Fazit
Klanglich zeigt sich der JD-08 mit dem Original und durchaus auch dem D-05 verwandt, was nicht verwundert, sind alle Kisten digital vom feinsten. Die Architektur erlaubt komplex-bewegte Sounds, sitzt allerdings in einer geschmacklich äußerst engen Nische, die man mögen muss. Abgesehen davon lässt sich die Schrumpfvariante nur müßig bedienen, weil die Fader zu wenig und auch alle viel zu kurz sind. Ferner sind essentielle Features nur über das Menü erreichbar. Hands on ist für mich jedenfalls anders.
Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass Roland den alten Katalog möglichst vollständig in Boutiques überführen möchte. Dennoch ist der JD-08 für mich die bisher schwächste Umsetzung, weil sie bedientechnisch überhaupt keinen Spaß brachte – für den ein oder anderen Lacher beim Erstellen der Audiobeispiele war das Teils aber schon gut. Da vor allem letzter Sachverhalt subjektiv ist, gibt es dennoch gnädige 3,5 Sterne von mir.
Demovideo mit Roland JD-08 Presets für Ambient und Techno (Limbic Bits)

Features
- Nachbildung des JD-800 Synthesizers
- 4-stimmige Struktur für Tone-Layering mit je 108 Wellenformen sowie 3 Multi-Stage Hüllkurven
- 128-stimmig polyphon, 2-stimmig multitimbral
- Integrierte Effekte: Distortion, Phaser, Spektrum, Enhancer, Reverb, Chorus und Delay
- Integrierter Arpeggiator und 2-stimmig polyphoner 64-Step-Sequencer mit Motion
- Recording, Random-Pattern-Generator und Speicher für 128 Pattern
- 64 Original-Presets und 21 neue Presets, 256 Preset-Speicherplätze
- Dichte Bedienoberfläche mit vielen Mini-Schiebereglern
- Integriertes USB-C Audio-/MIDI-Interface
- Integrierter Mini-Lautsprecher für direktes Monitoring
- LED-Display
- Stereo Line-Ausgang, Stereo Kopfhörer-Ausgang, Stereo Line-Eingang, Clock-Eingang: 3,5 mm Klinke
- MIDI In/Out: 5-Pol DIN
- Stromversorgung über 4x AA Batterie oder USB-C
- Abmessungen (B x T x H): 300 x 128 x 49 mm
- Gewicht (inkl. Batterien): 840 g
Preis
- Roland JD-08: 399 € (Straßenpreis am 22.2.2022)
- Umfangreiche Engine, vier Layer
- Glassig-klarer, präziser Sound
- Fetter Sequenzer
- Viel zu fummelige Bedienung
- Zu viele Doppelbelegungen
- Zu viele Menü-Funktionen

Kawaija sagt:
#1 - 27.03.2022 um 15:42 Uhr
Das ist schon eine Zumutung für einen Keyboarder. Wer soll sich bitte so ein Spielzeug kaufen? Dazu gibt es eine Vst version, diese ist nicht nur günstiger sondern auch besser und leicht zu bedienen. Dieses Stückchen Hardware ist der Witz des Tages.
Valencia sagt:
#2 - 27.03.2022 um 15:58 Uhr
Ja wegen den Sounds muss ich sagen, Volltreffer! Der Testeschreiberling versteht nicht, dass es in den 90zigern Jahren vor allem eines gab, Rompler mit sorgfältig programmierten Sounds die dann auch durch die Bank anwendbar waren! Ja es waren nur 128 sounds, und gerade deshalb hat man sich hier wenigstens Mühe gegeben. Damals gab es auch mehr "gelernte" Keyboarder als heute. Heutzutage ist es doch so, dass ein Großteil der Keyboarddudler mehr Sound Designer als Keyboarder sind und damit beschäftigt sind, die 999 Presets durch zu hören und dazu noch obendrauf ihre eigenen zu erstellen. Das kostet natürlich viel Zeit und an musizieren ist gar nicht mehr zu denken! Dazu gibt es auch viele Sounds die so toll von alleine vor sich herklimpern, da muss man gar nicht viel lernen. Die Sounds von dem Ding sind klasse und ich rate zur Vst version plus Controller. Wer noch selbst spielt muss nicht ewig rumdesignen, der nimmt was kommt und spielt drauflos! Back to the 90ties! Hardware, mangelhaft, Software sehr gut.
Felix Klostermann sagt:
#2.1 - 28.03.2022 um 21:01 Uhr
Der Schreiberling versteht das schon, er findet es 2022 nur total überflüssig. LG, Felix
Antwort auf #2 von Valencia
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