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TC Electronic Infinite Sample Sustainer Test

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

Auch wenn das Manual des Infinite in Bezug auf einzelne Handlungsschritte eher zurückhaltend ist, kommt man doch relativ schnell und intuitiv der Bedienung auf die Schliche. Die besten Ergebnisse erzielt man durch liegende Töne bzw. Akkorde, die man zuerst anschlägt und für die man dann im Anschluss den Fußschalter betätigt. Rhythmische Pattern können nicht wirklich eingefangen werden, doch genau darin unterscheidet sich ein Looper auch klar von einem “Freezer”, dessen Kerndisziplin nun mal im Einfangen von Flächen liegt. Nach einer kurzen Einübungsphase geht das Einfrieren vollkommen problemlos vonstatten und das Pedal macht richtig Spaß. Ein mittiges Setting aller Potis liefert bereits einen guten Standard, um sich schöne Backing-Pads vor die Füße und Ohren zu legen. Der Dry/Verb-Switch hat nicht nur Einfluss auf den abgespielten Layer, sondern liegt wie ein Effekt auch auf dem aktuell gespielten Sound. Der voreingestellte Verb-Effekt, der in der Tone-Print-App noch weiter modifiziert werden kann, unterstützt mit seiner Kombination aus Hall und leichter Modulation einen weichen Übergang der Flächen, der mit dem Decay-Regler zusätzlich verfeinert werden kann. Das Anwählen der unterschiedlichen Layer-Modi tut, was die Beschreibung verspricht. Wem es darum geht, einfach nur Akkorde unter sein Spiel zu legen und mit jedem Tastendruck einen neuen Backing-Chord zu definieren, der wird mit dem L1 Mode diese Aufgabe tadellos umsetzen können. Mein persönlicher Favorit ist auch tatsächlich dieses Setting bei einer mittigen Stellung von Fade In und Decay, wobei ich die Level-Position zwischen 10 und 12 Uhr halte. Bei den anderen Layer-Modes führt das erneute Drücken des Fußschalters zum “Aufnehmen” eines weiteren Layers, der sich über den ersten legt, was z. B. das Aufeinanderschichten mehrstimmiger Voicings kinderleicht macht.

Audio Samples
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1 Layer 2 Layers 3 Layers Infinite Mode
AudiofileDecayLevelFade InFX TypeDry/VerbLatch/Momentary
1 Layer13:0012:0010:00L1DryLatch
2 Layers13:0012:0010:00L2VerbLatch
3 Layers13:0015:0010:00L3VerbLatch
Infinite Mode13:0014:0011:00InfiniteVerbLatch

Parkt man ein Pedal, z. B. einen Overdrive im Einschleifweg, so beeinflusst dieser lediglich den eingefrorenen Sound. So lassen sich verzerrte Pads legen, über die man nun clean solieren kann. Der Effekt-Loop arbeitet tadellos und ohne Pegelprobleme.

Die Option, aus mehreren Layer-Modes auswählen zu können, Effekte hinzuzuschalten und Tone-Prints frei zu belegen bieten eine nahezu unerschöpfliche Auswahl an Einsatzmöglichkeiten.

Noch interessanter wird das Infinite aus meiner Sicht, wenn man hinter diesem ein Delaypedal zur Anwendung bringt, denn nun lassen sich zum Flächensound auch noch ein paar rhythmische Akzente ins Spiel bringen. Im  Folgebeispiel setze ich dazu ein Walrus Audio D1 Delay ein.

Audio Samples
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Verb On plus Delay
AudiofileDecayLevelFade InFX TypeDry/VerbLatch/Momentary
Verb On plus Delay10:0011:0010:00L1DryLatch

Die drei Default-Toneprints liefern bereits einen sehr guten Eindruck der ausgiebigen Möglichkeiten, die das Pedal bietet. TP1 bietet einen schönen Hallraum mit schon fast Slapback-artigem Delay, wohingegen TP2 mit einem starken Reverb daherkommt, der mit einem leichten Flanger-Effekt unterlegt ist. Beim dritten Toneprint wurde der Kill-Dry-Switch umgelegt, man hört also das Ursprungssignal nicht, sondern lediglich den Effektsound, der sich schön langsam einfadet. Im TP3-Beispiel wähle ich die Momentary-Option und der Fußschalter setzt die Schaltbefehle unverzüglich und ohne Probleme um.

Audio Samples
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Tone-Print 1 Tone-Print 2 Tone-Print 3
AudiofileDecayLevelFade InFX TypeDry/VerbLatch/Momentary
Tone-Print 111:0012:009:00TP1VerbLatch
Tone-Print 211:0012:009:00TP2VerbLatch
Tone-Print 311:0012:009:00TP3VerbMomentary

Zum Abschluss möchte ich die Wirkungsweise des Decay- und Fade-In-Potis überprüfen. Bei Letzterem hat man die Option, das Einsetzen des Layers stufenlos zu regeln, von unmittelbar bis hin zum extremen Zeitversatz. Das Decay-Poti führt in der niedrigsten Stellung zu einem abrupten Stopp des Layers, wenn man den Fußschalter mit Doppelklick betätigt, und im Maximalsetting verlängert sich der Nachklang entsprechend. Diese Regler sollten idealerweise im Verbund betätigt werden, da sich der Ausklang des ersten Pads und das Anschwellen des neuen Pads in der Regel überschneiden.

Audio Samples
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Decay – Check Fade In – Check
AudiofileDecayLevelFade InFX TypeDry/VerbLatch/Momentary
Decay – CheckMin – Max15:0012:00L1VerbLatch
Fade In – Check12:0015:00Min – MaxL1VerbLatch
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Profilbild von Stenz

Stenz sagt:

#1 - 10.05.2022 um 11:08 Uhr

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Ultra-GAS und das Ding gibts nich' zu kaufen. :)

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