synthesizer, der konsequent auf analoge Klangerzeugung setzt – ergänzt durch digitale Effekte und ein kleines Display. Sein gefalztes Blech-Gewand ist rustikal-funktional, die Potis mit dem Gehäuse robust verschraubt.

WYSIWYG
Jede Funktion besitzt einen eigenen Regler oder Taster. Menüs gibt es bis auf Mod-Matrix, Globals, MIDI und so´n Kram keine. Das Display visualisiert nicht nur die Envelopes und Effekte ganz hübsch, sondern zeigt auch ganz klassische Preset-Namen.
Unter dem Display findet sich außerdem der einzige Encoder am Gerät, welcher auch noch angenehm gerastert ist. Alle andern Drehregler sind hingegen klassische Potentiometer.

Presets werden mit acht Tastern darunter sowie einer 8x8x8 Logik umgeschalten. Es kann aber auch mit dem Encoder gekurbelt werden, so sollte das sein! Sechs LEDs bekunden den Voices-Einsatz, ein weiteres, rotes Kontrol-Lämpchen zeugt von MIDI-Verkehr.
Einfache Zutaten in guter Qualität
Die Architektur folgt dem klassischen Subtraktiv-Prinzip: pro Stimme ein analoger VCO mit Sägezahn oder Puls inklusive PWM, ergänzt durch einen Sub-Oszillator mit Rechteck-Wellenform. Die Oszillatoren lassen sich frei stimmen und modulieren – per LFO, Modwheel oder Aftertouch.

Die Signalkette führt über einen 4-Pol-Ladder-Filter, der mit einer ADSR-Hüllkurve moduliert wird. Auch hier lassen sich zusätzliche Modulationen etwa durch den LFO oder das Modulationsrad realisieren. Der LFO bietet dafür gängige Wellenformen – darunter Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Sample & Hold – und arbeitet im Bereich von 0,1 bis 100 Hz.
Im Anschluss folgt ein VCA mit eigener ADSR-Hüllkurve. Für den Feinschliff sorgen digitale Effekte: Stereo-Chorus und Delay, die besonders bei Pads und Ensemble-artigen Klängen ihre Stärke zeigen. Hinzukommen weitere CONTROL-Optionen für Velocity, Aftertouch bzw. MPE

Features für Spieler
Besonders spannend ist die MPE-Unterstützung, die ein ausdrucksstarkes Spiel über kompatible Controller erlaubt. Dazu kommt der sogenannte Poly Stereo Modus, bei dem die sechs Stimmen kräftig im Panorama verteilt werden – ein schönes Detail, das den Klang plastisch breit macht. Portamento, Mono und Unison gibt es aber auch noch.


Die Rückseite bietet MIDI über ein klassischen DIN-Trio (5-pol.) sowie USB an. Sound kommt hingegen per Stereo-Outs und Kopfhörerausgang nach außen. CV-Eingänge gibt es indes nicht. Last but not least: das passende 12-Volt Netzteil wird mitgeliefert.
