ANZEIGE

Was ist Live-Musik eigentlich wert? Streitthema: Gage!

Die Gage: Man könnte glatt Bücher darüber schreiben. In Diskussionsforen ist es ein beliebtes Thema, bei dem es aber weniger um Austausch geht, sondern vielmehr wegen einer zu geringen Honorierung um die Wette gemeckert wird. Selten hört man Musiker sagen: “Das war ein super Gig und die Gage hat auch gestimmt.” Warum weicht die Selbsteinschätzung des eigenen Wertes scheinbar derart von der Realität ab? 5 Fragen für ein besseres Selbstbild.

Bild: Andriy Solovyov, shutterstock
Bild: Andriy Solovyov, shutterstock

Warum mache ich das hier eigentlich?

Für die einen ist es ein Hobby, für andere hingegen ist es die Profession. Auch wenn beide Künstlertypen die Liebe zur Musik gemeinsam haben, unterscheidet sie die wirtschaftliche Notwendigkeit des Musikmachens und die Zeit, die sie dafür investieren. Stellt sich also die Frage: Ist es unbedingt notwendig, mit meinem Hobby das große Geld zu verdienen, wenn Musik doch meine Passion ist? Oder auch: Wie viel muss ich erwirtschaften, um mit der Musik mein Leben zu finanzieren? Es ist anfangs hilfreich, das Bewusstsein für den Grund des Live-Musizierens zu schärfen.

Wie weit habe ich es bisher schon gebracht?

Grundsätzlich muss ich mich als Musiker oder Band fragen, wo ich eigentlich gerade in meiner Karriere stehe. Wenn noch im Proberaum geübt wird und die Bühnenansicht “von vorne” bekannter ist, als “von oben”, sollte die Latte natürlich noch nicht zu hoch gelegt werden. Kann ich schon eine Gig-Historie nachweisen und ziehe auch einige Leute, kann man da schon eher etwas höher ansetzen.

Hello. It’s me. Wie viele Leute kennen mich eigentlich?

Apropos Leute ziehen: Leere Venues sind ein Albtraum für Musiker und Veranstalter. Wie viel Leute ziehst du mit deinen Shows? Verirren sich regelmäßig lediglich einige Stammgäste zu deinen Konzerten, die so oder so ihr Bier dort trinken würden oder gehen die Tickets deiner Gigs weg wie warme Semmeln? Sobald du den Laden mit zahlenden Gästen füllst, kannst du in Sachen Gage wesentlich besser pokern.

Warum spiele ich diesen Gig?

Nicht jeder Gig wirft viel Kohle ab, dennoch solltest du so viele Gigs wie nur möglich mitnehmen. Einerseits sammelst du wertvolle Bühnenerfahrungen und auf der anderen Seite kannst du neue Fans gewinnen. Liveerfahrung und eine möglichst große Fanbase sind Gold wert! Selbst als alteingesessener Musiker bringen kleine, weniger rentable Gigs die Chance, mal verschiedene Sets zu probieren oder neue Songs vor Publikum zu testen.

Schnelles Geld mit Gigs?

Fakt ist, dass die Budgets der verschiedenen Veranstalter stark variieren. Kleinstadtclubs haben es weniger dicke als beispielsweise Unternehmen, die für ihre Firmenfeier eine Partyband suchen. Sicher schwingt bei der Wahl der Venues auch ein gewisses Idealbild mit und nicht immer werden diese Erwartungen erfüllt. An dieser Stelle sollten Musiker und Bands überlegen, welche Gigs sie bereit sind zu spielen. Und noch ein Tipp: Nur weil man einmal eine Mark mehr verdient hat, sollte das nicht plötzlich die Mindestgage werden. Das wäre unrealistisch.

Gastbeitrag von Marcus Rüssel (gigmit.com)
Marcus liebt Live-Musik. Er will mehr Bands auf Bühnen sehen und gründete deshalb gigmit.com, den Marktplatz für Live-Gigs. Neben seiner Rolle als CEO von gigmit ist er auch Veranstalter mit Herzblut. Genau durch diesen Job sah er die Notwendigkeit, den Bookingprozess ins 21. Jahrhundert zu holen und mit gigmit ein Online-Tool zu schaffen, um es Bands und Veranstalter leichter zu machen, sich zu finden und das Booking perfekt zu machen.

Hot or Not
?
Bild: Andriy Solovyov, shutterstock

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Fick dich ins Knie, Melancholie: Warum dich traurige Musik eigentlich glücklich macht
Magazin / Feature

Das Hören trauriger Musik macht viele Menschen glücklich. Was hinter dem Paradox steckt erfährst du hier!

Fick dich ins Knie, Melancholie: Warum dich traurige Musik eigentlich glücklich macht Artikelbild

Der scheinbare gesellschaftliche Konsens gebündelt auf der Brust eines stolzen T-Shirtträgers: „Sad Songs Make Me Happy“. Wie bitte? Was auf den ersten Blick wie ein gehöriges Paradox daherkommt, klingt auf den zweiten gar nicht mehr so abwegig. Denn wer suhlt sich nicht gerne mit Wohlgefühl im akustischen Leid von Schmerz gequälter Musiker? Der englische Schriftsteller Robert Burton stellte bereits vor über 400 Jahren in seinem Werk zur Anatomie der Melancholie fest: „Many men are melancholy by hearing music, but it is a pleasing melancholy that it causeth; and therefore to such as are discontent, in woe, fear, sorrow, or dejected, it is a most present remedy." Dieser scheinbare Widerspruch beschäftigt auch Experten, die an der Schnittstelle von Musik und Emotion forschen. Ein Versuch, etwas Licht in die Sache zu bekommen.

Bonedo YouTube
  • What's the difference between the Keeley Muse Driver and the Boss Blues Driver BD-2? #shorts
  • Ludwig | Accent Drive 5-pc Drum Set | Sound Demo
  • Ludwig Continental 26 #ludwigdrums #shorts