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XVive U6 Compact Wireless Mic System Test

Praxis

Installation des XVive U6

In Sender und Empfänger des XVive U6 sind wiederaufladbare Li-Ion-Akkus verbaut. Damit das Aufladen locker von der Hand geht, ist das beiliegende USB-Ladekabel als Splitkabel ausgelegt. Somit können beide Geräte über einen einzigen USB-Port eines PCs, Laptops oder Ladegeräts aufgeladen werden. Die Ladedauer von voller Entladung bis zu maximaler Ladung beträgt lediglich zwei Stunden. Allerdings ist die höchstmögliche Betriebsdauer mit vier Stunden ebenfalls nur recht kurz. Zugutehalten muss man dem kompakten Wireless-System aber, dass sowohl Sender als auch Empfänger während des Aufladens weiterhin nutzbar sind.

XVive U6 USB-Splitkabel
Das USB-Splitkabel ermöglicht es, beide Geräte an einer USB-Buchse aufzuladen

Der Mikrofonsender des XVive U6 kann wahlweise mit einem aufsteckbaren Clip an Revers, Krägen, Gurten und ähnlichem befestigt werden oder aber per Klettverschluss an planen Oberflächen. Dadurch dass der Sender nicht nur klein, sondern mit gerade einmal 18 g auch ultraleicht ist, lässt er sich so nahezu überall anbringen, ohne dass er sich durch sein Eigengewicht lösen würde. Nicht nur, dass gleich 15 Klett-Pads zum Ankleben an verschiedenen Geräten beiliegen. Sollten die beiden kleinen Klettstreifen am Mikrofonsender mal verschlissen sein, können sie mit den ebenfalls zum Lieferumfang gehörenden selbstklebenden Schlingen-Pads ausgetauscht werden. Das dürfte für eine lange Zeit reichen. Zur Not lässt sich beim Hersteller sogar noch ein Klettverschluss-Paket nachkaufen.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Clip des Senders kann je nach Bedarf …

Der Empfänger lässt sich nicht nur ebenfalls per Klammer befestigen. Sein Clip lässt sich auch in den Blitzschuhadapter einer Kamera einschieben. Ist der Empfänger dort eingesteckt, muss nur noch das zum Lieferumfang gehörende Audiokabel in seine Ausgangsbuchse und den Audioeingang der Kamera gesteckt werden. Wer stattdessen mit einem Smartphone arbeitet, findet auch einen passenden Adapter von TRS auf TRRS im Package

Fotostrecke: 2 Bilder Der Größenvergleich mit einem Streichholz veranschaulicht, wie kompakt die Geräte sind

Die Drahtlosverbindung des Systems könnte einfacher kaum sein. Bis zu vier Kanäle sind simultan nutzbar. Sie werden gewählt durch ein kurzes Drücken der Ein/Aus-Taste an Sender sowie Empfänger gewählt. Info-LEDs auf Front (Sender) beziehungsweise Oberseite (Empfänger) zeigen die Kanalwahl an. Dieses Aufleuchten der LED zieht leider die Aufmerksamkeit der Sendeeinheit auf sich, wenn sie auf einem Kleidungsstück angebracht wird. Das Umschalten des Ausgangspegels am Receiver wird durch das Leuchten einer zum jeweiligen Pegel gehörenden LED begleitet. Die Fensterchen über der diesen LEDs sind jeweils mit einem entsprechenden kleinen Text versehen, mit einem entsprechenden sehr kleinen Text. An dieser Stelle erfasst der Nutzer deshalb eher intuitiv anhand der Position einer LED den dahinter stehenden Wert.

Aber kommen wir zum durchweg Positiven. Die Kanalwahl und das simultane Betreiben bedeutet in der Praxis, dass ein kleines Team mit mehreren Kameraleuten ausgestattet werden kann. Aber selbstverständlich kann das Set auch eingesetzt werden, um die Teilnehmer eines Bühnen-Panels mit mehreren Rednern zu mikrofonieren und im Veranstaltungsraum besser hörbar zu machen. Solche Szenarien sind mit dem XVive U6 locker umsetzbar. Wer das drahtlose Mikrofonsystem für Videoaufnahmen einsetzen will, den wird freuen, dass die Latenz für AD/DA-Wandlung und Funkübertragung insgesamt nur 5 ms beträgt. Das bedeutet, dass die Audioaufnahmen synchron mit den Lippenbewegungen im Bild bleiben.

