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Zultan Caz Test

Praxis

Die drei Hi-Hat-Paare bestehen jeweils aus einem Top-Becken in Medium-Stärke und einem etwas schwereren Bottom. Der Klangcharakter ist insgesamt etwas heller als man es von Jazzbecken erwarten würde. Dies ist aber nicht unbedingt ein Nachteil, denn der getretene Chick-Sound, der im Jazz ja eine wichtige Funktion hat, setzt sich bei allen Testkandidaten im musikalischen Geschehen souverän und gleichzeitig unaufdringlich durch. Das 14“-Modell bietet gute Allround-Qualitäten und eine feine, präzise Ansprache. Die 15“-Version liegt im Grundton wesentlich tiefer, wodurch der Sound satter, voluminöser und etwas weicher wird. Gerade mit den größeren Ridebecken der Serie harmoniert dieses Modell sehr gut. 13“ Hi-Hats scheinen in letzter Zeit ein wenig aus der Mode gekommen zu sein. Nichtsdestotrotz klingt die Caz-Hi-Hat in dieser Größe sehr ausgewogen und bei weitem nicht so spitz und metallisch wie andere Vertreter dieser Spezies. Der klare Vorteil kleiner Hi-Hat-Becken liegt in der schnellen Ansprache, was sich auch bei diesem Paar bestätigt. Dadurch lassen sich zum Beispiel auch komplexe Funk-Patterns mühelos umsetzen.

Fotostrecke: 3 Bilder 13″ Zultan Caz Hi-Hat
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Zultan Caz 13″ Hi-Hat Zultan Caz 14″ Hi-Hat Zultan Caz 15″ Hi-Hat

Die 16“ und 17“ Crashes gefallen mir sowohl solo gespielt als auch im musikalischen Kontext auf Anhieb. Zwar ist, ähnlich wie bei den Hi-Hats, auch hier der Sound eher hell und brillant als rauchig und dunkel – wie es ja allgemein mit Jazz-Becken assoziiert wird – , aber durch das ausgewogene Frequenzspektrum klingen sie trotzdem warm und entfalten dabei angenehm schimmernde Obertöne. Das Feeling der Becken ist sehr leicht, so dass sie schon auf leiseste Anschläge reagieren, und auch das Sustainverhalten ist perfekt abgestimmt – nicht zu lang und nicht zu kurz. Trotz des geringen Durchmesserunterschiedes ergänzen sich die 16“ und 17“ Becken im Set sehr gut. Das 18“ Crash wirkt im Klangverhalten etwas massiger und spricht daher nicht so sensibel an wie die beiden kleineren Modelle. Es braucht deutlich mehr Input, um sich zu öffnen und hat auch eine längere Ausklingphase. Gerade im Up-Tempo-Jazz kann dies nachteilig sein, da schnell gespielte Figuren auf dem Ride-Becken hierdurch überlagert werden können. Im Rock- oder Pop-Umfeld kann sich das Becken mit den vorhandenen Eigenschaften aber durchaus behaupten.

Fotostrecke: 3 Bilder Top des Zultan Caz 18″ Crash
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Zultan Caz 16″ Crash Zultan Caz 16″ Crash Einzelschlag Zultan Caz 17″ Crash Zultan Caz 17″ Crash Einzelschlag Zultan Caz 18″ Crash Zultan Caz 18″ Crash Einzelschlag

Drei „normale“ Ride-Becken gibt es innerhalb der Caz-Serie. Das 20“ Modell überzeugt durch einem warmen und seidigen Klang mit recht langem Sustain. Die Ride-Figuren setzen sich bei gemäßigter Spielweise gut vom Grundrauschen ab. Herausragend ist der tiefe, volle Crash-Sound, der dem Becken eine spezielle Charakteristik verleiht. Das 21“ Ride klingt kleiner als es ist, da die tiefen Frequenzen für ein Becken dieser Größe etwas unterrepräsentiert sind. Der Gesamtsound wirkt im Vergleich zum 20“ Becken relativ schmalbandig und mittig. Positiv hervorzuheben ist allerdings die Kuppe, welche hier etwas kräftiger klingt als bei den übrigen Modellen, welche kraftlos und unauffällig wirken. Das 22“ Ride entwickelt einen sehr breiten Soundteppich mit dunkler Klangfärbung, der der Musik eine dichte Atmosphäre verleiht. Eingestreute Crash-Akzente klingen kurz und trocken und lassen dadurch bei schnell gespielten Ride-Patterns genug Platz für die fein artikulierten Stockaufschläge.

Fotostrecke: 2 Bilder Bottom des 22″-Rides aus der Zultan Caz-Serie
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Zultan Caz 20″ Ride Zultan Caz 21″ Ride Zultan Caz 22″ Ride

Die 19“-Größe bildet exakt den Übergangspunkt zwischen Crash- und Ridebecken, weshalb das 19“-Testbecken auch die Bezeichnung „Crash Ride“ trägt. Im direkten Vergleich klingt es als Crash wesentlich tiefer und dunkler als das 18“ Becken und kommt dem klassischen Jazz-Sound dadurch viel näher. Darüber hinaus spricht es schneller an und wirkt insgesamt dynamischer. Die Kuppe klingt zwar ordentlich, ist aber sehr integriert in den Gesamtsound und damit prägnant genug. Spielt man das Becken als Ride, so empfiehlt es sich, keine zu schweren Sticks zu verwenden, da sich ansonsten der Sound schnell aufschaukelt. Mit dem richtigen Werkzeug aber kann man dem Crash Ride ganz hervorragende, weiche Ride-Sounds entlocken. Da das 21“ Sizzle Ride erheblich leichter als das herkömmliche Ride in der gleichen Größe ist, entferne ich zunächst die beiden mitgelieferten Nieten, um die Becken direkt miteinander zu vergleichen … und stelle fest, dass es kaum Gemeinsamkeiten gibt. Stattdessen ist das Sizzle Ride dem 22“ Ride recht ähnlich, wobei der Grundton trotz des geringeren Durchmessers etwas tiefer und die Ansprache direkter ist. Der Sizzle-Sound lässt absolut keine Wünsche offen. Er fügt dem eigentlichen Klang ein dezentes, aber äußerst lebendiges Flirren hinzu, das jedem Jazzer ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte.

Fotostrecke: 4 Bilder 19″ Caz Crash Ride Top
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Zultan Caz 19″ Crash Ride Zultan Caz 19″ Crashride Einzelschlag Zultan Caz 21″ Sizzle Ride Zultan Caz 21″ Sizzle Ride ohne Nieten

Hier sind abschließend die Becken zusammen zu hören:

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Set 1 (13″ HH, 16″/18″ CRA, 20″ RD) Set 2 (14″ HH, 16″/17″ CRA, 21″ SIZ RD) Set 3 (15″ HH, 16″ CRA, 19″ CRI, 21″ RD) Set 4 (15″ HH, 17″ CRA, 19″ CRI, 22″ RD)
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Profilbild von Filipe

Filipe sagt:

#1 - 03.01.2013 um 08:43 Uhr

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Hello! I am trying to find more information about Zultan Cymbals. Could you give me any information about how to contact the company?
I would like to speak with them for maybe obtain an endorsement deal from Zultan.
Thank you!

Profilbild von BonedoRalf

BonedoRalf sagt:

#2 - 03.01.2013 um 13:44 Uhr

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Hi Filipe!I have checked for you: Zultan is available exclusively at Thomann, so if you have any questions regarding the brand please contact them directly.
Also, they told me that there are no extensive marketing or endorsement programs – which is why they are able to offer the products at such competitive pricing.Hope that helps,
Ralf

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