Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Cheryl Lynn: „Got To Be Real“

Manche Songs werden direkt nach ihrer Veröffentlichung zu großen Hits und verschwinden dann ebenso schnell wieder. Andere Songs wiederum halten sich jahrzehntelang ganz ohne kurzfristige hohe Chart-Platzierungen. Exakt so ein Song ist „Got To Be Real“ der US-amerikanischen Sängerin Cheryl Lynn. Seit seinem Erscheinen im Jahr 1978 hat sich „Got To Be Real“ dank zahlreicher Coverversionen und ausgiebiger Präsenz in Kino- und TV-Soundtracks unwiederbringlich in unseren Gehörgängen festgesetzt. Einen entscheidenden Anteil daran hat die professionelle Produktion mit einem relaxten Groove und einem im Mix wunderbar präsenten Bass. Diesen steuerte David Shields bei, begleitet wurde er bei der Aufnahme unter anderem durch Größen wie David Paich (TOTO) und Ray Parker Jr. („Ghostbusters“). Gründe genug, um „Got To Be Real“ zum Gegenstand unseres heutigen Workshops zu machen.

Got To Be Real Bass-Workshop Cheryl Lynn
In diesem WOrkshop erlernst du die Bassline zu “Got To Be Real” von Cheryl Lynn.

„Got To Be Real“ – Video

Unternehmen wir zunächst eine Zeitreise zurück ins Jahr 1978:

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„Got To Be Real“ – Rhythmik

Vers und Chorus machen den überwiegenden Teil des Songs aus und basieren auf dem gleichen zweitaktigen rhythmischen Pattern, welches sich fast ohne Variationen wie ein Loop wiederholt. Im ersten Takt steuert David Shields die beiden Downbeats (Zählzeiten 1 und 3) an und spielt diese sehr kurz (staccato). Die Zählzeit 1 des zweiten Taktes antizipiert er um eine Sechzehntel, darauf folgen zwei Synkopen auf die 1+ und die 2te (zweite Sechzehntel der 2), um dann schließlich wieder auf dem Downbeat 3 zu landen. Dieses rhythmische Pattern hat sich zu einer Art Standard-Groove entwickelt und wird bis heute tausendfach kopiert.

In der Bridge wird dieses Muster unterbrochen – hier geht es nun straighter zur Sache, da jetzt immer die schweren Downbeats im Zentrum stehen. Kleine rhythmische Variationen gibt es jeweils auf der Zählzeit 1 und beim Break am Ende der Bridge.

„Got To Be Real“ – Tonmaterial

Der Song beginnt mit einem Unisono-Lick auf der D-Moll-Pentatonik. Hier wird man erst mal auf die falsche Fährte gelockt, denn von da an geht es in der Tonart G-Moll mit ihren Tönen G, A, Bb, C, D, Eb und F weiter. Die D-Moll-Pentatonik ist aber ebenfalls Bestandteil von G-Moll, ein Wechsel der Tonarten liegt also nicht vor.

David Shields liefert nicht nur rhythmisch, sondern auch tonal einen sehr professionellen Job ab: Er beschränkt sich auf das Wesentliche, um den Song bestmöglich zu unterstützen. Dies bedeutet, er verlässt sich zu 95% auf die Grundtöne der jeweiligen Akkorde. Ab und zu gibt es eine Überleitung mit den Tönen der G-Moll-Tonleiter. Wenn David Variationen einstreut, sind diese eher rhythmischer als melodischer Natur, was auch deutlich weniger Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Nach der zweiten Bridge (in diesen Parts taucht neben den Grundtönen auch die Septime als Wechselnote auf) wird der Song um einen Ganzton höher nach A-Moll transponiert. Die oben beschriebene grundlegende Herangehensweise von David bleibt aber die gleiche.

Got To Be Real Cheryl Lynn
Die Single „Got To Be Real“ erschien im August 1978.

„Got To Be Real“ – Spieltechnik und Basssound

Ich konnte leider nicht herausfinden, welchen Bass David Shields bei den Aufnahmen zu „Got To Be Real“ verwendete. Der Sound schreit aber geradezu nach einem 70’s Jazz Bass aus dem Hause Fender. Alles andere würde mich schon sehr wundern! Die gezähmten Höhen und die leichte Kompression lassen zudem auf die Verwendung eines Verstärkers schließen, höchstwahrscheinlich hören wir hier den Studioklassiker Ampeg B15.

Neben dem Equipment ist natürlich Davids Spieltechnik maßgeblich für den Sound verantwortlich. Um auch hier für Abwechslung zu sorgen, wechselt der Bassist fließend zwischen Fingerstyle und Slaptechnik. Letztere nutzt er sehr geschmackvoll für kleine Highlights wie die beiden Sechzehntel am Ende des ersten Taktes oder kleine perkussive Variationen.

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„Got To Be Real“ – Transkription

Interessanterweise existieren tatsächlich mehrere Versionen des Songs, welche unterschiedliche Längen aufweisen. Ich habe mich hier und heute auf die Single fokussiert, da diese die wichtigsten Elemente enthält. Andere Version sind „Extended Mixes“ und bieten zwar noch mehr Variationen, aber für uns nichts wirklich Neues.

Audio Samples
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„Got To Be Real“ – Vers bis erste Bridge – WAV
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„Got To Be Real“ – Bridge 2 – WAV
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„Got To Be Real“ – Sample Bassline Breakdown – WAV

Viel Spaß und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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