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Tubbutec SH-1oh1 Mod

Der SH-101 von Roland gehört ohne Frage zu den bekanntesten Geräten in der Synthesizerlandschaft. Verantwortlich für die Popularität ist neben einem erstklassigen Grundsound und der intuitiven Bedienung auch der interne Sequenzer. Doch bei aller Verehrung des Kultteils: Selbst 101-Veteranen wünschen sich gelegentlich etwas mehr. Und genau hier springt der Modder tubbutec ein: Midi I/O, ein weiterer LFO für das Filter, Accent, ein verbesserter Sequenzer und eine zweite unabhängige Hüllkurve sind nur ein Teil der Ausstattung, die das DIY-Tuning-Kit von Tubbutec unter der Bezeichnung SH-1oh1 für den SH-101 mitbringt.

Mehr rausholen aus Rolands Kultsynth SH-101 mit der Tubbutec SH-1oh1 Modifikation (Foto: Bonedo)
Mehr rausholen aus Rolands Kultsynth SH-101 mit der Tubbutec SH-1oh1 Modifikation (Foto: Bonedo)

Bevor es losgeht, müssen wir den SH-101 erst umrüsten:
Im Lieferumfang des Tuning Kits von Tubbutec finden sich neben dem CPU-Upgrade inklusive Sockel, vorverkabelte MIDI-Buchsen (In/Out), Schrauben für den Einbau der MIDI-Buchsen und sogar Klebefolie mit authentischer 101-Typo für das MIDI-Duo und zur Kennzeichnung des Mods.
Der Umbau ist relativ einfach. Dazu wird die originale SH-101-CPU ausgelötet und durch einen gesockelten Chip ersetzt. Dass die CPU nur auf einer Seite mit dem Board verlötet ist, vereinfacht die Angelegenheit noch einmal. Sitzt der neue Sockel erst einmal an seinem Platz wird flugs die neue CPU aufgesteckt, vier Kabel angelötet und -wenn man es möchte – die Löcher für die MIDI-Anschlüsse gebohrt. 

Bildergalerie: Einbau der neuen Tubbutec SH-1oh1 CPU

Fotostrecke: 11 Bilder Die alte CPU (Foto: Bonedo)

Da ich MIDI nur selten am SH-101 nutzen werde, habe ich den MIDI-Out Anschluss für diesen Workshop einfach ins Batteriefach verlegt und den MIDI-In per 3,5 mm Klinke/MIDI-Buchse ausgeführt. Diese Buchse war noch aus einer älteren Modifikationsaktion übrig, bei der ich – ohne Erfolg – versuchte, einen Reset-Eingang für den internen LFO zu addieren. Auf diese Weise blieben mir zwei große Bohrlöcher für die MIDI-Buchsen im 101-Gehäuse erspart und ich konnte einer Altlast eine sinnvolle Aufgabe zuweisen.

MIDI-Out ins Batteriefach verlegt und MIDI-In per 3,5 mm Klinke/MIDI-Buchse ausgeführt

Fotostrecke: 2 Bilder MIDI-In wird per 3,5 mm Klinke/MIDI-Buchse ausgeführt. (Foto: Bonedo)

Gut gelöst
Der Einbau von MIDI ist nicht obligatorisch, viele Funktionen sind über Tastenkommandos am Synthesizer abrufbar. Auch ließen sich sämtliche Modifikationen komplett zurückbauen, sofern man auf Bohrungen im Gehäuse verzichtet. Mir fällt zwar kein Szenario ein, warum man auf die einmal erfolgte Erweiterung verzichten sollte, aber spätestens beim Wiederverkauf gibt es einige Puristen, die sich an einer Modifikation stören könnten.
Theoretisch werden jetzt noch die MIDI-Buchsen eingeschraubt und abschließend das Kabelchaos mit Kabelbindern in eine schicke Form gebracht. Ein finaler Testlauf bestätigt, dass die Operation gut verlief und das Gehäuse wird wieder fest verschlossen. 

