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Supro 1695TH Black Magick Test

Das Supro 1695TH Black Magick Röhrentopteil orientiert sich laut Hersteller an den Supro Amps aus dem Jahr 1959 und entspricht dem Verstärker, den Jimmy Page dem Rock and Roll Hall of Fame Museum überlassen hat. Zwar ist der Name Supro vor allem jungen Gitarristen nicht unbedingt geläufig, aber alle kennen die vielen Trademark-Sounds dieser Verstärker. So spielte Jimmy Page auf dem Debutalbum Led Zeppelin von 1969 alle E-Gitarrenspuren mit einem modifizierten Supro Gitarrencombo und seiner Telecaster ein. Aber auch danach verwendete der Meister seinen Suproamp im Studio weiter, wie zum Beispiel für das Solo von Stairway to Heaven.

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Allerdings verschwand die Marke um diese Zeit auch für Jahrzehnte von der Bildfläche, bis Absara Audio auf der NAMM-Show 2014 mit einigen Reissues die Wiederauferstehung einleitete. Das Supro 1695TH Black Magick Vollröhrentopteil liefert 25 Watt und soll von allen Supro-Amps derjenige sein, der sich mit dem meisten Gain besonders für Heavy Blues und klassischen Rock empfiehlt.

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Details

Konzept und Aufbau

Wie bereits erwähnt, ist der Black Magick eine Nachbildung des Gitarrenamps, den unter anderem Jimmy Page ausgiebig einsetzte. Auch hier handelt es sich um einen reinrassigen Röhrenverstärker, der mit einer Endstufenleistung von 25 Watt gesegnet ist. Die Class A Endstufe arbeitet mit 6973 Endstufenröhren, während in der Vorstufe vier 12AX7EH Glaskolben Dienst tun. Der Amp basiert auf einem 1959er Supro Coronado, der ursprünglich als Gitarrencombo mit einer 2 x 10 Lautsprecherbestückung gebaut wurde. Weil Page seinen Combo damals modifizierte und stattdessen mit einem 12er Speaker betrieb, trägt auch der aktuelle Black Magick Combo diese Bestückung, allerdings mit den original Gehäuseabmessungen des 1959er Modells.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Supro 1695TH Black Magick Vollröhrentopteil sollen die Vibes von Jimmy Page stecken.

Der vorliegende Testamp ist die Topteil-Variante des reanimierten Klassikers und ebenso minimalistisch aufgebaut wie die Comboversion. Nicht einmal die übliche Standard-Klangregelung gehört zur Ausstattung, was aber Ende der 50er Jahre durchaus üblich war. Stellvertretend für Bass, Middle und Treble findet sich hier also lediglich ein einsamer Toneregler. Der Amp ist mit zwei parallel geschalteten Kanälen ausgestattet, die jeweils einen eigenen Volume-Regler besitzen. Deshalb gibt es hier auch zwei Eingangsbuchsen, von denen die zweite nur einen der beiden Preamps ansteuert. Wenn man die erste Buchse verwendet, sind dagegen beide Kanäle gleichzeitig aktiviert, wodurch sich höhere und fettere Verzerrungen realisieren lassen. Belegt man beide Buchsen gleichzeitig, sind beide Kanäle getrennt. Zwar wird es in der Produktbeschreibung des Herstellers erwähnt, aber mit zwei Instrumenten gleichzeitig zu arbeiten, halte ich für keine übermäßig gute Idee, weil man so nicht in den Genuss der hervorragenden Endstufenzerre kommt. Eine weitaus interessantere Lösung ist die Verwendung eines A/B-Schalters, mit dem man zwischen den beiden Kanälen hin- und herschalten kann. So lassen sich dann unterschiedliche Verzerrungen und Lautstärken abrufen. Bliebe noch der eingebaute Röhren-Tremolo-Effekt, der in der Endstufe sitzt und die Amplitude beider Preamps gleichzeitig moduliert. Um den Effekt auch vom Bühnenrand fernzusteuern, hat man zwischen beide Regler eine Klinkenbuchse für den Anschluss eines Fußschalters eingebaut.

