Urbanears Zinken Test

Praxis

Bügelkonstruktion und Faltfunktion

Zinken ist gut verarbeitet und vermittelt einen grundsoliden Eindruck. Der Bügel ist vollständig aus Kunststoff gefertigt und verfügt über ein durchgehendes Kopfpolster, das mit einem vinylähnlichen Lederimitat überzogen ist. Die Bügelenden münden beidseitig in Kugelgelenken, die eine optimale Ohranpassung durch Drehung um 45 Grad in beide Richtungen ermöglichen. An den Drehpunkten können die Ohrmuscheln um 135 Grad zum Bügel hin geklappt werden, um die Gesamtkonstruktion so klein wie möglich für den Transport werden zu lassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Ohranpassung durch Drehgelenk:

Tragekomfort und Handling

An beiden Enden des Kopfbügels stehen 13 Raststufen zur Verfügung, um ihn an die jeweilige Kopfgröße anzupassen, was in den meisten Fällen ausreichen sollte. Auch der Winkel von 45 Grad für die Ohranpassung sollte selbst extremsten Segelohren entgegen kommen. Wegen des geschlossenen Prinzips und der kleinen Ausführung der Ohrmuschel liegt die Druckkammer auf dem Ohr auf. Je nach Breite des Kopfes kann das auf Dauer etwas unbehaglich werden, da der Bügel schon mit ordentlich Kraft auf die Lauscher drückt. Hinzu kommt der Schwitzeffekt, der sich bei mir nach etwa 20 Minuten einstellte, was auf die fehlende Belüftung und das verwendete Material (Kunstleder) zurückzuführen ist. Das Kopfbügelpolster ist dick genug und hält viel vom Druck von oben vom Kopf fern. Insgesamt geht der Tragkomfort angesichts der Preisklasse in Ordnung.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf beiden Seiten 13 Stufen – das sollte reichen …

Klang

Urbanears Zinken kommt mit meinem iPhone 4S und auch mit meinem alten iPod ziemlich gut klar. Die angegebenen 85 Ohm hatten mir zunächst ein paar Sorgenfalten auf die Stirn getrieben, aber dahingehend kann ich Entwarnung geben. Mit mobilen Endgeräten kann der Zinken bedenkenlos benutzt werden, denn aufgrund der guten Abschirmung erweist sich die Beschallung als sehr effizient.
Der geschlossene Kopfhörer klingt relativ satt und durchaus druckvoll, doch seine geringe Mittel- und Hochtonauflösung lassen ihn dann doch ein wenig matt und fade wirken. Wie selbstverständlich von Transparenz zu reden, ist mir bei Zinken nicht möglich, da genau das Gegenteil der Fall ist. Es scheint eher ein Tuch, nein, eine Decke vor der Bühne zu hängen. Dadurch klingt Urbanears Testproband auch wenig räumlich. Nach hinten gemischte und verhallte Background Vocals verschwimmen mit der vorne agierenden Sängerin oder auch mit den vorn stehenden Gitarren zu einem akustischen Einerlei. Klubmusik mit Betonung auf Bass und Bassdrum stehen Zinken schon eher zu „Gehör“. Hier kann er seine klangliche Abstimmung vollends ausspielen und dem Zuhörer seine Trommelfelle durchmassieren. 

Test-Setup

  • Plattenspieler: Vestax PDX2300 Pro MKII mit Ortofon OM Serato 120
  • CD-Player: TEAC CD-P800NT
  • AD-Wandler: Denon DA-300
  • USB Mixer/Preamp: Denon DN-X1600
  • Kopfhörer-Amp: SPL Phonitor Mini
  • MP3-Player: Apple iPod Nano 2. Gen.
  • Smartphone: Apple iPhone 4S
„Zinken“ sieht eleganter aus, als sein bloßer Name zunächst vermuten lässt (was auch nicht besonders schwer ist)
„Zinken“ sieht eleganter aus, als sein bloßer Name zunächst vermuten lässt (was auch nicht besonders schwer ist)
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.