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Tama S.L.P. Sonic Steel Snare Test

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In diesem Test widmen wir uns der Tama LST1365 “Sonic Steel” Snare, einem weiteren Produkt aus dem Sound Lab Project. Konzipiert wurde diese für extrem Preisbewusste Drummer mit Faible für Hip Hop, R&B oder Punk. Insgeheim keimt die Frage auf, ob die Welt diese ganzen Trommeln wirklich braucht. Mitten hinein in diese kleine Grübelei über den Sinn der Sache und wie zum Teufel ich eine geschmeidige Einleitung für diesen Bericht finden soll, erinnere ich mich an einen Clip auf einem weltweit sehr beliebten Videoportal. Darin wurde eine Aufnahme-Session für den Soundtrack zum Film “Man of Steel” dokumentiert, in der zwölf der namhaftesten Trommler unseres Planeten gemeinsam zu Werke gehen.
So schnell kann sich gedankliches Ungemach in Luft auflösen, denn als wäre es nicht schon glückliche Fügung genug, dass der Held des erwähnten Blockbusters aus eben jenem Material besteht, aus dem auch die zu testende Snare geformt wurde, kommen hier auch noch ein Dutzend Rührtrommeln gleichzeitig zum Einsatz. Geht man nun davon aus, dass jeder dieser Schlagzeuger mitsamt all seinen Kollegen eine individuelle Klangvorstellung für diese in den meisten musikalischen Stilistiken unverzichtbare Trommelgattung hat, kann man sehr wohl der Meinung sein, dass die Vielzahl der am Markt befindlichen Modelle gerechtfertigt ist. Das Sound Lab Project hat sich nun zum Ziel gesetzt, einem möglichst breitem Spektrum von klanglichen Vorlieben gerecht zu werden und setzt dabei auf maximale Qualität zu moderatem Preis.

Details

Wie bei allen Snares aus dem Sound Lab kann man auch bei der “Sonic Steel” Snare die optischen Eigenschaften als durchweg gelungen bezeichnen. Der 13×6,5 Zoll messende Kessel aus 1,2 Millimeter starkem Stahl wurde mit schwarzem Nickel beschichtet und dann an der Außenseite im Verlauf der Rundung fein gebürstet und final poliert. Das dadurch entstandene, schillernd anthrazitfarbene Finish ist aus jedem Winkel betrachtet eine Augenweide. Über eine Ausbuchtung in der Mitte des Kessels verlaufen die acht durchgehenden Hi-Tension Lugs, die genau wie die 2,3 Millimeter dicken, dreifach geflanschten Stahlspannreifen und die Snare-Abhebung sauber verchromt wurden. Bei Letzterer handelt es sich um einen einfachen Klapphebelmechanismus, bei dem der Hebel zum Entspannen vom Kessel weg bewegt wird. Während die Befestigungsschnüre zwischen zwei Metallplättchen eingeklemmt werden, erfolgt das Einstellen der Teppichspannung über ein zwischen Kessel und Hebel befindliches Kunststoffrädchen.

Fotostrecke: 4 Bilder 2,3 Millimeter Stahlspannreifen

Ein Blick in das Innere der Trommel verrät die Art der Herstellung. Es handelt sich um eine gebogene und dann verschweißte Stahlplatte. Deren Kanten wurden in einem Winkel von 45 Grad nach innen gebogen und bieten durch die dadurch entstandene, saubere Rundung eine perfekte Auflagefläche für die hochwertige Erstbefellung, die aus einem Evans G1 Coated Schlagfell und einem Hazy 300 Resonanzfell besteht. Auch die Maschine für die Formung eines sanft verlaufenden Snarebeds hat ihre Arbeit tadellos verrichtet und schafft damit beste Voraussetzungen für den Teppich aus 20 Hi-Carbon Stahlspiralen. Auch im Detail sind hier keine Schwächen in der Verarbeitung zu erkennen, alle Hardwareteile sind maßgeschneidert mit Kunstoff unterlegt, die Spannschrauben mit Metall- und Kunstoff-Unterlegscheiben vom Rim entkoppelt und die Böckchen mit jeweils zwei Schrauben von innen verschraubt. Luftloch und Badge komplettieren das feine Ensemble.