Fotostrecke: 5 Bilder Das frontseitig im unteren Bereich angebrachte Bedienfeld ist vergleichsweise minimalistisch aufgebaut.

Der Minimalismus setzt sich auch auf der Rückseite fort, denn hier befinden sich neben der Schukobuchse lediglich ein 8 Ohm und zwei 4 Ohm Lautsprecherausgänge.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite ist mehr als übersichtlich und gibt über ein Lochblech den Blick ins Innere frei.
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Praxis

Sound

Der Supro Black Magick ist ein absoluter Purist. Bis auf den eingebauten Tremoloeffekt gibt es keine besonderen Extras wie Einschleifweg oder Kanalumschaltung. Deshalb sind die Eingriffsmöglichkeiten in die Soundgestaltung zwangsläufig auch stark limitiert.
Je lauter man den Amp dreht, um so stärker komprimiert er und um so mehr Verzerrung kommt ins Spiel. Mit einem einzelnen Klangregler ist man hier nur bedingt flexibel und im Grunde ist das brauchbare Einstellfenster auch nicht wirklich groß. Vor der 10-Uhr-Position wird es schnell zu muffig und ab 15 Uhr gehen die Bässe allmählich verloren und der Ton wird zu dünn. Je nach verwendeter Box und Verzerrungsgrad lässt sich der Amp aber erstaunlich gut an das individuelle Setting anpassen. Insgesamt klingt er bemerkenswert fett und mächtig, obwohl der Bereich unter 100 Hertz ausgedünnt ist. Mit der Brachialität eines Marshall-Kraftpaketes hat das jedoch nichts zu tun, was aber völlig in Ordnung ist, denn schließlich befindet man sich mit 25 Watt in eher gemäßigten Regionen, die für gesittete Proben und Clubgigs völlig ausreichen. In meinem ersten Soundbeispiel stelle ich euch zuerst einmal die Wirkungsweise des Tone-Reglers vor. Das Beispiel besteht aus insgesamt drei Teilen und beginnt mit der 9-Uhr-Position. Hier ist der Ton noch relativ dumpf und eignet sich bestenfalls für eher ausgefallene Sounds. Im zweiten Drittel steht der Tone-Regler dann auf 12 Uhr und der Amp zeigt sich recht ausgeglichen. Zwischen 12 Uhr und 14 Uhr klingt es für meinen Geschmack am besten. Zum Schluss hört ihr dann die 15-Uhr-Einstellung, die mit einen deutlichen Bassverlust einhergeht.

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Toneregler 9 / 12 / 15 Uhr

Wenn man nur einen Kanal verwendet, kann man dem Amp relativ cleane Sounds entlocken. Das Ganze hat aber nichts mit einem klaren Fendersound zu tun, denn dazu klingt der Amp insgesamt einfach zu rotzig. Der Ton bleibt mit Singlecoils bis in die 12-Uhr-Position des Gain-Reglers einigermaßen clean und klingt sehr organisch und leicht rauchig.

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Kanal 2: Gain 12 Uhr, Tone 13 Uhr

Bei 15 Uhr klingt der zweite Kanal, den man hier ja einzeln ansteuern kann, rockig angezerrt. Der Sound ist kantig und rau, also ein idealer Ausgangspunkt für viele Sounds, wenn man mit Boostern und klassischen Overdrive- oder Fuzzpedalen arbeitet. Ein weiterer Vorteil ist der, dass man mit der Unterstützung von Pedalen so auch bei angenehmeren Lautstärken abrocken kann. Aber wie man es auch dreht und was auch immer man vor den Supro Black Magick schaltet, einen Metalsound bekommt man nicht hin, denn dazu klingt der Amp einfach zu klassisch.

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Kanal 2: Gain 15 Uhr, Tone 13 Uhr
Das Supro 1695TH Black Magick Vollröhrentopteil liefert charakteristische Cleansounds und harmoniert auch hervorragend mit klassischen Overdrive- und Boosterpedalen.
Das Supro 1695TH Black Magick Vollröhrentopteil liefert charakteristische Cleansounds und harmoniert auch hervorragend mit klassischen Overdrive- und Boosterpedalen.

