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Strymon DIG – Dual Digital Delay Test

Das Strymon DIG, ein Dual Digitaldelay des kalifornischen Herstellers, beinhaltet gleich zwei identische Effektprozessoren, die sich wahlweise sogar synchronisiert betreiben lassen. Strymon, erst seit 2008 auf dem Markt, bedient seither mit seinen DSP-gestützten Effektpedalen diese Boutique-Nische auf klanglich höchstem Niveau. Räumliche Effekte sind in der Produktpalette Strymons gleich mehrfach vertreten und beglücken den Musiker mit den Soundästhetiken der letzten Jahrzehnte. Das vorliegende DIG möchte die Brücke zwischen den 80er Jahren und der heutigen Zeit schlagen und kommt dafür gleich mit einigen Optionen um die Ecke.

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Die wohl wichtigste Eigenschaft unseres heutigen Testkandidaten, der vom amerikanischen Hersteller übrigens mit dem deutschen Ausdruck “Doppelgänger” etikettiert wird, ist ein zweites Delay, das in mehreren rhythmischen Subdivisionen zum eigentlichen Delay hinzugemischt werden kann. Wie das klingt und was das DIG sonst noch zu bieten hat, möchte ich mir im folgenden Test genauer anschauen.

Details

Aufbau/Bedienelemente

Geliefert wird das Strymon DIG in einem Pappkarton mit passender 80er Aufmachung, der neben dem Gerät eine Bedienungsanleitung sowie ein Netzteil bereithält. Wie auch bei anderen Produkten des Herstellers, die ich bisher in den Händen hatte, fällt mir auch beim DIG das wirklich sehr gelungene und zudem wertig und stabil wirkende Design auf. Dieses hochwertige Etikett setzt sich übrigens auch in den Produktvideos oder der beiliegenden Broschüre fort und macht mir zweifelsohne Lust auf mehr. Anders ausgedrückt: In Sachen Corporate Design ist der Hersteller offensichtlich sehr gut beraten worden! Einen ganz kleinen Minuspunkt gibt es an dieser Stelle dennoch für die Gehäusebeschriftung, die an zwei Stellen etwas unsauber ausgefallen ist. Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die Bedienelemente, die komplett auf der Oberseite angeordnet sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Gehäuse wirkt bereits beim ersten Kontakt sehr wertig

Als erstes fallen mir zwei Kippschalter ins Auge, die für die allgemeine Klangcharakteristik der beiden Delays zuständig sind. Über den linken mit “MOD” betitelten Schalter lässt sich der Modulationsgrad des Delays in drei Stufen von off über light bis hin zu deep einstellen. Der mit “TYPE” beschriftete rechte Kippschalter ist wiederum für den Delay-Typ zuständig.
Hier hat der Anwender die Auswahl zwischen den folgenden drei Modi:
24/96: Dieser Typ steht für ein modernes Delay, das die heutigen klanglichen Möglichkeiten ausschöpft – 24/96 steht für 24-bit 96kHz Analog-Digitalwandlung des Signals und umgekehrt.
adm: Mit diesem Sound soll der Spieler einen Ausflug in die frühen 80er unternehmen, und bekommt laut Hersteller bissige und perkussive Delays geboten.
12 bit: Die dritte Soundvariante ist für warme 12-Bit-Klänge zuständig, die Mitte der 80er Jahre schwer in Mode waren.

Die Bedienoberfläche ist gut strukturiert
Die Bedienoberfläche ist gut strukturiert

Fünf Potis auf der Oberseite sorgen für die Abstimmung des angewählten Modus. Die beiden auf der rechten Seite platzierten Mix-Potis sind dabei für den Anteil des jeweiligen Delays im Mix zuständig. Das größere der beiden bedient das Hauptdelay, das kleinere – auch optisch passend – ist für das sekundäre Delay verantwortlich. Dreht man die Potis voll auf, erklingt nur noch das Delaysignal, eine Eigenschaft, die das Pedal auch absolut kompatibel für Studioeinsätze macht. Mittig platziert ist das mit “Repeats” betitelte Poti, das sich primär um die Wiederholungen der beiden Delays kümmert. Einen Einfluss auf das zweite Delay erhält der Anwender aber erst in der zweiten Bedienebene. Dazu gleich mehr. Mit dem großen Time-Poti auf der linken Seite wählt der Spieler die grundlegende Delay-Geschwindigkeit. Das kleinere, für das zweite Delay zuständige Time-Poti ist zudem mit Notenwerten beschriftet und richtet sich in seinen Subdivisionen nach dem Tempo des größeren Bruders.
Zwei Fußschalter sind für das Tap Tempo und die Aktivierung des Gerätes vorgesehen, über beiden Fußschaltern informieren zusätzlich rote LEDs über den aktuellen Betriebszustand. Drückt man beide Fußschalter gleichzeitig, gelangt man in die schon erwähnte zweite Bedienebene, die weitere Funktionen offenbart.

Fotostrecke: 2 Bilder Fünf Regler und zwei Mini-Switches sind für die Soundeinstellungen zuständig

Hier lässt sich nun mit dem großen Time Poti eine eigene, auf den getappten Grundschlag bezogene Subdivision einstellen. Zur Verfügung stehen neben den vorab eingestellten Viertelnoten auch halbe oder punktierte Achtel. Hinter dem sekundären Time Poti verbirgt sich im zweiten Betriebsmodus die Option, das sekundäre Delay im sogenannten Free Mode zu betreiben. Ist dieser angewählt, arbeitet das zweite Delay unabhängig mit einer Spannweite von 20 Millisekunden bis zu 1,6 Sekunden. Ein High Cut- sowie ein Low Cut-Filter für beide Delays lässt sich nach eigenem Ermessen mit dem großen Mix-Poti einstellen. Und zu guter Letzt schlummert unter dem kleinen Mix-Poti noch die Möglichkeit, das Delay im Stereo-Mode wahlweise in Serie, parallel oder als Ping-Pong-Delay zu konfigurieren.

Schauen wir uns nun noch die Vorderseite mit ihren Anschlüssen an. Neben dem Input, der sich übrigens auch mit einem Stereokabel in einen Stereo-Eingang verwandeln lässt, findet sich hier auch der Anschluss für ein externes Expression-Pedal, das auf verschiedene Ebenen des Delays angewendet werden kann. Am selben Anschluss lässt sich außerdem auch ein Tap-Fußschalter anschließen. Zusätzlich finden wir auf der “Nordseite” die beiden Ausgänge für den Stereobetrieb sowie den Netzteilanschluss vor. Mit Batterie betreiben kann man das DIG übrigens nicht, was bei einer Leistungsaufnahme von 250mA auch ein kurzes und kostspieliges Unterfangen wäre. Ausgestattet ist das Pedal sowohl mit einem True- als auch mit einem hochwertigen, färbungsfreien Buffered Bypass, der dafür sorgt, dass die Delays nach Deaktivierung des Pedals ausklingen können. Ab Werk arbeitet das Pedal im True Bypass, umgestellt auf buffered wird es, indem man den Bypass-Fußschalter gedrückt hält, während man das Netzteil anschließt. Genau so geht es auch wieder zurück in den True Bypass.

Fotostrecke: 2 Bilder Sämtliche Anschlüsse liegen im Norden
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