the t.bone SC 360 USB Test

Fast hat man den Eindruck, dass es mehr USB-Mikrofone des unteren Preissegments gibt als verschiedene Joghurts in deutschen Supermarkt-Kühltheken.

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Mit dem the t.bone SC 360 USB ist das Angebot erneut gewachsen. Für schlanke 59 Euro gibt es sogar ein paar Features obendrauf, etwa und 96 kHz Samplerate. Ist das Mikrofon damit ein Geheimtipp oder reiht es sich nur in das große Angebot ein?

Details

Verschiedene Installationsmöglichkeiten

Das in China gefertigte Mikrofon der Thomann-Hausmarke kommt im schlichten Zylinderdesign. Ein Lochblech bildet den Korb, für die Aufnahme der Elektronik und die Abschirmung sorgt ein geschlossenes Blech. Zum Lieferumfang gehört ein U-förmiger Halter, in dem das t.bone SC 360 USB vertikal geschwenkt werden kann. Ebenfalls im Preis enthalten ist ein Rundsockel-Tischstativ mit Moosgummi-Unterseite. Allerdings kann das USB-Mikrofon sowohl in seinem U-Bügel als auch direkt mit der Korpusunterseite auf eine andere Halterung geschraubt werden, also einen Mikrofonständer, ein Scherenstativ und dergleichen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Mikrofon sitzt in einem Bügel.

Gain einstellbar

Über ein Rändelrad lässt sich das analoge Gain einstellen. Das ist die Verstärkung, die dem Kapselsignal vor dem Eintritt in die Digitalwandlung widerfährt. Dadurch ist es möglich, das Signal besser zwischen den beiden Extremen Rauschen und (digitaler) Verzerrung einzupendeln. Für die Signalqualität ist das prinzipiell gut, der Nutzer des SC 360 sollte dafür aber zumindest mit den Grundlagen des Einpegelns vertraut sein. Ebenfalls vorhanden ist ein Volume-Regler, mit welchem der Ausgabepegel der Kopfhörerbuchse eingestellt wird. Der Verstärker, dessen 3,5mm-Stereoklinkenbuchse auf der Unterseite des Mikrofons verbaut ist, leistet maximal 25 Milliwatt an einen Kopfhörer mit 32 Ohm. Allerdings wird lediglich das vom Computer aus gesendete Signal davon wiedergegeben, es gibt kein Direct Monitoring des Mikrofonsignals auf die Kopfhörer. Bei Gesangsaufnahmen zum Playback müsste diese Aufgabe die Software übernehmen (die leider eine Latenz, also eine kurze, aber störende Verzögerung erzeugt). Was bei Videokonferenzen fehlen könnte, ist eine Stummschaltungsfunktion über einen Hardware-Button. 
Ebenfalls unten an der Unterseite des t.bone SC 360 USB zu finden ist der USB-C-Anschluss, über den das digitalisierte Mikrofonsignal mit maximal 96 kHz zeitlicher und 24 Bit Werteauflösung geschickt wird. Weil USB eine Spannungsversorgung von 5 V bereitstellt, ist eine zusätzliche Versorgung nicht notwendig.

"Mic Gain" ist nicht unbedingt ein Luxus, aber an vielen preiswerten USB-Mikrofonen dennoch nicht zu finden.
“Mic Gain” ist nicht unbedingt ein Luxus, aber an vielen preiswerten USB-Mikrofonen dennoch nicht zu finden.

Kondensatorkapsel

Im Inneren des t.bone SC 360 USB ist eine Kapsel am Werk, die mittels elektrostatischen Prinzips Schall in Spannung wandelt. Kurzum: eine Kondensatorkapsel. Diese besitzt die Richtcharakteristik Niere, ist also von der Vorderseite am empfindlichsten und besitzt die geringste Empfindlichkeit genau auf der gegenüberliegenden Seite. Der Membrandurchmesser scheint zwischen dem typischer Kleinmembrangröße (also 1/2“) und typischer Großmembrangröße (1“) zu liegen. Gemeinhin wird dies „Mittelmembran“ genannt. Die Empfindlichkeit ist mit 17,8 mV/Pa ordentlich hoch, allerdings wird das SC 360 USB den Angaben zufolge hohe Pegel recht stark mit harmonischer Anreicherung quittieren: Bei einem Schalldruckpegel von 110 dB SPL beträgt der Anteil von Verzerrungsprodukten schon 1%.

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