AKG K181DJ Test

Der österreichische Hersteller AKG gehört zu den Traditionsfirmen, ohne deren Innovationen die Audio-Geschichte vielleicht etwas anders verlaufen wäre. 1947 begannen die Wiener mit der Entwicklung neuartiger Mikrofone, und schon sechs Jahre später schrieb man mit dem legendären D12 Geschichte und setzte einen neuen Standard: es war weltweit das erste dynamische Mikrofon mit Nierencharakteristik – noch heute im Einsatz und vor allem bei Schlagzeugern hochbegehrt. Aber trotz einer wechselvollen Firmengeschichte waren die Spezialisten auch in anderen Bereichen erfolgreich. So gehört AKG bei der Entwicklung und Fertigung von Kopfhörern ebenfalls zu den Großen der Branche und bietet auch hier eine breite Palette unterschiedlicher Produkte an: vom Ohrhörer für den MP3-Player bis zum professionellen Kopfhörer für spezielle Einsätze.

Und natürlich gehört auch der DJ zur Zielgruppe. Mit dem hier vorgestellten AKG K181DJ begeben wir uns, glaubt man den im Firmenprospekt angegebenen Features und Messdaten, eindeutig in die Profi-Abteilung. Und nimmt man dann noch den günstigen Preis mit auf die Rechnung, sieht das Ganze unterm Strich nach einem recht verlockenden Angebot aus – immer vorausgesetzt natürlich, die Daten auf dem Papier haben auch in der Realität Bestand. Wir werden in diesem bonedo-Test schauen, wie es darum bestellt ist.

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DETAILS
Beim Auspacken macht der K181DJ einen sehr robusten Eindruck und lässt keinen Grund zum Meckern aufkommen.

Okay, ich habe bestimmt schon schönere Kopfhörer gesehen, doch wenn es um die Verarbeitung geht, dann spielt der K181DJ auf jeden Fall ganz oben mit. Auffällig ist das separat mitgelieferte 1,8m lange Kabel, das nicht fest verankert einer der beiden Ohrmuscheln entspringt, sondern über eine kleine, an das XLR-Format erinnernde Buchse auf der unteren Seite der linken Ohrmuschel angeschlossen wird. Passenderweise nennt AKG den Anschluss übrigens tatsächlich „Mini-XLR“. Optional kann man das EK 500 S erwerben, ein 5m langes elastisches Spiralkabel für alle,  denen 1,8m nicht genügen. Beim K181DJ handelt es sich um einen geschlossenen Kopfhörer, der nach dem dynamischen Wandlerprinzip arbeitet. Die Ankopplung an das Ohr verläuft supraaural, das heißt, die Ringpolster  des Kopfhörers liegen auf dem Ohr auf.
Mit 280g ist er durchschnittlich schwer geraten. Sein Bügel ist aus elastischem Kunststoff gefertigt und ermöglicht mit einer gerasterten Bügelverstellung die Anpassung an jede Kopfform und -größe. Dank seines patentierten 3D-Axis-Faltmechanismus lässt er sich nicht nur sehr platzsparend auf Miniaturmaße zusammenklappen, sondern unterstützt auch den raschen Wechsel der „Abhörposition“ durch Verdrehen der Ohrmuscheln während des Einsatzes. Deren flexible Verbindung mit dem Bügel gewährleistet ein Gelenk in Magnesium-Leichtbauweise.
Für Auftritte in großen und „lauten“ Clubs haben die Entwickler dem K181DJ einen Bass-Boost mitgegeben, der sich separat für beide Ohrmuscheln über einen Schiebeschalter aktivieren lässt. Doch das ist noch nicht alles an Elektronik, was der Kopfhörer zu bieten hat, denn an der linken Ohrmuschel finden wir zudem noch einen weiteren Schiebeschalter, mit dessen Hilfe der Abhör-Modus von Stereo auf Mono geschaltet werden kann. DJs, die grundsätzlich nur mit einer Seite vorhören und nie im Stereo-Modus arbeiten, müssen in diesem Fall nicht auf die Informationen des anderen Kanals verzichten, da durch den Mono-Modus beide Seitensignale aufsummiert und auf  beiden Ohrmuscheln ausgegeben werden.

PRAXIS
Beim ersten Abhören mit dem K181DJ fällt auf, dass er im Vergleich zu meinem Referenzmodell, einem 12 Jahre alten HD 25 von Sennheiser, ein wenig leiser ist. Das muss kein Nachteil sein, zumal alle professionellen Clubpulte über Kopfhörerverstärker verfügen, die auch für etwas hungrigere Kopfhörer genügend Ausgangsleistung zu bieten haben. Tatsächlich verfügt man mit einem K181DJ an einem professionellen Pult über einen größeren Regelweg am Volumen-Regler und kann die gewünschte Abhörlautstärke viel gefühlvoller einstellen.

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Der erste Höreindruck ist gut bis sehr gut. Der Klang ist voll und drückend. Auch bei hohen Lautstärken macht der K181DJ eine sehr gute Figur und verliert selbst bei stark  steigenden Pegeln kein bisschen von seinem transparenten Klangbild. Zudem trägt er sich sehr bequem und sitzt absolut sicher. Der Kopfhörer übt keinen großen Druck auf die Ohren aus und wird auch bei längerem Einsatz nie unangenehm.
Die integrierte Elektronik arbeitet sehr wirkungsvoll. Über den Einsatzpunkt des EQs waren zwar keine Details zu finden, aber der Bass-Boost verpasst den Signalanteilen im Bassbereich nach meiner Einschätzung einen gehörigen Schub im Bereich von etwa 6dB. Dabei bereitet er auch bei hohen Lautstärken keine Probleme und die Transparenz bleibt trotz der intensiveren Bass-Performance voll erhalten.  

FAZIT
Mit dem K181DJ bietet AKG allen DJs, die professionelle Ansprüche an ihr Werkzeug stellen,  einen Kopfhörer, der diesen Anforderungen mehr als nur gerecht wird. Das Preis-Leistungs-Verhältnis empfinde ich als sehr gut. Mit einem unverbindlichen Verkaufspreis von 180 EUR und einem üblicherweise noch niedrigeren Straßenpreis ist der K181DJ auf jeden Fall als günstig einzuordnen. Sein Sound ist satt und transparent und eignet sich neben dem Clubeinsatz auch für Toningenieure am FoH-Mixplatz, für Monitoring oder als mobile Referenz.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • guter Tragekomfort,
  • sehr guter Klang
  • geeignet für FoH-Anwendungen
  • schaltbarer Bassboost
Contra
Artikelbild
AKG K181DJ Test
Für 55,00€ bei
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TECHNISCHE DATEN
  • Dynamischer, geschlossener Kopfhörer
  • ohraufliegende Konstruktion
  • Impedanz 42 Ohm
  • Schalldruck 120 dB
  • Übertragungsbereich 5-30.000 Hz
  • Nennbelastbarkeit 3500 mW
  • Stereo Adapter 3,5/6,3mm
  • 3D-Axis Faltmechanismus
  • Einseitige Kabelführung, steckbares Kabel mit Mini XLR
  • Separater, schaltbarer Bass-EQ
  • Stereo Mono Schalter
  • Kabellänge 1,8m
  • Gewicht ohne Kabel 280g
  • inkl. Transporttasche
  • Gewicht: 275 g ohne Kabel
  • Preis: 180 Euro UVP
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