Kommen wir zur Kombination beider Kanäle unter Verwendung der ersten Buchse. Hier lassen sich noch feinere und gleichzeitig auch höhere Gainstufen abrufen. Der Ton weist eine insgesamt höhere Kompression auf und klingt fetter. Trotzdem sind auch hier bei entsprechend niedrigen Lautstärken weiche und voluminöse Cleansounds möglich.

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Beide Kanäle kombiniert: Gain 9 Uhr, Tone 13 Uhr

In der 12-Uhr-Stellung beider Volume-Regler hat der Amp fast schon Vox-artige Qualitäten. Er strotzt dank seiner kochenden Class-A-Endstufe nur so vor Obertönen. Das Ergebnis ist ein überzeugender und rotziger Vintagesound, der nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio zu verblüffenden Soundergebnissen führt. Allerdings ist der Amp jetzt schon relativ laut, was besonders bei Clubgigs schon zu viel des Guten sein kann.

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Beide Kanäle kombiniert: Gain 12 Uhr, Tone 13 Uhr

Hier noch ein Soundbeispiel mit Dreiviertelgas-Gain. Gerade weil der Sound mit dem Halspickup je nach Anschlag schon leicht sumpfig klingt, gefällt mir diese Einstellung sehr gut. Man kann den Ton mit dem Anschlag gut formen und dabei gleichzeitig viele Klangnuancen aus dem Verstärker herauskitzeln. Dabei ändert sich auch, je nach Einstellung, der Obertongehalt und die Sättigung, was den Klang sehr lebendig macht.

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Beide Kanäle kombiniert: Gain 16 Uhr, Tone 13 Uhr

Zum Schluss möchte ich euch noch den Tremoloeffekt vorstellen. Er kann mit den beiden Reglern Depth und Speed eingestellt werden und klingt sehr organisch und weich. Das Audiobeispiel besteht aus einer langsamen und einer schnellen Einstellung, wobei der Depth-Regler bei beiden auf Maximum steht.

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Funktion Tremolo Effekt
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Fazit

Der Supro 1695TH Black Magick ist ein Remake des von Jimmy Page verwendeten Supro Coronado im Topteilformat. Der Amp ist sehr puristisch aufgebaut und klingt dementsprechend vintagemäßig mit einer direkten und ausgeglichenen Wiedergabe. Obwohl man mit dem einsamen Klangregler nicht wirklich von Vielseitigkeit reden kann, sprüht der Amp vor Obertönen und Lebendigkeit. Wer einen richtig guten Class A Röhrenamp mit mittlerer Ausgangsleistung sucht, ist hier goldrichtig, zumal der Amp auch mit klassischen Overdrive- und Boosterpedalen hervorragend harmoniert.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • charakteristische Cleansounds
  • variabel von angezerrt bis Vintage-Rock
  • kompatibel mit klassischen Boostern und Verzerrern
Contra
  • keins
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Supro 1695TH Black Magick Test
Für 899,00€ bei
Wer mit puristischer Ausstattung klarkommt und einen richtig guten Class A Röhrenamp mit mittlerer Ausgangsleistung sucht, ist hier goldrichtig.
Wer mit puristischer Ausstattung klarkommt und einen richtig guten Class A Röhrenamp mit mittlerer Ausgangsleistung sucht, ist hier goldrichtig.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Supro
  • Modell: 1695TH Black Magick
  • Typ: Vollröhren-Topteil
  • Leistung: 25 Watt (Class A)
  • Röhren: 4x 12AX7EH Vorstufenröhren, 2x 6973 Endstufenröhren
  • Kanäle: 2 Kanäle mit Parallel Link (Input 1+2 & Input 2)
  • Regler: Volume 1, Volume 2, Tone (Input 1+2), Speed, Depth
  • Effekt: Röhrentremolo mit Fußschalteranschluß
  • Maße: 51,5 x 25,4 x 18,5 cm
  • Gewicht: 10,8 kg
  • Ladenpreis: 1449,00 Euro (Oktober 2017)
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