Ordnung muss sein

Kabelbinder helfen das Kabelchaos in Ordnung zu halten. (Foto: Bonedo)
Kabelbinder helfen das Kabelchaos in Ordnung zu halten. (Foto: Bonedo)

Die neuen Features

MIDI

Das MIDI-Upgrade stattet den SH-101 neben dem offensichtlichen Empfang und Senden von MIDI-Noten mit einer Reihe interessanter Funktionen aus. So verfügt der SH-101 jetzt über eine zweite ADSR-Hüllkurve für das Filter, und einen LFO (Dreieck) für die Filterfrequenz, der mit einer Frequenzspanne von 0,2 – 8kHz unter anderem Filter FM ermöglicht. Zusätzlich gibt es noch eine einfache Accent-Envelope, die auf Filter und Amp wirkt, bei der sich allerdings nur der Decay-Wert regeln lässt. Dafür steht es frei, den Accent auf Filter, Amp oder auf beides gleichzeitig anzuwenden. 
Die einzelnen Parameter lassen sich per MIDI-CC fernsteuern. Ob man das mit einem spezialisierten MIDI-Controller – etwa von Stereoping – oder gleich direkt über die DAW macht, ist dem SH-1oh1 egal. 

Clock Divider
Der Clock-(Trigger-)Eingang des SH-101 gibt eingehende Clocksignale gleichzeitig an den internen Sequenzer und an den Random-LFO weiter. Soweit bekannt. Hinzugekommen ist die Möglichkeit, die Sequenzer, Arp und LFO durch unterschiedliche Clocksignale zu triggern. So ließe sich beispielsweise der interne S/H-LFO mit externen Triggersignalen clocken, während der Sequenzer in halber Geschwindigkeit zu eingehenden MIDI-Clock-Signalen synchronisiert wird. 

Neue Sequenzer-Funktionen
Der Sequenzer des 101 erfährt mit dem CPU-Wechsel ein mächtiges Upgrade. Insgesamt lassen sich jetzt 32 Sequenzen mit je bis zu 120 Steps abspeichern, die auch beim Ausschalten des Geräts nicht verloren gehen. Neben dem Slide kann jedem einzelnen Step nun auch Accent zugewiesen werden, was nicht nur für Liebhaber typischer Acidlines eine Bereicherung darstellt. 
Die abgespeicherten Sequenzen lassen sich synchron zur Clock sofort umschalten oder nachdem die Sequenz durchgelaufen ist. Sequenzen, die mehr als 120 Steps enthalten sollen, können per Chaining zu einem Song verlinkt werden. Die Verlinkung ist sogar im Hintergrund möglich, während eine Sequenz noch im Loop abgespielt wird.  
Auch bei der Wiedergabe sind neue Features hinzugekommen. Per Taster Up, Down und U&D legt man nun fest, ob die Sequenz oder der Arpeggiator vorwärts, rückwärts, zufällig (auch nur die eingegebenen Noten berücksichtigend) oder hin-und-herlaufen soll. Gewünscht hätte ich mir maximal noch einen „Live-Recording-Modus“ oder automatische Quantisierung zu vorhandenen Skalen, aber vielleicht wird das irgendwann einmal implementiert. 

Ändert sich etwas am Klang? 
Der Grundklang des SH-101 bleibt unverändert, solange man die neuen Features nicht nutzt. MIDI und CV/Gate lassen sich problemlos alternativ nutzen, selbst der analoge Clock-Eingang erfüllt weiterhin seine Aufgabe. Puristischen Mod-Verweigerern sollten also spätestens an dieser Stelle die Argumente ausgehen, es sei denn, man legt auf die Einschränkungen besonderen Wert. 

Fazit
Speicherbare Sequenzen, zusätzliche Modulationsgeneratoren und umfangreiche MIDI-Einbindung. Keine Frage, das SH-1oh1 Update von Tubbutec ist eigentlich ein Pflicht-Upgrade für alle glücklichen Besitzer eines SH-101. Mit überschaubarem finanziellen Aufwand bekommt man hier eine Reihe neuer Funktionen, die den Klassiker erheblich aufwerten. Und das, ohne zwingend destruktiv in den Signalfluss oder das Gehäuse einzuwirken. Selbst Puristen können jederzeit zum Ursprungszustand zurückkehren, sowohl klanglich, als auch Hardware-seitig.
Möchte man das Update nicht selbst durchführen oder verfügt man nicht über das nötige Equipment, bietet Tubbutec einen kostenpflichtigen Einbau vor Ort an. Wenn der SH-101 nicht auf Reisen gehen soll, kann das Update sicherlich alternativ von einem Elektro(tech)niker vor Ort durchgeführt werden.
Das Tubbutec SH-1oh1 Tuningkit hat einen Strassenpreis von ca. 225,00 € zzgl. der DHL-Versandkosten in Höhe von 4,99 € (Stand: 02.10.2017)

Weitere Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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