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SSL X-Delay Test

Praxis

Workhorse Baby

Was ein Delay macht, ist klar. Was das SSL X-Delay macht, offensichtlich auch. Das ist im Prinzip nichts wirklich Neues und man könnte vorschnell das Ganze als langweilig abtun. Allerdings – und das ist meines Erachtens nach der größte Vorteil der Summe aller SSL-Plugins – ist die Abstimmung des Bundles sowie die Abgrenzung der einzelnen Plugins gut gelungen.  
Kein Schnulli also, alles hat seine Berechtigung und man verfällt auch nicht in Esoterik oder versucht gar auf Krampf anders zu sein, nur um anders zu sein. Das Bedienkonzept der Plugins ist einheitlich und funktional, die Optik übersichtlich und ansprechend – genau das zeichnet Arbeitstiere aus: Hier ist dein Vintage Band-Echo, hier dein Digitales Multi-Tap Delay, beide haben wichtige Extras zur Klanggestaltung, aber auch keinen unnötigen Ballast. Ferner gibt es keine hausgemachten Einschränkungen im Vintage-Fetisch-Wahn, wie beispielsweise unnötig limitierte Delay-Zeiten. Anders gesagt: Zweifel, welchen der 117 EQs einer Plugin-Sammlung man nun heute nutzen sollte, kommen nicht auf.

Audio Samples
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Picking – DRY Picking – WET Strumming – DRY Strumming – WET Funky – WET Funky – DRY F’d Up – DRY F’d Up– WET EP – DRY EP – Phaser EP – Ghosted EP – Heartbreak EP – Shimmer Bass – DRY Bass – WET

Das X-Delay ist zweifelsohne ein gutes Delay, das mit seiner Saturation-Funktion durchaus den Charakter alter Units faken kann. Allerdings war das wirkliche Neue damals in seiner Essenz ja, dass digital clean war – insofern: okay. Funktional ist das X-Delay dennoch ausgereift und damit flink und zugänglich. Vielleicht könnte man sich individuelles Tap-Tempo pro Tap wünschen, aber geschenkt und mit mehreren Instanzen durchaus auch machbar. Schon witzig, früher wollte man das Timing so “tight” wie möglich haben, jetzt darf es gern mal etwas off sein.

Was ich sagen will: Das X-Delay ist ein tolles Plugin, allerdings viel zu teuer als Einzellizenz. Aber wir wissen ja, SSL will euch ein Alles-Abo aufdrängen – und in dem Kontext ist die geschmacklich-neutrale Abrundung des Gesamtpaktes zu begrüßen. Ich bin wirklich gespannt, was als nächstes kommt.
Und, wer wartet, findet auch immer wieder krasse Deals – wie jetzt erst erst zum Valentine’s Day mit bis zu 87 % Nachlass. Bei Thomann gibt es das Liebesfest noch vier Tage: hier heißt es ganz klar zuschlagen, beispielsweise X-EQ für 39 Euro und das X-Echo – was ich persönlich viele geiler als X-Delay finde –für 49,- Euro. Wer sucht, der findet durchaus – nicht nur in der Liebe … 

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