Vestax PDX-300MK2 Test

DETAILS

Lieferumfang
Zum Lieferumfang gehören das eigentliche Laufwerk, der Plattenteller, eine Slipmat, eine Headshell und das Balance-Gewicht des Tonarms. Außerdem warten im Karton ein Zusatzgewicht für die Headshell, ein Cinch-Kabel, ein Erdungskabel, ein Single-Puck und die Schrauben zur Montage des Plattentellers. Dann finde ich noch einen Schraubenzieher zur Montage des Plattentellers, eine Lampe für die Abtast-Nadel und eine Bedienungsanleitung. Letzgenannte wurde leider nur in japanischer und englischer Sprache verfasst. Während der Aufbau und der allgemeine Gebrauch des PDX gut beschrieben werden, kommt der MIDI-Modus leider viel zu kurz. Und auch im Netz sind die Informationen hierzu eher spärlich. Ein deutsches Handbuch ist zum Testzeitpunkt auch online nicht verfügbar.

Erster Eindruck
Der PDX-3000MK2 wird teilmontiert ausgeliefert. Im Gegensatz zum Technics 1200/1210MK ist der Plattenteller kein Bestandteil des Antriebs. Der Motor wurde bei diesem Modells vollständig im Chassis untergebracht. Auch der Alu-Teller ist wesentlich leichter und weniger gedämpft, als bei den Technics-Modellen, welche die Referenz in dieser Klasse stelllen. Diese Art der Konstruktion hat allerdings auch Vorteile, wie wir an anderer Stelle noch erfahren werden. Die Montage selbst geht schnell und leicht von der Hand. Mittels zweier Schrauben ist der Plattenteller zu befestigen. Jetzt noch das Balance-Gewicht des Tonarms aufstecken, Headshell und Abtast-System montieren und die Kabel anschließen. Nachdem Tonarm und System justiert sind, kann es dann endlich losgehen.
Mit einem Gewicht von 9,5 kg macht der PDX einen recht robusten Eindruck. Alle Schalter, Tasten, und Anschluss-Buchsen sind hochwertig und wurden stabil verbaut. Die vier Gummifüße bieten dem PDX einen rutschfesten Halt und machen auch in Sachen Dämpfung/Federung eine gute Figur. Trotz der verstärkten Metall-Bodenplatte kommt das Kunststoffgehäuse in Sachen Robustheit aber nicht an einen Technics ran. Davon abgesehen macht der PDX auf den ersten Blick eine gute Figur.
Anschlüsse
Das Anschlussfeld des PDX befindet sich – gut zugänglich- auf der Rückseite. Das Netzkabel ist festmontiert. Zwei Cinch-Buchsen nehmen Phono-Kabel auf. Außerdem gibt es eine griffige Schraube zur Befestigung der Erdungsstrippe. Sie kann sowohl per Hand, als auch mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher festgezogen und gelöst werden. Zur Fernsteuerung (Remote, Start/Stop) über einen kompatiblen Mischer hat der Japaner eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse spendiert bekommen. Über 5-Pol-Female können die MIDI-Funktionen des Gerätes gesteuert werden. Die Vorrichtung für die Nadelleuchte ist ebenfalls als Cinch direkt neben dem Plattenteller ausgeführt.

Features
Das Gehäuse des PDX-300MK2 ist aus robustem Kunststoff gefertigt, während die Unterseite zusätzlich durch eine Metallplatte verstärk wurde, die den vier Gummifüßen einen respektablen Halt offeriert. Sie sind aber nicht nur sehr stabil, sondern verfügen auch über eine gute Federung/Dämpfung, um das Gehäuse von externen Stößen und Vibrationen zu entkoppeln. 9,5 kg Lebendgewicht schützen den PDX zusätzlich vor der Übertragung von Körperschall. Der Plattenteller ist ohne Frage ein stattlicher Bursche. Im Vergleich zum 1200Mk2 oder 1210 MK5 ist er jedoch ein ziemliches Leichtgewicht.
Mit der Start-Stopp-Taste wird der Plattenteller gestartet oder gestoppt. Die Auswahl der Abspielgeschwindigkeit erfolgt über die Tasten 33 RPM/ 45 RPM, die zusätzlich über eine Status-LED verfügen. Der Motor des PDX ist fest im Chassis verbaut. Das Drehmoment wird über die Spindel auf den Plattenteller übertragen. Dieses ist mit maximal 2,7 kg x cm sehr stark und sorgt u.a. für einen schnellen Hochlauf. Der Technics-Klassiker kommt im Vergleich „nur“ auf 1,5 kg x cm. Mit dem „Torque S.I.M.“ Drehregler lässt sich das Drehmoment stufenlos zwischen dem Technics-Standard und dem Vestax-Hightorque einstellen.
Mit der Reverse-Taste kehrt sich die Laufrichtung des Plattentellers um. Um mit dem Pitch, unabhängig von der Stellung des Faders wieder auf 0 % zurückzukehren, drückt der DJ auf die Quarz Lock-Taste. Beide Buttons wurden vertieft montiert, um so ein versehentliches Bestätigen zu verhindern und besitzen Kontroll-LEDs.

Zur Feinabstimmung der Geschwindigkeit dient ein 100-Millimeter-Pitch-Fader mit einem Regelbereich von +/- 10 Prozent. Zusätzlich gibt es den 45-Millimeter-Ultra-Pitch-Fader, welcher zusätzliche +/- 50 % stellt. Macht summa summarum einen stattlichen Pitch-Bereich von +/- 60 %!
Die elektronische Bremse des PDX ist via Brake-Adjust stufenlos anpassbar. Hier ist von einem abrupten Stop bis zu 10 Sekunden langen Bremsläufen alles möglich. Auch der Brake-Adjust Drehregler wurde vertieft montiert, um versehentliche Veränderungen zu verhindern.
Der gerade Tonarm ist aus stabilem Aluminium gefertigt. Am SME-Bajonettverschluss können Headshells mit entsprechend montierten Systemen befestigt werden. Die Verbindung von Tonarm und Gehäuse hat eine leichte Federung, was zusätzlich vor der Übertragung von Körperschall schützt. Die Höhe lässt sich mittels einer großen, verchromten Feststell-Schraube in einem Umfang von 9 mm verändern. So kann man ihn an verschiedene Headshells und Abtastsysteme anpassen.
Drückt man die 33 RPM und die 45 RPM Taste gleichzeitig, wird die MIDI-Funktion des PDX aktiviert. Unter Zuhilfenahme eines MIDI-Keyboards kann so die Geschwindigkeit des Plattentellers über einen Bereich von vier Oktaven verändert werden. Läuft nun eine Platte mit einem durchgehenden Ton (auf DJ-Battle-Platten), ist man so in der Lage mit dem Keyboard Melodien zu spielen.

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