Wie klingt das XVive U6?

Dadurch dass der Audiofrequenzumfang des XVive U6 bis 20 kHz hinauf reicht, bietet das Mikrofonsystem ein ausreichend detailliertes, helles Audiosignal. Die unter Grenze der Audiobandbreite liegt bei 80 Hz. Was sich zunächst wie ein Nachteil liest, hat in der Praxis den Vorteil, dass neben der aufgegriffenen Sprache kaum störender Schall vom Mikrofon gewandelt wird. Dadurch ist auch nachfolgend kein Hochpassfilter erforderlich, denn tieffrequentes Rumpeln oder Brummgeräusche werden schon durch die begrenzte Bandbreite herausgefiltert. Und genau das leistet das Mikrofon des U6 auch in der Praxis. Wie ihr in den Audiobeispielen hört, klingt das im Sender integrierte Mikrofon detailliert und höhenreich, wenn es direkt besprochen wird. Zur Wahrheit (beziehungsweise zur subjektiven klanglichen Einschätzung) gehört aber auch, dass das Signal für meinen Geschmack relativ hart klingt und mitunter mit subtilen bis deutlich wahrnehmbaren Verzerrungen angereichert ist.

Audio Samples
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Mikrofon Mikrofon unter Kragen Mikrofon über Kragen Kragengeräusche Mit und ohne Windschutz

In den meisten Fällen wird der Sender wohl an Kragen und Revers befestigt werden. Auch hierzu findet ihr eine Aufnahme in unseren Audiodemos. Wird das Mikrofon nicht direkt besprochen, ist das resultierende Signal zwar weniger höhenreich. Nichtsdestotrotz ist der vom U6 gelieferte Sound absolut brauchbar. XVive werben damit, dass das U6 nicht nur über, sondern auch unter der Kleidung angebracht werden kann, damit es nahezu unsichtbar ist. Deshalb habe ich für euch auch eine Sprachaufnahme gemacht, in der ihr hören könnt, wie der Mikrofonsender klingt, wenn er unterhalb eines Sakkokragens befestigt ist und so nahezu unsichtbar wird. Zwar ist der Pegel hier ein wenig gedämpft, aber das Signal doch erstaunlich nah an demjenigen, das bei einer Befestigung oberhalb des Kragens aufgegriffen wird. Voraussetzung dafür ist, dass das integrierte Mikrofon ein wenig unter dem Kragen in Richtung Mund hervorschaut.

Nicht unerheblich ist auch das Maß an Nebengeräuschen, das ein drahtloses Ansteckmikrofon aufgreift und überträgt. Wie ihr in den Audiobeispielen hören könnt, halten sich die Geräusche, die das am Sakkokragen befestigte U6 beim Bewegen der Arme und selbst beim versehentlichen Berühren macht, erfreulicherweise in Grenzen. Falls ihr tiefer in das Thema Lavaliermirkofone einsteigen möchtet, könnt ihr das übrigens in unserem Kaufberater Lavalier-Mikrofone.

Außeneinsatz des XVive U6

Beim Außeneinsatz des XVive U6 kann der beiliegende Windschutz das Rauschen des Windes reduzieren. Auch dazu findet ihr ein Audiobeispiel, in dem ihr hört, wie gut der Windschutz des XVive U6 wirkt. Außerdem versprechen XVive auf der Produkt-Homepage einen großen Dynamikbereich mit niedrigem Rauschpegel und nur geringen Verzerrungsanteilen im Signal. Und in der Praxis liefert das U6 auch genau das. Die Funkverbindung ist im Praxischeck durchweg stabil und die Übertragung erzeugt keinerlei störende Artefakte. Das Ein/Aus-Schalten der Geräte und das Umschalten der Kanäle ziehen tatsächlich keine deutlich wahrnehmbar hörbaren Artefakte im Audiosignal nach sich. So muss es sein.

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