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Weitere Filme, die man als Musiker gesehen haben muss

Nicht jeder Musikfilm spielt auf einer großen Bühne. Manchmal passiert das Wesentliche ganz woanders. In verrauchten Pubs, engen Wohnungen und stillen Momenten zwischen zwei Akkorden. Während sich der erste Teil dieser Reihe den großen Namen und ikonischen Momenten widmete, geht es diesmal um die leiseren, oft übersehenen Geschichten. Um Musiker, die nicht glänzen müssen, um zu berühren.

Ian Curtis mit Joy Division
Foto von Remko Hoving über Creative Commons

Die Commitments

The Commitments ist laut, chaotisch und rau, genau wie das Musikerleben oft selbst. Die Geschichte beginnt in den Hinterhöfen Dublins, wo ein junger Musikfan eine Soulband zusammenstellen will und dafür alles castet, was irgendwie halbwegs singen oder ein Instrument halten kann. Was folgt, ist weniger ein Aufstieg zur Weltruhm-Band als eine Hymne auf das Scheitern mit Stil.

Was den Film so besonders macht: Er romantisiert nichts. Die Proben sind anstrengend, die Egos groß, der Sound manchmal schief. Und trotzdem: Da ist diese Energie, wenn sie zusammenspielen. Dieser eine Moment, in dem alles klickt. Wer selbst mal in einer Band war, wird viel wiedererkennen: den Proberaumgestank, das Gerangel um Setlisten, das Gefühl, auf einem wackligen Hocker in einer leeren Kneipe trotzdem alles zu geben. The Commitments ist kein Märchen, sondern ehrlicher, irischer Soul mit einem Augenzwinkern.

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Once

Wir bleiben in Irland. Ganz anders, fast schon leise, erzählt Once von der Magie des musikalischen Augenblicks. Ein Straßenmusiker und eine Pianistin begegnen sich zufällig in Dublin, beide mit einer Vergangenheit, die sie nicht so recht loslässt. Gemeinsam beginnen sie, Songs zu schreiben. Keine große Liebesgeschichte, keine künstlichen Dramen, nur Musik, die entsteht, weil sie entstehen muss.

Was diesen Film so besonders macht, ist seine Natürlichkeit. Er wirkt, als wäre er zufällig eingefangen worden, irgendwo zwischen Parkbank und Musikgeschäft. Die Songs sind nicht verstellt, sondern echt. Glen Hansard und Markéta Irglová spielen nicht nur ihre Rollen, sie leben sie. Und wenn sie zusammen „Falling Slowly“ spielen, fühlt es sich an, als säße man selbst daneben.

Once braucht keine Handlung im klassischen Sinne. Es lebt von Blicken, Pausen und Liedern, die nicht nach Hitparade klingen, sondern nach echtem Gefühl. Der Film ist wie ein akustisches Tagebuch: roh, direkt und ehrlich. Besonders für Songwriter ist das ein Werk, das inspiriert, ohne sich aufzudrängen. Es erinnert daran, dass Musik manchmal genau dann entsteht, wenn man gerade nicht versucht, sie zu machen.

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Control

Control ist kein einfacher Film. Und er soll es auch nicht sein. Die Schwarz-Weiß-Biografie von Anton Corbijn erzählt die Geschichte von Ian Curtis, dem Sänger von Joy Division. Es handelt von einem stillen, unsicheren jungen Mann, der zwischen Verantwortung, Krankheit und Kreativität zerrieben wird. Die Musik ist düster, die Bilder zurückhaltend, und doch entfaltet sich hier eine Wucht, die bleibt.

Was Control so besonders macht, ist seine Ruhe. Keine lauten Effekte, keine heroischen Momente. Stattdessen: ehrliche Nahaufnahmen eines Menschen, der in seiner Musik mehr findet, als das Leben ihm bietet und daran zerbricht. Der Film macht keinen Mythos aus Curtis, sondern zeigt, wie dünn die Linie zwischen künstlerischer Tiefe und persönlichem Abgrund sein kann. Für alle, die glauben, dass Musik immer auch Schmerz tragen darf, ist Control ein Pflichtfilm.

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Drei Filme, drei Wahrheiten

Alle drei Werke zeigen Musik abseits des Rampenlichts. Mal laut, mal leise, mal brutal ehrlich. Sie erzählen von Menschen, die nicht spielen, um zu gefallen, sondern weil sie nicht anders können. The Commitments, Once und Control sind keine klassischen Wohlfühlfilme, aber dafür umso echter. Und vielleicht ist das genau der Grund, warum sie so viel mehr berühren als viele große Namen mit Goldplatten an der Wand.

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