Fotostrecke: 4 Bilder Saubere Auflagefläche für die Felle
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Praxis

Nachdem sich beim Begutachten dieser schönen Snare kein Mangel feststellen ließ, gilt es nun herauszufinden, ob sich die makellose Verarbeitung und das hochwertige Material wie erwartet positiv auf die klanglichen Qualitäten auswirken. Erstes Bespielen in strammer Fellspannung beantwortet diese Frage mit einem klaren ‘ja’. Der Sound ist äußerst crisp und, wie man es von einem Stahlkessel erwartet, sehr präsent und durchsetzungsstark. Definiert in den Höhen und mit ausreichend Volumen ausgestattet, erzeugen das mittellange Sustain und die ausgewogenen Obertöne einen wunderbar offenen Klang, der stets kompakt bleibt und sich mit Rimshot und Rimclick bestens akzentuieren lässt. Besonders der Rimclick klingt für eine 13 Zoll Snare erstaunlich voluminös.

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Das dynamische Verhältnis zwischen Fell und Kantenschlägen ist stimmig, und die klangliche Ausgewogenheit bleibt sowohl bei sehr softer als auch bei maximaler Schlagstärke erhalten. Zudem ist die Teppichansprache sensibel und präzise und macht jede Lautstärke und jedes Tempo problemlos mit. Während der geringere Durchmesser ein wenig mehr Beinfreiheit beschert, sorgen die sechseinhalb Zoll Kesseltiefe dafür, dass die “Sonic Steel” Snare einen durchaus bemerkenswerten Stimmumfang bietet und dadurch variabel einsetzbar ist. Ein großer Vorteil des sehr guten Verarbeitungsstandards besteht darin, dass sich diese Trommel durch Betätigen der leichtgängigen Stimmschrauben sehr einfach stimmen lässt und die gewünschte Stimmung lange erhalten bleibt. So kann man eigentlich auf jegliche Dämpfung verzichten und den wunderbar offenen Sound in allen Lagen genießen. Will man dann doch mal einen kurzen, trockenen Klang erzeugen und legt einen Dämpfungsring oder zwei bis drei Schachteln von Ringos Lieblingszigaretten auf das Schlagfell, hat diese Snare genug Bauch und Charakter, um auch so eine gute Figur zu machen. Bei vollständig gelöstem Teppich, was sich durch ein kurzes und geräuscharmes Betätigen des Klapphebels bewerkstelligen lässt, überzeugt der Testling mit klarem Attack und sauberem Ton. Trotz durchaus ansehnlicher Allround-Qualitäten ist diese Snare Drum für einen Einsatz im hohen Tuningbereich konzipiert und wird nicht zu Unrecht vom Hersteller für R&B, Reggae, Punk und Hip-Hop empfohlen.

Audio Samples
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Hohe Stimmung Solo Hohe Stimmung Groove Mittlere Stimmung Solo Mittlere Stimmung Groove Mittlere Stimmung gedämpft Ohne Teppich im Set Sehr tiefe Stimmung Rimclick Groove
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Fazit

Die 13×6,5 Zoll “Sonic Steel” Snare aus dem Sound Lab Project von Tama bestätigt den guten Eindruck, den auch die anderen Modelle dieser Serie hinterlassen haben. In puncto Verarbeitung und Qualität des verwendeten Materials befinden wir uns hier auf höchstem Niveau. Das bildet wiederum die Grundlage für die Umsetzung eines klaren Soundkonzeptes, in dem individuelle Charakteristiken im Vordergrund stehen. In diesem Fall zielt die Konstruktion auf die Stärken eines Stahlkessels im hohen Tuningbereich ab und liefert dort einem extrem crispen, offenen und durchsetzungsstarken Klang, der sich besonders für alle stark backbeat-orientierten Musikstilistiken eignet. Durch die Kesseltiefe von sechseinhalb Zoll macht diese Trommel allerdings auch in tieferen Stimmlagen eine gute Figur und ist dadurch vielseitig einsetzbar. Wäre der “Man of Steel” Schlagzeuger, würde er wahrscheinlich diese Snare spielen, aber natürlich nur so lange, bis die erste Trommel aus Kryptonit das Tama Klanglabor verlässt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragende Verarbeitung
  • durchsetzungsstarker, offener Sound
  • sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis
Contra
  • (kein Contra)
Artikelbild
Tama S.L.P. Sonic Steel Snare Test
Für 239,00€ bei
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technische Spezifikationen
  • – Produktkürzel: LST1365
  • – Kessel: 1,2 Millimeter Stahlkessel
  • – Spannreifen: 2,3 Millimeter Stahl
  • – Böckchen: 8 Hi-Tension Lugs
  • – Abhebung: Hebelmechanik
  • – Teppich: 20 Hi-Carbon Stahlspiralen
  • – Felle: Evans G1 coated, Hazy 300
  • – Finish: Brushed Black Nickel plated
  • – Hardware: verchromt
  • – Preis: 259,00 € UVP
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