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Yamaha PSR-E333 Test

Das PSR-E333 ist das mittlere Modell in Yamahas PSR-E-Serie von Einsteigerkeyboards. Vom kleineren Bruder PSR-E233 unterscheidet es sich neben ein paar äußerlichen Details vor allem durch die anschlagdynamische Tastatur. Außerdem hat es auch unter der Haube einige interessante Features, die wir uns natürlich genauer ansehen müssen.

Das Yamaha PSR-E333 wurde inzwischen vom PSR-E343 abgelöst
Das Yamaha PSR-E333 wurde inzwischen vom PSR-E343 abgelöst


Mit seinem Preisschild von gut 200 Euro eröffnet das PSR-E333 das Mittelfeld der Testkandidaten. Wir verlassen also so langsam die Spielzeugecke und bewegen uns in Richtung Mittelklasse. Mit dem Preis steigen natürlich auch die Erwartungen. Andererseits wäre das Keyboard ein echtes Schnäppchen, wenn es für das Geld richtig etwas drauf hätte. Wir haben ausprobiert, wie sich das PSR-E333 im Vergleich zu seinen Geschwistern und zur Konkurrenz schlägt.

Details

Der Karton enthält neben dem Keyboard ein Netzteil, die Bedienungsanleitung und einen aufsteckbaren Notenhalter. Um es kurz zu machen: Dieser ist leider von der gleichen fragwürdigen Qualität wie beim Einsteigermodell PSR-E233. Besser als der Drahtbügel der beiden günstigsten getesteten Casio-Modelle, aber weder besonders stabil noch sonderlich attraktiv.
Von außen kann das PSR-E333 die Verwandtschaft zum kleinen Bruder nicht leugnen. Das Gehäuse hat annähernd die gleichen Abmessungen, die gleiche Form und besteht aus dem gleichen Kunststoff. Auch das Bedienfeld scheint ähnlich angeordnet zu sein, obwohl ein paar Knöpfe hinzugekommen sind. Allerdings gibt es auch einige augenfällige Unterschiede, die die gehobenen Ansprüche unterstreichen: Die Schutzgitter der Lautsprecher sind hier aus Metall, was gleich sehr viel edler wirkt, und das Bedienfeld selbst ist nicht wie beim Einsteigermodell grau hinterlegt. Stattdessen schimmert das Areal rund um das Display in einem dunklen Blau. Dadurch wirkt das PSR-E333 erwachsener und irgendwie seriöser.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Notenhalter ist aus dem gleichen billigen Plastik wie beim PSR-E233

Die 61 Tasten umfassende, anschlagdynamische Tastatur finde ich für ein Keyboard in dieser Preisklasse ausgesprochen gelungen. Sie lässt sich überraschend feinfühlig bedienen und ist der Klaviatur des Einstiegsmodells PSR-E233 um Längen voraus. Auch die Tastatur des günstigsten anschlagdynamischen Konkurrenzmodells Casio CTK-3200 lässt sie in Sachen Spielgefühl hinter sich. Allerdings besitzt das Yamaha PSR-E333 im Gegensatz zum Casio-Modell kein Pitchbend-Rad.
Die beiden 12 cm großen Lautsprecher leisten jeweils 2,5 Watt. Offenbar sind sie mit denen des PSR-E233 identisch, was nicht weiter schlimm ist: schon beim Einstiegsmodell konnten die Lautsprecher mit überraschend viel Druck punkten. Wie bereits erwähnt, lauern sie hier jedoch hinter stabilen Metallgittern.
Dazwischen liegt das übersichtlich angeordnete Bedienfeld. Die linke Hälfte befasst sich vor allem mit den Funktionen, die mit der Begleitautomatik zu tun haben. Neben dem Netzschalter und dem Lautstärkeregler finden wir hier also die Buttons für Start/Stop, Intro/Ending, Fill-In und so weiter, die für einen schnellen Zugriff beim Spielen recht groß und weiß hervorgehoben sind. Außerdem gibt es hier drei Knöpfe für die Bedienung der integrierten Lernfunktion (dazu später mehr), jeweils einen Taster für das Metronom und das Tempo, und zwei Knöpfe zur Anwahl von Parts und Aufnahmespuren (dazu kommen wir natürlich auch noch). 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld des PSR-E333 ist übersichtlich

