Shure SRH440 Test

Praxis

Der SRH440 im Einsatz

Seiner Funktion als ausgewiesener Kopfhörer fürs Monitoring, kommt der Shure SRH440 ohne mit der Wimper zu zucken nach. Sowohl „on the road“ am FOH-Platz, als auch im Aufnahmeraum des Studios macht er eine gute Figur. Auch wenn seine Dämpfungseigenschaften etwas besser sein dürften, liefert er beim Abhören stets ein kräftiges und durchsetzungsfähiges Signal. Vor Stößen vor den Kopf braucht man sich nicht zu fürchten. Auch diese steckt er dank seiner robusten Bauweise locker weg. Der Sitz ist auch auf längere Sicht relativ angenehm, nicht zuletzt dank des moderaten Anpressdrucks.

Absolut "tragbar": Der SRH440 ist bequem.
Absolut “tragbar”: Der SRH440 ist bequem.

Klang

Beim ersten Klangeindruck waren beim Budget-Kopfhörer von Shure keine wirklichen Besonderheiten auszumachen. Der Klang ist insgesamt rund und erscheint differenziert. Genaueres Hinhören offenbart jedoch eine grundsätzliche charakteristische Tendenz zu den Höhen hin. Die Bässe sind ein wenig zurückhaltend, Subbässe sind kaum wahrnehmbar. Dafür ist der gesamte Bassbereich straff organisiert und spielt auf den Punkt. Zum Grundtonbereich hin verdichtet sich der Klang und gibt dem SRH440 den nötigen Druck mit auf den Weg, um abseits von fader Nüchternheit auch den Spaßfaktor nicht missen zu lassen. Über die gesamten Mitten hinweg erscheint der Frequenzgang ziemlich linear, was in einer klaren und natürlichen Darstellung sämtlicher Instrumentengattungen resultiert. Zu den Höhen hin hebt sich das Spektrum leicht, doch merklich an. Leider bieten die Kopfhörer nicht das nötige Auflösungsvermögen, um hier tatsächlich auch eine detaillierte Darstellung zu bieten. So bleibt es bei einem Höhen-Boost, der zwar anfangs für gefühlte Brillanz sorgt, letztlich aber im ungünstigsten Fall bei dauerhafter Nutzung ermüdend aufs Gehör wirkt und beim Absetzen der Kopfhörer die eigene Abhöre ungewohnt dumpf erscheinen lässt. Für mehr Durchsetzungsfähigkeit am FOH (wo der Kopfhörer in der Regel nicht über längere Dauer getragen wird) oder im Aufnahmeraum mögen kräftigere Höhen ein begünstigender Umstand sein, in der Regie sind sie ein Killer.

Die Höhen sind recht kräftig, die Tiefen hingegen eher schwach.
Die Höhen sind recht kräftig, die Tiefen hingegen eher schwach.

Durch die axial aufs Ohr ausgerichteten Treiber trifft der Klang sehr unmittelbar aufs Ohr. Auch hier zeigt sich die Ausrichtung auf den Bereich Monitoring. Die direkte Beschallung gibt auf der Basisbreite ein klares Bild des Geschehens ab, kann aber dafür in der Tiefendarstellung nicht punkten.

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Profilbild von Alex

Alex sagt:

#1 - 20.06.2017 um 08:20 Uhr

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Ich benutze den Hörer sein einigen Jahren hauptsächlich beim Recording in meinem Bedroomstudio :-) aber auch viel unterwegs und stimme dem Test in allen Punkten zu. Die Ortung ist nicht wirklich gut, im direkten (etwas unfairen) Vergleich mit einem offenen 300€ Bayerdynamic klingt es, als würde man von Mono auf Stereo umschalten. Aber fürs Recordig bleibt er mein Arbeitstier :-)Das Kabel hab ich auch schonmal tauschen müssen (und können!)
Mit der Zeit lösen sich an der Oberfläche des Kunstleders am Bügel flockige Fetzen ab...nun ja, rein optisch. Was etwas mehr stört ist, dass die kunstledernen Ohrpolster mit der Zeit spröde und rissig werden. Fühlt sich halt nicht mehr ganz so weich und angenehm an. Aber auch dafür gibt's Ersatz, wenn es stört.LG Alex

Profilbild von martin fuerst

martin fuerst sagt:

#2 - 30.03.2023 um 12:23 Uhr

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Für das Geld ist er ziemlich gut. Viel Power, guter Sitz am Kopf. Nachteil: der obere Mitteltonbereich ist ueberpraesent und verlangt akustisch beim Recording foermlich dazu, diesen Bereich am EQ zurück zu nehmen. Bass sauber und tief, wirkliche Hoehen einwandfrei. Fazit: ich bleibe bei meinem Beyerdynamic DT770Pro.

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