the t.bone freeU Twin HT 863 Test

Praxis

Das Setup kommt sehr aufgeräumt daher. Und das Design erinnert stark an das eines großen Mikrofonherstellers aus dem Kreis Hannover. Damit ist bereits optisch ein Vertrauensvorsprung hinsichtlich der Professionalität gegeben.
Sowohl die gut ausbalancierten Sender als auch der Empfänger sind oberflächlich wertig verarbeitet und weisen solide Metallgehäuse auf. Inklusive Batterien wiegt ein Handsender stattliche 425 Gramm bei 265 mm Länge und 65 mm Durchmesser. Das ist schon eine Menge Mikrofon in der Hand, auch wenn das Gewicht nicht jedem zusagen wird.
Schraube ich an den Sendern den Korb ab, blicke ich auf die fest installierte Kapsel. Hier macht sich schon der Preisunterschied zu den bedeutend teureren Geräten der Oberklasse bemerkbar. Verarbeitung und Auswahl des Materials sind unter der Haube schon dem Anschaffungspreis entsprechend günstiger.
Schraube ich dann noch das Batteriefach auseinander, verschwindet die Kapsel beim Herausziehen des Faches in das Gehäuse. Das Batteriefach an sich ist aus Kunststoff und passgenau auf AA-Batterien zugeschnitten. Diese einzulegen geht einfach von der Hand. Verbrauchte Zellen zu entnehmen, bedarf eines Hilfsmittels. Mit Fingernägeln allein ist es hier kaum getan. Andererseits halten die Batterien so auch erdbebenfest im Gehäuse.

Fotostrecke: 3 Bilder Auu00dfen edle Optik

Klang

Für den Klangtest habe ich eine Gesprächspartnerin eingeladen, um sowohl unterschiedliche Farben der Stimmen als auch die gleichzeitige Nutzung beider Handsender in einer Art Interview darzustellen. Das Intro ist hierbei sowohl direkt via meinem Handsender aus dem symmetrischen Einzelausgang abgegriffen als auch Bestandteil des Gespräches, welches ich am unsymmetrischen Summenausgang aufgenommen habe. Eventuelle Differenzen in der Lautstärke kann ich direkt an dem Empfänger über die beiden Lautstärkeregler ausgleichen.
Der Klopftest ist eigentlich ein Bestandteil des Gespräches, hier ein eigener Unterpunkt. Wir haben mehr oder weniger die Gehäuse abgeklopft und meine Gesprächspartnerin hat mit dem Mikrofon sogar jongliert.
Die nächste Disziplin lautet „über das Mikro drüber sprechen“. Vornehmlich auch von Leuten praktiziert, die zwar Ansprachen halten können, aber dies selten verstärkt tun. Gern wird das Mikrofon dann in Höhe des Brustkorbs gehalten, wobei die Mikrofonkapsel ungefähr eine Handbreit unter dem Kinn positioniert ist. Hier abgebildet als „Managerhaltung“. Den Schluss bildet die Referenzspur mit einem Shure SM58.

Audio Samples
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the t.bone freeU Twin HT 863 Intro the t.bone freeU Twin HT 863 Speech the t.bone freeU Twin HT 863 Klopfen the t.bone freeU Twin HT 863 Fehlhaltung Shure SM58 Referenzspur

Reichweite

Der Hersteller lässt sich nirgendwo zur Reichweite des Systems aus, also auf zum Feldtest mit üblichen Stationen bis 100 Meter. Überraschenderweise schafft das System die 100 Meter locker und dabei ist es gleich, ob nur ein Mikrofon oder beide parallel innerhalb kürzester Distanz zueinander auf Sendung sind.   Einzig ein einziger Blooper meldete sich bei 50 Metern, ausgerechnet bei dem Betrieb von nur einem Mikrofon. Ich nehme dies als die übliche Ausnahme von der rühmlichen Regel.
Der Test unterteilt sich in drei Kategorien. Erstens: Beide Mikrofone werden parallel und direkt nebeneinander besprochen. Zweitens: Serielles Besprechen der Mikrofone, wobei immer in Abstand von einem Meter zwischen den Sendern vorliegt. Drittens: Nur ein Mikrofon wird besprochen und ist solo auf Sendung. Die Distanz erstreckt sich in 25-Meter-Schritten bis auf 100 Meter.

Audio Samples
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the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Parallel u2013 25 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Parallel u2013 50 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Parallel u2013 75 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Parallel u2013 100 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Seriell u2013 25 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Seriell u2013 50 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Seriell u2013 75 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Seriell u2013 100 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Solo u2013 25 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Solo u2013 50 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Solo u2013 75 Meter the t.bone freeU Twin HT 863 u2013 Solo u2013 100 Meter

Batteriekapazität

Im Leben eines Tonmenschen kommt es ab und an mal vor, dass essenzielle Dinge im Lager liegen gelassen werden oder man am Einsatzort sparsam auf die blinkend leere Anzeige der Akkuladung schaut. In solchen Situationen können Kioskbesitzer, die Batterien führen, die Könige der Nacht werden. Also habe ich mir realitätsnah bei dem nächsten Supermarkt die jeweilige Eigenmarke an AA-Alkali-Batterien besorgt.
Tatsächlich sind die Sender des the t.bone freeU Twin äußerst genügsame Gesellen und kommen mit den eigentlich schlappen Alkali-Zellen enorm weit. Der Hersteller garantiert eine Spielzeit von etwas mehr als 10 Stunden.
Insgesamt habe ich die Handsender 10 Stunden und 30 Minuten laufen lassen. Die Batterieanzeige war zwar auf zwei von fünf Balken zusammengeschrumpft, doch war immer noch jede Menge Kapazität übrig. Hochgerechnet ergibt dies über 17 Stunden Laufzeit an handelsüblichen Alkali-AA-Batterien. Respekt!

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