Die rechte Seite dient der Auswahl von Klängen (Voices), Rhythmen (Styles) und Songs. Über drei große Buttons wählt man zunächst aus, was man einstellen möchte, und kann dann die Nummer des betreffenden Sounds oder Rhythmus über den Ziffernblock eingeben. Daneben gibt es zwei Plus/Minus-Taster, mit denen man durch die Klangvielfalt des Keyboard blättern kann. Neben dem Ziffernblock liegt ein Function-Button, der ein Menü mit etlichen Feineinstellungen öffnet. Hier lassen sich Dinge wie die Lautstärke der Begleitautomatik, die eingebauten Effekte und einige MIDI-Parameter justieren. Mit dem Portable Grand genannten Knopf gelangt man jederzeit zu einem auf der gesamten Tastatur spielbaren Klaviersound. Egal, was man vielleicht vorher alles eingestellt hatte – ein Druck genügt, und das Keyboard wird zum Klavierersatz. Den nächsten Button hat das kleinere Geschwistermodell nicht: Die Music Database stellt voreingestellte Registrierungen des gesamten Keyboards für 100 populäre Songs bereit. Hier ist vom Rhythmus über das Tempo bis hin zu den verschiedenen Voices alles so vorbereitet, dass es dem Vorbild klanglich sehr nahe kommt. Der Ultra Wide Stereo-Taster aktiviert den gleichnamigen Effekt, den es auch beim günstigeren Modell schon gibt.
Auch die restlichen vier Knöpfe hat das kleinere PSR-E233 nicht. Zwei davon aktivieren die Split– bzw. Dual-Funktionen, mit denen man bis zu drei Voices gleichzeitig spielen kann. Aha! So etwas hatten wir beim Einsteigermodell schmerzlich vermisst. Der Harmony-Button schaltet eine automatische Harmonisierung – also z.B. eine zweite Stimme – hinzu, und mit dem letzten Knopf lässt sich die Anschlagdynamik justieren und auf Wunsch auch abschalten.
Insgesamt überzeugt das Bedienfeld durch Übersichtlichkeit. Diejenigen Buttons, die man während des Spielens oft braucht, sind groß und auffällig. Viele Knöpfe haben eine zweite Funktion, die durch langes Drücken aufgerufen wird. So gelangt man beispielsweise durch Gedrückthalten des Style-Knopfes zur Einstellung der Begleitlautstärke, und langes Drücken des Harmony-Tasters öffnet das Wahlmenü für die Art der Harmonisierung. Das ist praktisch, denn so muss man nicht allzu oft ins lange Function-Menü abtauchen und hat die wichtigsten Einstellungen schnell parat.
Im Zentrum des Bedienfelds liegt ein Custom-LCD-Display, das – Tusch! – beim PSR-E333 hintergrundbeleuchtet ist. Somit lässt es sich auch bei wenig Licht gut ablesen. Ansonsten entspricht die Anzeige in Größe und Informationsgehalt aber weitestgehend der des “kleinen” PSR-E233. Sie gibt Auskunft über die ausgewählten Klänge und Styles und eventuell aktivierte Funktionen. Daneben visualisiert sie die gespielten Töne auf einer Minitastatur und in einer grafischen Notendarstellung. Das ist besonders bei der Benutzung der Unterrichtsfunktion praktisch. Im Vergleich zur Konkurrenz wirkt das Display fast schon etwas zu klein – das preislich vergleichbare Casio CTK-4200 hat ein deutlich größeres – aber es zeigt alles an, was man wissen muss.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite des Yamaha PSR-E333

An der Rückseite befindet sich das übersichtliche Anschlussfeld. Neben dem Netzteilanschluss und einer Kopfhörerbuchse gibt es einen Eingang für ein Sustainpedal und einen USB-Anschluss. Auf die klassischen MIDI-Buchsen des kleineren Modells muss man beim PSR-E333 verzichten, allerdings bleiben diese heutzutage ja sowieso meist ungenutzt. Die USB-Schnittstelle ist hingegen sehr willkommen. Über sie lässt sich das Keyboard mit einem Computer (Windows oder Mac) verbinden, um MIDI-Daten zwischen einer Musiksoftware und dem Instrument auszutauschen (das Keyboard ist zu den GM- und XGlite-Standards kompatibel). Außerdem ist es möglich, Songs und Styles vom Rechner in den Flash-ROM-Speicher des PSR-E333 zu laden und so das mitgelieferte Angebot zu erweitern. Es lassen sich maximal 256 Songs und ein Style laden – genügend freien Speicher im Keyboard vorausgesetzt. Dafür ist die von Yamaha als kostenloser Download erhältliche Software “Musicsoft Downloader” erforderlich, die es leider nur für Windows gibt. Mit ihr lässt sich auch eine Datensicherung der User-Songs und anderer Keyboard-Daten vornehmen.

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